Erwarte ich zuviel

Wir sind 9 Jahre verheiratet und 12 Zusammen, haben 2 Kinder (5/2)

Wo soll ich anfangen, es gibt mehrere Probleme

Einmal fehlende Nähe

Keine Umarmung, keine Küsse, kein kuscheln, wenn ich es ein fordere wird es zu gelassen, aber von selbst kommt nichts
Sex gibt es meist nach Termin, was dann auch immer toll ist, sonst geht es im Alltag unter, auch da kommt von ihn selten was, das er mal dazwischen möchte.

Familienzeit

Mit den Kindern verbringt er kaum Zeit, wenn doch meist vor PC oder Handy. Wenn ich sie rausschicke, tut er dies, aber nicht von selbst.

Gespräche

Er ist von sich sehr schweigsam, es gibt Tage, da ist er gut drauf und ein Gespräch entsteht, aber meist sitzt er schweigend da, oder antwortet knapp auf Fragen.

Allgemein ist es so das er Zuvielen keine Meinung hat, wenn ich um etwas bitte wird es erledigt, aber von selbst kommt nichts.

Wir streiten nicht, ich finde wir haben uns sehr entfremdet, die Probleme sind seit ca. 2 Jahren. Wenn ich etwas anspreche dann gibt es kurzzeitig eine Verbesserung, dann aber wieder die Muster und auch nur, weil ich wieder gesagt habe wie es sein sollte.


Wir streiten uns nicht, wenn schmollt er und verzieht sich.

Er arbeitet sehr viel, oft 7 Tage die Woche, wir haben ein Haus und Garten, ich bin noch Zuhause, fange aber ab September eine 2 te Ausbildung an.

Momentan haben wir noch Schulden, aber durch eine glückliche Fügung, ist dies nächstes Jahr nicht mehr relevant.

Wenn ich ihn frage ob er glücklich ist, sagt er nur nein, auf die Frage was ihn glücklich macht gibt es auch keine Antwort.

Ich vermute ja eine Depression, aber zum Artzt will er auch nicht.

Momentan habe ich es Resegniert ich bin es leid immer alles zu fordern, ich habe das Gefühl mich aufzudrängen.

Ich finde es so schade das er auch mit seinen zwei Kindern so wenig Zeit verbringt, gerade wenn ich andere Väter am Spielplatz sehe, bin ich traurig, daß die zwei dies nicht haben.

Momentan fühle ich mich wie in einer Wg.

Meine Mutter sagt ich soll froh sein, er bringt Geld nach Hause und macht doch alles.

Aber das ist doch keine Ehe.

2

Muss er soviel arbeiten oder will er?
Klingt nämlich nicht danach als würden ihm seine Arbeitszeiten Spaß machen.
Zeit für sich selbst bleibt bei ihm wahrscheinlich total auf der Strecke.
Bei der Arbeit ist er gefordert. Zu Hause auch. Wo bleibt er selbst?

Natürlich ist es nicht das Gelbe vom Ei.
Aber ich kann schon verstehen, dass er zu Hause stupide vorm PC sitzt, weil er vermutlich ausgelaugt ist.

Hätte er normale Arbeitszeiten und ein freies Wochenende würde euer Leben vielleicht anders aussehen.
Gibt es eine Möglichkeit das zu ändern?
Ich habe die Befürchtung es geht Richtung Burnout bei deinem Mann und es besteht dringend Handlungsbedarf.

Versetz dich mal in seine Lage.
Er hat viel Arbeit und zu Hause fordert die Frau noch dies und jenes. Ist ja nicht zu Unrecht, aber wie soll er das schaffen bei einer 7 Tage Woche?
Ich glaube er braucht beruflich dringend einen Tapetenwechsel,damit er auch mehr Freizeit hat. Dann werden sich eure anderen Probleme vermutlich von selbst lösen, wenn dein Mann auch mehr Pausen für sich selbst und für euch als Familie hat.

1

Liebe TE,

Ich finde du erwartest nicht zuviel. Ich finde es bedenklich, dass er 7 Tage die Woche arbeitet!! Ist er selbständig? Hast du ihn mal gefragt warum er unglücklich ist?

Nein, das was dein Mann macht finde ich nicht normal. Vielleicht sollte er wirklich einen Psychiater oder einen Psychologen aufsuchen. Vielleicht auch über eine Eheberatung nachdenken.

LG Hinzwife

3

Habt ihr Möglichkeiten zu sprechen? Und zwar völlig offen und wertfrei ohne Vorwürfe ohne "immer..." und "nie...".

Hast du ihn mal gefragt, ob er glücklich oder zumindest zufrieden ist, wie es gerade bei euch läuft? Vielleicht empfindet er es ja ganz anders...
Wenn du ihn das fragst, lasse ihm Zeit zu antworten. Halte die Stille aus. Ich weiß, das ist am Anfang schwierig lohnt sich aber! Vielleicht gibst du ihm auch ein paar Tage sich darüber Gedanken zu machen. Lasse ihn zuerst reden und dann schildere dein Empfinden.

Es liest sich schon so, als wenn dein Mann vieles in sich hineinfrisst und einfach erschöpft ist. Das ginge mir aber auch so, wenn ich 7 Tage die Woche arbeiten würde.

Und zur Spielplatzgeschichte: Du weißt nicht wie viele der Väter von den Müttern "rausgeschmissen" wurden.😉😅
Ich schicke meine beiden auch oft raus, um mal kurz Ruhe zu haben.

Liebe Grüße
Merveilleux

4

Es klingt so als hättest Du aktuell die alleinige Verantwortung, dass die Beziehung so läuft wie eine Beziehung. Das sollte eigtl nicht so sein und das Gestalterische sollte von beiden übernommen werden.

Es klingt so als wärst Du der Chef zuhause und er ein unmotivierter Mitarbeiter, den du deinen Vorstellungen über Beziehung erklärst, er diese paar Tage mitmacht und dann wieder ins alte Muster verfällt. Dabei ist er doch auch Chef zuhause.

Ich würde im ersten Schritt versuchen diese Verantwortung über eine gutlaufende Ehe ein Stück weit an ihn abzugeben: "Wir sind beide in der Ehe, wir sind beide Oberhäupter dieser Familie. Du hast Verantwortung, bitte übernehme diese auch."

Im zweiten Schritt kann man gemeinsame Ziele zu definieren und Pläne aufsetzen. Er muss sich vorher seiner Rolle bewusst werden, dass er nicht mehr nur der Passive sein kann, sondern auch Ideen vorbringen muss und ergebnisverantwortlich ist.

Ich glaube, dass mit den Kindern sich Frauen vermehrt um alles Familiäre kümmern, damit kann sich der Mann leicht aus der Verantwortung über Ehe und familiärem Belange zurückziehen. Wenn sich das über Jahre eingespielt hat, muss man die Perspektive wieder schärfen.

Ich bin aktuell schwanger und habe die Tendenz auch bei mir in der Beziehung gespürt. Im 6. Monat habe ich zum Beispiel gemerkt, dass ich mich um alles im Bezug auf Baby Planung gekümmert habe und mein Mann hat nur das gemacht, worum ich ihn bat. Ich habe ihn dann zur Seite genommen und ihm gesagt, dass ich möchte, dass er genauso in der Verantwortung steht fürs Kind und für die Familie wie ich, sonst würde ich mich sehr alleine in der Ehe fühlen. Seit unserem Gespräch bringt er viele eigene Ideen rein, was das Kind noch braucht, wie wir die Zeit nach der Geburt gestalten etc. Wir haben auch klare Trennung von Aufgabenbereiche vorgenommen. Zum Beispiel hat er den gesamten bürokratischen Anteil und Kindersicherheit übernommen, während ich mich um Verpflegung, Kleidung und Windeln kümmere.

Es lohnt sich in Deinem Fall wahrscheinlich auch mit ihm darüber zu sprechen, warum er nicht glücklich ist. Dann kann man diesen Punkt zuerst lösen.