Vertrauen bezüglich Verhütung/ Familienplanung

Ich frage mich gerade, ob ein Mann sich da heute noch drauf verlassen kann wenn sich das Paar auf eine Verhütungsmethode einigt, die die Frau anwenden muss, klassischerweise die Pille.
Wenn Sie dann doch schwanger wird, heißt es selbst Schuld, kümmer Dich gefälligst oder noch besser, freue dich über das ungewollte Kind.
Der Mann hätte auch verhüten müssen, Kondom oder besser noch Vasektomie.
Mich beschäftigt das gerade sehr, weil meine beste Freundin angeblich ungewollt schwanger ist.
Ihr Mann wird von allen Seiten als der Depp dargestellt, der so blöd war sich auf sie zu verlassen.
Ich kenne sie und aufgrund ihrer Aussage weiß ich, dass sie sich die Spirale hat entfernen lassen, offiziell erzählt sie, diese wäre verrutscht.
Er wird nicht zu dem Kind stehen, sich nicht kümmern, und bekommt nur Vorwürfe.
Mein jetziger Partner hatte nach zwei Kindern eine Vasektomie machen lassen , gegen den ausdrücklichen Willen seiner Ex.
Auch er...nur Vorwürfe, wie er alleine entscheiden konnte, keine Kinder mehr zu wollen.
Wäre sie nochmal schwanger geworden, wäre ihm vorgeworfen worden, warum er nicht selbst dafür gesorgt hat, dass das nicht passiert.
Die Männer sind echt die Verlierer, egal was sie machen, die Frau hat das höhere Recht, darüber zu entscheiden ob es noch ein Kind gibt oder nicht.
Ich finde das völlig unverständlich.
Musste nur mal raus, ich ärgere mich über das Verhalten meiner Freundin wahnsinnig....geht gar nicht.

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Normalerweise sollte man sich vertrauen können, gegenseitig.
Und man einigt sich auch gemeinsam auf die Verhütungsmethode.

Aber wenn eine Frau den Mann bescheißen will, es auch noch macht, dann ist die Beziehung in meinen Augen für den Arsch.

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Hallo,

Es ist eine Frage des Vertrauens. Mein Mann und ich habe gemeinsam entschieden wie wir verhüten. Und er vertraut mir da. Als Frau habe ich da nun mal die größere Verantwortung z. B. Sagen wenn ich kontra Indikation für die Pille hatte. Andererseits weiß mein Mann wann ich meine fruchtbaren Tage habe und fragte dann schon mal nach ob wir zusätzlich ein Gummi brauchen.

In dem letzten 20 Jahren brauchte wir 2 mal für "Pille danach". Beide Male Kondom gerissen und ich hatte im Zyklus Durchfall bzw. Antibiotika.

Meiner Meinung nach hat man es darauf angelegt schwanger zu werden, wenn Frau "ungeplant" schwanger wird.

Ein Freund von mir hat seiner Freundin nicht getraut in Frage der Verhütung, sie nahm angeblich die Pille. Er hat mit Kondom zusätzich verhütet, auf einmal war sie schwanger. Und siehe da die Kondome die im Nachtisch lagen waren durchlöchert worden mit einer Nadel. Also nicht ungeplant.

Ich kenne niemanden, der ungeplant schwanger geworden ist in meinen persönlichem Umfeld. (also ohne Manipulation) Alle die Kinder haben, waren sich einig, dass es Kinder geben soll. Klar ging es bei einigen dann schneller als geplant.

Wenn ich meinen Partner/in gegenüber nicht absolut ehrlich bin, wenn es um so wichtige Themen wie Verhütung, dann ist das für mich ein Trennungsgrund. In einer Partnerschaft muss man sich auf das Wort des anderen blind verlassen können.

LG Morgain

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Du nimmst die Pille, du hast keine fruchtbaren Tage.

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Ich habe die Pille genommen. Und auch da wussten wir immer wann die kritischen Tage waren. Eine Menge äußerer Einflüsse kann die Wirkung der Pille beeinflussen und dann kann es eben doch zum Eisprung kommen.

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Sehe ich genau wie du. Ich bin nicht der Meinung, dass man sich um ein Kind kümmern muss, dass man nie wollte. Ich bin heilfroh, dass ich meine Fruchtbarkeit selbst in der Hand habe und mich nicht auf jemand anderen verlassen muss bzw dessen Entscheidungen hinnehmen muss!

Man muss aber auch sagen, dass Männer ihre Partnerwahl überdenken können. Männer, die (derzeit) nicht Vater werden wollen sollten einfach nicht mit einer Frau schlafen, die gerne Kinder hätte und/oder im Falle des Falls nicht abtreiben würden. Es gibt durchaus Frauen, die da einen sehr rationalen Zugang zu haben und niemals ein Kind bekommen würden, dass der Vater nicht will.

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Man sieht ja hier im Forum, dass Frauen bei ungeplanter Schwangerschaft der Meinung sind, dass der Vater sich zu kümmern hat, selbst Schuld ist und sich damit abzufinden hat, dass er Vater wird.
Am Besten soll er sich sogar noch freuen.
Ich glaube ja auch, dass viele angeblich ungeplante Schwangerschaften gar nicht so ungeplant sind, wie die Frauen behaupten, sondern bestenfalls fahrlässig zustande gekommen sind.
Wenn es so viele Pillenkinder gäbe, wie die Frauen behaupten, wären diese Medikamente längst vom Markt genommen worden.
Ich denke auch, dass Männer das Recht haben sich gegen ihre Vaterrolle zu entscheiden.
Sie können sich nicht gegen die Schwangerschaft entscheiden, aber wie sie zu dem Kind stehen wollen, schon.
Daher, niemand muss ein Vater sein, wenn er das Kind nicht wollte.

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Nope. Es geht dabei um die Rechte des Kindes. Der Vater und die Mutter stehen in der Pflicht.

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Hui, wenn deine Freundin vorsätzlich so gehandelt hat ist das dem Mann gegenüber echt unfair und mies.
Ich habe mit meinem Freund darüber gesprochen, dass ich die Pille abgesetze und wir nach NFP verhüten. Da muss er mir einfach vertrauen, wenn ich ihm sage, dass ich entweder fruchtbar oder nicht fruchtbar bin. Ich bin da ehrlich und gebe Signal, wann wir ein Kondom brauchen oder nicht. Ich möchte zur Zeit nicht schwanger werden, wenn es allerdings passiert ist es für uns beide völlig in Ordnung. Ein zweites Kind ist eh gewünscht. Allerdings noch nicht jetzt.

Ob es viele Pilkenkinder gibt und ob das am Ende überwiegend wirklich Unfälle waren oder nicht, mag ich nicht beurteilen. Ich denke, viele Kinder entstehen durch Einnahmefehler der Pille.
Allerdings ist meine Freundin wirklich ungeplant schwanger geworden nachdem sie von einer Markenpille auf eine günstigere umgestiegen ist. Und das nicht im ersten sondern im zweiten Pillenzyklus. Wahrscheinlich war die Zusammensetzung tatsächlich eine andere und hat die Wirkung ausgehebelt.

Zurück zum Thema : ich finde es echt etwas von Situation bzw Partnerschaft abhängig. Wenn mein Mann mir vertraut, warum sollte er sich um die Verhütung kümmern? Da wurde irgendwann mal drüber gesprochen und der Deal steht. Ist die Frau dann ein Dealbreaker, finde ich das richtig mies und der Mann + Kind kann einem wirklich nur leid tun....
Wenn es noch keine Vertrauensbasis gibt, muss Mann einfach mit ans Verhüterli denken. Über die Konsequenzen ist sich ja jeder bewusst.

LG Audrey

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1.) Der Mann deiner besten Freundin kann gerne bocken, aber es muss die Vaterschaft so oder so anerkennen und für das Kind aufkommen, sogar Zeit mit ihm verbringen, wenn das Kind dies so möchte. Es kann nichts dafür.

2.) In einer reifen Beziehung sollte man sich vertrauen können. Wer eine unreife Beziehung führt, sollte tatsächlich selbst für seine Verhütung sorgen und ich kenne dort auch keine Männer, die dafür angefeindet werden.

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"sogar Zeit mit ihm verbringen, wenn das Kind dies so möchte."

Das ist falsch. Er muss keine Zeit mit dem Kind verbringen.

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Ich denke das kommt immer ein bisschen auf die Situation an.

Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass sich jeder um Verhütung kümmern sollte. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Männer oft damit zufrieden sind, dass die Frau die Pille nimmt. Dann ist für sie das Thema Verhütung plötzlich gar nicht mehr existent.

Trotzdem ist es eine Vertrauenssache, wenn sich einmal auf eine Verhütungsmethode geeinigt wurde. bei meinem Ehemann und mir kümmere auch ich mich um die Verhütung. Allerdings wäre es auch nicht so tragisch, wenn sie versagt...

Ich denke das kommt doch immer auf die Gegebenheiten an. Möchte ich als Mann definitiv keine Kinder? Dann habe ich auch dafür zu sorgen und kann mich hinterher nicht beschweren. Keine Verhütungsmethode ist 100% sicher.

Ich habe ein ähnlichen Fall gerade im Freundeskreis. Er wollte absolut keine Kinder und sie ist jetzt schwanger. Auch von ihrer Seite waren Kinder eigentlich nicht geplant, jetzt ist sie ganz glücklich. Er hadert noch mit seinen Gefühlen. Wenn ich also als Mann absolut keine Kinder möchte, muss ich entsprechend vorsorgen. Kondom oder Vasektomie 🤷🏻‍♀️

Das deine Freundin absichtlich schwanger geworden ist um ihm das Kind jetzt runter zujubeln, geht natürlich gar nicht. So viel Vertrauen sollte eigentlich da sein.

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Mir bricht das Herz angesichts der armen, seit Jahrtausenden benachteiligten Männer;-).

Die machen es sich halt auch ganz schön einfach, weil sie die Verhütung gern der Frau überlassen. Wenn es schirfgeht, ist sie dann auch gleich schuld. Und kürzlich gab es einen Thread, dass sie sich nicht mal finanziell beteiligen wollen, wenn frau schon die Nebenwirkungen auf sich nimmt...

In einer langjährigen Beziehung sollte ein Mann es schon mal mitgekriegt haben, dass frau Kinderwunsch hat und er selbst nicht. Sie dann gegen ihren Wunsch selbst verhüten zu lassen, weil das so schön bequem ist, ist halt auch nicht die feine Art. Da müsste Mann dann halt selber verhüten.
Und in einer kurzen Beziehung sind Kondome eh die beste Wahl.

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Ich kenne keinen Fall bei dem ein Unfall wirklich ein Unfall. Meist grobe Einnahmefehler oder Leichtsinnigkeit mit der Verhütung. Teils wurde es aber so verkauft weil die Paare in einer Lebenssituation ein Kind bekommen haben wo’s einfach schwierig ist und sie sich keine Vorwürfe anhören wollten. Teils - und das sind auch einige - war’s einseitig drauf angelegt.
Ich finds erschreckend weil ich dich das schon mehrfach gesehen hab...

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Für mich ist es nicht nur der Gipfel des Egoismus, eigenmächtig über eine (mögliche) Schwangerschaft zu entscheiden und das Vertrauen seines Partners auszunutzen (die Beziehung wäre auch für mich danach vorbei), sondern finds auch gruselig, wie unfassbar hormongesteuert man sein muss, um seine letzten paar Gehirnzellen auf Gedeih und Verderb dem Kinderwunsch zu opfern, komme, was da wolle. Würde ein Mann umgekehrt Löcher in den Gummi stechen oder das Pillenblister mal ne halbe Minute der Mikrowelle zuführen , um eine Schwangerschaft zu "provozieren", wäre der Teufel los, so heißt es oftmals nur lapidar "naja, dann hätte er halt nen Gummi benutzen/sich die Samenleiter abklemmen sollen". Als ob der Mann von nebenan irgendwas dafür könnte, dass ein Großteil der (Langzeit-)verhütungsmethoden, die in festen Beziehungen genutzt werden, zu Lasten der Frau geht.

Das Verhalten deiner Freundin finde ich moralisch echt fragwürdig und würde höchstwahrscheinlich auch die Freundschaft überdenken.