Hallo,
Ich hab mal eine Frage an euch, die mich schon lange beschäftigt...
Mein Mann u. Ich sind schon über 15 Jahre verheiratet, haben 2 Kids in der Pubertät.
Ich habe immer mal wieder gearbeitet, Teilzeit im Büro.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, mein Mann geht zur Arbeit und hat ziemlich viele Hobbies, die er am Wochenende regelmäßig u. auch teilweise unter der Woche macht.
All die Arbeit,die es im oder am Haus gibt, hab ich selbstverständlich zu machen...
Ist es bei euch auch so, dass euer Mann seinen Hobbies nachgehen darf und es selbstverständlich ist, dass Frau alles macht.
Ich bin grad so sauer, dass mein Teilzeitjob
überhaupt nichts zählt! Und auch sauer, dass ich all die Jahre nichts gesagt habe..
Wie regelt ihr das bei euch?
Gibt es hier auch Mütter, die meinten alles
allein zu erledigen wäre normal?
Lg Louis
Scheidung? Oder noch nicht zu spät?
Wir ziehen grad um, Laminat legen, Streichen, Kisten packen, Möbel kaufen und Aufbauen mach ich grad alles allein, was aber daran liegt das mein Mann sich noch bis Mitte Dezember im Ausland befindet da er dort Arbeitet....
Später umziehen ist nicht möglich da wir wegen Eigenbedarf raus müssen....
Wenn mein Mann da wäre dürfte ich warscheinlich nicht mal einen Nagel in die Wand hauen oder seinen Makita Akku-Schrauber nur ansehen 🙈🥴
Natürlich mach ich mehr im Haushalt, da ich weniger Arbeite als er und ich es gern Sauber hab wenn alle ausser Haus sind aber Handwerklich darf mein Mann ran und das macht er gerne, neben Vollzeitarbeit, Hobby und Trainer einer Jugendmannschaft....
Ein Grund für eine Scheidung wäre es für mich erst wenn ich ihn wirklich mal auf dem Pott gesetzt hätte und er absolut keine Einsicht zeigt...
Halli hallo,
Eine gute Partnerschaft beruht meiner Meinung nach auf Gleichberechtigung.
Bei uns kümmere ich mich im allgemeinen auch hauptsächlich um die Kinder und den Haushalt. Das liegt aber nicht daran das mein Mann so viele Hobbys hat, sondern daran, dass er einen Job hat, wo er einfach kaum zu Hause ist. Mein Mann ist Soldat. Nichts desto trotz würde ihm nie einfallen mir alles überzuhelfen, nur weil ich die „Zeit“ dafür habe. Da würde ich ihm aber sowas von die Hölle heiß machen. Wir haben uns aufgeteilt und das funktioniert super. Er macht alles handwerkliche am Haus und den kompletten Garten . Wir haben ein altes Haus gekauft und sanieren seit zwei Jahren. In der Zwischenzeit kam unsere zweite Tochter zur Welt und ich bin eben in Elternzeit zu Hause. Natürlich habe ich da mehr Zeit für die Kinder und den Haushalt. Trotzdem nimmt er die Kinder, wenn ich mich mit Freundinnen treffe oder zum Sport gehe oder zum Frisör oder sowas. Er hilft auch im Haushalt, wenn er denn eben zu Hause ist.
Wenn dich das all die Jahre so belastet, warum hast du denn nichts gesagt? Man muss doch miteinander reden. Niemand kann in deinen Kopf rein gucken, auch nicht nach so langer Ehe.
Deine Kinder sind so groß, dass sie durchaus auch im Haushalt helfen können und meiner Meinung nach auch müssen.
Klar gibt es Mütter die in ihrer Rolle als „Hausfrau“ total aufgehen, da ist jeder Mensch anders und andere Sachen machen uns glücklich.
Hast du denn gar keine Hobbys? Tust du nichts für dich selbst? Wenn nicht, dann fange damit an. Deine Kinder benötigen keine 24/7 Betreuung mehr.
Und wenn er es selbst nicht merkt, würde ich es ansprechen und wenn das auch nicht hilft mach doch einfach mal nicht alles mehr so selbstverständlich, dein Mann ist schon groß und kann sicherlich auch putzen und Klamotten waschen.
Du bist doch nicht nur Mutter und Hausfrau, sondern eine eigenständige Person mit Träumen , Wünschen und Bedürfnissen. Und so wie es klingt solltest du dringend daran arbeiten mit dir und deinem Leben glücklich zu sein.
Danke für eure Antwort
Ja ich hab immer schon versucht, ihm die Augen zu öffnen indem ich viele Gespräche geführt habe. Leider ohne Erfolg. Er meinte nur, er wäre der Großverdiener u. für alles andere (einschl. Erziehung)hätte ich mich zu kümmern.
Jetzt wo ich selbst noch nebenbei (neben
Teilzeitjob) eine Ausbildung mache für mich, steigt mir grad
alles zu Kopf.
Ich wollte einfach nur nochmal Rat eingeholt haben, wie ihr die Sichtweisen habt?
Mir ist total klar geworden, wie einseitig unsere Partnerschaft geführt wurde... das nach 15 Jahren jetzt erst zu sehen...macht mich schon traurig.
Lieber jetzt erwachen als nie!
Lg
Wenn er Großverdiener ist, dann kannst du ja eine Haushaltshilfe einstellen. Und dann hast du dir hoffentlich seit der Geburt des ersten Kindes deinen Verdienstausfall von ihm auszahlen lassen.
Ich finde es schwierig jetzt gleich eine Scheidung in den Raum zu stellen, denn offenbar habt ihr am Anfang Eurer Beziehung und der Kinder noch beide hinter der klassischen Rollenverteilung gestanden und du hast auch nie Zeit für deine Hobbys eingefordert. Jetzt sind die Kinder größer und du steigst wieder in den Job ein, ja, jetzt sollte sich auch für deinen Mann was ändern. Und sei es eben nur die Haushaltshilfe.
Ich kann mir selbst nicht vorstellen wie man da rein rutscht. Mein Mann und ich haben von Beginn der Beziehung darüber geredet, wie wir uns unser Leben vorstellen - ja, auch die Aufteilung. Mein Mann hat mich im Studium kennen gelernt, kannte meinen Ehrgeiz. Ihm war von Anfang an klar, dass ich nicht die klassische Hausfrau&Mutter mache. Nach einem Jahr EZ hab ich wieder angefangen zu arbeiten mit 30 Std. Mein Mann hat dann EZ genommen und die Kita-Eingewöhnung gemacht. Ich verdiene in 30 Std. mehr als mein Mann in Vollzeit - auch das führt also dazu, dass wir gleichberechtigt sind: wir tragen beide nennenswert zum Haushaltseinkommen bei und machen auch gleichberechtigt den Haushalt. Mein Mann macht also auch Wäsche, Betten beziehen,… Zudem haben wir eine Putzhilfe.
Das einzige was bei uns noch ungleichmäßig verteilt ist ist das Thema Mental Load. Da arbeit ich noch dran meinen Mann auch mehr ins Boot zu holen.
Nein, hier ist es absolut nicht selbstverständlich, dass ich alles mache.
Mein Mann hat sein Hobby und darf dem natürlich auch nachgehen, aber eben nach Absprache und wann es passt. Ich arbeite nämlich auch oft samstags. ;)
Mein Hobby kann ich momentan nicht ausführen, ein neues hab ich noch nicht gefunden, bin aber dran. Ich hab aber auch Zeit für mich (mein mann bringt Motte in 99% der Fälle ins Bett und ich lese dann abends oder bade oder geh auch mal weg).
Haushalt erledige ich aktuell etwas mehr, weil ich einfach früher daheim bin. Ist mein Mann aber da, grade am Wochenende, packt er selbstverständlich mit an (saugen, wischen, kochen, aufräumen). Er kümmert sich eigtl komplett um den Garten und unsere Autos sowie alles handwerkliche.
Was anderes wäre für mich unvorstellbar als Partnerschaft und noch extremer als Familie.
Aber wir bleiben auch immer im Gespräch und tarieren neu aus.
Also was rate ich dir: scheiden? Nicht, wenn ihr das Problem noch nie ernsthaft angegangen seid. Sprich mit deinem Mann, findet neue Lösungen, wie es besser für euch alle passt. Klappt das nicht, würde ich mich trennen.
Mein Mann und ich sind ein Team. Ich mache zwar mehr im Haushalt, weil ich in Teilzeit arbeite und er voll und mehr. Er kann sich seine Arbeitszeit flexibel einteilen. Ich nicht.
Sprich einer von uns ist immer bei den Kindern und einer ist arbeiten. Die Kinder sind bis Mittags in der Schule. Das war es dann aber auch schon mit der externen Betreuung. Wir haben sonst niemanden und bevor die Kinder in die Nachmittags Betreuung müssten, reißen wir Erwachsenen uns lieber den Allerwertesten auf.
Für aufwändige Hobbies haben wir beide keine Zeit, aber wir schaffen uns gegenseitige Freiräume, wenn einer von uns Bedarf hat.
Dein Mann klingt für mich so als hätte er nie Kinder bekommen. Er lebt offenbar sein Leben weiter wie ein Single.
Um das zu können hat er dich.
Du musst für dich selbst wissen wer du sein möchtest. Ich möchte keinen Mann wie deinen.
Hallo,
ich sehe das Ganze etwas anders als die anderen.
Rein nüchtern betrachtet hattet ihr im Wesentlichen das althergebrachte Rollenbild gelebt:
Er hauptsächlich Geld verdient und damit die Familie mit allem drum und dran finanziert. Du hast "immer mal wieder Teilzeit gearbeitet." Immer mal wieder klingt für mich nach Beschäftigungstherapie - sorry wenn ich es so direkt schreibe. Es klingt nicht danach, als hättest Du wesentlich zum finanziellen Auskommen beigetragen.
Grundsätzlich finde ich persönlich, dass es dann auch ok ist, wenn man als Frau Erziehung und Haushalt schmeißt. Das war Euer Lebensmodell.
Jetzt prallen glaube ich bei Dir ein paar Sichten aufeinander. Zum einen klingst Du selbst unzufrieden. Dein Mann hat Hobbies, Du nicht.
1.) Hast Du selbst Dir die Zeit für Hobbies in der Beziehung genommen? Oder bist Du wortlos eben zuhause geblieben?
Im zweiten Fall muss man sagen: nur sprechenden kann geholfen werden. Da liegt der Fehler bei Dir. Du musst Dir Deine Zeit selbst nehmen und einfordern.
Und wenn Dein Mann am Wochenende zu viel weg ist, musst Du ihm das auch sagen. Und als Paar muss man dann aushandeln wie man sich die Zeit am Wochenende einteilt.
2.) Was macht Dein Mann am Haus nicht? Wo soll er mehr unterstützen? Weiß er das?
Von mir kann ich Dir berichten, dass mein Mann auch eine ganze Weile sich nicht an den Arbeiten zuhause beteiligte. Sogar als ich Vollzeit eingestiegen bin in den Job hat er von sich aus nichts gemacht und munter sich abends verabredet wie er wollte.
Ich war auch wütend. Aber ich hatte auch gar nicht wirklich mit ihm gesprochen und verhandelt.
Wir handelten einen Plan aus wer welche Grund-Aufgaben übernimmt. Auch mit Ausgehen und Hobbies: ich hatte mir meinen Platz nicht organisiert im Familien-Zeitmanagement. Wir haben unsere Vereinbarungen gefunden und das klappt jetzt.
An Deiner Stelle würde ich nochmal überlegen was mit der Scheidung erreicht wird: Du machst weiter alles alleine in Deinem Haushalt, finanziell stehst Du definitiv schlechter da durch Deine lange TZ-Zeit (Rente!!! Altersvorsorge?!?) und wirst wahrscheinlich noch mehr Groll hegen auf den Ex, der weiter sein Leben genießt so wie bisher auch.
Bringt es das?
Such doch vorher das Gespräch, gerne auch vehement. (bei manchem muss man deutlich werden) - verlieren kannst Du ja nichts wenn Du eh schon soweit bist über Trennung nachzudenken...
Gewinnen hingegen schon. Für alle Familienmitglieder.
Liebe Grüsse!
Ich sehe das genauso, und das hab ich ja auch schon klar gemacht. Man kann ja nicht mehr als ein Jahrzehnt alles hinnehmen und dann plötzlich knallt es. Die Ausgangslage haben doch beide verursacht.
Das sind mir zu wenig Infos...
Wie viel arbeitet dein Mann, in welcher Position? Eher eine 40-Stunden-Woche oder ein Selbstständiger, der quasi immer arbeitet?
Was habt ihr damals besprochen, als die Kinder kamen? Habt ihr euch auf dieses Rollenmodell geeinigt und nie wieder darüber gesprochen, ob das Modell ggf. anpassungsbedürftig ist?
>> und es selbstverständlich ist, dass Frau alles macht. <<
Hat er das so gesagt oder interpretierst du das nur hinein?
>> habe immer mal wieder gearbeitet, Teilzeit <<
Wie viele Stunden pro Woche sind immer mal wieder Teilzeit?
>> 2 Kids in der Pubertät <<
Bei zwei "Kindern" in dem Alter sollte es dir eigentlich locker möglich sein, das Haus zu verlassen und einem Hobby nachzugehen.
Ich stelle es mir schwierig vor, wenn das Rollenmodell so über mehr als ein Jahrzehnt okay für dich war und nun ist es das plötzlich nicht mehr - das kann durchaus auch deinen Mann überraschen. Weiterhin sehe ich es schon so, dass wenn der Löwenanteil des Gehaltes durch den Mann erbracht wird, er sich darauf verlassen können muss, dass der Rest läuft. Solange er es schafft, auch mal die Spülmaschine auszuräumen oder ne Wäsche an zu stellen...
Vielleicht sieht dein Mann die Notwendigkeit auch nicht, gewisse Dinge sofort zu erledigen und widmet sich in erster Linie seinem Hobby - du machst dann das, was getan werden muss, weil es erledigt sein soll.
Ich habe die Vermutung, dass sich in dir eine Frustration aufstaut, die sich gegenüber deinem Mann entlädt - du brauchst momentan vielleicht einen Schuldigen.
Wenn du nach all den Jahren nun etwas anders machen möchtest, musst du mit deinem Mann reden. Wenn er dann wirklich so abweisend ist, dass er sich um gar nichts kümmern will (macht er Reparaturen, Steuererklärung, Papierkram, Gartenarbeit?) und das für dich keine Option ist, dann musst du dich trennen.
Das dürfte nach so vielen Jahren "immer mal ein bisschen Teilzeit" dann aber auch hart werden...