Freundschaft zwischen Männern und Frauen

Zwei relativ neue Posts hier im Forum, haben mich dazu gebracht mal wieder über Freundschaften zwischen Männern und Frauen nachzudenken und ich würde gerne mal eure Meinung zu dem Thema hören.

Habt ihr Freunde des anderen Geschlechts und ist es für euch ok, wenn euer Partner eine gute Freundin hat? Ich meine jetzt tatsächlich nicht die beste Freundin/den besten Freund aus Kindheitstagen oder aus der Schulzeit, sondern ein Mann oder eine Frau, die/den man erst kennengelernt hat, als man schon in seiner aktuellen Beziehung war.
Ich merke nämlich, dass man oft komisch angesehen wird, wenn man als Frau bei einem befreundeten Paar z.B. mit dem Mann einfach besser kann, als mit der anderen Frau...würde ich mich im umgekehrten Fall mit der Frau wie selbstverständlich auch mal alleine auf einen Kaffee treffen, was Essen gehen etc., merke ich, dass es mit einem Mann, den man erst recht frisch kennengelernt hat irgendwie nicht gutgeheißen wird, auch wenn einen nur Freundschaft verbindet, bzw. es fast unmöglich ist eine wirkliche Freundschaft aufzubauen, da jedes Treffen zu zweit fast misstrauisch beäugt wird. In meiner Erfahrung ist zum Beispiel ein schneller Kaffee in der Mittagspause oder wenn die Kinder sich zu Spielen verabreden ok, ein explizit ausgemachtes Treffen zum Kaffeetrinken dagegen scheint schon suspekt...

Wo sind da eure Grenzen? Wie viel Kontakt zum anderen Geschlecht könnt ihr bei euren Partnern problemlos akzeptieren und wann schrillen bei euch die Alarmglocken?

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Wir akzeptieren es gegenseitig total.

Wir haben eigtl viele gemeinsame Freunde (sind seit 10 Jahren ein paar und so ist das dann, ist ja völlig egal, wer sie mit in die Beziehung gebracht hat 😂😂).

Ich bin in Elternzeit und die Kumpels meines Mannes kommen auch öfter mal auf einen Kaffee vorbei, wenn mein Mann noch arbeiten ist. Er arbeitet recht lang und wenn sie sich Werkzeug oder so ausleihen wollen, kommen sie immer noch auf einen Kaffee und zum Quatschen rein. Manchmal auch, wenn ihnen langweilig ist :D ich finds super, sie bespaßen nebenbei auch immer noch Motte :D

Umgekehrt kommen auch Freundinnen von mir zu uns, selbst wenn ich nicht da bin. Auch, weil sie grad in der Nähe sind oder mein Mann mal was an ihrem Auto gucken soll und dann wird natürlich auch noch gequatscht usw. Eine Freundin kommt sogar durch aus vorbei und guckt dann Film (ja, wirklich nur Film gucken, nicht als Synonym für was anderes 😂😂).

Ich habe einen einzigen männlichen Freund, den ich schon vor der Beziehung hatte und anfangs war mein Mann durchaus eifersüchtig, hat sich aber immer beherrscht und mir war das auch wichtig. Ich treffe diesen Freund eh sehr sporadisch und selten, aber wir kennen uns schon fast 20 Jahre, das lasse ich mir sicher nicht „verbieten“.

Hätte mein Mann ne Freundin, wäre das auch ok für mich (solang man eben nix zu „verbergen“ hat, hatten wir bislang beide nie).

Also ja, sowas gibt es bei uns und wir als paar finden das nicht schräg oder haben Probleme mit. Was andere denken, ist mir wurscht.

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Guten Morgen,

ich habe abgesehen von zwei engen Freundinnen, die ich schon seit Kinder - bzw. Jugendtagen kenne, ausschließlich männliche Freunde.

Zwei davon - die engsten - sind auch noch deutlich älter als ich. Also wirklich deutlich!

Mein Mann ( seit 14 Jahren zusammen/ seit 12 verheiratet) hat mich so kennengelernt und akzeptiert das somit natürlich vollkommen. Selbst mein Trauzeuge war ein Kerl!

Was andere denken ist mir absolut und vollkommen egal und ich befasse mich damit schon seit sehr langer Zeit nicht mehr.
Genauswenig wie ich mich damit befasse, ob jemand von außen ein Problem damit hat, dass ich nicht berufstätig bin, keinen Alkohol trinke und nicht in der Lage bin, einen genießbaren Kaffee zu kochen.
Mit Frauen hat es nie so wirklich funktioniert, wie gesagt, meine beiden engen Freundinnen sind wirklich Lebensbegleiterinnen aus "schon immer".

Andere Frauen in meinem Leben (mit denen ich nicht verwandt bin) gibt es nicht.
Ich hinterfrage das nicht mehr sondern freue mich einfach meines Lebens und akzeptiere mich selbst und meinen wunderbaren, unkonventionellen, geliebten Freundeskreis so, wie es eben ist.

LG

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Wir haben beide je männliche und weibliche Freunde, viele davon "teilen" wir uns. Das war und ist kein Problem.

Kleider Gedankenanstoss: Ich bin bisexuell - dürfte ich dann in den Augen mancher gar keine engen Freunde haben, da alle Menschen potentielle Partner bzw. Affären für mich sind? ;-)

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Wir haben beide kein Bedürfnis nach einer engen Freundschaft mit dem anderen Geschlecht. Wir sind einander beste „andersgeschlechtliche“ Freunde, das reicht uns total. Ich bin froh, wenn ich mit den typisch männlichen Kommunikationswegen meines Mannes zurecht komme, da wären mir noch mehr davon eine Last.

Ich denke schon, dass so eine Freundschaft bei anderen Paaren irgendwie funktioniert, allerdings besteht immer das Risiko, dass sich einer oder sogar beide versehentlich doch verlieben und sich dementsprechend mehr wünschen. Und dann ist die kacke am dampfen, wie man hier im Forum ja auch oft liest.

Abgesehen davon, dass ich kein Bedürfnis nach engen Freundschaften zu Männern habe (und mein Mann nicht zu Frauen) ist mir dieses zusätzliche Risiko einfach nicht wert.

Irgendwie glaube ich auch, dass man, wenn man solche Freundschaften pflegt, tief im Innern doch irgendwie Bestätigung und Anerkennung von dem anderen Geschlecht abgesehen vom eigenen Partner sucht. Es ist sicherlich ein kleiner Kick und das mögliche Risiko gibt dem ganzen noch eine Prise Abenteuer, die viele in ihrer Beziehung vermissen. Dabei wäre es gesünder diesen Kick in der Beziehung zu suchen und zu bekommen, wo es quasi Dünger für die Beziehung wird.

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Das sehe ich ganz genauso! 😊

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Ich bin seit je her eine Person, die besser mit Männern klar kommt als mit Frauen.
Ich habe deshalb sogar einen typischen Männerberuf gelernt.

Frauen sind mir oftmals zu sensibel, zu kompliziert und zu zickig. Ich bin eher direkt und gerade heraus, was bei den meisten Frauen nicht so gut ankommt.

Bei Zusammentreffen mit den gemeinsamen Freunden meines Mannes und mir ist es auch eher so, dass man mich mit einem Bier in der Hand bei den Herren antrifft, als am Tisch bei den Damen mit ihrer Prickelbrause.

Ich war schon immer so und hätte mein Mann etwas dagegen wären wir nie ein Paar geworden.... Schon allein, weil wir uns sonst gar nicht kennengelernt hätten.

Anders herum hätte ich auch kein Problem damit, wenn mein Mann Freundinnen hätte.
Ich finde es ist solange kein Problem, solange die besten Freunde nicht mehr Platz im Leben einnehmen als der Partner.

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Das Thema finde ich irgendwie schwierig.

Nicht, weil ich nicht glaube, dass echte Freundschaften zwischen Mann und Frau nicht existieren können. Habe da aber bisher einfach keine allzu guten Erfahrungen gemacht. Irgendwie bekommen solche Freundschaften sehr oft einen gewissen Touch verpasst von anderen und das finde ich verdammt schade.

Ich zum Beispiel komme mit Männern oft besser klar, finde deren Umgang einfach allgemein eher lockerer. Bei deren Freundinnen habe ich ganz oft das Gefühl, dass ich sehr aufpassen muss, wie ich mich ausdrücke ohne jemandem mit einem Witz aus Versehen auf den Schlips zu treten. Leider bin ich auch niemand, der sich gerne in vorgegebene Rollen pressen lässt – ich kann einen ganzen Tag Sex and the City schauen, in meiner bevorstehenden Mama-Rolle aufgehen und hab einen Faible für Make Up. Gleichzeitig kann ich aber alle meine Freundinnen „unter den Tisch saufen“ und mit deren Männern mithalten, mein Humor ist sicherlich nicht jugendfrei und ich hasse es, wie manche Frauen untereinander kommunizieren. Ich habe auch 1-2 gute Freundinnen, wir haben uns wirklich lieb und wir sind immer sofort für den anderen zur Stelle. Aber ich schicke keine 10.000 Herzchen mit jeder Nachricht, wir machen keine Selfies beim Kaffee-Date, wir nennen uns nicht „Süße“, „Mausi“ oder sowas, da bekomme ich einfach Brechreiz.

Mein Mann wiederum hat nur Freundschaften zur Männern und kann auch mit deren Freundinnen nichts anfangen, sodass er aktuell keine Freundin hat sondern nur seine Kumpels. Er hatte eine gute Freundin, als wir uns kennengelernt haben. Beide kommen aus demselben Ort, sie ist aber weggezogen schon bevor wir uns kennengelernt haben. Trotzdem bestand weiterhin Kontakt (bis sie, noch vor uns, geheiratet hat und wir hatten das Gefühl, ihr Mann fand die Freundschaft nicht so gut). Ich hab es mal offen angesprochen, ob da was war, einfach aus Neugier. Das hatte nichts mit Eifersucht zu tun, ich möchte auch nicht wissen mit wem alles er so im Bett war. Aber wenn sie regelmäßig Kontakt haben und wir uns auch, wenn auch nur 1-2x im Jahr, sehen dann will ich zumindest wissen, ob da mal was war und wenn ja, wann und wieso jetzt nicht mehr. Ich fände es einfach befremdlich, irgendwann durch Zufall zu erfahren dass da was lief und zu wissen, dass er es mir verheimlicht hat. Würde mir einfach einen Kopf darum machen, wieso er das verheimlicht.

Ich weiß aber selbst, dass er bei Freundschaften zwischen beiden Geschlechtern nicht so entspannt ist wie ich. Er ist halt eher eifersüchtig, muss also den Mann, den ich als Freund bezeichne, mal kennenlernen um sich selbst ein Bild zu machen. Hat aber bisher nie großes Drama gegeben, wir haben uns dann eben mal gemeinsam getroffen und gut war’s. Fände es von ihm ja auch komisch, wäre da eine Freundin, die er mir aber partout nicht vorstellen möchte.

Am schönsten sind für mich trotzdem die Konstellationen, in denen wir uns mit einem Pärchen treffen können und alle auf demselben Level sind. Es gibt keine „Männergespräche“ oder „Frauengespräche“ und es bilden sich da irgendwie parallele Gespräche unter dem jeweiligen Geschlecht. Leider haben wir nur ein befreundetes Pärchen, das noch dazu ein paar Autostunden entfernt wohnt, bei dem jeder mit jedem über alles sprechen kann und wir tatsächlich zu 4. ein Gespräch führen statt in 2er-Pärchen. Da hat auch keiner Stress, mein Mann könnte mit ihr etwas trinken gehen alleine, ich mit ihrem Mann wiederum. Da käme keiner auf die Idee, dass das merkwürdig sein könnte und es war auch schon so. Ihr Mann und ich haben die Skipisten unsicher gemacht, mein Mann und sie die Bar in der Skihütte probiert. Warum soll ich direkt vermuten, dass da was läuft? Gelegenheit hätte mein Mann auch bei anderen Frauen genug.

Leider gibt’s solche Freundschaften viel zu selten und oftmals wird man blöd angeschaut, wenn man erzählt, man war als Frau mit einem anderen Mann als dem eigenen etwas Essen. Dabei ist diese Annahme, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nicht existieren kann, wirklich engstirnig. Was ist dann mit gleichgeschlechtlichen Partnern? Wenn es zwischen Mann und Frau nur sexuelle Anziehung geben kann oder gar nichts, dann müsste man daraus ja schlussfolgern können, dass gleichgeschlechtliche Paare sich maximal freundschaftlich verstehen und es sexuell nicht passt? Was ein Schwachsinn.

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Bei uns in der Beziehung gibt es sowas nicht. Wir sind noch etwas jünger (vielleicht liegt es daran auch) und bei mir gibt es keinen männlichen Freund und bei ihm keine weibliche Freundin, da wir beide bei dieser Sache noch ziemlich eifersüchtig sind und ich mich persönlich mit einem Mann nicht normal anfreunden kann. Das Problem daran ist, das ich 2 männliche Freunde hatte, mit denen ich mich freundschaftlich verstanden habe. Der eine hatte sich nach 2 Jahren Freundschaft in mich verliebt und wollte mich nicht loslassen. Es kam sogar dazu, das er mich verfolgt hat. Der zweite gute Freund wollte nach ner' Zeit, das ich mit ihm die Freundschaft+ anfange. Seit dem kann ich mich überhaupt nicht mehr mit einem Mann "normal" anfreunden, mit der Angst, das sowas nochmal passiert. Mein Freund möchte sowieso keine weiblichen Freunde, von daher passt das ganz gut. Habe aber Respekt davor, wenn sowas in Beziehungen klappt! :)

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Es ist sicherlich ganz oft auch eine Typsache... ich hatte eigentlich nie männliche Freunde (habe mich ganz gut mit einigen Männern meiner Freundinnen verstanden, aber nie so, dass ich sie alleine hätte treffen wollen..) Dann kam mein Nachbar, mit dem ich eine zeitlang sehr viel Zeit verbracht habe, allerdings ging es da immer um die Versorgung und Organisation unserer gleichaltrigen Kinder...ihn würde ich zwar durchaus als sehr guten Freund bezeichnen, da ich weiß, dass er mir immer helfen würde, wenn ich konkret Hilfe oder Unterstützung bräuchte, aber generell ist es eher so ein Bruder/Schwester Verhältnis (eng ja, aber ohne, dass ich das Bedürfnis habe ihm alle Details meines Lebens zu verraten).

Und bei dem befreundeten Pärchen, von dem ich in meinem Ausgangspost geschrieben habe, ist es allerdings definitiv so, dass ich mit ihm viel besser kann, als mit ihr (mit ihr ist es ebenso, wie es sonst mit den Männern meiner Freundinnen war: es ist ok, wenn sie da ist, wir können auch reden, wenn sie aber keine Zeit hat, ist es entspannter...klingt komisch, ist aber so).
Scheint aber ungewöhnlich zu sein und auch ich kenne tatsächlich nicht die Situation, dass eine Frau hier zum Kaffeetrinken zu meinem Mann kommt, während ich nicht da bin, aber warum eigentlich nicht??? Männer scheinen mir mittlerweile oft die "echteren" Gesprächspartner, während viele Frauen, die ich kenne immer noch in Themen, wie Kinder, Schule und Thermomix (überspitzt gesagt) aufgehen und leider oft großen Wert auf die perfekte Fassade legen, sind Männer oft unmittelbarer, vielfältiger in ihrer Themenwahl (zumindest, wenn sie mit Frauen sprechen) und ich glaube, ehrlicher...aber natürlich auch da: alles Typsache...

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Hi,
Ich hatte schon als Kind, meine 2 Freunde, Axel und Dirk. Erst in der Schule kamen da auch mal Mädchen dazu.

Ich hatte dann vor 26 Jahren einen besonderen Draht zu einem Azubi. Wir sind heute noch befreundet. Mein ex kommt weiterhin zu meinem Geburtstag, er feiert halt nicht. Im damaligen Motorradstammtisch, waren wir 3 Frauen, der Rest Männer. Selten das eine Gattin beim Ausflug mal mit gefahren wäre.

Man merkt doch sofort, ob es freundschaftlich ist, oder flirten.

Ich finde daher, eine normale Freundschaft darf auch unter Männer und Frauen existieren, egal welchen Alters.

Gruß