Mann Pornosüchtig

Hallo erstmal,

es wird sicher lang. Mein Mann und ich sind seit 13Jahren zusammen, 6 davon verheiratet, wir haben 2 Kinder (7 und 1 Jahr) letztes Jahr haben wir ein Haus gekauft. Wir streiten selten, verstehen uns sehr gut. Objektiv gesehen eigentlich alles perfekt, so dachte ich immer.

Nun hatte ich vor ein paar Tagen sein Handy genommen da mein Akku leer war und ich etwas gesucht habe. Über Auto fill in würde mir plötzlich blow Job und ähnliches vorgeschlagen. Mein Mann der neben mir saß meinte darauf angesprochen das habe er vielleicht mal gegoogelt. Ich etwas misstrauisch wegen seines Verhaltens habe in seinen such verlauf geschaut und da stockte mir der Atem. Zig Pornoseiten hatte er aufgerufen. Teils kurz vor oder direkt nach der Arbeit. Er hab dann zu seit 4,5 Jahren regelmäßig Pornos zu konsumieren und dabei zu mastubieren. Es begann wohl in einer Phase in der wir wenig Sex hatten aber endete leider nicht wieder obwohl sich unser Sexleben wieder fing.

Auf der Arbeit habe er es nie konsumiert sagte er. Auch das eine Lüge. Es ist einmal auf der Arbeit passiert und dann merkte er das er ein Problem hat. Wenige Tage danach und kurz bevor ich es rausfand hat er damit aufgehört. So auch in seinem Suchverlauf ersichtlich.

Ich liebe ihn und er sagt das selbe. Nur fühle ich mich so belogen, habe kein richtiges Vertrauen mehr. Was ist noch alles Lüge oder ist überhaupt etwas Wahr? Ich verstehe nicht das er so gut lügen könnte und ich nichts gemerkt habe. Im Gegenteil, ich bin eigentlich ein misstrauischer Mensch und würde mich sicher innerlich fragen wie man so etwas nicht bemerken kann wenn ich es von jemand anderes lesen würde.

Zu meiner Vorgeschichte. Von den Eltern wenig geliebt und beachtet habe ich von Haus aus ein geringes Selbstwertgefühl, vertraue nur schwer (er ist der einzige Mensch dem ich je vertraut habe)

Ich fühle mich als konkurriere ich mit 100en Frauen mit denen ich es eh nicht aufnehmen kann. Sex Praktiken die er angeblich nicht mochte hat er auch angeschaut und zugegeben das eine Sehnsucht danach besteht, er sich jedoch nicht getraut habe das zu sagen, da er wusste das ich das nicht will. Wir hatten in den letzten Tagen sehr viel Sex, den ich auch wollte, wobei ich denke das es rein psychisch ist weil ich hinhalten und davon weg haben will. Ich habe auch seinen Wunsch nach einer bestimmten Praktik erfüllt. Es war okay aber sicher nicht das was ich nochmal machen möchte.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Hätte ich von der Sache gewusst, hätte ich weder das zweites Kind bekommen noch Haus mit ihm gekauft.

Er meinte er will es nie wieder und mich nicht verlieren aber kommt man davon so einfach weg, wenn an das selbst auf der Arbeit schon konsumiert hat? Hat jemand Erfahrungen mit dem Thema?

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Hallo,

schade das bei deinem Thema einige Hobbypsychologen unterwegs sind, die ihm ein gesundes Konsumverhalten von Pornos und dir fehlendes Selbstwertgefühl diagnostizieren.

Ich würde sagen, wenn ER (!) sagt, dass er einen Leidensdruck hat, dann besteht da definitiv ein Problem und Handlungsbedarf. Ich würde ihm in diesem Fall auch eine Therapie empfehlen. Ich denke wie bei jeder Sucht, kommt man von allein nur schwer heraus - mit Hilfe dagegen eher.

Dir möchte ich mit auf den Weg geben, dass du auch gut auf dich achtest.
Verbiege dich nicht, um mit der virtuellen Konkurrenz mithalten zu können - so mancher Akteur schauspielert auch nur gut, das sollte man nicht vergessen. Wahre deine Grenzen, ausprobieren, wenn du es möchtest, okay, aber nicht gegen deine Gefühle handeln.
Vielleicht schaust du mal, ob du auch ein paar Gespräche gebrauchen kannst, um das Thema aufzuarbeiten? Pornos im normalen Konsum sollten nämlich auch okay sein und nicht dich triggern, wenn der Rest so okay war, dass du nichts bemerkt hast (wobei du hier natürlich Hilfe suchst, weil es über das Normale hinaus geht).

LG

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Vielen, vielen Dank für deine Worte, ich habe mich schon nicht mehr getraut hier zu antworten.

Er hat auch schon an dem Abend gesagt er denkt an eine Therapie aber bisher war davon nicht mehr die Rede und ich weiß nicht ob ich jetzt wieder mit dem Thema anfangen sollte. Ich möchte eben auch kein Schamgefühl erzeugen was er durchaus hat.

Der Abschnitt mit dem nicht verbiegen ist ein guter Einwand, ich denke das ich durchaus anfällig bin dafür in der momentanen Situation.

Wir haben einen Abend einen Film geschaut den ich ausgesucht hatte und dort kam auch eine Sexsequenz vor. Ich habe mich in diesem Moment tatsächlich unwohl gefühlt. Ich denke bis ich das wieder ertrage mit ihm zu schauen dauert es noch weil in meinem Kopf eher umhergeht ob ihn das trigger.

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Gerne :-)

Wie offen könnt ihr denn miteinander sprechen?
Wenn dich das Thema beschäftigt, muss noch einmal ein Gespräch heran, behutsam und ohne Kinder und Stress.

In dem Gespräch kannst du ihn fragen, wie es ihm die Tage erging - ob er sich besser fühlt seitdem du es weißt und in dem Kontext kommt man automatisch auf die Frage, ob er Hilfe braucht oder es selbst in den Griff bekommt. Vorschreiben würde ich da nichts, nur Hilfe anbieten, wenn er das möchte.
Dann solltest du es auch thematisieren, wie es dir derzeit geht. Dass du einen Druck fühlst, dich in Konkurrenz zu den anderen Frauen gesetzt fühlst. In einem wertschätzendem Gespräch sollte dein Mann deine Bedenken Ernst nehmen und sie dir auch nehmen können.

Das Thema wird euch gewiss noch etwas begleiten, aber wenn ihr nun wertschätzend darüber sprechen könnt, dann wird es sich irgendwann auch wieder geben und nicht mehr präsent sein.

Und falls er oder du extern Hilfe braucht, um das Thema aufzuarbeiten, dann holt euch die Hilfe. Das Leben ist zu kurz um sich zu quälen.

LG

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Ich kann dort weder eine Sucht, noch ein großes Problem herauslesen, lediglich ein riesiges Problem mit deinem Selbstwert, was du ja selbst schon erkannt hast.

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Das war auch mein erster Gedanke nachdem er selbst das Wort sucht in dem Mund genommen hat. Es schien schon massiv zu sein. 2 mal am Tag anscheinend mehrere Stunden in der Woche.

Spaß war es laut eigener Aussage nicht mehr. Eher ein Muss.

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Also ich weis weder was daran schlimm ist das er welche schaut, weder wie oft, und wie lange.
Ich schaue auch mal welche, mal alleine mal mit mein Mann.

Wenn wir könnten würden wir auch öfter schauen, aber geht nicht.

Lass ihn schauen, oder willst ihn die Augen zu binden wenn ihr mal einen Drama schaut und die Schausteller sich vergnügen.

🤷🏿‍♀️

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Wenn mein Mann es selbst als Sucht benennt scheint etwas dran zu sein. Wie bei allem im Leben macht die Dosis das Gift und sich lieber mit Filmen zu begnügen während die Frau nebenan ist bei einem Mann Anfang 30 schon ungewöhnlich.

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Das ist nicht ungewöhnlich. Beim Sex denkt er ja wohl hoffentlich nicht nur an sich, sondern geht auf Dich ein, stimuliert dich etc.! Manchmal möchte man(n) aber auch einfach nur schnell Dampf ablassen, ohne Vorspiel, küssen, streicheln, kuscheln und das ganze Programm, einfach nur schnell und unkompliziert in 2-3 Minuten den Druck ablassen. Du möchtest doch auch nicht jedesmal ein 5-Gänge-Menü wenn du Hunger hast, manchmal möchte man auch einfach nur schnell einen Snack in sich reinstopfen. In der Zeit, wo er aufgestanden ist, in den Nebenraum gegangen ist und dich davon überzeugt hat "Sex! Jetzt! Hier! Sofort!" (und wahrscheinlich eh mit einer Abfuhr rechnen muss, wenn Du es Dir ehrlich bist, oder machst Du echt auf Knopfdruck die Beine breit? ;-) ) - da hat er es schon erledigt. ;-)

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Arbeite bitte an deinem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein...

Das sind Pornos, kleine Filmchen mit Frauen die dein Mann niemals in der Realität getroffen hat, und er hat sich beim Anschauen der Filme einen runter geholt... so what... hast du es dir noch nie selbst gemacht?
Wenn nicht wird es höchste Zeit...

Mal ganz davon abgesehen das es dich nichts angeht wie oft er sich einen runterholt,das ist nämlich in einer Beziehung erlaubt,
hättest du erst grund zur Beschwerde wenn er dich auf grund des Pornokonsums nicht mehr anfassen würde oder sich seinen Sex wo anders holen würde.

Ich finde du übertreibt total und nicht alles kann man immer mit einer schweren Kindheit Entschuldigen....

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Es sind in meinen Augen nicht nur kleine harmlose Filmchen wenn ich das heimlich über Jahre über mehrere Stunden die Woche konsumieren muss auch wenn ich es nicht mehr will.

Natürlich ist unser Sexleben am leiden. Er hat sich seine Bedürfnisse ja selbst befriedigt während ich auch zu Hause war. Schichtarbeit. Ich dachte er schläft und habe ihn dementsprechend seine "Ruhe" verschafft und seine Kinder gehütet.

Das mit meiner Kindheit sollte verdeutlichen, das ich eben generell schon ein Vertrauensproblem habe.

Ansonsten bin ich auch kein verklemmtes Hausmütterchen. Ich mache es mir auch selber aber schaue mir dazu nicht stundenlang Pornos an in immer kürzeren Zeitabständen da die reizschwelle natürlich immer höher wird.

Ich habe hier Hilfe zu einem Thema gesucht was mich sehr beschäftigt. Vielen Dank für die Zeit die du investiert hast. Über etwas Empathie hätte ich mich gefreut.

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"Mal ganz davon abgesehen das es dich nichts angeht wie oft er sich einen runterholt,das ist nämlich in einer Beziehung erlaubt"

Es ist auch erlaubt den Nachbarn zu Vögeln, ein Gesetz wird damit nicht gebrochen..
Was aber in einer Beziehung für die zwei die sie führen erlaubt ist, kannst du garnicht beurteilen, die Gesetze egal wie absurd sie für dich klingen mögen, stellt jedes Paar selbst auf!

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Ich schaue selbst auch gerne pornos. Es entspannt mich und hilft mir stressige Tage zu überstehen. Mein Mann weiß es. Und er tut es auch.

Meine Vorgeschichte ähnelt deiner sehr. Wir bei dir, ist mein Mann der einzige Mensch in meinem Leben dem ich mittlerweile vertraue. Und das zeige ich ihm. Er gibt mir Gründe weshalb ich ihm überhaupt vertrauen kann. Das war ein langer Weg, und das hat uns zu einem unglaublichen Team gemacht. Ich gönne ihm seine private Zeit.

Gib ihm auch etwas Zeit für sich.

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Ich danke dir für deine Antwort.

Das eben ist es genau. Ich habe damit an sich gar kein Problem. Das er ein Geheimnis daraus macht besorgt mich. Wir haben auch schon zusammen Pornos geschaut und alles. Warum wurde das plötzlich heimlich.

Warum hat er nicht versucht aufzuhören wenn es ihn im Alltag belastet und schon kein Spaß mehr gemacht hat. Alles Fragen die er mir nicht beantworten konnte.

Er sagt er weiß es selbst nicht.

Mit dem anlügen von wegen es wäre nie auf der Arbeit gewesen sagte er nur weil es nochmal ein Stück kranker ist. Ich kann eben eine Sucht in diesem Bereich schwer nachvollziehen.

Ich habe es in dem ersten Gespräch eher belächelt weil ich dachte er übertreibt etwas bis er dann immer mehr ausgepackt hat.

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Vielleicht möchte er nicht von dir verurteilt werden. Deswegen hält er es selbst für eine Sucht. Dabei ist das nichts verwerfliches. Ihr beide habt dennoch sex miteinander und das ist doch das wichtigste. Ich denke du solltest nochmal im ruhigen, das Gespräch mit ihm suchen. Ohne Entsetzen und Verurteilungen.

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Tja, wenn du dich trennst, wünsche ich dir viel Erfolg auf der Suche nach einem Mann, der das nicht tut, und der sich nicht trotz gutem Sexleben zwischendurch selbstbefriedigt. Wenn Du ihn gefunden hast, schreibe gern wieder hier.

Ich finde es so traurig, dass es heutzutage immer noch Frauen gibt, deren Männer mit VÖLLIG NORMALEN NEIGUNGEN sich schämen müssen für ihre Fantasien und wie sie sie ausleben. Selbstbefriedigung ist PRIVATSACHE! Das geht Dich in meinen Augen einen Sch... an, woran er dabei denkt und wie er sich dabei stimuliert. Was kommt als nächstes? Möchtest Du auch darüber bestimmen, wie er sein großes Geschäft zu erledigen hat? Sorry für die harte Wortwahl, aber ich finde sowas einfach nur furchtbar, dass ein Mann sich rechtfertigen muss für stinknormale Sachen und fast schon kriminalisiert wird dafür.

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Sorry aber er riskiert seinen Job und das ist in dem Moment dann auch mein Problem.

Wie kann man so in seiner Welt sein und denken ich gönne ihm einfach nur nicht seine Selbstbefriedigung?

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Also erstmal hat Sex nichts mit Selbstbefriedigung zu tun. Euer Sexleben ist ja auch nicht erloschen, sondern findet/fand weiterhin statt und - nein - es nicht nicht abnormal sich selbst zu befriedigen obwohl man einen Partner hat.

Warum du du ihn da unbedingt reinquatschen willst, verstehe ich nicht wirklich. Er ist nicht dein Eigentum, er muss sich deshalb nicht schlecht fühlen und er muss sich auch nicht rechtfertigen.
Wenn du damit nicht klarkommst, musst du am deinen Problemen arbeiten. Es kann nicht sein, dass du ihn versuchst einzuschränken, weil du Kindheitsgeschichten nicht aufgearbeitet hast. Damit verlangerst du dein Problem auf ihn.
Es spricht übrigens nicht gerade für eure Beziehung, wenn er Angst davor hat gewisse Themen anzusprechen. Auch deine Reaktion ist krass. Ich würde meinem Mann was husten, käme er auf den Gedanken mich wie ein unmündiges Kind zu behandeln, meine Suchverläufe analysiert und dann auch noch eine Rechtfertigung erwartet.
Das ist keine Beziehung auf Augenhöhe welche ihr führt, er zieht bequemerweise schnell den Kopf ein, weil es vermutlich einfacher für ihn ist.

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Dein Mann wird es wohl nur deshalb als Sucht bezeichnen damit du nicht so ein großes Theater deswegen machst. So stellt er sich selbst als Opfer dar und dass er da gar nichts dafür kann. Ist einfacher als zuzugeben dass er es einfach wie 90% aller anderen Männer aus Spaß macht.

Das Problem liegt nicht an ihm oder den pornos sondern an dir. Arbeite daran dich zu ändern und versuche nicht deinen Mann zu ändern.

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Hallo erst mal,

ich verstehe nicht wie man 2x täglich masturbieren (egal ob Mann oder Frau) normal finden kann. Dazu noch in der Arbeit!!!!

Ich befriedigt mich auch manchmal selber (auch mit Pornos) aber sicher nicht 2x täglich.

Das mit deinem Selbstbewusstsein, da musst du daran arbeiten. Denke daran das er sicher auch aus Neugierde bestimmte Frauen oder Szenarien auswählt. Das mache ich auch so 🙈. Vieles turnt mich nicht an aber ich schaue es aus Neugierde und stoppen es wenn es mir zu "seltsam" wird.
Vielleicht macht das dein Mann ja ähnlich.

Ich wünsche euch alles Gute.