Partnerschaft leidet

Wir haben seit 2 Jahren ein Kind und unsere Partnerschaft leidet etwas darunter

Die Zweisamkeit wird immer weniger, entweder dadurch weil das Kind immer mal wieder Abends wach wird, wenn man es sich gemütlich gemacht hat auf der Couch oder man selbst ist geschafft von 8 Std arbeiten.

Wie ist es bei euch so? Habt ihr Ratschläge was ich besser machen könnte damit die Zweisamkeit wieder mehr wird.

Komm mir irgendwie so hilflos vor

1

Nutzt spontan die freie Zeit. „Rafft“ euch auf, wenn Zeit da ist, auch wenn es euch nach was anderem ist. Genießt auch die Kleinigkeiten, und wenn es kuscheln auf der Couch ist. Lasst euch tagsüber Nettigkeiten zukommen (& wenn es Worte sind).

Wir haben drei Kinder (12, 10 und 8), hatten also drei Kinder unter 4. Es wird nicht einfacher je älter die Kinder werden. Aktuell zB ist die Große im Krankenhaus, der Mittlere hat Migräne und die Kleinste die heute Geburtstag hat hat Kopfschmerzen/Gliederschmerzen, Fieber und Co.

Wir nutzen unsere Zeit ab 20 Uhr. Das wird zwar tatsächlich schwieriger je älter und wacher die Kinder werden, aber so klein (& nur ein Kind) ist es ja machbar.
Das aufraffen und spontan sein ist das schwierigste, aber es lohnt sich.

2

Liegt es wirklich „nur“ daran, dass das Kind immer mal wieder wach wird oder man einen anstrengenden Tag hatte oder gibt es noch andere Aspekte? Von wie viel Zweisamkeit sprechen wir? Und von welcher Art? Sex, kuscheln, gemeinsame zeit in Form von Hobbies?

Denke, das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn’s nur das Kind ist und die Arbeit, Kind am Wochenende bei Oma und Opa schlafen lassen oder Paten, Freunden, sonst wem…

Im Zweifel hilft immer reden. Dem anderen nett und vorsichtig, aber ehrlich sagen, was man empfindet, welche Bedürfnisse man hat und versuchen gemeinsam Lösungen zu finden.

3

Hm, wenn man eine Familie gründet, dann gibt man doch ganz bewußt die "alte" Zweisamkeit zum großen Teil auf und man ist bereit "Zweisamkeit" neu zu definieren und umzusetzen.
Also hat man nach der Geburt eines Kindes im Grunde zwei Möglichkeiten: Man trauert der alten Zeit hinterher oder man sucht sich neue Nischen und Lösungen, nimmt also die neue Lebenssituation an.
Mit einem Kind ändern sich einfach nur die Rahmenbedingungen, schafft man es sich diesen anzupassen, dann hat man unsagbar viel Zweisamkeit---sie sieht nur anders aus als früher.
Ist man nicht bereit dazu, dann sollte man genauer hinschauen, leigt es einfach nur daran ob man nicht aus alten Mustern raus will oder hat die Beziehung vielleicht sogar einen Knacks.

4

Wir haben tatsächlich auch weniger Paarzeit. Aber irgendwie ist das gar nicht so „schlimm“.

Motte schläft zum Glück ganz gut und inzwischen im eigenen Zimmer. Das heißt, wir kuscheln ganz oft und wenn wir abends halt nach 5 Minuten einschlafen, dann ist das so :D

Aber auch so zeigen wir uns Zärtlichkeiten. Mal umarmen, mal kuscheln, mal küssen, das tut unglaublich gut.

Und tendenziell wird’s wieder mehr Zeit. Motte schlief am Wochenende das erste mal wo anders, wir waren abends essen und danach noch spontan bei einem Freund, das war wirklich verrückt, fast wie vor dem Kind 😂 wir haben’s sehr genossen :)

5

Unser Sohn wird im April 3 Jahre alt. Gerade bin ich schwanger. Baby kommt im Mai. Natürlich muss man sich nach der Arbeit und einem anstrengenden Tag aufraffen, weil man müde ist. Hilfreich ist, die Paarzeit effizient zu nutzen. D.h. nicht auf die Couch fallen und den TV anschalten und sich anschweigen. Erstmal zusammen etwas essen und sich unterhalten, über alles, nicht über das Kind. Am Wochenende, wenn man Zeit als Familie verbringt, kann man sich trotzdem in den Arm nehmen, Händchen halten, sich einen Kuss geben und so die körperliche Nähe auch ohne Sex aufrechterhalten.
Kann jemand auf euer Kind aufpassen? Dann würde ich das mal für einen freien Tag/Abend nutzen. Wenn nicht, so ist es bei uns, weil Großeltern weit weg wohnen, könntet ihr euch vielleicht mal einen Tag freinehmen (Überstunden/Urlaub) während das Kind in der Kita ist (falls es das schon ist) und etwas zusammen unternehmen (Therme, Essen, kuscheln).

6

Bei uns helfen die Großeltern, wann immer wir sie brauchen. Wir brauchen nur zu schreiben, und schon kümmern sie sich das ganze Wochenende um unseren Kleinen. Es ist wirklich eine Wohltat, mal kindfrei zu bekommen und sich nur auf uns als Paar zu konzentrieren. Da wir geimpft sind, erfahren wir im Alltag keinerlei Einschränkungen und können dann jeden Abend ausgehen, wenn unser Sohn von den Großeltern betreut wird.

7

Unsere Kinder sind 9, 7 und 5 Jahre alt. Ich glaube, die Tage, an denen wir abends mal 2-3h alleine unterwegs waren, weil jmd auf die Kinder aufgepasst hat (Familie wohnt 450km entfernt), kann ich an einer Hand abzählen.... es beschränkt sich hier auch auf kuscheln auf dem Sofa bzw Fernsehen schauen während man hofft, die Kinder schlafen und rufen nicht noch ewig....

Wenn ihr Familie in der Nähe habt, versucht diese im die Betreuung einzuspannen. Oder sucht einen Babysitter (bei 1 Kind ja evtl nicht so das Problem)... nehmt euch bewusst Zeit. Oder legt Tage fest, wo ihr euch Zeit für euch nehmt, sobald das Kind im Bett ist

8

Hallo Daddy22,

es ist vollkommen normal, dass die Beziehung anfangs unter dem "neuen Mittelpunkt" leidet.
Meinem Mann und mir hat es enorm geholfen, dass unsere Tochter einmal im Monat bei Oma und Opa geschlafen hat (tut sie heute, knapp 10 Jahre später, immer noch). Dadurch haben wir die Zeit gefunden wieder ein Paar zu sein und nicht nur als Arbeitstier, Problemlöser und Eltern zu funktionieren.

Sucht euch kleine Inseln der Ruhe und genießt diese Zeit (auch wenn es nur 5 Minuten sind) sehr intensiv. Und haltet euch immer wieder vor Augen, dass ihr ein Liebespaar seid - nicht nur zwei Menschen, die nebeneinander her leben und Nachwuchs bekommen - weil man das eben so macht!
Außerdem gibt es bei uns die "Mama-Papa-Zeit" - die beginnt jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit z.B. 20 Uhr, wenn das Kind planmäßig im Bett liegt. Das kann man dem Kind gut vermitteln. Bis dahin ist Eltern-Kind-Zeit oder Papa-Kind-Zeit (gerade wenn der Vater erst spät aus der Arbeit kommt, braucht das Kind ja auch seine Aufmerksamkeit für eine gewisse Zeit). Aber ab z.B. 20 Uhr ist Schluss - Schlafenszeit für das Kind und Mama-Papa-Zeit für die Eltern.

Vielleicht versucht ihr es ja mal damit :) würde mich sehr freuen, wenn es euch hilft.

Viele Grüße

9

Vielen Dank für die Antwort :-)
Ich werde es versuchen und gebe Bescheid ob es funktioniert :-)
Auch an alle vielen Dank für die zahlreichen Tips. Wünsche euch alles gute und viel Spaß:-)
Schöne Grüße 😊