Wie lange hielt euer längster Liebeskummer an?

Die Frage steht ja eigentlich in der Überschrift.

Ich habe nun seit 1,5 Jahren Liebeskummer. Er wird phasenweise deutlich besser und ich bin inzwischen auch in einer neuen Beziehung und sehr glücklich verliebt, habe einen wahnsinnig tollen Mann gefunden.
Ich denke aber noch immer täglich an meinen Ex. Er war nach vielen anderen Beziehungen für mich damals meine große Liebe, mein Seelenverwandter. Ich habe noch immer nicht richtig abgeschlossen mit ihm und an manchen Tagen wirft es mich auch noch sehr zurück.

Inzwischen sind die guten Phasen aber deutlich länger. Da ist er nur so unterschwellig mal in meinem Kopf. Dann denke ich immer: Geschafft! Endlich über ihn hinweg. Aber dann kommt es nach ein paar Wochen plötzlich wieder hoch und ich leide nochmals für einige Tage sehr.

Ich bin mir absolut sicher, dass ich nie mehr Kontakt zu ihm aufnehmen möchte. Das habe ich nach der Trennung auch nie versucht und mir selbst bei meiner Selbstachtung geschworen.
Aber das Leiden soll endlich mal ganz aufhören.

Ich sehe es aktuell so, dass er eben meine große Liebe ist und wohl immer "der Eine" sein wird. Es soll aber aus welchen Gründen auch immer nicht sein mit uns. Damit habe ich mich eigentlich abgefunden. Aber an den schlechten Tagen trauere ich der Zeit mit ihm so, so, so sehr nach...

Kennt ihr sowas? Wie lange hielt das bei euch an? Wann hört das auf?

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Ich hab das Gefühl das jeder so seinen kryptoniten hat.
Meinen hab ich mit 18 Jahren kennengelernt und gelitten (mal mehr, mal weniger ) bis ich mit 24 Jahren einen anderen Mann kennengelernt und lieben gelernt hab.
Aber auch heute ,mit 31 jahren, habe ich noch immer 2-3x im Jahr Kontakt mit meinem Kryptoniten.

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Danke für deine Antwort. Den Begriff Kryptonit kannte ich in dem Zusammenhang gar nicht, habe es eben gegoogelt und bin irgendwie wieder etwas schlauer und auch erleichterter, dass es wohl einigen anderen Menschen auch so geht und mein ewiger Liebeskummer ein bekanntes Phänomen ist.

Hast du ihn mal wieder getroffen?

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Leider ja, immer mal wieder. Teils zufällig beim einkaufen, feieren. Teilweise ganz offiziell verabredet.
Und jedes mal bin ich dahin geschmolzen

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Seit nunmehr 14 Jahren. Ich denke fast jeden Tag an ihn. Und ich hätte niemals jemand anderen gewollt. Aber eine Wahl hatte ich nicht. Ich musste ein neues Leben beginnen. Warum auch immer das Schicksal es so wollte. Doch vergessen hab ich ihn nie.

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Wow, das ist wahnsinnig lang....
Kommst du inzwischen gut damit zurecht?

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Könntest du bitte mehr Infos geben, weshalb die Trennung erfolgte, ward ihr überhaupt fest zusammen? Oder war es nur eine Schwärmerei. Und von wem ging die Trennung aus, von ihm?

Wenn du ihm sehr lange nachtrauerst, war das wohl einfach ein sehr attraktiver Mann, sah er sehr gut aus?
Häufig hat man auch Liebeskummer bei denen, die man „nicht haben kann“ und denkt, die sind ganz toll. Aber im wahren Leben auch nur stinknormale Menschen mit Fehlern, du idealisierst ihn vielleicht?

Hoffe, das hilft🌷

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Ja wir waren zusammen, allerdings stand die Beziehung unter keinem guten Stern.
Wir mussten uns relativ abrupt trennen.
Um Attraktivität geht es dabei weniger. Ich vermisse ihn als Person sehr, die tiefen Gespräche mit ihm, seine Art, sein Lachen, seinen Humor, aber natürlich erinnere ich mich auch an die körperliche Zweisamkeit. Es war alles immer so einfach und intuitiv mit ihm, das hatte ich weder davor so erlebt noch jetzt mit meinem neuen Freund. Wie gesagt, er ist mein Seelenverwandter.

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Irgendwie widerspricht sich das in meinen Augen. Wenn derjenige doch mein Seelenverwandter ist - dann sollte die Beziehung doch funktionieren und eine Trennung sollte ausgeschlossen sein!?

Aber vllt. empfinde nur ich das so...

Mein längster Liebeskummer hielt ein paar Monate. Also ein paar Monate, in denen es mir wirklich schlecht ging, ich quasi depressiv in meinem Bett lag, viel geweint hab, mich von Freunden zurückgezogen hab. Das ist jetzt über zwei Jahre her, aber ich denke noch heute oft an ihn. Aber es tut nicht mehr so weh und das liegt vermutlich daran, dass ich akzeptiert hab, dass es vorbei ist.

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Und wie lange ward ihr zusammen?
Wenn ihr lange zusammen ward und vielleicht auch gemeinsame Wohnung etc. Hattet, verstehe ich schon, dass man seine Zeit braucht und leider. Das ist auch irgendwo menschlich und zeigt, dass du kein kaltes Herz hast.

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1,5 Jahre sind gar nicht soviel, solange du nicht täglich darunter leidest...ich habe schon von einigen gehört, die 1 Jahr Liebeskummer hatten oder auch länger. Aber versuche doch lieber, Strategien dagegen zu entwickeln :) gibt im Internet viele Tipps. Denn Liebeskummer lohnt sich nicht;)

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Ich kenne das auch. Mein Ex und ich waren mehrere Jahre zusammen, unsere Eltern hatten sich bereits kennengelernt, gemeinsame Urlaube mit den Familien, Zukunft geplant, Kindernamen standen schon fast. Ich war rundum glücklich und so fest davon überzeugt, dass wir für immer zueinander stehen. Für mich bis heute nicht nachvollziehbar und völlig überraschend (er wird sich schon länger seine Gedanken gemacht haben) machte er Schluss. Heirat, Familie, wollte er alles nicht mehr mit mir. Dass da keine andere war, weiß ich sicher, er war danach lange Single. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, ein Jahr bin ich völlig ziellos durchs Leben gestolpert. Alle waren ratlos und völlig perplex. Was mich mit am meisten fertig gemacht hat, war dieses von heute auf morgen weg, ohne vorher ein Wort gesprochen zu haben, von dem Menschen, der mir am nächsten war. Und daran kaue ich noch heute - 10 Jahre später!!
Ich denke fast jeden Tag an ihn, obwohl ich glücklich verheiratet bin, 2 zuckersüße Kinder und ein hübsches Haus in meiner Traumstadt habe. Er ist mittlerweile dann doch verheiratet und Vater, als ich das erfahren habe, ging es mir nochmal richtig mies. Aber weißt Du, ich würde meinen Mann nicht tauschen wollen. Und das meine ich ernst. Und alles fand ich damals auch nicht rosig, zum Teil auch grundlegende Dinge. Ich denke, wenn man jemandem einmal sehr nahe stand und vielleicht auch in einer Phase war, wo man irgendwie doch Richtung Zukunft plante, dann hinterlässt das spuren. Es wäre irgendwie auch komisch, wenn nicht. Oft spielt auch diese Ratlosigkeit über das warum eine große Rolle, wir hatten wirklich tolle, tief gehende Jahre und ich habe nie begriffen, wie er ohne vorher einen Piep zu sagen, alles beendete und fertig. So etwas macht etwas mit einem und lässt Dich immer wieder grübeln. Und vergangene Dinge idealisiert man.
Mir haben 2 Dinge geholfen:
1. Keine Gefühle unterdrücken, er hat halt einen Platz in meiner Erinnerung und meinen Gedanken und das ist okay
2. Wäre er mein perfekter Traummann gewesen, hätte er mich gewählt!

Stress Dich nicht mit “wann hört das auf”, es ist halt noch so, wie es ist.
Alles Liebe

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P.s. ich habe auch jeglichen Kontakt abgebrochen. Er hat es noch ein paar mal versucht, aber das stand für mich nicht zur Diskussion.

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"Wäre er mein perfekter Traummann gewesen, hätte er mich gewählt!"

Genau das ist das, was ich in meinem Kommentar oben gemeint habe. Wenn es doch wirklich der Seelenverwandte war - wieso ist dann zur Trennung gekommen und wäre es das, wenn derjenige wirklich der Seelenverwandte wäre?

Dabei gehts mir nicht primär um das Wort Seelenverwandtschaft, man kann das Wort auch durch Traumpartner, perfekter Partner etc. ersetzen.

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8 Jahre, obwohl ich zwischenzeitlich einen anderen geheiratet hatte und Mutter wurde... wir waren aber nur 3 Monate zusammen als ich 20 war. Die Trennung erfolgte innder schönsten Phadr, weil er die Uni gewechselt hat und keine Fernbeziehung wollte. Ich habe ihn nie wieder gesehen, aber täglich an ihn gedacht und sehr häufig von ihm geträumt. Letztes Jahr hab ich ihn zufällig in einem Video über ein Wanderziel auf Youtube entdeckt. Zu sehen, dass es ihm gut geht hat mir geholfen es zu überwinden. Seit etwa einem halben Jahr haben die Gedanken aufgehört und ich hab das Gefühl ich hab endlich mit ihm abgeschlossen.

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Dass ihr euch nach relativ kurzer Beziehung trennen musstet, führt hier zu zwei Problemen. Erstens, ihr wart noch mitten in der anfänglichen verliebtheitsphase mit rosarote Brille und Schmetterlingen und dann die plötzliche Trennung. Und dass ihr euch nicht getrennt habt weil einer "blöd" war sondern aus Gründen die mit der Beziehung nichts zu tun haben. (so lese ich es heraus). Natürlich denkst du diese Phase würde ein Leben lang anhalten und er wird dir nie auf die Nerven gehen weil ihr das nie hattet. Hätte die Beziehung aber länger gehalten, dann hättest du auch irgendwann festgestellt dass dieser traummann auch im Bett pupst, die zahnpasta nicht zudreht und seine Socken liegen lässt. Und auch dieser Mann hätte dich das ein oder andere Mal zur Weißglut getrieben und wäre dir furchtbar auf die Nerven gegangen. In deiner Erinnerung hebst du ihn auf ein Podest und erinnerst dich nur an das gute in ihm. Ich denke wenn du dir darüber klar wirst, wird es vielleicht einfacher.

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Also wir sprechen von einem Zeitraum von ungefähr 2 Jahren. Ob das nun noch die Verliebtheitsphase ist oder nicht, weiß ich nicht. Fakt ist natürlich, dass wir niemals länger einen Alltag geteilt haben und das ist mir auch bewusst. Auch, dass ich ihn sicherlich irgendwie idealisiere aber der Punkt ist: er fehlt mir, er als Person, die Gespräche mit ihm. Selbst wenn ich nie wieder eine Beziehung mit ihm haben kann würde ich mich so gern wieder mit ihm austauschen können. Es war einfach auch eine tiefe freundschaftliche Verbindung, ich konnte über alles mit ihm sprechen und er mit mir. Ich hab die Beziehung als sehr intensiv wahrgenommen.

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OK, er hat sich getrennt?

Um ehrlich zu sein klingt es nach einer Träumerei von dir.
Du hast nicht wirklich Kummer um die Beziehung sondern um das, was du nicht haben kannst.
Wären seine Gefühle so stark wie deine, wärt ihr nicht getrennt und hättet ihr den zwei Jahren auch mal zusammengelebt.
Selbst unterschiedliche Kontinente sind kein Grund für eine Trennung, wie meine Eltern und viele andere Paare bewiesen haben (Kumpel heiratet gerade eine Frau aus Brasilien).
Und entschuldige, aber wer wirklich glücklich ist mit dem Neuen, trauert nicht dem Ex hinterher.
Den Neuen hast du offensichtlich, sorry, als Notnagel, weil du den Ex nicht haben kannst. Ist ja auch nicht schlimm.

Ich denke nur, dass deine Träumerei ungesund ist und du nicht ganz ehrlich zu dir bist.
Es ist nicht liebeskummer, es ist Kummer um etwas, was du nicht haben kannst.
Der Mann war vermutlich deutlich attraktiver und hatte die Wahl. Sorry, das es hart klingt.

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Kenn ich zu gut.

Geht mir mit meiner ersten Liebe auch so. Er war mein erster Freund und mein seelenverwandter.

Die Trennung ist schon 8 Jahre her und trotzdem ist mal phasenweise wieder ganz schlimm. Hab auch einfach noch nicht abgeschlossen