Ich werde seinen Ansprüchen nicht gerecht

Guten Morgen liebe Community,

seit ein paar Tagen wollte ich diesen Beitrag bereits verfassen ... aber ich bin bis jetzt einfach nicht dazu gekommen.

Wir haben Zwillinge. Sie sind jetzt 1,5 Jahre alt. Nummer 1 schläft nicht durch und will nachts ständig kuscheln oder durch die Gegend getragen werden. Nummer 2 wacht davon auch oft auf, schläft aber zum Glück schnell wieder ein. Dafür beginnt sie ihren Tag um fünf. Ich komme meistens auf vier bis fünf Stunden Schlaf, wenn ich zeitig ins Bett gehe ... meistens wird es noch weniger, weil ich meinen Mann sonst gar nicht sehen würde. Das war in den ersten Monaten nach der Geburt so und unsere Beziehung hat sehr darunter gelitten.

Mein Mann arbeitet sehr viel. Er ist Altenpfleger und studiert nebenbei Pflegemanagement. Ich selbst arbeite zwanzig Stunden pro Woche und kümmere mich größtenteils um den Haushalt und die Kinder.

Nun zu dem Problem: Mein Mann hat Ansprüche an mich, die ich einfach nicht erfüllen kann.

Wenn er Essensreste vom Küchenboden aufhebt, auch wenn es nur ein winziges Stück Tomate ist, sagt er jedes mal währenddessen: "Wir sind doch keine Tiere. Es wäre schön, wenn ich nach der Arbeit nicht noch putzen müsste." Wenn ich ihn dann darauf hinweise, dass ich den Küchenboden heute schon drei mal gesaugt habe (wir haben Zwillinge, die ständig etwas runter werfen), behauptet er immer, das seien Ausreden.

Er regt sich auf, wenn die Zwillinge ihr Spielzeug im Wohnzimmer verteilen. Sie haben aber noch kein eigenes Zimmer und spielen deshalb dort. Mein Mann versteht nicht, warum ich es nicht schaffe, alles sofort wegzuräumen.

Natürlich bringen wir vom Spielplatz immer Sand mit. Ich ziehe die Zwillinge immer im Eingansbereich aus und sauge dort, wenn ich dazu komme. Oft sind die Mädchen aber müde und hungrig, wenn wir nach Hause kommen, so dass ich nicht direkt zum Saugen komme. Manchmal kommt mein Mann nach Hause, bevor ich geputzt und die Kleidung weggeräumt habe. Dann regt er sich wieder auf.

Ich bin einfach müde ... wahrscheinlich nimmt mich seine Kritik deshalb so sehr mit.

Nachdem ich mit zehn Unterbrechungen diesen Beitrag verfasst habe, frage ich mich, was ich mir eigentlich erhoffe . Vielleicht, wie ich besser auf ihn reagieren kann ... ich würde gerne entspannt bleiben und die Zeit mit den Zwillingen genießen, statt mir ständig Gedanken zu machen, wie ich es schaffen kann, etwas wegzuräumen, bevor mein Mann es sieht.

Ich gebe mir wirklich Mühe, aber seinen Ansprüchen werde ich einfach nicht gerecht.

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Am nächsten gemeinsamen freien Tag schnappst du dir deine beste Freundin und ihr macht euch einen schönen Tag. Er darf die Zwillinge mal einen Tag lang alleine bespaßen.

Mal sehen wie es zu Hause aussieht, wenn du heim kommst...

LG H. #klee

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Genau das wäre auch mein Vorschlag. Und dann fragen, warum es so aussieht. Manche Männer denken auch, Kinder laufen nebenher mit. 🙄🙄🤨

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Guten Morgen, ich drück dich mal! Alles ist gut so wie es ist und du machst es bestimmt ganz toll! Mach dir bewusst, dass du nicht seine Putzfrau bist und dass, wo kleine Kinder sind, immer irgendwo was liegt. Wir hatten dieses Thema auch schon bei uns in ähnlicher Form. Am besten lässt du ihn mal mit den Kindern ein paar Stunden alleine (am besten regelmäßig, du brauchst auch mal Zeit für dich). Dann kann er sich besser in dich hinein versetzen. 😉

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Das ist doch auch sein Haus! Seine Kinder! Mensch, ich kann das immer nicht verstehen. Du machst, was du kannst mit deinem Schlafpensum, Arbeitspensum, Kraftpensum. Klar ist er mehr außer Haus, das entbindet ihn aber nicht von seinen Aufgaben!

Priorität 1: die Zwerge sind satt und glücklich
Priorität 2: ihr seid satt und glücklich
Priorität 3: Haus und Co aufräumen

Wenn er was zu bemängeln hat: selbst ist der Mann 💪🏻
Ein Zwerg in dem Alter ist schon ein 60h/Woche Job, zwei...?! Respekt!

Lass dir das nicht gefallen und zeig ihm deine Grenzen. Du bist nicht seine Putzfrau, sondern du erziehst die Kinder wenn er nicht da ist UND gehst nebenher noch arbeiten.

Und es ist ja nicht so, als würdest du dein Essen runterschmeißen oder deine Kosmetik/Zeitungen/... im Wohnzimmer verteilen. Sondern SEINE Kinder machen Unordnung (das bringen Kinder übrigens mit sich). Pack an, guter Mann. Du hast zwei gesunde Hände!!

Lieben Gruß an ihn, das schaffen andere Männer mit Vollzeitjob oder Studium die Woche über woanders auch 😉

Kopf hoch, du machst alles richtig! 😘

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Hast du eigentlich auch Ansprüche an deinen Mann? Wieso hat er welche an dich?

Ist ihm bewusst, dass es auch SEIN Haushalt ist und SEINE Kinder? Wieso musst DU das aufheben, was sie runter werfen?

Du fändest es sicher auch schön, wenn du heim kommst und nicht mehr putzen müsstest. Aber so ist das Leben mit Kindern!

Also ich könnte so echt nicht leben und hätte ihm schon längst die Hölle heiß gemacht, statt traurig darüber zu sein, dass ich nicht alles schaffe. Er sieht null, was du leistest und das vermutlich, weil er nie in deinen Schuhen gesteckt hat. Und das würde ich ganz, ganz dringend ändern!

Seid ihr ein Paar, gemeinsame Eltern, also ein Team? Dann packt GEMEINSAM an. Oder bist du das Kindermädchen, die Köchin und Hausfrau?

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Hör auf es deinem Mann recht machen zu wollen. Nach seinen Aussagen wäre mir schon längst der Kragen geplatzt. Denkt er eure Zwillinge sind 2 Stoffpuppen?
Schläft er nachts auch nur 4 Stunden mit Unterbrechungen? Hebt er nur das Stück Tomate auf oder macht er sonst auch noch was außer dich zu kritisieren?

Du musst nicht besser werden, sondern dein Mann muss seine Ansprüche runter fahren oder eben selbst Hand anlegen.
Er ist doch kein Tier, er kann das.
Du bist keine Maschine. Gib ihm doch mal Konter.
Heim zu kommen und beanstanden kann jeder, der nicht weiß was es heißt Kleinkinder zu haben. So klingt das auch bei deinem Mann.

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Hallo

Du steckst in der Verteidigungsposition. Wie kam es dazu, dass er dir ein dermaßen schlechtes Gewissen eingeredet hat? Ich weiß du bist müde und ich weiß, wie das sein kann. Er nutzt das vermutlich aus.. bist zu müde um zu kontern.

Kaum betritt er die Wg., würde ich ihn anzischen, weshalb er schon wieder den Müll nicht rausgetragen hat, das hättest du dir so nicht vorgestellt mit ihm (das nur als Bsp.). Da gibt es bestimmt Sachen, die nicht perfekt am feinen Herr sind? Dann gibt's halt Streit, aber in der Duckposition kommst du nicht weiter, wie du merkst. Stelle klare Ansprüche an ihn.

Und denke keine Sekunde daran, dein Jobpensum zu reduzieren! Erhalte dir eine gewisse Unabhängigkeit.

LG und schönen Tag

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Was für ein Arsch.

Seine Kinder, sein Haushalt. Wenn er nach der Arbeit nicht mehr putzen will, soll er in ein Hotel ziehen.

Hör auf dich zu rechtfertigen und seinen Ansprüchen genügen zu wollen, sonst suggerierst du ihm, er liege irgendwie richtig und es gäbe tatsächlich einen Anlass für Kritik.

Warum willst du entspannt auf seine Unverschämtheiten reagieren? DAS würde ich mich mal fragen.
Ich kenn das: der andere teilt aus und am Ende ist man selbst die Blöde, die angeblich überreagiert hat.

Zieh Grenzen. Deutlich. Bei mir hätte er das Tomatenfitzelchen vermutlich am Kopp kleben... aber Gewalt ist ja keine Lösung. Immer klein bei geben und sein eigenes Verhalten optimieren zu wollen, während der andere der Superarsch bleibt aber auch nicht.

Respekt, dass du mit Zwillingen in dem Alter 20 Stunden arbeitest und offenbar noch einen guten Job als Mutter machst. Spielplatz, rumfliegendes Spielzeug und Tomaten klingen nach artgerechter Kinderhaltung. :-)

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Hier kann ich mich nur anschließen. Auch von mir: Hut ab, dass du mit Zwillingen Beruf und Haushalt und Kinder so gut gebacken bekommst.

Schade nur, dass du zusätzlich einen Mann am Bein hast, der offenbar nicht nur meint, alles daheim sei alleine deine Aufgabe, sondern auch noch herumnörgelt.

Was auch immer der Grund für seine Unzufriedenheit ist: Du leistest hier weit mehr, als zu erwarten wäre. Durch sein Verhalten gerätst du aber bereits in eine völlig unangebrachte Rechtfertigungshaltung. Der Spruch, den er dir reingedrückt hat, erinnert an einen Chef aus den 50ern, der die Braue hebt, wenn der Lehrling mal wieder in den Ecken nicht richtig gefegt hat und der sich dann wegduckt. Noch herablassender geht es kaum.

Du versuchst nun, alles noch besser zu machen, in der berechtigten Sorge, dass er wieder was findet, obwohl du doch schon alles gut erledigst. Die Erwartungshaltung, die er hat, ist nicht zu erfüllen mit Kindern und wenn er meint, das sei möglich, muss er sich selbst darum kümmern. Es ist sein Haushalt ebenso wie deiner.

Mir ist klar, dass er durch Vollzeitarbeit und Studium belastet ist. Du aber durch Teilzeitarbeit + Haushalt + Kinder ebenso. Auch wenn man an seine Grenzen kommt und ein Ventil gesucht wird, um Dampf abzulassen, darf der Partner nicht zur Zielscheibe werden. Ich sehe hier die Gefahr, dass du dich ausgerechnet da, wo du dich besonders sicher fühlen solltest, wie auf Eierschalen bewegst, ängstlich in die Ecken schaust, um ja nicht wieder bei einem "Fehler" erwischt zu werden. Solche Mechanismen schleichen sich schnell ein und werden dann zur Gewohnheit. Du rechtfertigst dich jetzt schon. Für nichts.

Daher empfehle ich dir, das nächste Fehlverhalten von seiner Seite aus zu nutzen - ist sicher nur eine Frage der Zeit - und ihm dann in aller Ruhe, kurz und sachlich zu erklären, welchen Umgang du erwartest.

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Ich würde ihm wahrscheinlich am kommenden Wochenende die Kinder in die Arme drücken und mich übers Wochenende verabschieden. Wenn du dann nach Hause kommst, würde ich mal genauso herum kritisieren wie er es tut.

Das, was er macht, ist eine absolut anmaßende Frechheit und zeigt, dass zwar Kinder gezeugt, aber keine Ahnung vom Alltag mit zwei Kleinkindern hat.

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"Ich bin einfach müde ... wahrscheinlich nimmt mich seine Kritik deshalb so sehr mit."

"Ich gebe mir wirklich Mühe, aber seinen Ansprüchen werde ich einfach nicht gerecht. "

Punkt 1: war er schon immer so? Dann wird sich da vermutlich auch nichts mehr ändern !

Punkt 2: (Vorstufen zum) Burn Out betrifft oft die ganze Familie.

Das heißt, wenn der Erschöpfungswurm mal drin ist, erschöpft das alle!
Er arbeitet und studiert. Das zehrt aus.

Ich bin Alleinerziehend. Das heißt: selbst für unseren Haushalt und alles zuständig. Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, weiß ich, was mich nach der Arbeit erwartet.

An guten Arbeitstagen ist es mir egal. Dann räum ich noch auf.
An stressigen Arbeitstagen stört mich dann alles. Jeder noch so kleine Krümel. Ich weiß zwar wo es herkommt, ärgere mich dann über mich selbst "hätteste mal besser in der Früh ....." wissend, was in der Früh alles los war #wolke ....


Aber du bist auch müde!
Du kannst seine Ansprüche nicht erfüllen. Sein Pensum abnehmen kannst du aber auch nicht.

Punkt 3: das frustriert beide.

Er sieht, was du nicht gemacht hast. Du spürst seinen Ärger.
Beide wünschen sich Verständnis, Unterstützung, anerkannt werden.

Beide strampeln sich aber ab und kommen auf keinen grünen Zweig ... und dann kommt der andere ..... für ihn sind es die Krümel, für dich sein Kommentar.


War er schon immer sehr pingelig oder hat seine Kritik ausgedrückt und du versucht ihm alles recht zu machen, dann wird es schwierig. DAS funktioniert auf Dauer nicht (einer bleibt mindestens auf der Strecke!). Und es ist KEINE Beziehung auf Augenhöhe.
Wenn er schon immer so war, müüsstet ihr Grundlegend an die Beziehungsthematik ran. Wertschätzung, etc. oder trennen, wenn er immer seinen Frust auf deinem Rücken austrägt.


Ist es aber derzeit so, weil ihr BEIDE hohe Belastungen habt - er Doppelbelastung mit Arbeit, Studium,evtl. finanzieller Sorge
und du direkt an den Kindern mit Arbeit
da bleibt nicht viel an Kraft übrig.

Könnt ihr euch in einer ruhigen Minute zusammen setzen und Lösungen überlegen
- wie lange dauert das Studium? Ist es absehbar oder dauert es noch 2-5 Jahre?
- wie viel finanziellen Puffer habt ihr? (Unterstützung von außen)
- wie viel Zeitfenster habt ihr (Neben Arbeit, Arbeit, Studium, Kindern, unregelmäßigkeiten der Kinder?
Wie könnt ihr euch in den Zeitfenstern etwas Gutes tun? im Wechsel und gemeinsam?
- Könnt ihr Unterstützung zulassen (manche blocken es emotional ab)?

- Gibt es Zwillingstreffs oder Zwillingsunterstützungen bei euch in der Region?
Über pro familia erfuhr ich, dass es damals für Zwillingsfamilien, Alleinerziehende und einiges anderes Unterstützung gab.
Gruppen werden eher wegfallen. Aber Tipps können auch schon helfen. Ehrenamtliche Helfer, die mal eines der Kinder nehmen oder auch beide.

Oasen für den Alltag. Austausch mit anderen.
Pro familia hat mir da echt weiter geholfen. Auch Caritas, Kirche und andere Stellen können Tipps haben, die es konkret in eurer Umgebung gibt.

Nicht alleine sein damit. Damit Partner sich wieder gegenseitig unterstützen können, braucht es manchmal jemand von außen, der ein bisschen mit unterstützt.
Zwei Erinktende können sich selbst gegenseitig nur sehr schwer retten. Können beide wieder durch Kraft schwimmen, ist es einfacher.


Wenn die Situation auf die mehreren (vorübergehenden) Belastungen zurückzuführen ist, dann setzt euch zusammen, wie ihr da GUT gemeinsam durchkommt.

Vom anderen erwarten, was beide schon nicht mehr können, weil beide müde sind, zieht euch beide noch weiter runter.
Überlegt euch gemeinsam welche Prioritäten wichtig sind !
Womit könnt ihr leben, wenn es nicht perfekt ist? Was ist euch jeweils sehr wichtig?
Wenn die Kids größer sind und Studium beendet, wird auch wieder mehr Platz und Freiraum für Perfektionismus sein. Bis dahin: weniger perfekt, mehr überleben.
Welche Prioritäten habt ihr.

Was muss
was soll
was kann
was darf
was darf auch mal liegen bleiben / warten ;-)

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"Mein Mann arbeitet sehr viel. Er ist Altenpfleger und studiert nebenbei Pflegemanagement."

Würde er "nur" arbeiten und nicht studieren, würde ich mich den anderen voll anschließen!

Da er neben der Arbeit noch studiert, würde ich mich mit ihm zusammen setzen. Das Studium macht er vermutlich nicht aus Spaß, sondern um langfristig mehr zum Familieneinkommen beizutragen, um langfristig bessere Familienarbeitszeiten zu haben.

Statt gegen einander zu kämpfen, würde ich auf Grund der Mehrfachbelastung beider Elternteile versuchen Lösungen zu finden, wie ihr diese Zeit gut durchstehen könnt!

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Du,ich habe auch studiert und hatte einen Job und verdiene dadurch heute mehr,trotzdem hat es mich nicht davon abgehalten die Arbeit meines Partners zu respektieren und mich wie ein aufgeblasenes Würstchen zu benehmen.

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