Samenspende

Hallo, meine beste Freundin (seit 21 jahren) *Ella* ist in einer Partnerschaft mit einer Frau, Ella wünscht sich sich schon lange ein Kind, der Samenspender soll jedoch nicht anonym sein, sie möchte das das Kind immer weiß wo es her kommt und das auch der männliche Part eine Rolle spielt, bei Ämtern würde sie jedoch "Vater unbekannt" angeben, auch Unterhalt möchte sie nicht. Im Prinzip hätte sie das Kind mit ihrer Freundin, aber es gibt immer noch ein Vater wo das Kind auch zu Besuch und alles soll, aber ohne finanzielle Verpflichtungen. Jetzt kam das Gespräch auf, ob nicht mein Verlobter den Samen dafür spenden könnte, über einen Becher Dieser sieht das ganz entspannt, und pragmatisch. Er hätte ein Kind, was er sich wünscht (ich selber könnte nur noch über eine Eizellspende schwanger werden, da ich in den verfrühten Wechseljahren bin / 35 Jahre), seine Eltern würden Großeltern werden, finanziell musste er nicht einstehen und wäre trotzdem Papa. Ich weiß nicht was ich davon halte, auf der einen Seite könnte ich beiden einen Wunsch erfüllen, auf der anderen Seite denk ich, warum sollten die das haben was ich mit meinem Partner nicht haben kann. Wäre das egoistisch so zu denken? Und natürlich wäre es naiv zu denken, das er finanziell nicht hingezogen werden könnte. Man weiß nie was das Leben bringt und welche Wendungen es hat... und würde es die Beziehung zwischen meiner Freundin und mir trüben...??? Es sind so viele Gedanken die mich nicht mehr schlafen lassen, ich hoffe ich kann hier einen kleinen Rat erhalten. Es wäre ja schließlich so, das meine beste Freundin, mit meinem zukünftigen Mann ein Kind hätte und ich wäre Patentante und gleichzeitig Stiefmutter.... ist das nicht verrückt?!?! Wie seht ihr das?

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Wie ich das sehe?

Von meinem Mann bekäme niemand den Samen!

Umgekehrt trage ich auch keine Babys für Andere aus.

Den Vater nicht eintragen zu lassen und ihn damit finanziell vom Unterhalt zu befreien ist auch moralisch nicht in Ordnung.

Er soll Daddy spielen, dh eine Rolle tragen, aber sich finanziell raushalten?
Mehr als naiv gedacht.

Wie gesagt, käme mir so ein Kuddelmuddel nicht ins Haus!

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Meine Nachbarinnen haben zwei Kinder mit einem Kumpel. Er hat keine Pflichten aber auch keine Rechte. Bei denen klappt das seit 12 Jahren. Aber die sind sich auch nicht wirklich nahe.

Aber ich sehe da Probleme, weil es sich um die beste Freundin handelt. Ob das gut geht. Mir wäre das zu gefährlich. Das die Freundschaft zerbricht, wenn es Stress zwischen Mama und Erzeuger gibt... Schwierig

Und die TE würde ständig sein Baby sehen, welches nicht auch ihres ist.

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Lies dir Mal was zu Co-Parenting durch. Im Prinzip ist es das, was deine Freundin will.

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Hey!
Ich sehe das auch als ungeklärten Kuddelmuddel.
"Muss nicht zahlen und wird nicht eingetragen" klingen auf den ersten Blick ja nett. Aber das bedeutet auch, dass er als Vater keinerlei Rechte hat.
Wenn die Mütter später in irgendeiner Form Dinge planen, die dein Mann anders sieht, kann er nur zuschauen.

Ich würde das auf keinen Fall machen. Sie können sich auch einen Samenspender kaufen- aber so sehe ich zu viel Konfliktpotential. Das wird schon beim Namen anfangen.

Steht EZS für euch außer Frage?


Liebe Grüße!
Schoko

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Hallo Schoko und danke für deine Antwort, regt nochmal anders zum nachdenken an.

Ganz klar sehe ich das noch nicht mit der Eizellspende, zumal ich die einer Fremden nehmen müsste, bin da ethisch noch nicht mit mir im reinen...

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Ich hatte EZS damals auch im Hinterkopf. Letztlich hat es mich überzeugt, mich mit der Thematik in Foren auseinanderzusetzen. Es gab dort ein paar Ansätze, die ich gut fand: bspw. dass ja auch durch die SS eine Verbindung aufgebaut wird.

Das hat mich sehr beruhigt.

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo, nach deinem Text zu urteilen, würde ich dir nicht raten, den beiden dies zu "gewähren". Wenn du jetzt schon nicht mehr schlafen kannst, wie soll es dann nur werden wenn deine beste Freundin schwanger ist von deinem Freund? Kämst DU damit klar? Würde dies eure Beziehung aushalten? Ich finde es keineswegs egoistisch dies zu "verbieten", wenn es dich kaputt machen würde. Zumal du dir wahrscheinlich ebenfalls Kinder mit deinem Partner wünschst, dies aber leider nicht möglich ist. Geh in dich und sage deinem Freund wie du darüber denkst. Ein Kind ist ein großer Schritt und nicht einfach mal ein Auto was man sich teilt. Ich hoffe das er dich versteht. Für andere was zu tun ist sehr schön, nur sollte man sich dabei nicht selbst verlieren.

Alles Gute!

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Hallo,
Ja das wäre die Frage. Komme ich damit klar? Ich bin total unsicher, auf der einen Seite fände ich es schön, auf der anderen Seite weiß ich nicht ob ich tatsächlich damit umgehen kann.. mein "Mann" unterstützt mich zum Glück in jedem meiner Karussell Gedanken und beharrt auf nichts oder drängt mich

Das ist alles gerade schwer für meinen Kopf, aber ich habe schon ganz viele Antworten hier erhalten, die mir etwas geholfen haben

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Finde ich spitze und kenne ich auch in meinem Umfeld,die Kinder könnten es nicht besser haben.
Machen!

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Co-Parenting wurde schon genannt - sie soll das mal checken. Ich habe mich für eine klassische Samenspende entschieden; in Deutschland ist es Pflicht, dass das Kind ab 16 erfahren kann, wer der Papa ist. Dieser nimmt natürlich keine soziale Rolle ein.
Wäre ich ein Mann würde ich das NIE tun. Wenn es mal Streit gibt.. (und unterschiedliche Ansichten in Erziehung birgt Sprengstoff!) - falls *Ella*, dann zb Single, dann doch noch einfällt, dass eine Unterhaltszahlung finanziell gut täte und deinen Freund als Vater angibt, kann er nichts tun. Du kannst vertraglich auch keine Unterhaltszahlungen ausschließen, solch ein Vertrag wäre nichtig.
Wenn er das macht dann soll er sich offiziell als Vater eintragen lassen, dann hat er auch Mitspracherecht und muss aber auch zahlen.
Will er nicht zahlen würde ich es auf alle Fälle sein lassen. Wenn *Ella* noch so nett und integer ist - man kennt einen Menschen nie so ganz und kann auch nicht Jahre in die Zukunft gucken.

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Hey, also ich würde es nicht machen....
Wir sind aucv nurdurch Samenspende Eltern geworden(mein Mann ist zeugungsunfähig).
Aber mit jmd den man kennt, stelle ich mir schwierig vor...
Dass er nicht eingetragen wird, heisst nicht, dass er nicht irgendwann zur Kasse gebeten werden kann, dafür müsste man ja theoretisch nur die Vaterschaft nachweisen.

Bist du dir sichen , dass ihr noch zig Jahre so eng befreundet seid?
Was ist wenn bei dekner Freundin mal finanzielle Engpässe kommen?
Was ist wenn dei Freund dann plötzlich mitallem drum und dran Papa sein will(Der Blick auf das eigenen Kind reicht und er ist schockverliebt und will Papa sein)

Und das könnte erdann vll auch, aber kommst du damit klar???

Für mich wären das zu viele wenn und aber ....

LG

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Ich würde es lassen. Es bleibt dennoch immer ein fade Beigeschmack. Denn auch wenn dein Mann nicht fremd ging ist es SEIN KIND!!! Und klar er hat keine Verpflichtungen und ich finde es auch gut das er das Kind sehen könnte. Wenn aber letztendlich Streß dazu käme oder irgendein Streit kann die Sache ganz schnell anders aussehen. Dann garantiert dir keiner das dein Mann nicht irgendwann doch wird zahlen müssen. Und was ist dann???
Ich denke es wird auf Dauer möglicherweise auch schwer zuzuschauen wie er Kontakt zu dem Kind hat das SEINS ist aber du hättest es dir auch gewünscht und überhaupt. Lasst es lieber!

Ela

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Hallo,

ich habe eine Bekannte, die ihren Mann hat spenden lassen für eine Freundin.
Sie freute sich, dass sie dem lesbischen Paar zum Kind verhelfen konnte.
Wie es langfristig funktioniert hat, weiß ich leider nicht, da wir uns etwas aus den Augen verloren haben.
Ich denke, wenn man von Anfang an dahinter steht und der Typ dafür ist, dann ist das schon eine schöne Sache.

Ich allerdings könnte das nicht.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Mann noch einmal Vater wird mit einer anderen Frau, dann sträubt sich alles in mir und ich kann nicht einmal genau sagen warum. Das ist irgendwie so ein intimes Ding, ich möchte die einzige sein, die mit ihm so eng verbunden ist, wie sonst keine. Ich würde auch keine Eizellen spenden / fremde Eizellen empfangen, da sperrt sich alles in mir.

Ich möchte dir auf jeden Fall raten, deine Bedenken Ernst zu nehmen.
Es ist emotional eben doch so viel mehr als nur Samen - es ist ein Kind, was dann natürlich auch auf dein Leben einen Einfluss haben wird. Jedes Mal wenn du es siehst, wirst du damit konfrontiert, ein Leben lang ...

Deine beste Freundin findet auch einen anderen Mann, der diesen Weg so mit ihr gehen würde, wenn sie im Netz danach sucht. Also stehst du jetzt auch nicht im Zugzwang, dass es nur so ginge. Wenn du die Wahl hast, würdest du es dann vorziehen, dass sie einen anderen sucht dafür oder deinen Verlobten bevorzugt (der sich ein eigenes Kind wünscht), was wäre dir lieber? Ein Kind kommt ja bei beiden Varianten zu stande.

LG