Und die leidtragenden sind immer die Kinder.

Eine Frage habe ich nicht wirklich. Ich möchte meinen Unmut kund tun. Vielleicht unterstützende Worte und Tipps bekommen.
Aber bitte keine Vorwürfe.

August.

Es kriselte in unserer jungen Ehe. Unser Sohn, 9 Monate zu diesem Zeitpunkt, raubte mit jegliche Energie. Er kam unerwartet, ich hätte nie schwanger werden können, so hieß es einmal. Ich war absolut nicht darauf vorbereitet und das Hormonchaos machte es nicht besser. Nicht alle Frauen managen Haushalt und Kind perfekt. Ich kann es nicht so gut. Aber mein kleines Wunderkind liebe ich dennoch über alles. Auch wenn ich nicht perfekt darin bin.
Das war wohl der Grund. Glaube ich zumindest. Mein Mann zog ohne Worte aus. Zu seinen Eltern. Seine Eltern kamen eine Woche später und schmissen mich raus. Mit Gewalt. Mit Verleumdung bei Polizei und Jugendamt. Ja. Gewalt herrschte vorher bei uns auch schon. Meinem Mann ist die Hand ein paar mal ausgerutscht.
Ich bin geflohen. Ins Frauenhaus. Nach 4 Wochen einigen Schreibens hat mein Mann gemerkt, wie sehr er mich und meinen Sohn vermisst. Er wollte weg von seinen Eltern. Haus verkaufen, weg ziehen. Neuen Job suchen. Und ich? Ich liebte ihn. Ich ging zurück. Seine Eltern waren stink sauer.

Alles war gut. Bis... Er wieder Kontakt zu seinen Eltern aufnahm.

Vor ein paar Monaten. Er veränderte sich wieder. Er wurde wieder wütend. Willkürlich. Herablassend. Verachtend. Hasserfüllt. Gestritten haben wir uns nicht viel. Es war unterschwellig.
Wir hatten Urlaub gebucht. Ich kam auf die Idee zwei Wochen eher in die Richtung zu fahren und Stopp bei meinen Eltern zu machen. Damit die den Kleinen kennen lernen können. Und wir mal einen Abend frei nehmen können.
Ich fuhr. Das war vor 5 Tagen. Mein Mann meldete sich nicht mehr. Bis Sonntag. Da kam der Anruf. Er will sich scheiden lassen. Er kommt nicht nach. Er lässt mich dort. Er will mich nie wieder sehen. Rausschmiss. Erneut. Erneut werden seine Eltern sämtliche Schlösser austauschen, meine Sachen zerstören und diesmal vermutlich auch die Katzen umbringen. Kein Kontakt mehr möglich da ich blockiert wurde.
Ich habe Angst, dass sie mir meinen Sohn wegnehmen wollen.
Ich habe stets an das Gute im Menschen geglaubt. Meine Welt ist zerbrochen.
Mein Sohn ist jetzt 16 Monate. Ich versuche für ihn stark zu sein. Mir Perspektiven zu bauen. Bin Student ohne Einkommen.

Aber ich will nicht immer stark sein. Ich will weinen, schreien wütend sein und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass mich jemand in den Arm nimmt und sagt :" Alles wird gut. Ich helfe dir. Bin bei dir. Du bist nicht allein."

Aber ich bin so schrecklich allein.

3

Ganz ehrlich: bleibe bei Deinen Eltern.
Und mit etwas Abstand wirst Du merken, was für ein großes Glück Du hattest, dass Du ihn los bist.
Vor allem, dass er es selbst beendet hat ( sonst wärst Du ihn vermutlich nicht los geworden).

Außerdem ist sehr glücklich, dass Dein Sohn erst 16 Monate alt ist und sich bewusst nicht an all das Chaos zurück erinnern kann.

Deshalb: Bitte gehe nie wieder zurück zu diesem gewalttätigen Ungeheuer!
Mache jetzt einen Neustart und baue deinem Sohn und Dir ein gutes Leben in Frieden auf.
Hole Dir alle Hilfe, die Du bekommen kannst.

Sie können Dir das Kind nicht einfach weg nehmen. Und sei froh, wenn er sich nicht meldet und Du weiterhin blockiert bist!
Das ist das Beste, das Euch passieren kann.

Ich wünsche Deinem Sohn und Dir alles Gute🍀

P.S Stelle Dir mal vor, in welchem giftigen, von Gewalt geprägtem Umfeld Dein Sohn hätte aufwachsen müssen, wenn Du bei ihm geblieben wärst, bzw er Dich nicht verlassen hätte?
Willst Du das wirklich für Dein Kind?
Denke in schwachen Momenten daran!

1

Hey!

An deiner Stelle würde ich mich sofort bei der Polizei melden und die Katzen retten. Die können doch am wenigsten für eure desolaten Zustände.

Dann würde ich "aufräumen", das anzeigen, was anzuzeigen ist und Grenzen setzen.

Das geht doch gar nicht.

Schockierte Grüße
Schoko

2

Achso: ergänze

Aus Fehlern lernen.

4

Ich nehme dich in den Arm 😭😢 zwar kann ich es nur durch das Telefon aber ich halte dich - du musst nicht immer stark sein - du darfst auch mal schwach sein.

Hast du denn ein Elternhaus in das du zurück kannst? Sonst Frauenhaus und Bau dir dein Leben neu auf. Liebe dein Kind ohne Angst 🥺 Kinder bleiben bringen Mutter - hol dir Hilfe im Frauenhaus bei jeglicher anderen Anlaufstelle.

Dein Text hat mich in den Bann gezogen- du hast ein Talent zu schreiben - Dinge die dich aufwühlen, brechen und weh tun so distanziert und sachlich da zu stellen das es mir eiskalt den Rücken runter lief ....

Lass dich nicht brechen ! Du bist ein Mensch ! DU bist eine Mutter! Und du bist was besonderes 💕

Wünsche dir viel Kraft und das du bald aus deinem Herzen 💞 heraus lächeln kannst

(Nimm den MamaSohn ja nicht zurück - soll der da bleiben wo der Pfeffer wächst)

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Ich gehe nicht zurück. Ich möchte mit der Familie nichts mehr zu tun haben.

Ich bin bei meinen Eltern und mein Sohn telefoniert gerade mit dem Babyphone. Er ist derjenige, der mir hin und wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Und ich genieße es wieder, wenn der zu mir hochkrabbelt, mich auszieht um an meiner Brust zu saugen.

Ich habe Sonntag geweint, getraut, lange Spaziergänge gemacht, war wütend. Am Abend Telefonnummern rausgesucht.
Gestern wurde ich tätig.

Aber ich bin in einer "Hauptmann von Köpenick" Situation.
Jugendamt hier vor Ort möchte helfen, darf es aber vom Recht her nicht. Jugendamt am Wohnsitz meines Mannes (wo ich gemeldet bin) sagt: ich muss mit meinem Mann die Frage um das Kind klären, vorher darf ich mich mit meinem Sohn nicht ummelden. Mein Mann hat mich blockiert, ist nicht zu erreichen.
Anwalt kann ich mir nicht leisten. Antrag auf Beratungshilfe für einen Anwalt kann ich erst Stellen wenn ich hier gemeldet bin (und meine Unterlagen habe). Antrag auf Sozialhilfe bis der Unterhalt geklärt ist kann ich auch erst stellen wenn ich hier gemeldet bin.
Da ich vom Worst-case-Szenario ausgehe, beantragt mein Mann gerade das Sorgerecht für den Kleinen und blockiert so meine Ummeldung mit meinem Sohn.

Das kindische Verhalten der Familie macht mich so wütend. Warum kann man das nicht wie erwachsene Menschen klären?

Aber es sind die sachlichen Dinge. Die kann man googeln, um Rat fragen, Anträge stellen und Leute nerven bis sie Informationen rausrücken.

Wer hilft mir, das ganze seelisch zu verarbeiten? Ich wünsche mir nichts sehnlicher als einen liebevollen Mann und ein Geschwisterchen für meinen Sohn. Kann ich jemals wieder jemanden vertrauen und lieben? Ich habe es nicht so leicht mit dem Vertrauen schenken. Jedes Mal werde ich eigentlich nur bitter enttäuscht und verletzt.

Ich dachte immer, glücklich sein steht jedem Menschen zu.

7

Hallo.

Erst mal, du bist nicht allein. Ich denke, dass du hier ganz gut aufgehoben bist. Er hat dich und dein Kind vor die Tür gesetzt. Schlösser ausgetauscht. Selbst wenn du wolltest, würdest du doch gar nicht mehr ins Haus kommen. Hast du das auch schon angesprochen? Du kannst nichts mit ihm klären, da er dich überall blockiert. Versuch über das Jugendamt Hilfe zu bekommen. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass dir das Kind genommen wird. Nach dieser Aktion (Rausschmiss und Schlösser austauschen) hast du die besten Karten. Dein Noch-Mann hat da keine Chancen.

<<<er hilft mir, das ganze seelisch zu verarbeiten? Ich wünsche mir nichts sehnlicher als einen liebevollen Mann und ein Geschwisterchen für meinen Sohn. Kann ich jemals wieder jemanden vertrauen und lieben?>>>

Denke jetzt erst mal an dich und deinen Sohn. Er braucht in dieser Situation keinen neuen Papa oder sogar Geschwisterchen. Bring erst mal diese Baustelle in Ordnung. Das andere entwickelt sich dann von selbst.

Alles Gute und viel Kraft. Und bitte, lass deinen Noch-Ehemann nie wieder in dein Leben. Den brauchst du nicht, ohne ihn bist du viel stärker.

Lg

6

SOFORT bei der dortigen Polizei melden und MIT POLIZEI deine Katzen und übrigen Sachen abholen.

Umgehend Anwalt nehmen - schon wegen dem Kind.

DANN zurück zu deinen Eltern und dort bleiben, wenn möglich. Ansonsten Wohnung in deren Nähe suchen, damit du etwas Unterstützung vor Ort hast.

Scheidung durchziehen und dich von diesem Mann fern halten.

Alles, alles Gute!

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Bitte folge diesem Rat !

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Ich verstehe hier nicht so richtig, warum sie dieses Drama aufführen. Gibt es irgendeinen Anlass, dass sie solch schwere Geschütze auffahren? Hast du das Ganze jemals mit deinem Mann besprochen und aufarbeiten können? Dass man den Haushalt nicht gemanagt bekommt, kann doch kein Grund sein. Dein Mann ist seinen Eltern anscheinend hörig, gesund klingt das alles gar nicht. Da anscheinend viel Aggression und Gewalt im Spiel ist und du auf mich einen fast traumatisierten Eindruck machst (was nachvollziehbar ist), solltest du meiner Meinung nach auch dringend psychotherapeutische Unterstützung/Beratung suchen. Alles Gute!

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Sei froh, dass du bei deinen Eltern bist.

Ich würde dein Kind bei deiner Mutter lassen und mit deinem Vater zur Polizei an deinem Wohnort fahren, das Problem schildern und die Beamten bitten, dich in deine Wohnung zu begleiten, damit du deine Unterlagen und die Katzen holen kannst. Und ihnen die Drohungen zeigen und sie bitten, das alles aufzunehmen. Erstatte Anzeige gegen deine Schwiegereltern.

Anschließend fährst du zurück und meldest dich am Wohnort deiner Eltern an.

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Ich arbeite im Jugendamt und rate dir Folgendes:

Melde dich umgehend beim Jugendamt, in dem Ort,, wo du mit deinem Mann gewohnt hast. Denn die Zuständigkeit liegt immer bei dem Jugendamt, wo das Kind gemeldet ist.

Vereinbare nach Möglichkeit einen persönlichen Gesprächstermin. Nimm nach Möglichkeit eine Person deines Vertrauens mit, zum Bsp. deine Mutter. Und dann schildere dort die Vorkommnisse sachlich, ohne den Kindesvater in den Dreck zu ziehen. Denn die Jugendamtsmitarbeiter hören nur eine Version der Geschichte und es ist deren Aufgabe neutral und unparteiisch zu bleiben. Für die Jugendamtsmitarbeiter zählt in erster Linie das Wohl des Kindes.

Besprich mit dem Jugendamt wie du dich nun verhalten sollst und das weitere Vorgehen.

Ich würde dir aber auch empfehlen: Such dir Rechtsbeistand. Auch wenn es mit Kosten verbunden ist. Zur Not sprich mit deinen Eltern, ob sie dich hier finanziell unterstützen können. Denn es geht hier um dein Kind und wo es aufwachsen wird.

Und dann stell einen Antrag auf Erlangung des Aufenthaltsbestimmungsrechts, damit du dich gemeinsam mit deinem Kind ummelden kannst.

Bei dem was du geschildert hast, wird es wohl auch schwierig werden, dass ihr als Eltern eine Kommunikationsebene findet und ihr weiterhin gemeinsam Entscheidungen für euer Kind trefft (Gemeinsames Sorgerecht), allerdings ist es sehr schwer nach einer Trennung das alleinige Sorgerecht zu bekommen.

Lass dich bitte beim zuständigen Jugendamt und auch unbedingt anwaltlich beraten, welche Anträge jetzt Sinn machen. Man könnte auch über Vollmachten regeln, dass du im Alltag allein Entscheidungen für euer Kind treffen kannst, ohne dass in die elterliche Sorge eingegriffen wird.