Meins soll plötzlich "unser" sein - ich komme damit nicht klar?!

Hallo Forum.

Ich habe das Haus meiner Oma geerbt. Es bietet viele Vorzüge, vor allem sehr viel Platz, ist aber leider auch heruntergekommen und bringt einen riesigen Sanierungsstau mit sich, und ich habe auch keine Lust, die Unterhaltungskosten, die nicht unerheblich sind, zu wuppen.
Mein Partner hat angeboten, sich finanziell hälftig an der Sanierung zu beteiligen, er möchte aber dann als Miteigner ins Grundbuch eingetragen werden.
Ich habe das abgelehnt, zum einen ist er seit längerem krank, aber auch mit der Begründung, dass er 3 Kinder aus Vorbeziehungen hat, und dass die dann erbberechtigt sind, wenn er das Zeitliche irgendwann segnet. Ich habe jedenfalls kein Interesse, "fremde Kinder" dann auszubezahlen und womöglich dann das Haus zu verlieren, in dem dann sein und mein Geld und Arbeit stecken.

Er kann meine Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen - er ist der Auffassung, dass wir jetzt EINE Familie sind , und da ist es klar, dass alle Kinder dann erben.

Aber für mich ist es nicht so, dass sich seine Kinder wie meine Kinder anfühlen - und ich möchte nicht, dass (m)ein Haus irgendwann durch 5 geteilt wird (ich habe zwei Kinder, er 3).

Ich akzeptiere seine Kinder, und auch dass sie zeitweise bei uns sind und auch ihren Raum haben - aber Erbsachen möchte ich bitte schön getrennt lassen. Ich erwarte auch nicht, dass meine Kinder meinen Partner beerben können?! Wir sind nicht verheiratet, haben keine gemeinsamen Kinder und gehen auf die 50 zu, also ist das Thema "eigene Kinder" eh längst abgehakt.

Ich könnte auf die Sanierung des Hauses und auch auf das Haus an sich locker verzichten (wir müssten allesamt wegziehen, Schule wechseln, Job wechseln)- mein Plan ist es, das Haus, das ein sehr großes Grundstück hat, zu verkaufen und mir von dem Geld ein Haus in unserer gewohnten Region zu kaufen, das bereits bewohnbar ist, auch wenn man hier und da dann Abstriche in Sachen Platz machen müsste. Aber ich denke auch ans Alter - meine Kids sind bald "flügge" - was will man dann mit einer riesigen Bude?! er hat noch bedeutend jüngere Kinder - aber dafür kann ich ja nichts.

Meinungen erwünscht.

Lieben Dank!

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Ich kann das absolut nachvollziehen.
Gerade wenn man an später denkt möchte man ja altersgerecht wohnen und nicht mehr ein riesiges Grundstück usw haben um das man sich kümmern muss.
Deinen Partner kann ich halt verstehen, wenn er Geld in das Haus steckt, dass er dann eine Sicherheit dafür haben möchte. Daher wäre es glaube ich für alle am besten, wenn es verkauft wird und ihr dann in ruhe nach etwas passendem suchen könnt.

Lg
Gi-Be1989

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Hole dir Rat von einem Rechtsanwalt oder Notar.

Dein Problem mit dem Partner im Grundbuch bleibt bestehen, wenn du in der Nähe ein Haus kaufst. Das muss vorher geklärt werden.

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Nein, wenn sie das alte Haus verkauft und ein bewohnbares Haus in der Nähe kauft, in das der Partner kein Geld reinstecken muss, ist nur sie im Grundbuch eingetragen und es ist allein ihr Haus. Er darf dann drin wohnen solange sie es duldet.

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Genau das ist mein Gedanke. Das Haus, das ich geerbt habe, bringt aufgrund seines großen Grundstücks, das in Bauland gewandelt werden kann, genug ein, um ein bewohnbares, fertiges Haus hier in der Region zu kaufen und ich brauche niemanden für eine Finanzierung. Es gehört dann mir, und wenn ich mal sterbe, erben es meine beiden Kids. Klare Verhältnisse, oder?
Mein Partner findet am geerbten Haus das Grundstück super (er hat Pferde und man könnte dort welche halten). Da gebe ich ihm Recht und ich würde ihm den Herzenswunsch nach Pferdehaltung am Haus schon erfüllen wollen - aber nicht mit dieser "Abhängigkeit", die für mich daraus entsteht.
Die Riesensanierung (Dach, Heizung, Abwasser, Bäder, Isolierung, Fenster, Strom - alles Uralt) könnte ich aus eigenen Mitteln nicht stemmen, umziehen in ein anderes Bundesland will ich auch nicht. Für meine Oma war es zu Lebzeiten in Ordnung, dass das Haus irgendwann verkauft wird, aber nur nach ihrem Tod. Ich begehe also auch keinen "Versprechensbruch". Mein Partner sagt, dass wir eben sooo ein Anwesen nicht mehr für einen bezahlbaren Preis bekommen. Das weiß ich - aber ich möchte sooo ein Anwesen gar nicht - meine Oma hat immer schuften müssen, damit einigermaßen alles in Ordnung bleibt, und war sie hinten fertig, konnte sie vorne grad wieder anfangen. Ich habe einfach andere Lebenspläne und die beeinhalten definitiv kein Haus, für dessen Unterhalt ich mich den Rest meines Lebens krumm machen muss.

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Ich sehe das wie du. Ich würde die Finger von Sanierung lassen und Finanzen getrennt halten wenn schon jeweils eigene Kinder im Spiel sind. Falls ich mal jemanden kennenlerne der schon eigene Kinder hat werde ich das auch so halten dass selbstverständlich nur meine Kinder für mein Vermögen erbberechtigt sind.

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Hi,

ich würde das Haus verkaufen. Und du hast wahrscheinlich Recht damit, dass seine Kinder erben würden.

Übrigens gehört ein Erbe innerhalb der Ehe komplett dir. Dein Mann hat kein Recht daran. Erbe ist kein Teil der Zugewinngemeinschaft.

Du sagst, deine Kinder sind fast flügge? Vielleicht kannst du sie ja mit dem Erbe etwas unterstützen.

Ansonsten finde ich deine Idee mit dem neuen, kleineren Haus aus dem Erbe sehr gut. Wie gesagt hat dein Mann kein Recht auf Geld aus dem Erbe. Solltest du das Haus vom Erbe kaufen wollen, so sollte es auch komplett deins sein. Bitte lass dich unbedingt beraten diesbezüglich.

LG
Sue

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Es geht doch gar nicht darum, dass der Partner der TE etwas vom Erbe haben will.
Lediglich für den Fall, dass er die Hälfte der Kosten der Sanierung des geerbten Hauses übernehmen würde, wollte er Miteigentümer werden. Der Wunsch ist doch vollkommen legitim, oder würdest du in ein Objekt, das dir gar nicht gehört, sehr viel Geld und Arbeit investieren?
Wenn sie ein kleineres Haus mit dem Erlös des anderen Hauses kauft, ist logisch, dass der Partner da außen vor ist, dazu braucht sie keine Beratung.

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Also zumindest nach Schweizer Recht würden sie, sofern die TE mit ihrem Partner verheiratet ist, die Hälfte erben (die Hälfte würde dann durch drei geteilt, also jeweils einen Sechstel), die andere Hälfte würde an die TE gehen. Man könnte die Kinder noch per Testament auf den Pflichtteil von 3/4 der Hälfte setzen, also 3/8, wobei dann jedes Kind 1/8 kriegen würde, die TE 5/8. Da es "nur" um eine Hälfte des Hauses geht, wären es pro Kind dann 1/16 des Hauses.

Sofern die TE nicht mit dem Partner verheiratet wäre, würden die Kinder alles erben, bzw. wenn sie auf den Pflichtteil gesetzt werden, 3/4 davon. 3/4 der Haushälfte wären 3/8 des ganzen Hauses.

Ausserdem ist es ebenfalls zumindest in der Schweiz so, dass das Erbe zwar Sondergut ist und nicht in die Zugewinnsgemeinschaft fällt, Wertsteigerungen dagegen schon. Ich würde mich auch beraten lassen. Eventuell kann man den Familienfrieden wahren, indem man den leer ausgehenden Kindern des Partners anderweitig entgegen kommt, z.B. aus dem Erbe die Ausbildung finanziert.

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Hallo,
ich kann beide Seiten verstehen. Dich, weil Du Sorge hast, das das Erbe irgendwann "zerrupft" wird und Du in dem Sinne mit den Kindern ja nichts zu tun hast, ihn, weil er eine Absicherung haben möchte.
Aber bevor ich Geld in eine aufwändige Sanierung stecken würde, ich soweit umziehen müsste, dass Schulwechsel etc. notwendig sind, würde ich auch verkaufen und mir in "meiner" Gegend etwas passendes und ggf., sorry, seniorengerechtes, kaufen. Und auch das nur auf meinen Namen nehmen, wenn Du es alleine finanzieren kannst.
Wir stehen jetzt gerade vor dem Fall, dass mein Mann mit seiner Schwester das Elternhaus geerbt haben. Wir alle haben selber Eigentum und wollen dort nicht einziehen. Um es zu vermieten, müsste mindestens eine neue Heizung rein, von den kleinen Baustellen ganz zu schweigen. Davon ab, kann man beim Vermieten viel Pech haben. Die beiden haben sich dazu entschieden, zu verkaufen, auch wenn es schwer fällt, und das Geld lieber anderweitig zu verwenden.
LG
Elsa01

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Hallo,

von Prinzip kann ich deinen Partner verstehen. Er steckt am Ende Geld in das Haus und ihm gehört davon nichts. Die Frage ist natürlich immer wieviel investiert er, was hat er für einen Wohnvorteil etc. Für ihn steht das genauso im Raum. Wenn dir mal was passiert, dann kann er sofort seine Sachen packen und ist raus aus dem Haus. Was er bis dato investiert hat ist dann weg.

Sofern ihr nicht verheiratet seid, dann solltet ihr ebenfalls bedenken, dass er solche Geschenke von dir versteuern muss (Schenkungssteuer). Da gibt es unter nicht verheirateten Paaren keinen so hohen Freibetrag. Man will ja dem Finanzamt nicht noch Geld hinterher tragen.

Alles in allem könnte euch ein Termin bei einem Rechtsanwalt für Erbrecht vielleicht weiterhelfen. Er kann euch aufzeigen wie ihr einen eventuellen Notartermin verfassen könnt, was es für Besonderheiten hinsichtlich Steuerfragen gibt und vor allem welche Testamentsgestaltungen es für euch geben würde, auch im Hinblick auf eure Patchworksituation bzw. ob es einen anderen Weg gibt ihn am Grundstück abzusichern bzw. indirekt zu beteiligen.

Viel Erfolg

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Würdest du deinen Partner ins Grundbuch eintragen lassen, würdest du deine Kinder enterben. Ich würde es nicht machen.

Abgesehen davon, dass die Hälfte der Sanierungskosten sicherlich längst nicht die Hälfte des Wertes darstellen.

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Ein "ins Grundbuch eintragen" bedeutet doch nicht automatisch, dass jedem die Hälfte gehört.

Und da gleich von "Enterben" zu schreiben, ist reichlich übertrieben.

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naja, enterbt werden meine Kids ja nicht automatisch, aber das Erbe verkleinert sich.
Er will hälftig ins Grundbuch eingetragen werden; also würde ihm die Hälfte des Hauses gehören. Stirbt er, dann erben seine Kinder seine Haushälfte.

Auf so ein Kuddelmuddel habe ich keine Lust und zu seinen Kindern habe ich sehr wenig Bezug (was die Mütter von den Kindern so wollen). Ich möchte das Erbe meiner Kinder natürlich nicht freiwillig verkleinern, indem ich "fremde" Kinder indirekt am Erbe beteilige. Das fühlt sich für mich nicht gut an.

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Hi,
da bin ich voll bei dir und kann jeden Gedankengang nachvollziehen. Wäre dein Herzenswunsch in dieses Haus zu ziehen, dann würde es wohl nur mit Beteiligung deines Mannes gehen. Ist es aber nicht, du hängst nicht dran und da ist ein Verkauf doch die sinnvollste Lösung.
Ich würde das Familienerbe meiner Kinder auch nicht mit anderen Kindern teilen wollen und würde das andersherum auch nicht erwarten.

Vlg tina

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Ich würde da nach meinem Gefühl und Interesse gehen und das Haus verkaufen. Wer weiss, ob Ihr noch zusammen seid, wenn es mal zur Erbfrage kommt. Da sollte man realistisch sein, ich würde auch keine fremden Kinder beerben wollen, wenn ich nicht schon immer ein super enges Verhältnis mit ihnen gehabt hätte (scheint mir bei Euch nicht der Fall zu sein).

Wenn Du nicht umziehen möchtest, ist die Option zu verkaufen die beste. Dann kannst Du immer noch überlegen, was Du mit dem Geld machst.