Monogamie ohne vs. mit sexuellen Gedanken an andere Personen

Hallo,

ich würde gerne mal wissen ob es wirklich so viele monogam lebende Paare gibt die seit Anfang an zusammen sind bzw. schon sehr lange zusammen sind und ob es tatsächlich möglich ist auch nach vielen Jahren, sexuell gesehen, nur den eigenen Partner im Kopf zu haben.
Vorallem bei den Paaren, die mit ihrem Partner glücklich sind. Auch wenn es harmoniert und sexuell alles passt. Kamen euch noch nie Gedanken an Sex mit fremden Personen?

Und ist es tatsächlich nicht schwer sein ganzes Leben lang nur den eigenen Partner zu begehren?

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Was mich immer schon stört, ist die Aussage: Wenn man sich nach anderen sehnt oder gar fremdgeht stimmt etwas in der Beziehung nicht.
Ich glaube das nicht und wünschte, mein Mann würde das genauso sehen.
Ich liebe ihn, ich liebe den Sex mit ihm und dennoch wünschte ich mir, ich könnte in einer Sache offener sein, undzwar dass ich sehr gerne mal in der Realität jemand anderen im Bett hätte. Undzwar ohne dass ich mich trennen will! Es geht mir dabei vor allem um einen anderen Typen von Mann. Nicht unbedingt optisch sondern vom Vorgehen...
Wir sind ansonsten schon sehr offen und für uns ist es normal, dass wir voneinander wissen, dass wir von anderen fantasieren. Um ehrlich zu sein fänd ich alles andere echt strange! Wir schauen auch mal Filmchen usw... mein Mann findet andere Frauen heiß, ich andere Männer. Irgendwie eine völlig normale "Erkenntnis" für mich und absolut nichts besonderes.
Das Konstrukt der Monogamie gefällt mir nicht, das weiß er aber tatsächlich nicht. Ich bin mir aber sehr sicher, dass er das absolut anders sieht.

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Aber ein jemand „der mal was anders macht“, wäre doch auch mit dem eigenen Partner möglich ? würden jetzt wieder andere behaupten.

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Nein das geht nicht mit ihm und das wird niemals gehen weil er ist wie er ist. Und das ist auch gut so! Ich will an ihm nichts ändern, im Gegenteil. Es gibt aber Facetten während des Sex an anderen Männern (und das weiß ich weil ich vor meinem Ehemann andere Partner hatte), die er mir niemals bieten können wird. Es liegt ihm nicht, es ist "nicht seins" und das ist ja normal denn jeder hat seine Vorlieben und Eigenheiten. Er hat hingegen andere Stärken die vielen Männern vielleicht fehlen/nicht liegen.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand mit seinem Partner sexuell 100% übereinstimmt bzw beide alles so tun würden, was der andere gerne mögen würde/sich wünschen würde. Und auch hier muss ich sagen: daran ist doch nichts schlimm?
Traurig ist es aber irgendwie schon, dass man sich das, wonach man sich sehnt, aufgrund vom gesellschaftlichen Standard-Bild der Partnerschaft, nicht woanders holen kann.

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Ich möchte mit Sicherheit nicht alles leben, worüber ich mir schon Gedanken gemacht habe;-).

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Oh ja 😅

Und wenn doch, ist es doch auch schön, wenn man das, was einen an anderen anlachen würde, dann mit dem eigenen Mann umsetzen kann 🥰

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Ich halte nichts von monogamie. Wenn man den verschiedenen Studien glaubt, geht in 60% der Beziehungen wenigstens einer körperlich fremd. Die dunkelziffer wird wohl wesentlich höher sein. Und wenn man "gedankliches fremdgehen" dazuzählt, werden es wohl 99% sein.
Der Mensch ist auch nur ein Tier das seinen trieben folgt und diese ganze monogamiesache ist uns nur kulturell anerzogen.

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Monogam zu leben oder eine monogame Beziehung zu führen heißt doch nicht, dass ich nicht nach Links und Rechts gucken darf. Appetit kann man sich durchaus holen, gegessen wird zu Hause.
Fantasie und Realität sind für mich zwei Paar Schuhe.

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ok. Interessant.
Aber was ist es was euch an der Monogamie festhält?
Ich meine auch keine Fantasie die man einmal hat und so „einfach zur Seite schieben“ kann...

Ich frage mich aber ob es nicht jedem Menschen im Leben einmal schwerfällt daran festzuhalten.
Wenn man in einer Partnerschaft Probleme hat, dann ja sowieso.
Aber wie bereits geschrieben, selbst wenn man mit dem eigenen Partner glücklich ist, irgendwann kommt doch mal der Gedanke an andere Personen.

Und dann ist die Frage, was hält einen davon ab?

Ist es die Erziehung? christliche Einstellung....das Umfeld was einem die Monogamie einredet....

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Also das ist mir bisher tatsächlich noch nicht passiert. Es gab keine konkreten Versuchungen, denen ich hätte nachgehen können.
Ich habe da tatsächlich nur Augen für meinen Mann. Erziehung oder Religion oder Gesellschaft sehe ich für mich nicht als Grund. Es liegt für mich in der Beziehung selbst. Ich liebe ihn, wir haben viel erlebt, uns aufgebaut und durchgestanden. Das werfe ich nicht für ein bisschen Spaß weg. Wir haben uns füreinander entschieden und tun es wahrscheinlich in solchen Situationen immer wieder aufs Neue.

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Gedanken hat sicher jeder mal.. aber ich hatte bisher nicht das Verlangen, dem nachzugeben.

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Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen. Sehr glücklich.

Natürlich kamen Gedanken an Sex mit anderen Männern, auch in Träumen oder ähnlichem. Aber an einer realen Verwirklichung hab ich tatsächlich (bisher?) kein Interesse.

Also würde mir jetzt jemand ein Angebot machen, würde ich definitiv nicht drauf eingehen und ich hab da auch wirklich keine Lust zu. Mein Mann weiß, was mir gefällt, wir sind ein super Team und es läuft gut. Bei jemand fremden müsste man sich wieder ran tasten, ausloten, kennen lernen... was sicher spannend ist, aber derzeit hätte ich daran absolut kein Interesse - viel zu anstrengend 🙈😂

Mein Partner kennt mich in jeder Lebenslage, in meinen schlimmsten und besten Momenten, daher kann ich mich bei ihm so richtig fallen und gehen lassen. Bei fremden oder neuen Partnern würde mir das schwer fallen.

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Ich kann es mir aktuell nicht vorstellen einen anderen Mann an mich ran zu lassen, aber wenn die Gedanken kommen kann man nicjts machen, das ist kein fremdgehen.... Was ich tun würde, sollte es nach Jahren, Jahrzehnten so sein, dass man mit dem Partner vielleicht mal drüber redet.
Es gibt Paare die nach so langer Zeit das swingern für sich entdeckt haben oder in das offene Beziehungsmodell gewechselt sind.

Es ist die Frage, warum hat man diese Gedanken wenn doch augenscheinlich alles passt.
Jeder ist da anders veranlagt und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht nach Studien gehen würde, denn ich für mich kann meinen Partner nicht teilen und wenn er lieber mehrere haben möchte, sollte er so fair sein und das von anfang an sagen, so dass ich überlegen kann, ob ich eine beziehung mit ihm will oder nicht.

Mit offenen Karten spielen, sollte einer der Partner gewisse Gedanken haben und umsetzen wollen. Wenn der andere denkt die Beziehung ist monogam, und er wird betrogen... Muss man abwägen, ob es sich lohnt das aufzugeben was man hat wegen bissl Spaß.

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Danke für deine Meinung zum Thema.

„Jeder ist da anders veranlagt und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht nach Studien gehen würde, denn ich für mich kann meinen Partner nicht teilen und wenn er lieber mehrere haben möchte, sollte er so fair sein und das von anfang an sagen, so dass ich überlegen kann, ob ich eine beziehung mit ihm will oder nicht.“

das kann sich doch aber verändern und dann kann man dem Partner noch nichts vorwerfen, dass er es von Anfang an hätte sagen sollen.


Ich frage mich halt auch noch ob monogamlebende nicht ihre Lust unterdrücken, für die Beziehung.
Einfach weil man Angst vor der Konfrontation mit dem Partner hat, oder Angst dass es Auswirkungen auf die Beziehung hat.
Es verändert wahrscheinlich etwas.
Aber wenn man immer wieder liest, die einen die dann fremdgegangen sind, weil sie der Versuchung nicht widerstehen konnten oder die anderen die ihre Lust auf andere (trotz gleichzeitiger Liebe zum Partner) unterdrücken und es vielleicht sogar nie zugeben würden, aber innerlich frustriert sind, es nicht gelebt zu haben.

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Das kommt so gut wie nie vor!! Wenn jemand fremd geht, gibt es zu 99% Probleme in der aktuellen Beziehung. 1% sehnt sich vermutlich wirklich einfach nach fremder Haut, Abenteuer und dem Kick. Das hat aber wenig mit aufrichtiger Liebe und dem daraus einhergehenden Bedürfnis nach Treue und Verantwortung zutun.

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Also mein Mann und ich teilen die meisten, eigentlich alle, Fantasie“reisen“. Ich weiß was er mag, er weiß was ich mag, wir reden darüber und für keinem von uns ist das ein Problem. Wir haben uns gegenseitige Treue und vertrauen geschworen. Für uns ist es eine Leichtigkeit, sich nicht von fremden Körpern verführen zu lassen, da wir darüber reden können und gemeinsam nach einem Weg suchen die Lust zu stillen.

Nur den eigenen Partner im Kopf zu haben, stelle ich mir tatsächlich sehr schwierig vor. Es muss ja nicht zwingend eine Schwärmerei sein. Aber manchmal kommen Gedanken einfach so, ohne sie zu steuern. Das würde ich meinem Mann nie zum Vorwurf machen. Und er mir auch nicht.

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das finde ich sehr interessant. Darf ich fragen wie lange ihr schon zusammen seid?

Wie baut ihr das in euer Liebesspiel ein?
Durch Rollenspiele? spielt einer von euch dann eine andere Person?

Und dadurch wird der Sex auch über viiiiele viele Jahre nicht „langweilig“ bzw die Lust/Fantasie nach Abwechslung durch fremde Haut ist nicht stärker?

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Wir gehen seit 13 Jahren gemeinsam durchs Leben. Mit all ihren Höhen und Tiefen. :)

Zu Anfang war unser sexleben wirklich lachhaft. Heute können wir nur darüber schmunzeln und sind nun sehr froh das es sich anders entwickelt hat. 😄 Es passt einfach irgendwie, mittlerweile. Wir müssen nicht jede Fantasie nachspielen. Aber darüber zu reden ist auch schon viel wert. Gemeinsam finden wir dann einen Weg. Und sei es die Idee irgendwo im Outdoor den Nervenkitzel zu suchen, oder eine ausgiebige Massage. Wir tun das was uns gefällt. Ist mal etwas dabei was nicht umzusetzen ist wie zb eine andere Person, wird es von beiden Seiten akzeptiert und eine reizvolle Lösung ist auch schnell gefunden. Zb mal ein anderes Pärchen beobachten, wenn der Drang wirklich groß ist. Kam bis jetzt aber noch nicht vor. Reden und vertrauen sind bei uns zu Grundbausteinen geworden.

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Ja, ich lebe eigentlich immer monogam wenn ich den für mich perfekten Partner habe. Und wenn ich es nicht tue, weiß ich, mir etwas in der Beziehung fehlt. Ich habe schon mal 10 Jahre & 6 Jahre "geschafft". Wobei "geschafft" eigentlich das falsche Wort ist, denn es ist ja nicht anstrengend :-Dich habe dabei nicht dass Gefühl, mich zu unterdrücken oder eigentlich lieber mal was anderes zu wollen.

Das geht aber auch nur, wenn ich meinen Partner perfekt finde.
Bin ich mit jemanden zusammen, der "nur" ein Kompromiss ist (Charakterlich & Optisch), klappt es nicht. Diese Variante hatte ich natürlich auch schon . So viele gibt es ja nun mal nicht, die perfekt zu mir passen.

Viele verbinden mit Monogamie Verzicht. Die meisten die monogam leben, sehen das aber glaube nicht so! Sie sehen den eigenen Partner halt als perfekt an und wenn sie Lust bekommen, denken sie sofort an ihn. Es gibt da dann keinen anderen der ihn in dem Moment ablösen könnte.

Manchmal überlegt man halt schon. ob man vielleicht doch auf einen anderen stehen könnte? Meistens sind das dann Leute die meinen Partner ähneln oder es passiert wenn ich mit meinem Partner Streit habe ( so ála : ist der andere vielleicht doch besser?) :-D
Aber dann kommt auch schon mein Partner wieder in meinen Kopf, der einfach perfekt ist, & geiler ist als der andere. Und schon ist der andere wieder ausgebremst. Wenn mein Partner für Sex nicht verfügbar ist, dann stelle ich mir diesen in meiner Fantasie vor. Besser als jeder anderer und besser als jeder Porno.

Wenn man auf ein ganz spezielles Aussehen steht, denke ich dass es einfach ist monogam zu leben. Wenn der Partner dieses Aussehen dann besitzt + den besten Charakter der Erde...was will man mehr? ;-)

Wenn man aber optisch -vielleicht auch charakterlich- auf verschiedene Arten Frauen und Männer steht, kann man glaub ich nicht einfach so monogam leben. Egal wie sehr man jemanden liebt. Man muss sich ja nur mal vorstellen, dass man z.B. einmal den Fetisch Krankenschwester und dann noch den Fetisch Polizistin hat. Das passt nicht zur Monogamie ;-)

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Also nur den Partner im Kopf zu haben halte ich für unmöglich.

Mir kamen schon öfter Gedanken, wie Flirten, eine Beziehung oder auch Sex mit anderen Personen wäre. Das geht von Fremdem auf der Straße bis zu langjährigen Kollegen.
Zwei Mal ist es mir jetzt in 11 Jahren sogar passiert, dass ich mehrere Wochen an dieselbe Person gedacht habe und auch Träume hatte. Das waren aber tatsächlich immer nur meine Tagträume, da war keine gegenseitige Anziehung da.
Eigentlich bin ich kein besonders sexueller Mensch.
Hatte auch nie ein one night stand.
Ich begehre meinen Partner, weil er mein Partner ist.

Ich glaube Männern fällt sowas schwerer, weil sie evolutionär gesehen eben eher dazu gemacht sind, ihre Gene möglichst weit zu verbreiten und auch empfänglicher für Reize sind.