Gefühlt sabotiere ich meine eigene Beziehung

Guten Morgen,

Ich bräuchte mal ein paar neutrale Meinungen zu meinem Problem

Kurz zu mir bzw uns
Ich: 35, 2 Kinder (12+8)
Er: 34, 1 Kind (11)
Zusammen sind wir seit 4 Jahren, seit einem Jahr wohnen wir zusammen

Unsere Beziehung hatte einen recht anstrengend Start. Die Ex hat sich in wirklich alles eingemischt und hat versucht uns auseinander zu bringen. Sein Kind hat sehr darunter gelitten und weint manchmal immer noch warum Mama und Papa nicht zusammen sind. Mit sehr viel Feingefühl habe ich es aber geschafft trotzdem ein gutes Verhältnis zu dem Kind aufzubauen und auch das Zusammenwohnen (sein Kind ist 5 von 7 Tage bei uns) funktioniert sehr gut.

Letztes Jahr wurde ich, trotz Pille, schwanger. Es war gerade eine schwere Zeit. Meinem Partner ging es gesundheitlich nicht gut, wir wollten zusammen ziehen, bei seinem Kind wurde ADHS diagnostiziert und wir hatten einfach alle Hände voll zu tun. Wir haben viele Gespräche geführt und uns, auch zum Wohle der Kinder, gegen das Kind entschieden. Es war für mich die schwerste Entscheidung überhaupt und es verfolgt mich heute noch. Aber für die Kinder und uns war es das Beste - Mal abgesehen von dem Stress mit der Ex, welcher dadurch zusätzlich entstanden wäre

Jetzt war es so dass sie Im November endlich jemanden kennen gelernt hat und lit ibm zusammen gekommen ist. Im Dezember aber war sie schon schwanger und im Januar wohnten sie bereits zusammen und waren verlobt. Sein Kind hat unter diesem Tempo einerseits gelitten, andererseits er sich gerade aufs Geschwisterchen.

Auch wenn ich mich darüber freue dass sie wohl glücklich ist und uns jetzt etwas mehr in Ruhe lässt, wurmt mich diese Schwangerschaft. Sie hat auch zur gleichen Zeit ET wie ich gehabt hätte. Hinzu kommt, dass sie nonstop meinen Partner einspannen möchte, wenn ihr Freund beruflich paar Tage weg ist. Sie schafft es nicht das Kind mal für die Schule fertig zu machen, dann hat sie Bluthochdruck und er soll ihr bitte helfen oder für sie einkaufen gehen. Mich belastet es. Und mein Gedankengang ist bestimmt nicht nachvollziehbar....aber es belastet mich. Und das schlimme ist, sie wird bestimmt noch mehr Hilfe benötigen wenn das Baby da ist. Sie bekam und bekommt nichts alleine auf die Reihe. Ich möchte aber nicht dass mein Partner sie bei dem Baby unterstützt. Er wird es aber machen, denn sein Sohn soll darunter nicht leiden.

Das ganze wirkt sich auf unsere Beziehung aus. Ich bin nur koch angespannt und genervt. Fühle mich zu meinem Freund distanziert. Jedes Mal, wenn ihr neuer Freund nicht da ist, ruft sie mehrmals täglich an und schreibt. Mein Freund springt natürlich nicht jedes Mal, aber oft genug.

Ich konnte mich immer mit der Situation arrangieren, nur jetzt klappt ws so gut wie nie. Dann kommt jetzt auch noch ein Kinderwunsch bei mir auf, welchen ich gar nicht möchte, weil mir die Drei Kids völlig reichen. Aber das belastet mich koch mehr. Manchmal überlege ich einfach alles hinzuwerfen und die Beziehung zu beenden....aber wir lieben uns und nur deswegen hinwerfen?

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Ganz ehrlich??? Ich würde es von meinem. Mann so nicht mit machen!

Was hat er mit dem neuen Baby und der neuen ss zu tun??? 🤔

Nichts!!!

Also ich würd da klar Text redne und fragen, mit wem er zusammen ist.

Und dass dich das belastet... Mit der Abtreibung und dem eigentlichen kiwu... Ja wer kann das nicht verstehen?

Fühl dich gedrückt 😘

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Hallo, also ich kann Dich in jedem Punkt verschieben. Sone Ex, die wenig alleine auf die Reihe bekommt, und ein Freund, der dann auch noch springt, ist schon eine große Belastung für eine Beziehung.

Weißt Du, Liebe ist immer ein großes Wort, aber was ich mich immer frage: Muss ich aus Liebe alles ertragen? Liebe heißt ja auch, dass Dein Partner zu Dir steht und der anderen Dame mal ne Ansage macht. Wegen dem Kind macht er das nicht, was ich auch wieder verstehen kann. Letztendlich sitzt auch er zwischen den Stühlen.

Eine Idee, wie Du das lösen kannst, habe ich nicht. Du musst selber entscheiden, wo Deine Grenzen liegen. Ich jedenfalls hätte keine Lust, für ein fremdes Baby immer zurückstecken zu müssen, wenn es dann so kommt.

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Hier in unterschreibe ich.
Im Grund hast du sogar dein Baby geopfert, um jetzt für ihr Baby noch mehr zurückzustecken

Es ist die Aufgabe deines Partners, Raum für dich zu schaffen.

Hm. Das Kind hat ADHS. Hat es das von seiner Mutter? Ernst gemeinte Frage.

Liebe Grüße
Schoko

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Wahrscheinlich bringt dich die ganze Situation zum Weißglut, weil ihr die „Vernünftigen“ wart und euer Kind abgetrieben habt, weil zeitlich und gedanklich nicht mehr Kapazität isr.

Und jetzt kommt seine Ex, ist schwanger und spannt Deinen Partner ein - mit der Zeit, den er nur hat, weil Du abgetrieben hast und worunter Du immernoch leidest.

Ich würde dem Partner da sehr ehrlich gegenüber sein. Überlege für Dich, welche Hilfe und Kontakt für Dich im Umgang zwischen Deinem Partner und seinem Ex gangbar ist und schaue mal, ob das für ihn auch in Ordnung ist. Irgendwo müsst ihr die Kontaktsperre da rein hauen. Jetzt ist sie nämlich nicht mehr nur seine Ex, die ihre Grenzen überstreitet, sondern auch die Frau, die Dich jeden Tag an Dein Trauma erinnert.

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Deine Gefühle sind völlig nachvollziehbar. Ihr wart vernünftig und habt auf das Wohl der bereits vorhandenen Kinder geachtet. Die Ex führt sich auf wie die Axt im Walde.

Deinem Partner MUSS klar sein, dass eure Entlastung (durch Abtreibung und Verzicht auf die Umsetzung deines Kinderwunsches) keinesfalls dem Baby der Ex zugute kommen darf. Das wird dich sonst zerrissen.

Kurz gesagt: entweder er kapselt sich endlich von der Ex ab, oder du wirst leiden. Bei letzterem wäre eine Trennung wohl eine Erleichterung für dich. Und deinem Partner muss das bewusst werden, er muss eine klare Entscheidung treffen.

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Wieso sabostierst du die Beziehung?
Irgendwie hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass du das 5. Rad am Wagen bist.

Die Überlegung zu gehen, kann ich voll und ganz nachvollziehen.

"Jedes Mal, wenn ihr neuer Freund nicht da ist, ruft sie mehrmals täglich an und schreibt. Mein Freund springt natürlich nicht jedes Mal, aber oft genug. "

Habt ihr klare Regeln; oder springt er willkürlich? Nach Anrufmenge?

Klare Regeln wären für mich: im Notfall bin ich für Freunde, Verwandte, Verwandte meines Kindes sofort da. Im Notfall.
Alles weitere wird nach Priorität entschieden. Bzw. ich lasse mich nicht ausnutzen.
Das kann ich leisten
Das kann ich meinem Kind aufbürden (die es mitträgt, wenn ich wegen Fahrtzeit nicht für sie da bin, die es mitträgt, wenn ich schlechte Laune habe).
Und da ist die Grenze. Ich mache nicht jeden Affentanz anderer mit.

Gibt es da für dich Verlässlichkeiten?
Definition von Notfall?
Gibt es andere Unterstützungsmöglichkeiten? Lässt er es zu, dass sie andere bekommt? Lässt sie andere Unterstützungen für das Kind zu? Könnte er sich abgrenzen, wenn es welche gäbe? Klare Aufgabenbereiche?
So lange er springt und du leidest, belastet das dich, eure Beziehung, in gewisserweise auch deine Kinder (durch deine Laune, Kraft etc.).

Kennt er seine Grenzen?
Kann er diese auch benennen? Nur dir gegenüber (weil du sie ja brav einhältst) oder auch ihr gegenüber? Gibt er im Anschluss insgeheim dir die Schuld oder lässt er seine Laune dann woanders?

Wäre er bereit externe Hilfe anzunehmen? Familienberatung? Patschworkberatung? Ich habe keine Ahnung, was es da gibt. Evtl. bei Pro familia anfragen.
Auch wenn sie nicht mitzieht. Gespräche innerhalb eurer Beziehung und wo die realistischen Grenzen nach außen sind, wäre mir schon wichtig.
Realistische Grenzen: z.B. Notfall: kein Frust von dir. Kein Notfall: er springt nicht, lässt es nicht an dir aus. Definition Notfall. Wie geht ihr als Paar mit der Situation um?
Sowas würde ich schon besprechen.

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Manchmal reicht die Liebe einfach nicht aus, aber ich will dir hier nicht raten trenn dich oder raten leb damit das musst du wissen, willst du das? Könnt Ihr daran arbeiten?

Ich bin gerade eher wenn es mir zu dumm wird beende ich es, das leben ist für mich zu kurz um immer zu hoffen das es anders besser und gut wird.

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Erstmals Danke für eure lieben Antworten

Ich muss mich leider gerade etwas kurz halten.

Also wenn das Kind bei uns ist, springt er nicht und macht dann auch nichts für sie. Aber wenn das Kind bei ihr ist, dann macht er. Er möchte alles für sein Kind tun und er versucht den Kontakt zur Mutter, meinetwegen, zu reduzieren. Aber wenn er könnte würde er mit ihr ganz eng befreundet bleiben, weil sie ihm wichtig ist. Und das betont er auch immer wenn ich mal genervt bin. Er macht es auch für sein Kind weil er halt auf „heile Welt“ trotz Trennung machen möchte.

Den Kontakt kann und will ich nicht verbieten. Gehe von aus dass er diesen dann heimlich halten würde

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Letztendlich ist es ja auch seine Entscheidung, wieviel Zeit und Energie er auf Kosten eurer bestehende Beziehung in seine Exbeziehung stecken möchte.

Wenn Du bereits jetzt an Trennung denkst, würde ich es fairerweise an Deiner Stelle es ihm auch sagen, dann kann er selbst entscheiden, ob er mit Dir einen Weg finden möchte und kann, dass für Dich auch gangbar ist.

Wenn er sich gegen euch entscheidet oder ihr einfach keinen funktionierenden Weg für Dich finden, bleibt Dir nicht viel übrig als Deinen eigenen Weg zu gehen - aber dann hast Du auch nicht über seinen Kopf hinweg entschieden und ihr habt es zumindest versucht. Mehr kann man von einer Beziehung auch nicht erwarten.

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Ich finde, du hast total Recht.

Vor allem das mit dem "Gegen das Kind entscheiden" und ihrer SS hätte ich echt nicht gut verkraften können und hätte das auch ganz deutlich gezeigt und/oder kommuniziert.
Finde, das sind schon ganz deutliche, echt gravierende Einschnitte ins Leben (die zugegebenermaßen ihr euch selbst aufgebürdet habt), die nicht wieder gut zu machen sind. Meine Meinung.

Eltern hin oder her, trotzdem kann man sich so gut es geht distanzieren und vom Leben des anderen heraus zu halten. Und das würde ich auch einfordern, das ist mmn dein gutes Recht, nach allem was passiert ist.

Und ja, bei mir würde auch eine Trennung im Raum stehen, denn egal wie geduldig und tolerant ich auch sein mag, wenn es sich so sehr auf mein Leben auswirkt, ist irgendwann Schluss.

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Was mir schlecht aufstösst, ist dieser Gedankengang: "Mal abgesehen von dem Stress mit der Ex, welcher dadurch zusätzlich entstanden wäre".

Das ist ein ganz schlechter Grund, ein Kind abzutreiben. Da scheint für mich durch, dass dein Freund seiner Ex eine Stellung einräumt, die ihr nicht zusteht und dass du darunter leidest.

Auch kann ich nicht verstehen, wieso er für sie einkaufen muss bzw wieso das sich positiv auswirken soll für seinen Sohn.

Ganz ehrlich: er ist nicht klar in seinem Handeln, er zeigt nicht, zu wem er gehört - das würde ich mir nicht länger antun. Rede mit ihm und wenn sich nichts ändert, solltest du du trennen.