Was ist das?

Mein Partner verhält sich seit vielen Jahren, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll, gleichgültig?

Wir streiten und dann sitzt er so lange den Konflikt aus, bis ich zur Versöhnung einen Schritt wieder auf ihn zu mache. Dann ist alles sofort vergessen von seiner Seite. Aber er würde nie auf mich zugehen. Da schweigt dann einfach und wartet auf besseres Wetter.

Es gibt ein paar Punkte, die mich wirklich stören (kaum Paarzeit, wenig Unterstützung im Haushalt/ mit dem Kind) und er nimmt das zur Kenntnis, ändert aber nichts.

Wir schlafen seit nem Jahr getrennt wegen mieser Stimmung. Ist ihm egal. Ich bin ein paar Mal ins gemeinsame Schlafzimmer zurückgezogen, war aber schlussendlich auch egal, ob ich da lag oder nicht. Wenn ich wieder ins andere Zimmer gezogen bin: kein Kommentar.

Ich hab mal Beziehungsöffnung vorgeschlagen. Da sagte er: Mach das doch, wenn es dir gut tut.

Dann bin ich einmal fremdgegangen, weil er ja damit einverstanden war, und hab ihm das erzählt und er fragte lediglich, ob der andere Kerl besser gewesen sei.

Jetzt habe ich die Trennung vorgeschlagen und er sagt, er wolle sie nicht, aber es sei ja meine Entscheidung, wenn ich gehen wolle, könne er mich ja schlecht aufhalten.

Würde ich heute sagen "Du, ich bleibe doch", würde er sagen: Okay, prima. Und wir würden so weiter machen wie bisher und ihm würde nichts fehlen.

Wir schlafen nicht miteinander, außer wenn ich mache sexuell den Anfang, dann macht er bereitwillig mit.

Er sagt, er sei immer gleich. Dass sei doch toll, welche Frau wünsche sich nicht einen beständigen Mann. Er liebe mich und unsere Probleme kämen nur daher, dass ich mal so und mal so sei.

Paartherapie will er nicht. Ich bin mit meinem Latein am Ende.

Ich mag Beständigkeit, sehr sogar. Aber unsere Beziehung fühlt sich so resonanzlos an.

Finde nur ich das schräg? Er meint, ich bilde mir alles ein. Es sei alles in Ordnung.

Wenn ich jetzt ginge, könnte ich nicht mal erklären, warum. Er macht einfach nichts, nichts Gutes, nichts Schlechtes. Er ist einfach da.

Ist das Liebe?

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Warum lebt man so....unbefriedigt, unausgeglichen, unleidlich wahrscheinlich auch?
Du vetrödelst und verplemperst Dein Leben, Du bist nicht ewig jung, die Zeit läuft.
Lieben, lachen, übermütig sein, Spaß haben, verrückte Dinge anstellen? Alles Fremdwörter für Dich? Du bist doch noch keine 90 und wartest im Altersheim auf den Tod.
Überleg Dir, ob Du wirklich so leben willst.
LG Moni

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Nee, will ich eigentlich nicht, so leben. Fühle mich innerlich seit Jahren tatsächlich mausetot.

Und Tote bewegen sich nicht...

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Gegenüber echten Toten hast Du aber einen unbestreitbaren Vorteil - Du kannst auferstehen👍. Du musst nur endlich wollen und Dir selber einen Tritt in den -noch- allzu bequemen Hintern verpassen. Kind und Haus sind kein Grund, so weiterzuleben wie bisher. Dann ist der Leidensdruck noch nicht sehr hoch.
Frage ist nur, willst Du so lange warten, bis es garnicht mehr erträglich ist oder dem Trauerspiel früher ein Ende machen? Das entscheidest Du alleine - aber schieb nicht Dein Kind vor, das kann nichts für Deine Unentschlossenheit;-)
Eltern bleiben kann man noch sehr gut auch nach einer Trennung.
LG

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Hallo Achselzucken 2021,

Ich kann dir sehr gut nachfühlen.
Und genau deshalb habe ich mich vor nun fast 3 Jahren von meinem Mann getrennt.
Ich war es leid einfach nur da zu sein.
Es war nur noch Gewohnheit dass wir zusammen waren.
Das wollte ich nicht mehr.

Ich war schon lange nicht mehr glücklich, für ihn war immer alles in Ordnung.

Ich habe das Haus behalten und unsere Jungs leben bei mir.

Seitdem geht es mir tausendmal besser.

Denke einfach darüber nach ob du den Rest deines Lebens mit dieser Gleichgültigkeit weiterleben möchtest.

LG

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Das klingt toll. Wie eine Befreiung.

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Ohja, das war es.
Ich hatte auch gesundheitliche Probleme. Unter anderem sollte ich einen Bypass bekommen aufgrund von Herzproblemen. Wohlgemerkt zu dem Zeitpunkt war ich gerade Mal 37 Jahre alt.
Zu dem Termin hat mich mein Ex weder gefahren noch war er zu Hause als ich wieder aus dem Krankenhaus kam (der Chefarzt hat mir den Bypass verweigert aufgrund des Alters).
Nach der Trennung war alles wie weggeblasen.
Alles psychisch verursacht weil es mir einfach in diesen Lebensumständen nicht gut ging.

Ich wünsche Dir alles Gute.

LG

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Es ist legitim einen quicklebigen Menschen als Gegenpart haben zu wollen. Nach Deinen Erzählungen habe ich das Gefühl, Du würdest gar keinen Unterschied merken, wenn er an einem Tag durch eine Puppe ausgetauscht wäre.

War er denn schon immer so oder hat er sich mit der Zeit geändert?

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Anfangs hat er um mich geworben. Die Gleichgültigkeit begann mit der Geburt des Kindes. Er hat sich außen vor gefühlt und meint, er käme eh nich zwischen Mutter und Kind.
Er hat das aber auch nie versucht, immer nur gemault, nie was angeboten, sich nie mal einfach das Kind geschnappt oder Kind ins Bett gebracht.

Und ja, da von ihm wenig kommt, sind unser Kind umd und ich sehr eng miteinander.

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Ist ja schon mal positiv, dass er nicht immer so war.

Wenn Du sagst, er mault, was hat er gesagt. Was würde er sagen, wenn Du ihn nach seiner Idealvorstellung von Familie fragen würdest. Welche Rolle würde er spielen?

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Das ist ja ein seltsamer Mann, mit dem du da zusammen bist. Und war der andere Kerl nun besser? Ich kann mir so eine gleichgültige Schlaftablette gar nicht in der Kiste vorstellen.

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Ja. Der andere war besser, nicht technisch, aber gefühlsmäßig. Da hatte ich das Gefühl wahrgenommen zu werden.
War nur ein ONS. Eigentlich bin ich nicht für Fremdgehen, war eher ne Verzweiflungstat.

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Also wenn es deinem Mann egal ist und es für dich keine wirklichen negativen Konsequenzen gibt, dann folge einfach deinem Bauchgefühl. Und er Post zeigt ja schon, dass es sich für dich falsch anfühlt und du dir ein anderes Leben wünscht. Veränderungen sind anfangs schwer aber wenn man ein Mal gelernt hat mit dem neuen Umstand umzugehen führen sie immer zu etwas positivem.
Viel Erfolg!

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Trennung ist halt Trennung. Ich müsste aus dem Haus raus, das Kind würde seinen Papa nicht mehr täglich sehen.... aber ich denke ernsthaft drüber nach.

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Achselzucken 2021,

Ja Trennung ist Trennung.
Aber da solltest du jetzt im Vordergrund stehen.
Die Kinder verkraften das sehr gut. Seh ich an meinen beiden.
Der kleine geht alle 2 Wochen zu seinem Papa und in den Ferien je nachdem.
Der große will keinen Kontakt mehr, das steht aber auf einem anderen Blatt.

Uns geht es prima damit.
Und ich lebe wieder 😉

LG

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Hat er vielleicht eine Depression, wo er nicht selbst raus kommt?

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Darüber hab ich schon oft nachgedacht. Da er aber ablehnt, mal zum Arzt zu gehen, kommen wir da nicht weiter.

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Ok das ist schade.
Dann ist ihm wohl nicht zu helfen.