3. Kinderwunsch begraben

Hallo,

ich bin irgendwie traurig. Mein Mann ist grade mit Kind 2 in Elternzeit (2 Monate). Zu Beginn seiner Elternzeit sind wir noch in ein neues Haus gezogen und ich bin wieder angefangen zu arbeiten. Viele Veränderungen, aber organisatorisch nicht anders machbar gewesen. Unterstützung haben wir vor Ort keine.
Tja, was soll ich sagen? Mein Mann ist nur noch genervt. Von unseren beiden kleinen Kindern, von mir, von allem. Nur noch schlechte Laune, zur Begrüßung bekomme ich manchmal nicht mal mehr ein hallo.
Er meint natürlich bei ihm sei alles viel anstrengender, weil der Große keinen Mittagschlaf mehr macht.
Dass ich aber über ein Jahr nebenbei auch den Haushalt gewuppt habe (er kocht und staubsaugt nur), erkennt er nicht an. Er ist immer müde, er hat den meisten Stress und hat auf jeden Fall mehr schmerzen als ich usw.
Es ist zur Zeit einfach nur noch grauenvoll.
Ich weiß nicht, wie er mal wieder etwas entspannter werden kann und mir gegenüber wertschätzender.
Naja... wohl eher ein Silopo

1

Geht das ältere Kind bald in den Kindergarten? Dann hätte er ja schon mal einen Grund weniger um sooooo überfordert zu sein#schwitz

Traurig,dass so viele Männer so schnell total fertig mit den Nerven sind

2

Ja, beide gehen bald bis mittags in die Kita... es stört mich einfach, dass er nur noch in Selbstmitleid versinkt und herumjammert oder meckert. Wann wir das letzte mal zusammen gelacht haben... Mhm vielleicht vor einer Woche.
Es ist anstrengend für ihn und das glaube ich ihm, aber so ist es nun mal mit 2 gewollten Kleinkindern. Er ist einem 3. Kind nicht abgeneigt, aber nach dieser Geschichte nun und mit der Ansage, dass er keine Elternzeit mehr machen wird, hat sich das für mich erledigt...

3

Also ich persönlich hätte das als schlichten Mangel an Respekt mir gegenüber empfunden. Dem muss Mal bisschen der Kopf gewaschen werden. Und zwar in besonders "freundlichem" Ton.
Ich bin ja ein Fan vom knallharten aussprechen vom Wahrheiten.

Wahrheit 1: er ist sich offenbar zu fein für diese ganze Elternzeit-Sache und würde wahrscheinlich lieber arbeiten.
(Wenn er dann arbeitet ist aber natürlich SEINE Arbeit gerade viel anstrengender als deine Zeit mit den Kindern... Manche Männer...🙄)

Wahrheit 2: Wie meine Mutter immer sagte: Es gibt kein "Ich kann nicht" Es gibt nur "Ich will nicht" und er will offensichtlich einfach genervt sein, jammern, statt einfach Mal seinen (Haus)Mann zu stehen und das beste draus zu machen.

Lass ihn vor allem auf gar keinen Fall behaupten er hätte es ja schwerer als du damals. Jede Äußerung in dieser Hinsicht darf ihm ruhig doppelt um die Ohren fliegen.

Ich hab hier auch so einen Jammerlappen zu Hause. Der arme... Er hat es immer so schwer. Jedes Mal wenn er anfängt zu jammern bekommt er die dreifache Portion von mir zurück. Dann ist erstmal für ne Weile Ruhe.

4

Da hat wohl einer Elternzeit mit Urlaub verwechselt🤭

So ist das nun mal mit Kindern, aber nach nur 2 Monaten schon so gestresst zu sein?

Er muss dich ja eigentlich für eine Göttin halten, die das alles so geschaukelt bekommt😜
Ich glaube, es geschieht ihm ganz recht, wenn es ihn so schwer getroffen hat.
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen würde ich ihn spaßeshalber bis ins Unendliche bemitleiden.

5

Leider halte ich so eine schlechte Stimmung nur schwer aus, aber es wird langsam wirklich ätzend. Ich finde es auch respektlos, auch wie er manchmal mit mir spricht usw.
Nur ihm geht es schlecht, nur er hat so viel Stress... naja egal. Ich habe einfach keine Lust mehr darauf und alles Reden hilft nur bis zum nächsten Tag. Wo ist mein „Traummann“ hin?

6

"Er ist immer müde, er hat den meisten Stress und hat auf jeden Fall mehr schmerzen als ich usw."

Wer Schmerzen hat, geht zum Arzt.
Ist wirklich was, gibt es auch Rücksicht.
Wenn nicht: klares Gespräch. Ja es ist anstrengend. Das war es für dich auch. Es ist kein Wettbewerb. Wie könnt ihr gemeinsam Lösungen finden und euch euren Stärken entsprechend unterstützen.

7

Genau, es ist kein Wettkampf ums Erschöpftersein oder ähnliches. Und ja, ich hatte zwar Ruhepausrn als der Große noch Mittagschlaf machte, dafür ist die Kleine sehr anhänglich und eine Dauernucklerin. Nimmt weder Flasche noch Schnuller. So weit so okay, aber während er was allein unternehmen kann usw bin ich auf jeden Fall immer zu Hause und „muss“ mich kümmern.
Naja, Selbstmitleid ist nicht angebracht. Ich erhoffe mir nur Verständnis von ihm, aber das werde ich nicht bekommen.
Und wenn ich mal mögliche Lösungen anspreche, wird momentan gleich abgeblockt. Zu müde, keine Lust sich wiederholt mit dem Thema auseinanderzusetzen ....

8

Oh man.

Selbstmitleid ist ja manchmal okay und ich bin phasenweise auch mal drin versunken (Motte; hat lange echt mies geschlafen 😅), mein Mann hat dann auch brav gesagt, dass das ganz schlimm ist. Aber nach 2 Tagen war’s dann spätestens wieder gut 😅

Wie einige schon richtig erkannten: es ist kein Wettbewerb. Und daher würde ich zwar drauf eingehen, aber genau das eben ignorieren.

Also nicht sagen „Du bist müde? Aber bei mir war xy.“ sondern einfach „Okay, du bist müde, ja, es ist anstrengend.“

Hat dein Mann trotzdem genug Zeit für sich? Dann würde ich auch mal einwerfen, dass jetzt einfach genug gejammert ist und ihr euch alle zusammen reißen müsst. Und es wird ja auch besser, je älter die Kids werden (hoffe ich zumindest 😂😂😂).

Ansonsten werde ich auch gerne sarkastisch, das nimmt vielen auch den Wind aus den Segeln „Ja, du bist der ärmste Mensch auf diesem Planeten und niemand hat so viel Stress wie du und ich chille täglich meine Base, während du dich abrackerst. Und meine Zeit mit Baby und Kleinkind war natürlich wie Urlaub.“ 🙊😂

Also grundsätzlich: deinen Mann mal ein bisschen auf den Boden der Tatsachen holen, seine Arbeit anerkennen aber auch nicht übertreiben und schauen, mit welchen Strategien ihr besser zurecht kommt.

Alles Gute :)

9

Hi,
Also ich war vor 9 Monaten in einer ähnlichen Situation nur umgekehrt.
Ich bin die die daheim ist und mein Mann der der arbeiten geht. Ich hab dass mit einem. Kind, schwanger Haushalt eigentlich immer hinbekommen, aber mit 2 hats mich in den ersten Monaten echt umgehauen! Ich war so im Eimer, war nur granting, schlecht gelaunt, müde und nochmals müde. Mein Mann hat leider viel abbekommen in der Zeit.
Hätte ich mir dann noch Sprüche anhören müssen ich solle mich nicht so anstellen wär ich glaub ich vollends durchgedreht.
Was mir geholfen hat war viel Zuspruch von meinem Mann.
Klar ich hab natürlich noch nen großteil des Haushalts gemacht, aber vllt. Versuchst du dich mal in ihn hinein zu versetzen?
Finde es schlimm, wenn der Beitrag auf eine Frau gemünzt wäre dann wäre hier wohl viel Verständnis gekommen.

10

Ich verstehe deinen Beitrag nicht so ganz. Ich war zuvor mit den beiden Kleinen ein Jahr in Elternzeit und weiß, was das alles bedeutet.
Ich war auch mal schlecht gelaunt, gestresst, überfordert, aber ich habe es immer noch geschafft meinen Mann Respekt entgegenzubringen und ihn zu behrüßwn.