Patchwork fürn Müll

Hallo,
Wir haben zu Hause ein Riesen Problem mit der Konstellation Patchwork.
Der Sohn meines Mannes ( fast 20) akzeptiert mich null.
Er wohnt zu Hause, macht die Füße hoch und fühlt sich ungerecht behandelt. Er schafft es nicht mal den Müll runter zu bringen oder sonstiges. Macht mich in einer Tour nieder und keilt immer zwischen mir und meinen Mann. Kommt er mit Argumenten nicht weiter, werden immer andere mit rein gezogen. Andere sind grundsätzlich schuld. Er niemals.
Er hat mit ach und Krach die Schule geschafft. Seitdem geht nichts mehr. Keine Ausbildung, keine Arbeit. Am liebsten ganzen Tag chillen.
Mein Mann ist geteilt. Mal hält er zu ihm, aber auch oft ist er auf meiner Seite. Aber wenn er auf meiner Seite ist, haut der Junge immer was raus, damit ich als dumme da stehe.
Was Kann ich noch tun. Dieser Junge zerstört unsere komplette Ehe. Es wird soweit kommen das ich mit unserem anderen gemeinsamen Kind ausziehen werde. Das will ich eigentlich nicht. Aber was habe ich für eine Wahl?
Wenn irgendwas ist wo er nicht klar kommt, bin ich wieder gut genug. Funktioniere ich dann nicht wie er es möchte, dann werden wieder lügen erzählt, so das ich wieder dumm da stehe. Was kann ich überhaupt noch tun als zu gehen?? Bin echt ratlos...
Unser komplettes Familien leben leider drunter.

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Hallo 👋🏼

Ich möchte dir aus einer anderen Perspektive mal etwas erzählen...


Mein Sohn ist 12, mein Mann kam in unser Leben da war mein Sohn 6. Es war so toll.

Sie waren wie beste Freunde, haben alles miteinander gemacht, zum leiblichen Vater besteht kein Kontakt. Mein Sohn fing an ihn Papa zu nennen und ich war so froh dass es so super funktionierte...

Nach und nach wurde mein Sohn extrem auffällig ( in der Schule, zu Hause, bei Freunden usw )

Es gab oft Streit, bis heute ist es sehr anstrengend mit ihm. Mein Sohn, als hätte er zwei Persönlichkeiten.

Er weist ein aggressives Verhalten auf
Er hetzt andere gegen andere auf
Er lügt viel
Er besitzt sehr wenig Empathie
Schule lief schrecklich

Wir sind der Sache dann nachgegangen ( Beratungen, Familienhilfe usw) nichts half also sind wir auf ein Rat zum Psychologen gegangen. Es stellte sich heraus dass mein Sohn eine emotionale und soziale Entwicklungsstörung hat. Es war ein Schock aber gleichzeitig Erleichterung weil es ihm jetzt geholfen werden kann ( Er macht eine Therapie)
Man sagte uns, werden solche Kinder nicht früh genug behandelt, bestehe die Gefahr dass die Kinder ihre Schule nicht beenden, nichts im Leben erreichen, nicht eigenständig leben können, immer soziale Probleme haben werden, ständig die Schuld bei anderen suchen werden und und und
Google vielleicht etwas und schaue mal ob die Punkte auf den Sohn zutreffen, ich fände es wichtig sowas zumindest erstmal zu wissen.

Mein Mann kam auch an einen Punkt wo er dachte er kann nicht mehr, er kam mit ihm einfach nicht mehr klar, ständig war diese Spannung, es gab viele Tränen. Ich dachte mein Mann verlässt mich, ich hatte so Angst.

Ich kann aber jeden verstehen der so empfindet! Manchmal ziehe ich den Hut vor solchen Menschen wie dir und meinen Mann, ich bin mir sicher ich hätte das auf Dauer nicht mitmachen können.

Bitte rede mit deinem Mann darüber ob vielleicht sowas in der Art bestehen könnte, war er jemand auffällig in jüngeren Jahren ? Gab es schon immer Probleme in der Schule ? Mit anderen Mitmenschen? Sucht er grundsätzlich die Schuld bei anderen ? Sieht er seine Fehler ein ? Wie stellt er sich seine Zukunft vor ?
Ich wünsche Euch alles Gute und dir starke Nerven.

Da er aber schon so groß ist ( nicht wie bei uns der Fall ) kann man leider nichts machen wenn er nichts einsieht und sich nicht helfen lassen will...da muss ich knallhart sagen dass du allein für deine Zukunft verantwortlich bist und entscheiden musst ob du so weiter mitmachen willst oder eben nicht. Dein Mann ist eigentlich derjenige der als aller erstes etwas einleiten sollte und nicht du...



Alles Gute und starke Nerven 🍀

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Wie lange wohnt ihr schon zusammen?
Wie war es vorher?
Wie hat es sich entwickelt?
Welche Unterstützung von außen gab es?

Die Beschreibung des Sohnes gibt es auch in Familien mit leiblichen Kindern.
Bei Patchwork verschärft es sich dann zusätzlich.

Gab es mal Familienhilfe, Erziehungsberatung, Beratung bezüglich der Trennungssituation?

Wurde alles hingenommen und jetzt weiß keiner, was man tun kann? Er volljährig und nach nichts tun wird ein Wunder erwartet?

Da ich eure Situation nicht kenne, frage ich nach.

"Er hat mit ach und Krach die Schule geschafft. Seitdem geht nichts mehr. Keine Ausbildung, keine Arbeit."

Wurde er mal untersucht? Woran lag es?
Keine Struktur? Lernschwierigkeiten? Wurde mal genauer hingesehen, warum es so ist? Bekam er Hilfen, die er strikt ablehnte? Oder wurden ihm keine Hilfen angeboten? Wurde alles auf die Trennung geschoben?

Mit 20 ist es schwierig zu erwarten, dass er jetzt plötzlich was verändert.
Er hat keinen Grund dazu, so lange es ihm bei euch gut geht.
Andererseits ist auch die Frage, ob er könnte, wenn er wollte. Oder ob er nicht kann, Schwierigkeiten hat, keine Hilfe bekommen hat und sich in den Chillmodus begibt, weil es einfacher zu ertragen ist.

Ich will, aber kann nicht und kämpfe für wenig Ergebnis ist sehr frustrierend.
Ich will nicht, sch* egal ob ich kann: ist sehr viel einfacher zu ertragen für die Person selbst.

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Hallo,
Also wir sind zusammen seid der junge 14 ist.
Es lieg immer klasse. Bis vor ca 1-2 Jahren, wo wir anfingen, mit ihm zusammen zu schauen, wie es denn alles weiter gehen soll.
Die Trennung der Eltern ist schwierig gewesen, zur Mutter besteht keinerlei Kontakt.
Er hat mich voll akzeptiert, mich immer um Rat gefragt. Mehr mit mir geredet, wie mit dem Vater.
Durch die schwierige Trennung usw gab es früher Familien Hilfe. Das werde von ihm dann aber abgebrochen. Er wollte es nicht mehr, fühlte sich wohl. Es war alles bestens.
Aber jetzt eben wo der Vater und auch ich ein gewisses Maß an Selbständigkeit fordern, geht gar nichts mehr.
Aber auxh das gab es schon immer. Zb für sein Zimmer ist er verantwortlich, alle 3 Tage muss er den Müll runter bringen und einmal die Woche wird von allen zusammen alles gründlich sauber gemacht. Es war NIE ein problem. Ich weiß nicht ob es an neuen Freunden liegt, oder woran auch immer.
Wir gucken immer mit ihm zusammen wegen Ausbildung, Arbeit oder sonstiges. Dann um uns einen Gefallen zu tun, macht er auch mal was. Das geht dann ein paar Tage, dann wird verschlafen, man pflegt sich nicht usw, da fliegt er natürlich überall raus .
Wir wissen uns beide keinen Rat mehr, außer das ich aus seinem Leben gehe. Ich habe wirklich alles für ihn immer getan. Wenn er Probleme hatte oder so, habe ich immer mit ihm zusammen nach einer Lösung gesucht und es meist auch geschafft. Nur jetzt resigniert er total. Ich gehe ihn „ auf den Sack“ , solle verschwinden usw. Tag täglich muss ich mir das anhören und gefallen lassen.

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Welche Schule hat er denn geschafft? Hauptschule oder Gymnasium?

Wie schon geschrieben denke ich auch, dass Eure Thematik nicht in erster Linie was mit Patchwork zu tun hat, das kommt auch in anderen Familien so vor. Da kann dann halt nicht die Lösung sein "dann ziehe ich halt mit meinem/dem gemeinsamen Kind aus!"

In erster Linie solltest Du Dich mit Deinem besprechen. Dir ist ja anscheinend schon klar, was ihm klar werden muss: Sein Sohn ist gerade dabei, sich die Zukunft zu versauen. Und auf ewig wird er ihn ja wohl nicht mit durchfüttern wollen. Also solltet Ihr gemeinsam agieren und seinem Sohn Eigenverantwortung abverlangen. Er muss sich einen Plan für seine nahe Zukunft machen. Ihr unterstützt ihn, wenn er um Hilfe bittet. Ansonsten ist es sein Leben und seine Entscheidung.

Wie finanziert er sich? Freie Kost und Logis plus Taschengeld? Würde ich abschaffen. Ihr bekommt auch kein Geld fürs Nichtstun. Ihr müsst ihm Druck machen. Die Kunst dabei ist wohl, das richtige Maß zu finden. Aber vor allem muss Dein Mann begreifen, dass er seinem Sohn keinen Gefallen tut, wenn er das asoziale Verhalten weiter duldet.

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Er hat die Hauptschule geschafft, aber auch erst auf der Berufsschule.
Das Problem ist ja das mein Mann ihm immer wieder die Hand vorn arsch hält. Drastisch ausgedrückt. Ich verlange Struktur und das er etwas tut. Mein Mann redet, droht mit Konsequenzen und es passiert nichts. Also macht der Junge so weiter, weil er weiß es klappt. Taschengeld haben wir schon eingestellt. Extras muss er sich erarbeiten. Oder er beklaut uns.
Ich rede gegen eine Wand , deswegen gibt es für mich keinen Weg mehr, als zu resignieren.
Ich habe über die Jahre so vieles getan und gemacht, das ich mittlerweile echt am Ende meiner Kräfte bin.
Auf der einen Seite gibt mein Mann mir total recht, im nöxhsten Moment steckt er ihn aber wieder Zigaretten zu oder kauft ihn Energy oder sonstiges.
Das funktioniert so einfach nicht . Oder bin ich wirklich zu penetrant? Muss ich mir solch ein Verhalten gefallen lassen? Ich denke nicht. Oder doch? Ich gucke natürlich auch, wo meine Fehler sind. Aber ehrlich gesagt finde ich die größeren Fehler bei ihm. Er fordert und nix kommt. Klamotten müssen Marke sein, nur das beste vom besten. Essen nur nach seinen Wünschen. Ich bin gerne bereit ihm entgegen zu kommen, aber ich denke ich kann erwarten das auch ein wenig zurück kommt. Sei es einfach nur Respekt! Aber nix davon. Stattdessen muss ich mir anhören das ich ja nerve und alles scheisse ist. Und ich ja sowieso doof und dumm.

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Spätestens an dem Punkt mit dem Klauen wäre bei mir der Ofen komplett aus gewesen.

Was sagt der Sohn denn, wie er sich seine Zukunft vorstellt? Und was sagt Dein Mann, was er für Vorstellungen für Eure, aber auch für die Zukunft seines Sohnes hat?

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Das ist wirklich extrem. Ich wäre an deiner Stelle auch fertig und hätte keine Lust mehr.

Solange dein Partner nichts durchzieht, wird es noch Jahre so weitergehen.

Irgendwie bleibt ja nur noch die Wahl.. entweder du gehst mit eurem Kind oder der Sohn geht. Alle anderen Optionen habt ihr ausgeschöpft.

Ich würde alle an einen Tisch holen und ein letztes Gespräch suchen. Mit Ultimatum. Bis dann und dann hat er sich was gesucht/beantragt/ausgezogen, sonst bist du weg. Was bleibt dir übrig?

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Also ganz ehrlich, dein Stiefsohn ist 20 Jahre alt und kein Kind mehr. Somit für sich selbst verantwortlich. Ihr behandelt ihn wie einen 12 Jährigen. Ich persönlich hätte da auch keinen Bock drauf. Es ist sein Zimmer und er muss darin wohnen und nicht du. Gleiches gilt für seine Ausbildung. Du bist weder seine Putz noch Waschfrau und auch nicht seine Köchin. Lass ihn den Kram selber machen. Er muss selbst den Arsch hoch kriegen und sich kümmern. Das wird er aber nicht solange ihr ihn bevormundet. Er muss es wollen! Alles andere ist vergebenen Liebesmüh

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Er ist erwachsen, er verweigert die Kooperation? Okay, dann verweigere ich sie auch - und zwar ab sofort. Soll Papi, der keinen Arsch in der Hose hat, für ihn waschen und kochen. Neee, ich bin auch Familienmensch, aber sicher nicht der Depp vom Dienst.
Sag das wörtlich - zu beiden. Allerdings musst Du das dann auch durchziehen.
LG Moni

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Genau das habe ich getan. Aber er ist der Engel. Lieber soll ich gehen anstatt das sich was ändert. Das ist dann wohl auch besser so, wer weiß was sonst als Nächstes kommt.

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...wenn das so ist verstehe ich dann nicht wieso dieser Post bzw der Hilferuf wenn all dies nichts genützt hat, Koffer packen und ab geht’s würde ich sagen, sei mutig und denk an deine Psyche, deine Zukunft, dein Wohlbefinden und DEIN Glück

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Ich kann dir nur aus meiner persönlichen Erfahrung einen Rat geben...halte es aus, irgendwann wird er ausziehen oder dein Mann wacht auf.
Räum ihm nix mehr hinterher, lass ihn vir sich hin ganmeln wenn dies in seinem Zimmer geschieht.
Misch dich nicht als Stiefmutter ein und lass es den Vater machen.
Ich weiß das du es gut meinst, aber damit machst du möglicherweise deine Ehe kaputt.

Mir erging es erst jetzt so. Das Patchworkdrama ging knapp 2 Jahre. Vorher war auch alles gut.
Ich würde nun so viele anders machen und mehr aushalten anstatt meinen Mann zu verlieren.
Unter der Trennung leide ich 10000x mehr als unter dem Patchworkdrama.

Überleg es dir gut.

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Wenn er nichts will, raus mit ihm. Ab zum Amt, dann lebt er halt von Hartz 4 in einer 1 Zimmer Bude. Das ist dann nicht euer Zukunftsproblem. Dein noch kleineres Kind braucht ja sicher seinen Vater und du bist ja anscheinend bis auf das Sohn Problem nicht unglücklich. Dann muss der Sohn mit seinen 20 Jahren gehen. Ich wuerde mit dem Vater ganz klare Worte sprechen, dass hier eine Lösung herbei muß. Sonst lebt er tatsächlich mit 30 noch bei euch und gammelt vor sich hin. Da er nichts tut in Sachen selbstständig werden, Ausbildung, Arbeit finden, wird ja kein Ende abzusehen sein, deshalb muss er trotzdem gehen, dann eben in Hartz 4 Bezug.