Hobby meines Partners steuert meine Gedankenwelt

Hallo zusammen,

nun habe ich mich doch mal angemeldet, da ich einfach alleine nicht wirklich weiterkomme.

Eigentlich weiß ich vorher schon: Es gibt kein Problem, dennoch reagiert mein Körper und meine Gefühle oft anders.

Mein Partner hat als Hobby das Zocken. Jedes mal, wenn ich das Haus verlasse und mich mit Freunden treffe, zockt er in der Zeit. Das sind ca. 3 Stunden am Stück, manchmal mehr und manchmal weniger.
Wenn ich dann nach Hause komme und sehe, dass die Playstation noch angeschaltet ist, „triggert“ es mich irgendwie. Auch wenn ich weiß, dass er ja machen kann was er will, wenn ich nichtmal da bin. Mich stört es schon, dass ich weiß: sobald ich die tür schließe, setzt er sich an PC und Playstation und es geht los.

Wenn ich da bin, spielt er recht selten mal und auch nur, wenn ich sonst die Woche nichts vorhabe. Als Abwechslung zwischen unseren gemeinsamen Aktivitäten. Dann lese ich oder schaue eine Serie an.

Letztes Jahr war sein Spielverhalten sehr extrem (Coronawelle Nr. 1) und ich glaube deshalb bin ich da nun so voreingestellt. Es handelt sich bei seinem Spiel um eine Online-Fußball-Liga. Ich habe oft das Gefühl, dass er dieses Spiel so richtig lebt und fühlt und eigentlich ständig stundenlang sich damit beschäftigen kann. So ganz annehmen kann ich es nicht, ich möchte es aber sehr gerne.

Ich kriege meist sofort schlechte Laune, wenn er davon redet, wenn er sich damit beschäftigt oder eben stundenlang spielt. Ich will so gar nicht sein, ich möchte ihm sein Hobby gönnen, mich freuen, dass er etwas hat was ihm Spaß macht, denn: er vernachlässigt an sich nichts.
Ich unterstelle ihm nur indirekt, dass er ständig bock auf dieses Spiel hat und das seine Lebenserfüllung ist - total unfair. Ich weiß das alles, aber komm emotional nicht gegen dieses Triggergefühl an.

Sonst macht er nicht viel in der Freizeit, wenn keine Pause ist, dann geht er zum Fußball. Freunde trifft er eher selten, ist also auch viel zuhause.

Was meint ihr? Wie kann ich meinen Trigger besiegen und mich auch für ihn freuen und ihm den Spaß gönnen? Er macht sonst alles, ist aufmerksam, wir lieben uns. Es gibt keine anderen Probleme und dieses ist irgendwie unnötig selbst geschaffen.

Ich freue mich auf eure Meinungen und Zusprüche.

EDIT: Es löst so viel in mir aus, dass ich den ganzen Tag fast nicht anderes mache, als mir den Kopf zu zerbrechen: Ist das jetzt ok? ist es zu viel? Spielt er gerade? Wie finde ich das? Was macht er gerade? Sodass auch meine eigenen Aktivitäten darunter leiden. Wie mach ich mich davon unabhängiger? Es raubt mir alle Nerven…

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Sorry, aber verstehe dein Problem nicht.
Was soll er denn machen, wenn du das Haus verlässt? Vor der Türe sitzen und auf dich warten? 😁😉
3 Stunden zocken ist halt wirklich kein Problem, solange er einen Job hat und seine Aufgaben erledigt bekommt.
Sucht euch doch ein Spiel, das ihr zusammen spielen könnt, vielleicht triggert dich das dann nicht so sehr.
Mich stört es überhaupt nicht wenn mein Mann zockt, vor dem Kind haben wir auch viel zusammen gespielt.

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Zumindest mal ein paar Minuten darüber nachdenken, was sonst noch anstehen könnte - erledigt werden müsste - usw. aber er stürzt sich direkt in seine Onlineliga und spielt bis ich wieder da bin.

Haushalt etc. macht er meistens wenn ich noch da bin dann. Damit er genug Zeit zum zocken hat.

Mich stört nicht die Aktivität an sich, sondern dieses Lebensgefühl, das er für ein Spiel entwickelt. Er hat ständig bock dadrauf und den Drang dazu sich mit Fifa zu beschäftigen.
Ich weiß nicht was mein Problem ist, vielleicht fühle ich mich indirekt uninteressanter dadurch? Oder eine Konkurrenz? Mich würde es einfach freuen, wenn er auch andere Interessen hätte...

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Du fühlst Konkurrenz von einem Game? Auch beim durchlesen deiner anderen Texte rate ich dir, zu einem Psychologen zu gehen. Du scheinst irgend ein tieferliegenderes Problem zu haben.

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Hallo, geht er nicht arbeiten? Über wieviel Zeit sprichst du denn?

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Hey,

er arbeitet im homeoffice und hat da auch nicht super viel zu tun. d.h auch da widmet er sich gerne nebenbei seinem Hobby.

Er geht halt sofort an die Playstation wenn ich weg bin (sein Spiel startet in der selben minute quasi). In der Woche dann ca. 2x jeweils 3-4 Stunden. Manchmal noch mehr und manchmal weniger + die Zeit im Homeoffice (tägl. 1-2 Stunden).

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Mein Mann spielt auch sehr gerne Fifa auf der PlayStation. Er lebt dieses Spiel einfach.
Jedes Jahr wird das aktuellste fifaspiel gekauft seit 1998 🤣🤣
Wenn ihn keiner stören würde oder er nichts zutun hat, würde er auch mehrere Stunden bis zu 6-7 std spielen. Er hat sich auch die neue Playstation 5 gekauft zum spielen aber oft Kommt er zurzeit nicht zum spielen, haben ein 14 Monate altes Kind und Neugeborenes. Wenn er mal Zeit findet dann spielt er Ca 1 std.

Wenn es im Haushalt oder allgemein was zu tun gibt und er nur zockt stört mich das auch. Das sage ich ihm dann aber auch und er macht die PlayStation aus.

Aber was dein Problem genau ist verstehe ich nicht. Ich persönlich finde es zb toll dass er ein Hobby zuhause hat anstatt immer draußen zu sein, saufen oder keine Ahnung 😬 ich finde so ein Hobby gut 🤪
Jeder hat halt sein eigenes Hobby, finde dich damit irgendwie ab dass sowas sein Hobby ist auch wenn man es schwer akzeptiert 😊

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Hey,

danke für deine Rückmeldung. Bei ihm ist es auch fifa. Er startet das Spiel direkt wenn ich rausgehe und dadurch erweckt es einfach den Eindruck, dass es das Wichtigste für ihn ist. Keine Gedanken was man stattdessen vielleicht noch machen und erledigen könnte.

Wenn ich ihn um etwas bitte, dann macht er das meistens auch. Er sagt ich gehe immer vor und auch Verabredungen mit Freunden. Allerdings finden diese kaum statt und so besteht sein Alltag aus Homeoffice + Fifa zocken. Mehr macht er nicht und so finde ich es auch irgendwo langweilig. Er kommt damit super klar.

Rein rational sehe ich auch viele Dinge wie du, sehe sie ein. Aber meine Emotionen werden so getriggert von seinem Spieldrang, dass ich in den Momenten wo es wieder passiert bzw er wieder spielt, nicht damit umgehen kann.

Meine Frage ist also wie ich mich ändern kann, ich möchte für ihn natürlich nicht, dass er sich einschränkt oder sonst was...

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Du kannst froh sein, dass er es nicht in deiner Anwesend macht. Das tut nämlich mein Mann. Und das stundenlang und wenn sogar essen fertig ist setzt er sich auch mit dem Spiel (er spielt am Handy) ans Esstisch und tut beides gleichzeitig weil er ja das Spiel nicht einfach so verlassen kann mitten drin. DAS triggert einen. Ich muss aber sagen mir ist aufgefallen, dass viele Männer diese Spiele stundenlang spielen und sie fast schon süchtig davon werden. Das kenne ich unter Frauen gar nicht aber bei Männern ist es schon etwas gewöhnliches.

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Und wie gehst du damit um?

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Ich habe erstmal mit ihm geredet, wegen dem Spielen am Esstisch, weil das geht gar nicht. Hat er auch eingesehen. Aber dass er sonst auch stundenlang spielt hat mich auch genervt also habe ich sein Verhalten seiner Mama verpetzt, weil die hasst es auch wenn die Söhne zu Hause so viel spielen. Sie hat dann mit ihm geredet aber dann später auch mit mir, dass ich ihm das nicht so böse nehmen soll weil er ja arbeiten geht und zu Hause dann mit dem Spiel Dampf ablässt. Da hat sie recht das habe ich dann auch eingesehen. Sonst unternimmt er ja auch alleine nichts sondern immer mit mir.

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Kann es sein, dass du ein bestimmtes Bild davon hast, was eine "sinnvolle" Beschäftigung ist und was nicht?
Und dass du gern hättest, dass er einer dieser "sinnvollen" Beschäftigungen nachgeht anstatt "nur zu zocken"?

Deine Gedanken solltest du bewusst woanders hin lenken. Das sind ja schon sehr ungewöhnliche Ausmaße.

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und wie schaffe ich das Umlenken? Ich wills ja ändern. Mir ist diese Beziehung sehr wichtig!
Es geht vorallem dadrum dass er immer dieser Beschäftigung nachgeht und immer Lust darauf hat..

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Indem du einfach gezielt an was Anderes denkst.

Es ist vollkommen egal, WAS sein Hobby ist, es ist nun mal sein Hobby.
Du kannst das anscheinend nicht verpacken, dieses Festbeißen an Themen gibt es ja manchmal. Du könntest auch versuchen herauszufinden, warum es dich so triggert und warum du scheinbar Angst hast, das Spiel nimmt dir etwas von deinem Freund (seine Aufmerksamkeit, etc).
WENN du das Thema anrühren willst.

Ansonsten würde ich konsequent umlenken. Auch das wird Gewohnheit ;)

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Kannst du denn sagen was genau dich so sehr stört. Vor was genau hast du Angst? Du schreibst du hast Angst dass er spielt während du bei der Arbeit bist. Aber warum?

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Ich habe Angst dass er süchtig wird, dass er mehr Lust auf das Spiel hat als auf andere Dinge, dass er das so gern mag und ich vielleicht uninteressanter bin.. ich glaube da hängen viele Ängste hinter.

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Ok, du bist eifersüchtig auf das Spiel was er spielt wenn du nicht da bist. Was wäre dir denn lieber was er stattdessen tun soll?

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ist ihm das nicht zu blöd,seine Zeit so zu verbringen. Spielen ist immer eine Sucht.
redet ihr da auch mal drüber ?

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Dein wievieltes Profil ist das jetzt?
Wird dir nicht langsam langweilig?

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Sport ist genauso eine Sucht, auch stricken oder Gartenzwerge sammeln kann eine Sucht sein. Warum bewertest du das Hobby und beschließt dass es IMMER eine Sucht ist? Es darf doch jeder das Hobby haben was er will solange es keinem anderen schadet, oder?

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Hi,

Ganz verstehen kann ich dein Problem auch nicht. Mein mann zockt auch. Aber nur wenn es passt und alles gemacht ist. Oft fragt er an freien Tagen ob was geplant ist und ob es micht stört wenn er spielt. An einigen Tagen mehr zeit , an anderen weniger.

Er hatte in der Vergangenheit, da kannte ich ihn noch nicht, damit ein Problem. Er konnte an nichts mehr anderes denken als spielen. Das hat er damals selbst gemerkt und gut im griff. Wir haben in 7 Jahren noch nie deswegen Ärger.

Was viele nicht sehen ist, dass die meisten "zocker" in diesen spielen sehr gut abschalten können. Bei vielen Spielen finden sie online personen, die gleiche Interesse haben und durch das nicht sehen im onlineraum, sind diese ohne vorurteile was die optik angeht. Ich weiss nicht, wie es bei fifa ist, ob man da auch online mit anderen spielt? Aber bei vielen anderen geht das. Ich sehen das so, wenn ich mich mit Freundinnen auf ein kaffee treffe, geht mein mann online um mit anderen spass zu haben und "Blödsinn zu reden" (seine wortwahl). Die richtigen zocker, die auch wirklich mehr zeit investieren im spiel sehen das alles mit ganz anderen augen. Wenn ich manchmal höre, auf was bei den Spielen geachtet wird (grafik, Kreativität, erzählte geschichten....) das kann glaube ich nur fans verstehen und dir bleibt nicht mehr, als zu akzeptieren, dass den freund da eine andere sicht und andere interessen hat als du. Wäs wäre, wenn er anstatt zu zocken jedes mal zu einem anderen hobby geht? Wenn er jedes mal zb mit dem rennrad losfährt oder stunden lamg im garten verschwinden würde, fast jeden tag auf den fussballplatz geht mit freunden???
Wahrscheinlich kann er nicht verstehen, wenn du dich mit ein haufen Mädels triffst und den gesprächsthemen dazu.

Solange es nicht euren alltag stört und ihr zb unpünktlich dadurch seit oder er sachen vernachlässigt oder er finanziell zu viel ausgibt, versuche es zu akzeptieren.

Frag ihn doch mal wieso er dieses spiel so toll findet und setzt dich mal mit davor. Du musst es im anschluss nicht selber spielen und toll finden, aber vielleicht verstehst du ihn dann mehr.

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Danke. ich glaube ich muss auch einfach noch oft genug hören, dass das "normal" ist. Mit Hobbys, die außerhalb der 4 Wände stattfinden, kann ich besser umgehen. Er geht im Sommer auch 3x die Woche zum Fußball. Ich denke dass das Fifa-Zocken auch so akut seinem Fußballinteresse geschuldet ist.

Manchmal spielt er auch andere Dinge noch am Handy, er spielt halt generell sehr gerne und kennt es von zuhause auch so. Ich unterstelle ihm leider oft, dass er lieber spielen würde als mit dem Kopf bei mir zu sein - gerade durch Verhaltensweisen wie sofort an die PS zu gehen wenn ich mal nicht da bin. Das ist unfair, das weiß ich auch. Es wird besser aber manchmal braucht man neutrale Meinungen von außen, die einen auch nochmal den nötigen Arschtritt geben :D

Danke!

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Nimm’s mir bitte nicht übel, aber mit solchen Sprüchen von dir, kannst du ihn auch irgendwann mal vergraulen. Ich wäre tierisch genervt, wenn mir mein Mann sowas sagen würde.
Ich hänge zB auch viel bei Insta, lasse mich da einfach berieseln von der Scheinwelt der Influencer, dein Freund schaltet da ab

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Gibt / gab es jemanden in deiner Kindheit, wo du was mitbekommen hast?
Sucht? Unter den Tisch gekehrte Sucht?
Jemand, der deswegen Familie / Kinder / sonstiges vernachlässigt hat?

Suchtberatung kann auch anders herum funktionieren.
Als Angehörige fragen
- wertvolle Tipps von Experten, wie du einschätzen kannst, ob es zu viel ist
- Hinweise zu Warnsignalen.

Mir kann das in anderen Bereichen durchaus helfen. So lange der gesunde Rahmen noch im grünen Bereich liegt, kann ich dann entspannen.
Das kann ich aber erst, wenn ich weiß, wo der grüne Bereich ist (wann der gelbe oder gar rote Bereich anfängt).
Weiß ich es nicht, bin ich ständig unsicher, nervös und co. Weiß ich es, stell ich mir eine grüne Fläche vor. Passt.

Zudem kann es dir die Unsicherheit mit dem Umgang nehmen. Weißt du durch die Tipps nicht nur, wo es noch gesund ist, sondern auch Warnsignale, wann es kippt und wie du dann sinnvoll damit umgehen kannst, senkt das auch die Angst davor, dass es soweit kommen könnte.

Ich habe mehr Angst, wenn ich nicht weiß, wie ich mit etwas umgehen soll.
Weiß ich wie ich damit umgehen kann, wenn .... bin ich entspannt. Kommt es nicht, prima. Kommt es doch, kein Problem, ich bin ja irgendwie darauf vorbereitet / werde nicht ins kalte Wasser geworfen etc.

Bei der Beratung geht es in diesem Fall nicht darum ihn zu verändern,
sondern für dich Hinweise, Tipps etc. zu bekommen, wie Aufklärung.

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P.S. ich spiele selbst sehr gerne PC-Spiele und co. Ich weiß auch, dass ich durch mein adhs deutlich stärker gefährdet bin in eine Sucht abzurutschen.

Da ich es weiß, habe ich mich informiert. Wo sind meine grünen Bereiche, wann wird es für mich gefährlich, welche äußeren Faktoren (sind meine individuellen Gefahren), welche Suchtkomponenten docken stärker an mein adhs Hirn an, welche lassen mich kalt usw.

Seit ich das weiß, kann ich es viel besser genießen
aber auch für mich viel schneller und effektiver erkennen, wann es kippen könnte
und dann nicht aus Panik mich mit spielen ablenken, sondern "das für mich Richtige" tun, um wieder im grünen Bereich anzukommen und zu stabilisieren.

Ohne dieses Wissen war ich verkrampft und machte grade das Verkehrte.