Trennung wegen Unterschiedlicher (Zeit-)Vorstellungen?

Hallo zusammen!

Ich bin aktuell ziemlich hin und hergerissen und würde einfach mal gerne Eure Meinung dazu hören. Vielleicht, oder bestimmt, gibt es welche unter euch, denen es genauso ergeht oder erging.

Ich bin jetzt seit 4 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Er 29 ich 30.. seit 3 1/2 Jahren wohnen wir zusammen. Zwischenzeitlich gab es einen Umzug von seiner Heimat in meine, etwa 4 Stunden entfernt (dafür bin ich ihm auch wirklich sehr dankbar, dass er das für mich getan hat!!) allerdings kommen mir immer mehr Zweifel auf, ob das weiterhin so mit uns passt.

( Kurz zu uns: ich hatte vor ihm eine längere Beziehung von 7 Jahren, für meinen jetzigen Partner bin ich die erste Beziehung. )

Seit etwas über einem Jahr habe ich starkes Verlangen danach den nächsten Schritt zu wagen, Kinder, Haus, Heirat. Der Wunsch wurde immer beständiger und ich konnte mir das ganze immer mehr mit ihm vorstellen. Von seiner Seite kam dazu eigentlich nie etwas, also sprach ich mit ihm darüber.. 1x 2x 3x … ach, bisher unzählige Male! Von ihm kommt eigentlich immer nur, dass er sich das alles auch für die Zukunft wünscht, aber es sich halt jetzt noch nicht so vorstellen kann, er ist zufrieden so wie es jetzt ist. 🥲 ich bekomme dann auch oftmals zu hören, dass ich viel weiter sei als er, durch meine lange Beziehung davor. Kann ich alles gut nachvollziehen, was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist, dass von seiner Seite einfach nie etwas zu dem Thema kommt. Es geht immer von mir aus, gerade erst gestern Abend wieder.. ich hab’s allmählich satt, vielleicht reagiere ich über, aber ich habe langsam das Gefühl, dass das alles nur irgendwelche Ausreden sind. Ich mein, ich bin 30.. erst wird es in einigen Wochen. Für mich stand eigentlich immer fest, spätestens mit Ende 20 schwanger zu sein.. mich belastet das Thema sehr, dadurch fühle ich mich auch nicht wirklich geliebt von ihm. Ich fühle mich mittlerweile auch total bescheuert, da ich das Gefühl habe, wenn es irgendwann passieren sollte (Hochzeit, schwanger) dass ich ihn dazu genötigt habe, und das möchte ich ja nicht.. Ja, vielleicht ist das alles von mir übertrieben, aber ich will’s doch einfach nur verstehen … 🙈

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Warum gibst du ihm einfach nicht noch Zeit? Er schließt deine Wünsche ja nicht kategorisch aus und ist auch nicht unzufrieden in der Beziehung.
Bei uns war es umgekehrt. Mein Mann musste 8 Jahre warten bis ich zum ersten Kind bereit war. Ich wollte eine Familie, nur eben nicht zu der Zeit. Ich war weder unzufrieden mit der Beziehung und zur Liebe meines Mannes hat sich nichts geändert.
Dass er zu dir gezogen ist zeigt eigentlich schon, dass er es ernst mit dir meint.
Wenn er auch dazu bereit ist wird er mit dir darüber reden.
Die Beziehung über Board werfen würde ich jetzt noch nicht.

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Naja, er will nicht und weicht dem Thema aus. Es gibt da nichts hinein zu interpretieren.

Ich denke auch nicht, dass du ihn mit festen Zeitplänen zu einer Meinung drängen kannst.

Ich an deiner Stelle würde entscheiden, ob es mir die Beziehung wert ist, ggf. ohne Kinder zu bleiben.

>> Für mich stand eigentlich immer fest, spätestens mit Ende 20 schwanger zu sein <<

Sowas finde ich immer kritisch. Im Leben kommt es immer anders als man sich das denkt...

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mit Drängen erreichst du sicher nicht was du willst, du treibst ihn in eine Ecke,
und wie du schon schreibst, du bist seine 1 Beziehung, was ich bei einem 29 Jährigen schon komisch finde

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Warum findest du es komisch, wenn man mit 24 seine erste Beziehung hat?🙃

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Verstehe ich auch nicht. Ich war auch die erste Partnerin meines Mannes mit 24.

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Nein, ich finde das nicht übertrieben. Ihr seid ja nun keine 18 mehr, es ist völlig legitim sich mit 30 mehr Verbindlichkeit zu wünschen, besonders wenn man schon viele Jahre zusammen wohnt. Das er darauf gar nicht eingeht, heißt für mich, dass du für ihn nicht die Frau bist, mit der er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Nach dem Motto "Gut genug für jetzt, aber vielleicht kommt ja noch mal ne Bessere vorbei."
Entweder diese "Bessere" kommt dann tatsächlich und dein Freund trennt sich, oder sie kommt nicht mehr und er gibt sich irgendwann mit dir zufrieden.
Ich persönlich würde mein Leben nicht mit jemandem teilen wollen, der sich nur mit mir zufrieden gibt.

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Also wenn man mit 30 noch nicht heiraten und Kinder bekommen möchte, gibt man sich automatisch nur mit dem Partner zufrieden und hofft eigtl auf etwas besseres?

Darf ich mal fragen, wie du auf so ne steile These kommst? xD
Und vor allem: Was ist dann mit den Leuten, die gar keine Kinder und keine Ehe wollen?! Erklär mal :D

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Ich finde sie hat Recht , das vom dir angesprochene ist doch garnicht gemeint !
Er weicht dem Thema doch aus, er WILL also gar keine Zukunft mit ihr planen und sagt auch nicht explizit das er keine Familie und Ehe will , aber so wie er sich ihr gegenüber verhält (und das mit knapp 30j ) sieht es doch eher so aus als wäre sie eben nicht die mit der er das ganze Mal will .

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"aber ich will’s doch einfach nur verstehen …"

Was denn genau verstehen?
Du hast eine Vorstellung, er hat eine Vorstellung. Die beiden weichen voneinander ab.

An seiner von deiner abweichenden Vorstellung gibt es nichts "zu verstehen".
Sonst könnte man das Blatt ja auch umdrehen und sagen "Warum will sie unbedingt jetzt bald heiraten und Kinder, ich wills doch nur verstehen?"

Es sind eben eure Vorstellungen.
Dass diese nicht zueinander passen, ist traurig und doof. Aber ja offensichtlich nicht veränderbar.
Dieser Druck, den du auf ihn ausübst, wird nichts bringen, er will dieses Leben (jetzt noch) nicht. Was er genauso darf wie du andersherum.

Weder würde ich, wie andere hier, deswegen behaupten, dass er das alles gar nicht mit dir will, noch, dass er dich nicht wirklich liebt.
Das Eine muss mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun haben.

Aber ein Weiterführen der Beziehung ist wohl nicht sinnvoll. Das weißt du sicher auch selbst.

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Mit meinem heutigen Mann ging es mir ähnlich. Er ist dem nächsten Schritt einige Zeit ausgewichen. Zu den Zeitpunkt war ich bereits 35, er 36. Es kann so weit, dass ich einen kleinen Zusammenbruch hatte, weil es mich so belastet hat. Wir haben zwar darüber geredet, gehandelt hat er dann jedoch nicht anders. Ich hab ihm also mein schweres Herz unter Tränen ausgeschüttet. Letztendlich kam raus, dass es einfach davor Angst hatte. Angst, nicht immer ein guter Ehemann zu sein, Angst, mit einem Kind nicht klar zu kommen, kein guter Vater zu sein. Der Sprung über diesen Schatten war für ihn nicht leicht, aber hinterher fragte er sich selbst wieso er so an sich selbst gezweifelt hat. Er ist ein wundervoller Mann und Papa.

Vielleicht braucht dein Partner auch etwas die Pistole auf der Brust. Vielleicht fangt ihr erst mal mit einem Thema an. Bei uns war es das Baby, der Antrag kam dann von selbst.

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Ich wäre auch irritiert. Was hat das mit deiner langen Beziehung davor zu tun? Heißt das, er will auch erst auf seine zweite Beziehung warten oder sich noch ausprobieren?

Für meinen Mann war ich auch die erste Partnerin mit 24.
Er wollte nachdem wir 2 Jahre zusammen gewohnt (3 Jahre Beziehung) haben trotzdem den nächsten Schritt wagen und hat mir einen Antrag gemacht. Ohne drängeln von meiner Seite.

Meiner Meinung nach sollte man nach 3 1/2 Jahren zusammen wohnen schon wissen wohin die Reise geht oder man hat halt begründete Argumente das ganze noch aufzuschieben: Ausbildung, Studium, erst noch eine Weltreise oder was auch immer. Wenn er nur begründet, dass du schon viel weiter bist, würde ich persönlich mit damit nicht abspeisen lassen ohne nähere Definition was das überhaupt heißen soll.

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Genau das habe ich ihm auch an den Kopf geknallt. Er sagte daraufhin dass er das absolut nicht nachvollziehen kann und warum er, wenn er es nicht ernst meinen würde, weiterhin mit mir zusammenbleiben sollte.

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Ich will gar nicht anzweifeln, dass er es nicht ernst meint. Aber wenn das sein einziges Argument ist, finde ich es halt komisch.

Mein Ex (wir waren 10 Jahre zusammen) hatte mich auch immer hingehalten. "Nach dem Studium" (macht Sinn), dann wollte er erst einen guten Job um mich versorgen zu können (unnötig, aber legitim) , dann wollte er doch noch ein bisschen leben nach dem harten Studium (auch legitim) und noch dort und dort hin Reisen (ebenfalls legitim), dann wollte er erst noch weiter in der hohen Liga in seinem Sportverein spielen usw. Insgesamt hat es sich für mich so angefühlt, als ob er Kinder eher als Ballast sieht und als ob er denkt sein Leben ist danach vorbei ist. Und eigentlich nur gesagt hat, dass er sich das auch alles irgendwann wünscht, weil es gesellschaftlich so vorgegeben ist (er hängt sehr an gesellschaftlichen Konventionen).

Mit warten hätte ich kein Problem gehabt, aber ich wollte einen Partner, der richtig Lust bekommt bei dem Gedanken eine Familie mit mir zu gründen. Und keinen Partner, der mir das Gefühl vermittelt, dass er die Bilderbuch-Familie mit Großverdiener Papa, Einfamilienhaus und zwei Kindern möchte, aber bitte erst noch ein bisschen das Leben genießen will und nachher doch seinen Kinder freien Jahren hinterher trauert.

Es hat einfach nicht für mich gepasst. Damit will ich nicht sagen, dass mein Ex falsch Gehandelt hat. Es war einfach nicht mit dem kompatibel was ich mir gewünscht habe.

Danach habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und da ging es im Vergleich zu den 10 Jahren Beziehung davor eher schnell, aber beide wollten es und wir sind immer noch glücklich.

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Hallo.

Ich kann dich gut verstehen. Mir geht es ähnlich.

12/2015 hat sich mein Mann nach knapp 9 Jahren Beziehung (7 davon verheiratet) von mir getrennt, weil er mit seiner Chefin ein Verhältnis angefangen hat.
08/2017 hab ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Er ist 6 Jahre jünger als ich und hatte vor mir noch gar keine Freundin geschweige denn romantische Erfahrungen und wohnte noch bei seinen Eltern.
Ich brachte zwei Kinder (2009 + 2011) in die Beziehung mit. Da die zwei etwas anstrengend waren, wollte er erst keine eigenen Kinder.
03/2019 haben wir uns für einen Hauskauf entschieden. Er hat lange überlegt, aber in meiner 3-Raum-Wohnung wäre es auf Dauer zu eng geworden. Trotz vieler Kleinigkeiten, die am Haus zu machen sind, ist er mit der Entscheidung zu frieden.
Ans Heiraten möchte er noch immer nicht.
Aber, da ich mittlerweile 38 bin, lief die Zeit für ein eigenes Kind gegen uns. War aber meine Frist, dass ich mit 40 kein Baby mehr bekommen möchte. Seine Eltern hatten zum Anfang unserer Beziehung gegen mich geredet, weil er "mit der Frau niemals eigene Kinder haben" wird. Da hat er immer gesagt, dass er eh keine haben will, weil die zwei großen schon anstrengend sind. Aber im Gespräch mit mir kam doch von seiner Seite, dass er gern Vater geworden wäre, aber mich nicht unter Druck setzen möchte. Fand das sehr liebevoll von ihm. Vor zwei Jahren habe ich die Pille abgesetzt und wir haben beschlossen, wenn es passiert, dann ist es prima, und wenn bis zu meinem 39. Geburtstag nichts passiert, dann ist es auch okay. Wir haben uns auch überhaupt keinen Druck gemacht (keine ES-Bestimmung, herzeln nach Plan, oder so). Jetzt komme ich morgen in die 18.SSW.

Vielleicht solltest du ihm subtile Hinweise geben, ihn aber nicht unter Druck setzen.

Ich wünsche dir alles Liebe und genieße die Zeit mit deinem Partner, dann bist du entspannt und vieles kommt von alleine.

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Wie schön! Alles liebe für Euch ❤️

Du hast natürlich auch absolut recht, ihn unter Druck zu setzen ist auch einfach das letzte was ich möchte, nur manchmal kommt es dann in mir hoch und ich mache mir wieder uuuunendlich viele Gedanken dazu und stelle mal wieder alles in Frage 🤦🏻‍♀️ Liegt wahrscheinlich auch etwas an meinem Alter, da ich vor nem Monat 30 geworden bin.. irgendwie setzt mir das zu 😅🙈

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Kann ich mir sehr gut vorstellen, deswegen habe ich vor einem Monat meinen 29i. Geburtstag gefeiert. 🤣🤣🤣

Habt ihr gemeinsame Freunde, die vielleicht frisch Eltern geworden sind? Ich hab damals ein Foto von ihm und der Jüngsten meiner Freundin gemacht und bei jeder Gelegenheit nebenbei ganz subtil darauf hingewiesen, wie sehr seine Augen auf dem strahlen. Hat ihn nachdenklich gemacht, obwohl er meist konterte: "Das ist die Sonne, die durch meine hohle Birne leuchtet." 🤪🤣🤣🤣🤣🤣🤣

Manches braucht Zeit. Und 4/5 Mal pro Jahr mit dem Thema ankommen, ist meiner Meinung nach noch im Rahmen. Aber das empfindet jeder anders.

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Er möchte halt noch nicht. Wenn du ihn liebst, kannst du das akzeptieren und hörst auf, ihn so unter Druck zu setzen.