Freund will, dass ich weniger für ihn mache

Hallo,

ich habe ein komisches “Problem”. Mein Freund will, dass ich weniger für ihn mache.

Beim Essen nach dem ältesten Kind richten und wenn er es mag, isst er mit und wenn nicht, macht er sich selbst was.

Seine Wäsche nicht zusammenlegen, sondern einfach in einem Wäschekorb vor seinen Schrank stellen.

Er möchte weder zum Geburtstag noch zu Weihnachten Geschenke.

Er sagt, dass wir den Sex aufs Wochenende beschränken sollten.

Eigentlich sind das alles Punkte, die gut für mich sind und wegen denen wir auch schon mehrmals nicht so tolle Stimmung zwischen uns hatten.

Trotzdem fällt es mir sehr schwer, das so umzusetzen. Es fühlt sich an wie Versagen. Und auch ein bisschen so wie Liebesentzug.

Wie kann ich besser damit umgehen?

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Was steckt dahinter?
Also warum fühlt sich das an wie Liebesentzug?

Ich habe einige Verwandte, bei denen ich mich massiv gegen solche Gefälligkeiten wehre

- sie nehmen mir die Luft zu atmen.
SIE brauchen das. IHNEN tut das gut.
Ich fühl mich übergangen, wie ein Kleinkind degradiert, bekomme das Gefühl - dass sie mir nicht zutrauen, dass ich es könnte
- sie lassen durchblicken, dass es für sie wie Liebesentzug ist
- oder auch, dass ich sie ja nur ausnutzen würde
- fragen immer mal wieder, ob ich ihnen dafür dankbar bin (nein, nicht wenn sie mir die Luft zum atmen nehmen)
- sie meckern, wenn ich es selbst mache (nehme ihren Job, ihre Aufgabe, ihr sein weg)
- meckern, wenn ich es nicht nach deren Vorstellungen mache (ey ich bin erwachsen. Ich habe AUCH Vorstellungen!)

Es ist DEREN Problem, dass sie sich dann nicht geliebt fühlen!
Wenn ich es auf MEINE Weise zeige, sage, danke sage (aber nicht sooo dankbar rüber komme), Geschenke mache (die sie dann nicht annehmen können, weil sie sich selbst nicht so viel wert fühlen) - aber Geschenke machen müssen (die für sie viel wert sind, weil sie es umgekehrt nicht ertragen / nicht annehmen können(

nein, danke. Danke für den Versuch. Nein zu all dem Stress, den es mir macht.
Schön, dass es ihnen gut tut. Mich stresst es enorm.

Lieben heißt für mich, dass sie mir nichts verpflichtet sind.
Wenn sie sich selbst verpflichtet fühlen , weil sie sich "Liebe" durch tun erkaufen müssen, dann bin ich die falsche Person.

Von Freunden / Verwandten nehme ich Unterstützung an, wenn
- jemand auch Unterstützung annehmen kann
- ich zu nichts verpflichtet werde (Erwartungen, emotionale Erpressungen, nach deren Vorstellungen)
- sie auf ihre Weise geben, ich auf meine Weise
Nicht sie geben, wie sie es wollen und fordern / erwarten Gegenleistung in ihrer Erwartungsart und meine ist eh die Falsche
- wenn es ausgeglichen ist
- wenn sie mich dabei als selbst erwachsen respektieren (eigene Entscheidungen, eigene Vorstellungen, Kommunikation für Kompromisse: ich wünsche mir, du kannst geben = Weg wie das zusammen passt)
- wenn beide ihre Vorstellungen einbringen können (ohne dass das Gefühl von Liebesentzug entsteht)
- Liebe ist für mich sich gegenseitig zu unterstützen. Authentisches Unterstützen. Wenn einer es nur tut, um sich nicht liebesentzogen zu fühlen, dann ist es keine Liebe, sondern vergleichbar mit Sucht; Leere füllen. Das ist dann nichts freiwilliges, sondern zwanghaftes.


Wenn es schon öfter bei euch zum Thema war, was hat er so gesagt
- sich erdrückt fühlt
- er auch erwachsen ist
- er kleines Kind mehr ist

und deine Antworten?
- aber du meinst es nur gut
- aber du willst ihm doch nur helfen
- aber du brauchst das doch so sehr?

Nur als Beispiele.

Wenn du ernsthaft was daran arbeiten willst: hör ihm zu ! Nicht sofort antworten, was dein Entzug (Liebesentzug) brauchst, sondern echtes zu hören: wie geht es ihm dabei? Was fühlt er? Was WÜNSCHT er sich?
Warum möchte er keine Geschenke von dir?

Kommt wieder ein aber .... würde ich abblocken bzw. blocke ab und gehe auf Abstand.
Das tu ich mir echt nicht an. Meine Gefühle sind wie sie sind. So wie die andere Person süchtig sein darf - nur nicht an mir. Wenn die Person Entzugserscheinungen hat, dann zum Facharzt. Ich bin nicht zuständig Liebesentzugsgefühle zu stopfen.
Ich kann drüber reden, wie Liebe aussehen kann, wie meine Gesten und Worte rüber kommen, kann darauf eingehen, was vermisst wird. Aber nicht bei Entzug, wenn Person nicht an mir ausleben kann, was sie braucht / nötig hat / süchtig ist, um keine Entzugserscheinungen zu haben.

Das Gefühl von Liebesentzug bei nicht-tun kenne ich vor allem in "Familien" wo Kinder nicht geliebt wurden oder zwar schon geliebt wurden, aber nur mit Leistung gleich positiver Aufmerksamkeit gleichgesetzt wurden.

Haushalt gut gemacht, Lob.
Oder schlimmer: Haushalt super gemacht. Keine Schläge, kein Tadel.
Gute Noten: Umarmung
weniger gute Noten: Liebesentzug durch Ignorieren, nicht-Achtung sonstiges.

Ein Partner ist nicht dazu da, Liebesentzug auszugleichen.

Allerdings würde ich schon hinterfragen, wenn ein Partner keine Liebe geben oder zeigen kann. Null-Liebe ist für mich keine Partnerschaft.
Lieben ist vorhanden, aber wenn Bestätigung in bestimmten Macharten nicht stattfindet, kriselt es? Schwierig.
Wie klappt dann die Kommunikation?

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Interessant, deine oder manchmal zum Teil sicher auch seine Perspektive einzunehmen. Danke dafür.

Warum es sich wie Liebesentzug anfühlt, kann ich gar nicht genau benennen. Ich finde es selbst komisch, aber ist halt ein Gefühl. Das ist da, nur wie gehe ich damit um? Schalte es im besten Fall ab?

In Streitsituationen hat sich mein Freund sicher manchmal so gefühlt wie in deiner Beschreibung. Da fand ich ihn respektlos und nicht wertschätzend. Er sagte immer: “Dann lass es doch.”

Zum Beispiel wenn ich wollte, dass die zusammengelegte Wäsche ordentlich bleibt. Dass er isst, was ich für ihn gekocht habe. Wenn ich (bestimmt viel zu oft) gefragt habe, ob er den neuen Pullover nicht mal anprobieren will.

Aber ich habe gelernt, mich da zurückzunehmen. Zumindest meistens bekomme ich das hin.

Jetzt geht es eher um meine Belastung und Überlastung und Entlastung. Wir sind vor drei Monaten zum zweiten Mal Eltern geworden und er findet, dass ich mir einfach viel zu viel Stress mache wegen Dingen, die ihm nicht wichtig sind. Eigentlich super nett von ihm. Aber es fällt mir richtig schwer, da loszulassen.

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Ich hab mal gelesen, dass Kümmern auch aus der Motivation geschieht zu kontrollieren. Wenn du dich so gut kümmerst, ist der andere dir immer zu Dank verpflichtet, immer im Minus ukd vielleicht fühlt sich das für dich so an,,! ob er dich deswegen nicht so schnell verlassen kann? Weil: du kümmerst dich ja so gut?

Oder du kümmerst dich, damit du quasi das Recht erworben hast, dass er sich zurückkümmert?

Beide Denkansätze hätten was mit Verlustangst zu tun und würden erklären, warum seine Weigerung, sich "bekümmern" zu lassen für dich bedrohlich/wie Liebesentzug anfühlt.

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Da fällt mir jetz mehr dazu ein als ich Zeit habe, aber einen Punkt hätte ich gleich mal, weil es mich extrem an ne Freundin von mir erinnert: gibst du ihm das Gefühl dass du viel für ihn machst? Und hast dann im Gegenzug Erwartungen?

Bei der besagten Freundin geh ich auch total in Abwehrhaltung wenn sie viel für mich machen will, weil ich genau weiß, dass dann Erwartungen an mich herangetragen werden, auf die ich keine Lust hab bzw gerne in passiv-aggresiver weise das „aufopfern“ als Druckmittel genommen wird…

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Ich mache viel für ihn und er macht viel für mich. “Ihm das Gefühl geben” = darüber reden? Nein.

Erwartungen? Ja. Wenn ich für ihn extra koche, dass er das dann auch isst. Wenn ich seine Wäsche zusammenlege, dass sie einen Tag später immer noch zusammengelegt ist.

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Öhm... da würde für mich der Ton die Musik machen und seine Beweggründe für den Sinneswandel.

Macht er es:
A) weil er ernsthaft interessiert an einer Verbesserung eurer Beziehung ist? Oder
B) aus irgendeinem passiv aggressiven Grund a la "Meine Bedürfnisse zählen ja eh nicht/Du hast Recht und ich meine Ruhe"?

Bei A): Ja, ist nicht so leicht dran zu glauben, dass man geliebt wird, obwohl man dem anderen nicht den Popo pudert, vor allem nicht, wenn man das nie erlebt hat, dass man einfach als Person reicht und weder Supermom noch Superwife sein muss. Es ist jetzt deine Aufgabe, dein Kopf-TV (ich habe als Ehefrau versagt) auszuhalten. Hast du nicht. Er ist groß. Er kann kochen und Wäsche einräumen.

Bei B) Tja, uff, beleidigte Leberwürste sind nicht soooo attraktiv. Das mit dem Sex am Wochenende würde ich auch noch mal überdenken.

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Er hat mir diese Punkte schon früher in Zusammenhang B gesagt. Danach, wenn wir uns wieder versöhnt haben, war das aber kein Thema mehr und ich habe es so gemacht wie vorher auch.

Jetzt ist es Zusammenhang A. Er hat mir das noch mal in ruhigen, harmonischen Momenten gesagt. Er findet, ich mache mir zu viel unnötigen Stress.

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Das mit dem Essen finde ich zwar seltsam, aber solange er nicht von dir erwartet, dass DU für ihn extra kochst... Ich würde aber mal mit ihm sprechen und ihm einfach klar machen, dass es einfacher ist und auch Geld und Ressourcen spart, wenn man für die Familie kocht und nicht für alle einzeln (überspitzt formuliert).

Das mit der Wäsche fänd ich persönlich absolut top. 😅 Leider fällt Wäsche bei uns eindeutig in meinen Bereich und ich HASSE Wäsche falten. 😂 Da fände ich es natürlich super, wenn mein Mann das anbieten und sie dann selber falten würde. Leider würde er alles nur irgendwie in den Schrank knubbeln und damit komme ich nicht klar, also falte ich sie. 😄

Das mit den Geschenken finde ich etwas schade, aber auch nicht sooo tragisch. Ist es dir denn wichtig, etwas zu verschenken? Vielleicht könntet ihr in dem Fall dann vereinbaren, dass du nicht ihm speziell etwas schenkst, sondern quasi euch als Paar oder euch als Familie, zum Beispiel einen Paarabend für euch und du kümmerst dich um den Babysitter oder ein Brettspiel oder Ausflug für die ganze Familie etc.

Das mit dem Sex finde ich noch am ehesten bedenklich, weil es da ja nicht nur um ihn geht. Wenn du gerne mehr Sex hättest als nur am Wochenende, dann solltest du das absprechen. Sonst klappt eine Beziehung auf Dauer (in der Regel) nicht, wenn einer beim Thema Sex immer zurückstecken muss.

Wieso fühlt es sich für dich an wie Versagen und Liebesentzug? Ich finde eigentlich, es klingt danach, dass er dich entlasten möchte und sich Gedanken macht. Das ist doch eigentlich genau das Gegenteil von Liebesentzug. 😊

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Zu dem Essen: Er ist sehr wählerisch und mag teilweise so ganz einfache Grundnahrungsmittel nicht, bei denen man denken würde, dass das jeder isst. Ich habe mein Kochen an seine Vorlieben angepasst. Und seit unser Sohn mit isst und leider genau entgegengesetzte Vorlieben hat, koche ich meistens zwei Sachen.

Mein Freund knubbelt auch alles in den Schrank. Das Problem ist auch, dass die zusammengelegte Wäsche nie lange zusammengelegt bleibt. Hatte immer mal wieder Konfliktpotenzial. Er sagt, er legt keinen Wert auf zusammengelegte Wäsche und ich mache mir da nur unnötig Stress.

Die Idee mit den Familiengeschenken ist nett. Ihm etwas zum Geburtstag und zu Weihnachten zu schenken, ist für mich ein Zeichen dafür, dass ich mir über ihn und seine Wünsche und Vorlieben Gedanken gemacht habe. Aber es ist immer schwierig, etwas zu finden, was ihm dann auch wirklich gefällt. Was er braucht, kauft er sich. Was er nicht braucht, will er eigentlich gar nicht haben.

Beim Sex ist es eher anders rum. Er steckt da öfter zurück. Aber ihm ist lieber nur am Wochenende, dafür genießen wir beide und ich nehme mir danach mehr Zeit, um noch zu kuscheln, statt direkt schnell was zu erledigen, bevor ein Kind aufwacht.

Ja, du hast Recht, eigentlich ist es das Gegenteil. Deshalb finde ich meine negativen Gefühle auch so komisch. Aber wenn ich mich daran halte, fühlt es sich an wie Liebesentzug in beide Richtungen.

Danke für deine Antwort. Ich hoffe, es ist ok, dass ich so detailliert zurückgeschrieben habe.

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Ich würde bei dem was du da geschrieben hast eher davon ausgehen das du deinem Freund fehlst. Ich glaube er möchte das alles nicht weil er sich vernachlässigt fühlt deswegen möchte er auch am Wochenende eher Sex haben als zwischendurch. Du hast da mehr Zeit für ihn als in der Woche weil du da mit allen anderen Dingen beschäftigt bist..
Würde ich so jetzt Tippen :)

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Ist doch absolut kein Wunder, dass er die Dinge lieber selbst macht nach so einer Aussage von dir Zitat:

"..Wenn ich für ihn extra koche, dass er das dann auch isst. Wenn ich seine Wäsche zusammenlege, dass sie einen Tag später immer noch zusammengelegt ist..."

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Stell dir vor, du kochst für jemanden extra, weil du weißt, dass diese Person nicht das mag, was die anderen mögen. Du machst etwas, weil du weiß, dass ihm das beim letzten mal gut geschmeckt hat. Und dann sagt er: "Nee, heute hab ich da nicht so viel Lust drauf. Ich esse lieber ein Nutellabrot." Wärst du da nicht etwas enttäuscht?

Oder du legst mit "Hilfe" eines Kleinkindes und mit Unterbrechung, um zwischendurch zu stillen, Wäsche zusammen und er drückt das dann in seinen Schrank und zieht irgendein Shirt ganz unten aus dem Stapel.

Das sind dann meine (seit längerer Zeit unausgesprochenen) Erwartungen, dass er der Arbeit wenigstens so viel Wertschätzung entgegen bringt, dass er das Essen wenigstens mal probiert und die Wäsche zumindest noch einen Tag ordentlich bleibt.

Würdest du das wirklich ganz gelassen sehen können? Dann erklär mir bitte, bitte, wie du das machst, denn das möchte ich auch können ...

Aber das ist ja auch gar nicht Thema meines Threads. Sondern wie ich ruhigen Gewissens mit diesen Aufgaben aufhöre. Denn das ist doch eigentlich die logische Konsequenz, um die er mich nun ja auch bittet.

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Ja ich könnte das gelassen hinnehmen.
Indem ich die Spontanität meines Partners akzeptieren und den Glanz darin erkennen und schätzen würde.
Macht mein Mann andersrum bei mir.

Ich habe selbst auch manchmal spontan Lust auf ein Nutellabrot obwohl ich zuvor dachte, lieber ein anderes Essen haben zu wollen. Dan mache ich es mir einfach, auch wenn schon anderes fertig gekochtes auf dem Herd steht, was ih sehr gerne mag.

Mein Mann hatte anfangs damit auch ein Problem da er selbst die Zwänge hatre, trotz Lust auf Nutella das Essen auf dem Herd essen zu müssen. Mittlerweile ist er da auch lockerer geworden und findet es spannend mir zuzusehen wie ich meiner Lust folge und er tut es selbst nun auch öfters und ist lockerer geworden.

Wenn du weisst, dass dein Partner solch ein spontaner Typ ist, kannst du ihm mit deinem selbstgemachten Essen nicht oft so eine große Freude machen..das musst du einfach akzeptieren.

Auch zum Shirt: Klar ist es süß und nett wenn euer Kind und du es zusammengelegt habt.. Aber deswegen ständig auf das Shirt im unteren Stapel verzichten obwohl man dieses gerade gerne anziehen würde? Nein danke.

Ich finde eure Lösung, dass er die Aufgaben dann selbst überninmt richtig, da du keine entsprechende Gelassenheit aufbringst.
Entweder änderst du dich da noch oder aber du lässt ihn die Sachen wirklich selbst machen ...

Deine Wunschovirstellung wie er auf die Dinge reagiert die du für ihn getan hast gehen nicht bei ihm auf, da er nicht den passenden Charakter dafür hat.

Vielleicht wirst du mit ihm nicht glücklich, iebst ihn nicht ausreichend.und benötigst einen anderen Typ Mann. Der mehr vorausschauend, planend und absehbar ist.
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Du musst dich vllt davon lösen, dass zusammen gelegte Wäsche im Schrank ein „Liebesbeweis“ ist 😅

Ist doch eigtl super, dass dein Partner offensichtlich sieht, was dir Zuviel ist und er dich entlastet! Das zeigt doch, dass er emphatisch und aufmerksam ist!

Du findest bestimmt andere, stressfreie Wege ihn zu „verwöhnen“ :)

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Ja, eigentlich super entgegenkommend. Aber fällt mir schwer, das anzunehmen. Muss mich wahrscheinlich erst dran gewöhnen.

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Hallo,

klingt für mich nach Gleichberechtigung. Er möchte seinen Beitrag leisten und das ist doch eine gute Sache.

Ich würde es an deiner Stelle annehmen und mir mehr Zeit für mich gönnen. Im Grunde wird er dadurch ja auch profitieren - happy wife, happy life.

Viele Grüße
lilavogel

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Ja, ich stimme dir zu, du hast definitiv ein Problem.

Wie können sich denn ganz pragmatische Lösungen wie Liebesentzug anfühlen? Zu allen Punkten gab es im Vorfeld Probleme, an denen warst du ja auch nicht ganz unbeteiligt. Das ist jetzt schlichtweg sein Vorschlag um Ruhe in die Beziehung zu bringen. Und das passt dir jetzt auch nicht? Du beschreibst es als versagen...warum? Weil er nicht auf deinerWelle mitschwimmt udn sich einen Ausweg gesucht hat?
Wenn es sich wie Liebesentzug anfühlt, dann bedeutet das im Umkehrschluß ja auch, das es für dich Liebesbeweise waren, die allerdings alle an Bedingungen geknüpft waren.
Die Wäsche soll gefälligst ordentlich im Schrank liegen, die Exzramahlzeiten sollen schmecken, Sex in der Woche ...na gut, aber nur wenn du danach aufspringst und anderes erledigen kannst, Geschenke sollen gefälligst anprobiert und gehuldigt werden. Dein Partner spielt dein Spiel einfach nicht mit und steigt aus. Ich kann ihn da voll verstehen, niemand hätte Bock auf deine Bedingungen.
Eigentlich hätten alle Vorschläge von dir kommen müssen, alle ohne Ausnahme:
Dir schmeckt mein Essen oft nicht...dann mach dir selber was.
Du beachtest meine Geschenke nicht, hm...dann willst du wohl keine...auch gut. (Im Ürigen ist für mich ein Pulli jetzt nicht so das Geschenk, eher eine Zweckerfüllung)
Dein Kleiderschrank sieht immer aus wie nach einem Bombenanschlag, weißte was ...ich stell dir saubere Wäsche (natürlich nicht zusammengelegt) einfach vor den Schrank, ich steige durch deine Ordnung eh nicht durch.

Du kannst den Sex unter der Woche nicht genießen, das ist sehr schade, denn du spirngst ja auch auf wenn kein Kind plötzlich wach wird....dir ist also der "Abwasch" wichtiger als die Nähe zum Partner. Dafür zeigt er jetzt Verständnis....Hut ab!

Ein Gefühl des Versagens kannst du doch nur haben, wenn du deinen Partner erziehen wolltest, darauf hat er sich nicht eingelassen und das ist auch richtig so. Er lässt sich nicht durch deine "Liebesbeweise" kontrollieren", auch das ist richtig.

Ich kann dir nur raten, dich mal auf Spurensuche in deinem Leben zu begeben....dein Verhalten und deine Gedanken haben Gründe....nur leider sind diese Gründe keine gute Basis für eine Partnerschaft. Da spielt garantiert etwas wie Verlustangst und Kontrolle mit rein, ansonsten würdest du nicht so reagieren.

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"Eigentlich hätten alle Vorschläge von dir kommen müssen"

Ja, da hast du Recht. Aber hab jetzt schon oft das Gefühl, nicht genug zu leisten oder sogar nicht genug zu sein. Ich denk dann immer, alles, was du nicht gemacht hast, kann man dir vorwerfen. Für diese Sätze, die du schreibst, für diese Reaktionen braucht man viel Selbstbewusstsein.

Genau das gleiche mit dem "Abwasch". Der Haushalt ist mir natürlich nicht wichtiger als mein Partner. Aber der Haushalt muss gemacht werden. Unsere Kinder sind zweieinhalb Jahre und drei Monate alt. Und wenn ich nicht alles schaffe und mein Freund dann in die Küche kommt und sagt: "Wie sieht es denn hier aus?" Dann hör ich direkt: "Totalversagerin."

"Ein Gefühl des Versagens kannst du doch nur haben, wenn du deinen Partner erziehen wolltest"

Nein, ich fühle mich ja nicht wie eine Versagerin, wenn er sagt: "Lass es." Sondern wenn ich es dann tatsächlich lasse. Dann denke ich: Meine Mutter hatte vier Kinder und beim Essen Extrawünsche erfüllt und die Wäsche zusammengelegt und war immer noch entspannt genug, das Brot selbst zu backen und uns Kleidchen zu nähen, und ich bin mit zwei Kindern anscheinend schon so überfordert, dass mein Mann hinten runter fällt. Wieder die Stimme in meinem Kopf: "Totalversagerin."

Und nicht ganz zum Thema, aber weil mich der Satz beschäftigt, ein (übrigens selbstbestrickter) Pulli sei nur eine Zweckerfüllung, was ist denn dann ein richtiges Geschenk?

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ignorier die Stimme, die Totalversagerin sagt. Die lügt.

Nein im Ernst jetzt. Du hast zwei kleine Kinder und genug um die Ohren. Ja, der Haushalt muss gemacht werden. Wird er ja auch irgendwann. Du bist du und deine Mutter ist deine Mutter. Du musst dich nicht mit deiner Mutter vergleichen. Und angenommen, deine Mutter würde so über dich denken: lass sie denken was sie will. Du solltest wirklich lernen, dass du nicht perfekt sein musst. Ja, und selbst wenn dein Mann sagt: wie sieht es denn hier aus?.....dann meint er nur, ja, wie sieht es denn hier aus? kann ja mithelfen aufzuräumen. Ansonsten wird es halt später gemacht......versuche mal, da etwas lockerer zu werden...... :-)

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Du scheinst echt einen ganz tollen Mann an deiner Seite zu haben #herzlich

Nimm an, was er dir anbietet.

Alleine die Sache mit dem Sex. Es spricht doch sehr viel für seine Liebe zu dir, dass er sagt, okay, bitte nur noch am Wochenende, wenn du entspannt bist und Zeit und Lust hast, es zu genießen.

Vertrau deinem Mann mal ein bißchen.

Top zusammen gelegte Wäsche ist wirklich kein super toller Liebesbeweis, den es zu bewundern gilt. Sorry. Auch wenn ich verstehe, dass es dir mit Kleinkind und Stillen dazwischen nicht eben so von der Hand geht. Trotzdem. Stell es ihm hin und er wird sich schon kümmern.

Weißt du, bei uns wäre ich wie dein Mann. Gott sei Dank lege ich die Wäsche zusammen und kann damit dann in meinem Schrank machen, was ich will. Bei Männe und Kind werden die Sachen selbstverständlich ordentlich in den Schrank gelegt. Aber bei mir....nun ja....irgendwie kommen die Sachen schön zusammengelegt rein und dann wird doch wieder rumgewühlt.......Ärger dich einfach nicht darüber, dein Mann macht es nicht, um dich zu ärgern. Ich mache es ja auch nicht, um mich zu ärgern *grins* Manche sind halt nicht ganz so ordentlich.......#huepf

Also zusammengefasst: ich finde die Vorschläge von deinem Mann toll. Und du solltest wirklich versuchen etwas lockerer (ganz allgemein) zu werden. Es wurde über mir ja auch schon supertoll beschrieben (Birkenhexe glaube ich): man muss nicht alles perfekt machen, echt nicht. #freu und man wird trotzdem geliebt.....#herzlich

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meinte Zahnweh. Aber Birkenhexe`s Text ist auch toll

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Du hast Recht. Er ist wirklich toll und es sind gute Vorschläge, die ich jetzt auch annehme.