Neben ihm bin ich ein Nichtsnutz

Guten Morgen alle miteinander!

Ich möchte nicht allzu lange mein Problem beschreiben, wünsche mir allerdings Meinungen von euch und ggf. Ratschläge falls es dem einen oder anderen auch so ergeht oder mal ergangen ist.

Ich bin mit meinem Partner über ein Jahr zusammen und auch wirklich glücklich. Wir hatten anfangs ein paar Startschwierigkeiten, aber mittlerweile passt alles perfekt. Ich wohne derzeit bei ihm, er hat eine Eigentumswohnung und ich möchte mir auch aus finanzieller Anlage eine Eigentumswohnung kaufen (diese liegt genau über ihm). Er würde dann zu mir rauf ziehen, weil diese einfach größer ist und von den Räumlichkeiten besser passt und seine eigene vermieten. Falls es bei uns doch nicht mehr passt, kann man die Wohnung sehr gut vermieten oder ich lebe damit, dass er ggf. unter mir wohnt (außer er vermietet diese selbst)...
Wir haben gemeinsame Hobbys an denen wir arbeiten und haben auch schon Pläne für die Zukunft.

Nur komme ich mir teilweise so nutzlos neben ihm vor. Er hat einen tollen Job, tolle Konditionen und bekommt in einer Reihe Möglichkeiten sich weiterzubilden. Er hat einen ausgelernten Job als Maschinenbautechniker, ist jetzt Unteroffizier bei der Bundeswehr und hat dort kostenlos den LKW-Führerschein gemacht usw.. Jetzt macht er noch den Meister kostenlos über seine Arbeit... Er verdient zudem auch durchschnittlich besser!
Und ich habe NUR Abitur und arbeite jetzt im Büro. Ich hätte auch gerne mehr Möglichkeiten mich weiterzubilden, nur kosten diese dann natürlich wieder Geld. Ein Studium will ich mir eigentlich nicht antun - man verdient wenig Geld und für meine jetzige Lebenslage wäre das unmöglich zu handeln. Ich verdiene jetzt nicht schlecht (bin 22 Jahre alt), aber irgendwie bin ich total unzufrieden mit mir und meinem Leben. Ihm wird immer alles in den Schoß gelegt und ich komme zu garnichts. Neben ihm fühle ich mich wie ein Nichtsnutz..
Ich hätte jetzt in der Arbeit die Möglichkeit mich weiterzubilden und diese Chance möchte ich auch gerne annehmen, da ich sonst für diesen Job studieren müsste. Nur bekomme ich die Weiterbildung erst in 5 Jahren. Derzeit mag ich meinen Arbeitsplatz absolut nicht (nicht nur wegen den Arbeitskollegen sondern auch weil ich nicht genug Arbeit habe und nicht ausgelastet bin)... Ich möchte aber ehrlich gesagt nicht mehr 5 Jahre warten und auch nicht kündigen. Weiß nicht ob ich danach nochmal so eine fixe Arbeitsstelle mit gutem Verdienst bekomme. Ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll.
Würde ja im Prinzip die Ausbildung in 5 Jahren bekommen, weiß aber wirklich nicht ob ich 5 Jahre an dieser Arbeitsstelle noch aushalte. Wie gesagt, die Bürokollegen wechseln kein einziges Wort mit mir und ich bin absolut nicht ausgelastet, bekomme jeden Tag Kopfschmerzen und bin immer nur gestresst wegen diesem Thema...

Ich weiß nicht ob die Situation jemand von euch versteht, aber ich möchte einfach für mich etwas machen, finanziell super verdienen und mit beiden Beinen im Leben stehen. Nur fühle ich mich so als würde ich alleine garnichts schaffen. Und dann bekommt mein Partner noch alles in den Schoß gelegt.

Vielleicht kann mir jemand von euch ein bisschen weiterhelfen oder kennt so eine Situation.

Vielen Dank.#klee

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Entschuldige, dass ich schmunzle, aber Unteroffizier ist nun wirklich kein Dienstgrad, neben dem Du in Ehrfurcht versinken musst - das bin ich nicht mal beim General, den ich 6 Jahre lang als Chef hatte ;-)
Was ich anerkenne, ist, dass er den Berufsförderungsdienst der Bw wohl voll ausnützt - und das spricht wirklich für ihn, denn das tun leider nicht alle, sie lassen viele Chancen verstreichen - leider ganz besonders Frauen! Mir kam es oft vor, als hätten diese nur drauf gewartet, schwanger zu werden, um dann erstmal die nächsten Jahre zuhause zu verbringen, Ausbildung Fehlanzeige. #gruebel
Tritt Dich selber in den Hintern und tu was, Du bist jung genug, um entweder Fortbildungsmaßnahmen Deines Arbeitgebers zu nutzen oder auf eigene Initiative was zu unternehmen. Es gibt unzählige Bildungsträger, die Dir auch neben dem Job ermöglichen, sich weiterzubilden. Man muss sich nur informieren - und anfangen.
LG Moni

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Eine gute Firma setzt auf Personalenticklung. Dort schätzt man Menschen, die sich anstrengen und was aus sich machen wollen.

Also auf zum Personalchef/-chefin. Die werden dir helfen.

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Hallo,

wenn nicht jetzt wann dann?
Du bist jung. Warum 5 Jahre warten, damit du dann EVTL. eine Weiterbildung anfangen darfst?

Fang an zu studieren! Dies geht auch berufsbegleitend. In 5 Jahren ist der Zug möglicherweise abgefahren. Dann hast du vielleicht schon Kinder und bist nicht mehr so flexibel wie du es jetzt bist.

Alles Gute

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Ihm wird immer alles in den Schoß gelegt


Sehe ich nicht so,er hat sich schlicht weitergebildet hat sich was getraut und arbeitet daran...
Mit 22 schon schon so festzuhängen finde ich ziemlich langweilig...
Du bist jung,bist nich auf den Kopf gefallen und sollte Dich was trauen!

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Du willst eine Eigentumswohnung kaufen, aber kein Geld für Weiterbildungen ausgeben?
Du fühlst dich unwohl in deinem Job, aber kündigen willst du auch nicht? Warum arbeitest du nicht weiter und siehst dich nebenbei bei nach etwas anderem um?
Gibt es einen Grund warum deine Kollegen mit dir nicht reden?

Es kommt so rüber als wärst du eifersüchtig auf das Leben deines Freundes. Gönn es ihm doch. Du hast dein Leben selbst in der Hand. Du bist erst 22. Da ist doch locker noch ein Studium drin. Aber das willst du nicht.
Du willst einen gut bezahlten Job, aber es scheint als würdest du nichts tun wollen dafür.

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"Und dann bekommt mein Partner noch alles in den Schoß gelegt."

Ich finde deine Einstellung ihm gegenüber sehr unfair - er muss ich auch informieren, welche Möglichkeiten er hat, das in seinen Terminplan eintakten, wird in seiner Freizeit lernen müssen,... Statt neidisch und missgünstig zu sein, nutz doch deinen Partner als inspirierendes Vorbild. Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam was neues machen, zB eine neue Sportart, ein Handwerk,...

Du hast Zeit in der Arbeit? Super, lern dort eine Sprache (gibt tolle Apps und Internet-Kurse für kleines Geld bzw sogar gratis). Oder lies dir interessante Wikipedia-Artikel durch (gut für Allgemeinbildung und Klugscheißen in gehobener Runde).

Rede mit der Personalabteilung, welche Modelle es für ein berufsbegleitendes Studium gibt. Also ob du zB für Prüfungen von der Arbeit freigestellt wirst und dafür zu Hause lernst (wenn du in der Arbeit nix zu tun hast, kannst du ja auch unauffällig dort lernen).

Jede gute Firma kommt ihren engagierten Arbeitnehmern entgegen, die sich in ihrer Freizeit fortbilden wollen.

5 Jahre im ungeliebten Job versauern, Däumchen drehen und intellektuell unterfordert sein wäre jetzt nicht meins. Use it or lose it (das bezieht sich auf dein Hirn).

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Hi,
Du hast Abitur und arbeitest im Büro. Hast du eine Ausbildung gemacht?

Ich denke du wirst dich damit abfinden müssen, dass man in seine Karriere investieren muss, oder einen Arbeitgeber benötigt der Wert auf Personalentwicklung legt.
Du bist 22 und unzufrieden...ich wär schon lange weg.
Bilde dich weiter, studiere was Schönes oder such dir einen Job der keine Qualifikation benötigt, aber viel Spass macht.
Rumjaulen hilft nicht und wenn du neidisch zu deinem Freund rüberschielst....geh doch zum Bund. Die suchen Leute. Da will ja trotz guter Weiterbildungmöglichkeiten kaum einer hin.

Ich fange jetzt, mit 35, nochmal ein Vollzeitstudium an. Klar muss man sich einschränken weil Knete fehlt, aber das ist mit 22 deutlich einfacher.

Also: Auf die Plätze, fertig, los!

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So lange du noch keine Kinder und keine Hypothek an der Backe hast, kannst du doch machen, was du willst.

Warum machst du keine Ausbildung oder studierst etwas, das dich interessiert? Muss ja nicht an der Uni sein, es gibt ja auch Fachhochschulen.

Ich bin z. B. Diplom-Verwaltungswirtin (FH), das ist ein sehr vielseitiger Beruf bei der Stadtverwaltung, da kannst du in allen möglichen Bereichen arbeiten, Standesamt, Bauamt, Sozialamt.....

Da wird auch immer händeringend gesucht, es ist ein Duales Studium, halb Schule, halb Praktikum.

https://www.muenchen.de/rathaus/karriere/ausbildung-studium/fachrichtungen/diplom-verwaltungswirt.html

Da bewerben sich Leute deutschlandweit, mir hat es sehr gut gefallen. Man hat viel mit Menschen zu tun und es ist abwechslungsreich. Geld passt auch.

Gibt es aber auch bei anderen Städten und Landkreisen, bestimmt auch bei dir in der Nähe.

Wenn du noch ein paar Jahre wartest, ist dieser Zug zumindest abgefahren.

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Genau das gleiche wollte ich auch empfehlen, duales Studium in der öffentlichen Verwaltung.

Ich habe das duale Studium bei der Stadtverwaltung gemacht, nachdem ich mit meinem ersten Hochschulabschluss nur prekäre Arbeitsverhältnisse bekommen hatte und in dem Bereich keine Perspektive mehr gesehen habe.

Jetzt bin ich auf Lebenszeit verbeamtet und mir kann nichts mehr passieren.

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Genau, ich auch. Und die Kollegen sind alle sehr nett! Männer und Frauen gemischt, kein Tussi-Tratsch-Haufen, wie ich es aus anderen Büros davor kenne.

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Nachtrag: Einen Meister bekommst Du übrigens definitiv nicht in den Schoß gelegt, dafür musst Du ganz schön ackern.

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Hallo alle miteinander,

erstmal vielen Dank für eure vielen Rückmeldungen. Da habt ihr total Recht, da muss ich wohl den Arsch hochkriegen. Von nichts kommt nichts.

Aber Fakt ist: Ihm wird wirklich alles in den Schoß gelegt. Und ich freue mich auch für ihn und finde es super toll dass ich einen Partner habe der mit beiden Beinen im Leben steht, nur wäre ich einfach glücklich wenn ich solche Möglichkeiten auch hätte. Also klar, dafür kann man auch was tun. Nur sind meine Weiterbildungsmöglichkeiten eher schwieriger zu erreichen als sein. Er schaut dem auch eher verachtend nach mit der Einstellung "wenns sein muss, dann bitte - aber interessieren tut's mich eh nicht"... Wenn er es von der Arbeit aus nicht machen müsste würde er es auch so nicht machen und ich habe ihm damals geholfen die Prüfung zu bestehen bei der er zweimal gefallen ist, weil er dafür nichts gelernt hatte.

Ich werde da wohl mit meinem Chef reden müssen ob ich will oder nicht - tue mir da wirklich sehr schwer, aber die Meinungen und Tipps von euch tun mir wirklich sehr gut. Nur habe ich teilweise einfach Angst vor Veränderungen und deswegen noch nichts an meiner Situation geändert. Diese Einstellung sollte ich definitiv ändern.

Danke euch.

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Du hast Angst vor Veränderungen? Das gestehe ich Dir zu, aber frühestens ab 60 oder 70.
Na dann wird es allerhöchste Zeit, dass Du was unternimmst, egal ob Dein Freund das anerkennt oder nicht. Der soll sich schön um seine eigene Ausbildung kümmern, damit er seine erfolgreichen Leistungsnachweise vorlegen kann, sonst ist seine Förderung ganz schnell in Gefahr, d.h. Freistellung wird aufgehoben und die finanzielle Förderung auch. Hatten wir regelmäßig#augen
LG

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