ÄNGSTE...

Hallo Ihr Lieben😍, ich finde es immer wahnsinnig spannend, hier die Fragen mit den entsprechenden Antworten zu lesen.
Jetzt hab ich auch mal eine Frage :
Ich, w, gerade 30 geworden habe ein Kleinkind(U3) und leider eine sehr schlecht laufende Beziehung, mit viel Streit und Handgreiflichkeiten mir gegenüber . Unser Kind ist da manchmal dabei bei den Streits und manchmal auch nicht.
Für mich steht fest, dass ich mich trennen werde, da ich sonst dran kaputt gehe . Nur habe ich da 2 Barrieren :
1. Unser Kind hängt sehr an dem Papa, ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich jetzt von ihm trennen werde, obwohl es so schlecht läuft. Man muss dazu sagen, dass er unser Kind sehr gut behandelt, zärtlich, geduldig und liebevoll. Ich habe Angst, dass mich mein Kind irgendwann dafür hassen wird, da ich den Papa verlassen habe . Eine Bekannte schlug mir hierzu schon mal eine Familientherapie vor.
Ich finde es an sich gut, dass es sowas gibt, aber sehe bei uns absolut keine Hoffnungen mehr, es ist keine Liebe mehr da.
2. Ich habe regelrechte Panik, danach keinen Partner mehr zu finden, wo wahre Liebe im Spiel ist und wo noch weitere Kinder in Frage kämen, da ich so gern noch 1-2 Kinder bekommen möchte. Man liest ja oft in anderen Foren, wie schlecht es AE-Mamis auf den "Partner - Markt" haben und mir wurde oft schon gesagt(von Männern im Sinne von Kollegen, Bekannte... ) , dass AE-Frauen ja eh nur "beschädigte Ware" seien, und es "vielleicht grad noch fürs Bett reicht" .
Ich finde es schlimm und würde auch niemals mein Kind als "Altlast" bezeichnen, ich habe es auf die Welt gebracht und liebe es über alles.
Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht als AE-Mamis?Insbesondere in den neuen Partnerschaften? Wie liefen/laufen diese?
Habt ihr noch gemeinsame Kinder bekommen?

Danke für jegliche Antworten 😍❤️!!!

1

Hallo.

Zum 1. Punkt:

Ein Kleinkind mag jetzt noch nicht wirklich begreifen können, was Dir angetan wird ... aber irgendwann wird es das.
Und dann gibt es 2 Optionen ... und beide bedeuten ein traumatisiertes, beschädigtes Kind:
- das Kind leidet mit Dir und geht mit Dir durch die Hölle, wenn es die Streitereien und Handgreiflichkeiten miterleben muss
oder
- es nimmt sich ein Vorbild am Vater und beginnt Dich und zukünftige Partner ebenso wie den letzten Dreck zu behandeln
Beides solltest Du nicht wollen ... und Du musst Dein Kind schützen.
Im Übrigen gefährdet das Miterleben von Häuslicher Gewalt das Kindeswohl ... da muss nur die Polizei von den Nachbarn nur 1x zu viele gerufen werden. Auch das wirst Du nicht wollen.

Und zum 2. Punkt habe ich nur eine Frage:

Wenn Dir jetzt alle AEs sagen, dass man mit Kind auf dem Partner-Markt nichts mehr wert ist und aufgrund seiner Altlasten keinen Partner mehr abbekommt und man deswegen keine weiteren Kinder bekommen wird ...

... wirst Du dann bei Deinem Mann bleiben und Dich weiter misshandeln lassen?
Bist Du bereit diesen hohen Preis für (Hauptsache einen) Mann, egal was für einer, und Kinder zu bezahlen ...

... anstatt in eine ungewisse, aber dafür gewaltfreie und streitfreie Zukunft zu gehen?

Gruß
sisein

2

Hallo,

was genau sind denn "Handgreiflichkeiten" bei Dir?!

Zu Punkt 1:
Was meinst Du wie lange der liebe Papa lieb ist bevor er auch ihr gegenüber handgreiflich wird??
Um Gotteswillen: AUFWACHEN! Jede Form der Gewalt ist zuviel!
Als erstes wirst Du Beweise sammeln für Handgreiflichkeiten, Verletzungen o.ä. Fotos machen, Zeugen, Handy-Mitschnitte oder ähnliches. Dann wirst Du ihn bitte anzeigen. Mit Beweisen.
Dann ziehst Du aus und siehst zu, dass Umgang höchstens durch Jugendamt-Begleitung stattfindet.

Zu Punkt 2:
Würde das stimmen, wären die vielen und immer mehr werdenden Patchwork-Familien eine Erfindung der Medien... Natürlich kann man noch als Mama mit Kind einen neuen Partner finden.
Aber ganz ehrlich: DARÜBER machst Du Dir Gedanken, wenn Du Dich und Deine Tochter in eine gewaltfreie Umgebung dauerhaft gebracht hast!

Alles Liebe Dir!

3

"was genau sind denn "Handgreiflichkeiten" bei Dir?!"

Was soll denn diese Frage?

"und siehst zu, dass Umgang höchstens durch Jugendamt-Begleitung stattfindet."

Das kann sie allerdings vergessen, wenn der Vater dem Kind nie etwas getan hat ... da benötigt das Jugendamt seine Kapazitäten für begleiteten Umgang für ganz andere Fälle.

6

Sie schreibt von Handgreiflichkeiten und gleichzeitig überlegt sie ob sie vielleicht doch lieber bleiben möchte aus Angst keinen neuen Partner zu finden.
Die Frage war aus einem Entsetzen meinerseits entstanden... WAS ist die TE bereit zu ertragen, nur um nicht ohne Partner da zustehen. Das sollte die Frage...

Wenn einer zu Handgreiflichkeiten der Frau ggü neigt ist es doch eine Frage der Zeit bis das Kind dran ist. Denn das Verhalten ist für den "Schläger" ein für ihn gängiges Mittel zur Konfliktbewältigung.
In einem mir bekannten Fall sah das Jugendamt das genau so und beobachtete den Umgang penibel. Der Mann musste auch zur Therapie.

4

Also ich habe 2 Kinder, eine 17j die andere gerade 6 j geworden. Ich war mir meinem Ex auch aus den selben Gründen die du nennst zusammen geblieben. Heute bereue ich soviel Zeit verschwendet zu haben. Denn trotz 2 Kinder habe ich einen 6 Jahre jüngeren Mann kennengelernt. Der uns komplett gewollt hat. Ich bin 37 j alt. Er hat selbst keine eigenen Kinder und es hat ihn nie gestört, dass ich schon welche habe. Obwohl er in seinem Alter locker eine 10, 11 Jahre jüngere haben hätte können, die keine Kinder hat und somit freier für so einige Sachen gewesen wäre. Wollte er aber nicht, er hat mir das ganz klar zu verstehen gegeben das ich die eine für ihn bin.
Ich kann es definitiv nicht bestätigen, das ich als alleinerziehende weniger Chancen bei Männern gehabt habe.
Und meine kleine ist auch ein absolutes Papa Kind, klar ist es nicht einfach, aber ihr eine respektlos lieblos Beziehung Vorlieben, kam für mich dann auch nicht mehr in Frage. Sie soll lernen das man als Frau es wert ist mit Liebe und Respekt behandelt zu werden.

Also rate ich dir, trenne dich, denn das geht gar nicht was bei euch ab geht.
Viel Glück

5

Eins nach dem andern. In der Ruhe liegt die Kraft. Sieh erst einmal zu, dass du aus dieser destruktiven Beziehung kommst und such dir was das Kind angeht Hilfe und Unterstützung, beispielsweise beim Jugendamt. Und dir vielleicht auch, je nachdem, wie extrem die Handgreiflichkeiten waren wäre es für dich ggf. ganz sinnvoll, das mal professionell anzugehen.
Über eine neue Beziehung würde ich mir als allerletztes an deiner Stelle aktuell Kopfzerbrechen machen. Mit geplagter Seele und den Kopf noch voller Sorgen scheint mir das gerade nicht der geeignete Zeitpunkt, zumal noch so viele Veränderungen auf dich zukommen werden.

7

" Eine Bekannte schlug mir hierzu schon mal eine Familientherapie vor.
Ich finde es an sich gut, dass es sowas gibt, aber sehe bei uns absolut keine Hoffnungen mehr, es ist keine Liebe mehr da. "

Familientherapie heißt in eurem Fall ja nicht, dass ihre eure Paarbeziehung wieder aufnehmt, sondern dass ihr lernt auf Elternebene klar zu kommen. Eltern bleibt ihr, Paar seid ihr nicht mehr. Patch-Work-Familie, also auch Familie, nur anders.


Warum hast du Panik?
Wie kommst du mit dir selbst klar?
Inzwischen kenne ich einige Frauen, die alleinerziehend waren und inzwischen (wieder) verheiratet sind und weitere Kinder bekommen haben.
Sie haben ausgestrahlt, dass sie auch alleine gut klar kommen und nicht darauf angewiesen sind jeden zu nehmen, der sich ihnen bietet.

Ich selbst bin noch nicht soweit. Ich komme super so klar und genieße es. Angebote hatte ich auch schon einige. Einige waren Mist (wollten sich ins gemachte Nest setzen oder die Situation anders ausnutzen) und dann ist noch der Teil, dass ich selbst keine Beziehung möchte. Selbst wenn sich mir jetzt der tollste Mann zeigen würde, würde ich ihn vermutlich abblitzen lassen. Mir fehlt keine Beziehung.

8

1. Es ist UNVERANTWORTLICH, mit einem gewalttätigen Partner zusammen zu bleiben.
Was lebst Du Deinem Kind vor? Das geht garnicht.
2. Es ist Blödsinn, dass man keinen Partner mehr bekommt, wenn man nicht gerade zum total verbiesterten Alleingänger mutiert.
Ich hab alles durch, schon 1977, als es noch keinerlei Hilfen gab.
2 1/2 Jahre von einem gewalttätig gewordenen Säufer geschlagen worden (hach was war er nicht lieb zu den Kindern, wenn er klare Tage hatte) Scheidung. 3 Jahre alleine gelebt, gearbeitet und mir mein Leben neu aufgebaut.1980 meinen zweiten Mann kennengelernt, der sich trotz zweier Kinder( 3 und 7 Jahre alt) und einem Berg Schulden in mich verliebte, Heirat 2 Jahre später. Kinder wollte ich keine mehr, aber er hätte es mitgetragen, wenn ich eines gewollt hätte. 35 Jahre wirklich lebenswerten Lebens folgten.
Hier in der Nachbarschaft habe ich auch zwei funktionierende junge Patchworkfamilien.
Alles andere haben Dir die anderen auch schon geschrieben. Mach Schluss und lass Dich nicht mehr verunsichern.
LG Moni

9

Zum Einen finde ich deine Pläne absolut richtig. Einen Mann, der dir gegenüber handgreiflich wird, solltest du so schnell wie möglich verlassen und keineswegs der Vater-Kind-Beziehung wegen bleiben. Diese kann ja auch weiter bestehen und sich sogar durch eine Trennung noch intensivieren.

Also ich bin auch alleinerziehend und ohne Partner aber mein Sohn ist auch erst 7 Monate alt, dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass man als „B-Ware“ oder Ähnliches angesehen wird. Ich habe in meinem direkten Umfeld sogar drei Beispiele von alleinerziehenden Mamis unterschiedlichen Alters, die im Kleinkindalter ihre neuen Partner gefunden haben, mit denen sie nun eine tolle Beziehung führen und sogar noch weitere Kinder bekommen haben. Manchmal klappt das per Zufall aber manchmal muss man dafür eben auch bereit sein aktiv zu suchen aber Angst zu haben dauerhaft alleine zu sein, musst du meines Erachtens nicht haben.

10

Zu Punkt 2 kann ich dir ganz klar sagen: nope!

Ich hatte als Single-Mutti wirklich viele Dates (natürlich hat mein Kind das nicht mitbekommen). Einige hatten ernsthaft Interesse trotz Kind und Altlasten.

Ich bin 5 Jahre nach der Trennung wieder in einer neuen Beziehung und habe mit meinem Partner ein 6 Monate altes Baby.

Das sollre wirklich nicht die Motivation sein, an eine derartigen Beziehung festzuhalten. Eine single-mutter ist heutzutage nichts besonderes mehr :)

11

Wenn die Beziehung keine Zukunft hat, dann solltest du dich trennen. Es ist immer möglich, dem Kind zu ermöglichen, beide Eltern regelmässig zu sehen, wenn man das wirklich will. Am besten wohnt man nicht zu weit voneinander, dann geht es einfacher. Das Kind kann seinen Vater auch öfter als nur jedes 2. Wochenende sehen, aber vielleicht erst, wenn es etwas älter ist. Du musst auch damit rechnen, dass dein Ex-Partner dann das Kind vielleicht doch alle 3, 4 Tage sehen sollte, weil so kleine Kinder längere Zeiträume nicht übersehen können. Es muss ja nicht unbedingt über Nacht sein. Das kann man machen, wenn es grösser ist.

Allerdings solltest du diese Beziehung erst verarbeiten, verstehen, warum es so lief, bevor du an eine neue Beziehung denkst. Du willst ja nicht das nächste Mal einen ähnlich problematischen Mann haben. Wenn er handgreiflich wird, dann liegt zwar das Problem bei ihm, aber du willst ja das nächste Mal früher merken, falls ein Mann nichts für dich ist.

Und ich glaube nicht, dass es so schwer ist, einen neuen Partner zu finden. Ich hab selbst mit 3 Kindern (im Teenager-Alter, und in Schweden, nicht in Deutschland) einen neuen Partner gefunden. Und da hab ich wirklich nicht den ersten besten genommen, sondern auf den richtigen gewartet. D.h. es gab mehrere Interessenten. Meine Kinder mögen meinen Mann wirklich gern. Ich hatte eigentlich nicht mehr Kinder geplant, hätte dann doch plötzlich , eigentlich noch eins mit ihm haben wollen. Aber er wollte nicht mit über 40 noch mal anfangen, und ganz war ich auch nicht davon überzeugt.

Generell würde ich auch mal so denken: Denk nicht so viel an den "Rahmen", daran dass du mehr als ein Kind haben willst, oder dass du am liebsten eine Kernfamilie haben willst. Schau lieber darauf, dass du mit deinem Leben glücklich sein solltest und dass auch das Kind eine harmonische Umgebung haben sollte.