Hallo zusammen, in meinem Umfeld haben sich in den letzten zwei Jahren einige Paare getrennt, vielleicht waren die Corona Maßnahmen auch nochmal ein Brennglas, fällt mir gerade auf.
Alle hatten jahrelange Beziehungen und es ging in die Brüche nach dem ersten ode zweiten Kind.
Also nicht direkt aber nach der Familiengründung.
Gestern nun die nächste Trennung bei einer Kollegin, Kinder sind 6 und 4.
Meine beiden besten Freundinnen waren 10 bzw 15 Jahre mit ihren Partnern zusammen, bevor ein Kind kam und wenige Jahre danach waren sie getrennt.
Bei beiden ist mir aufgefallen dass sie nach der Geburt unzufrieden waren mit ihren Männern, was vorher in der Form nicht der Fall war.
Auf einmal hat anscheinend nichts mehr gepasst.
Er hat nicht genug unterstützt, war zuviel weg, war nicht der Vater den sie sich vorgestellt haben etc.
Mein Mann hat ähnliches von seinen Freunden berichtet die sich nach dem ersten Kind plötzlich negativ über ihre Frauen geäußert haben.
Tatsache ist dass von 11 Paaren nach dem ersten bzw zweiten Kind nur noch 2 zusammen sind und da ist das erste Kind auch noch klein.
Die Trennungen bei den anderen waren so,
Die Kinder der Getrennten sind zwischen 10 und 3 Jahren alt.
Ich selbst habe ein Kind und wollte nie ein weiteres, auch weil mir die Zweisamkeit ohne Kind sehr wichtig ist.
Liegt es daran, dass die Paare keine Zweisamkeit, keine Intimität mehr haben über Jahre vielleicht?
Oder sind Beziehungen einfach nicht krisenfest genug um Kinder auszuhalten?
Jedenfalls finde ich das schon bemerkenswert dass es doch einige nicht schaffen, ihre Partnerschaft trotz Kindern zu retten.
Ist kein direktes Problem, aber etwas worüber uch nachdenke und mich frage was ihr dazu meint.
Wenn die Partnerschaft nach Faniliengründung scheitert
Hmm... das ist tatsächlich ein Thema für sich. Einige Gedanken dazu wären, wenn ich beispielsweise 10 Jahre mit meinem Partner zusammen bin und dann "erst" ein Kind bekomme, müssen sich beide Partner von einem lange eingespielten Tagesablauf und Alltag verabschieden. Es müssen mehr Kompromisse eingegangen werden. Ich glaube ab einem gewissen Alter, ist man nicht mehr so bereit, zurück zu stecken und die Flexibilität sinkt.
Die Realität eines Familienlebens geht eventuell nicht einher mit der bloßen romantischen Vorstellung davon.
Ich kann nur von mir persönlich berichten, mein Mann und ich (mittlerweile seit 18 Jahren ein Paar und verheiratet), haben sehr sehr früh die überraschende Nachricht meiner Schwangerschaft erhalten. Wir waren quasi noch im Kennenlernmodus. Wir haben uns gar keine großen Versprechungen gegenseitig gemacht, die wir eventuell nicht einhalten können. Wir haben einfach versucht zusammen zu arbeiten, an uns und unserer Familie.
Lange Rede, kurzer Sinn... ich bekomme in wenigen Wochen unser Drittes gemeinsames Kind.
Wir passen wie Arsch auf Eimer! Arbeiten hart für alles was wir aufgebaut haben und sind eben auch bereit Dinge mal nur für den anderen zu tun.
Ich sage mal jede Beziehung und jedes Kind ist anders. Mit Kind kommen neue Konflikte. Was, wenn jeder anders erzieht. Der eine hat nichts gegen ein paar Süßigkeiten, der andere ist streng dagegen. Der eine will, dass das Kind zum Essen sitzen bleibt…
Das sind Kleinigkeiten. Hinzu kommt oft der starke Schlafmangel und die strapazierten Nerven, die Frau bleibt erstmal zu Hause und jeder hat eine unterschiedliche Belastungsgrenze und jeder hat ein anderes Bedürfnis nach Freundschaften, da kann es schonmal gewaltig knallen.
Dann gibt es oft Durststrecken, in der man nur noch als Eltern und nicht mehr als Paar gefragt ist.
Natürlich packen das viele nicht!
Oft sind die Frauen auch frustriert, weil sich der Mann zu wenig einbringt. Irgendwann haben sie dann die Schnauze voll und gehen ihren eigenen Weg.
Viele Beziehungen basieren auch darauf, dass man eigentlich getrennte Leben führt und dann Paarzeit zwischendurch hat, diese Beziehungen haben es dann besonders schwer.
Aber wenn du dir mal die Scheidungsstatistken ansiehst, es werden doch ständig Ehen geschieden. Ganz egal ob mit Kind, oder ob das Kind schon aus dem Haus ist, ist ja nichts neues
Meine Älteste ist 12, wie haben eine Menge Freunde und Familie mit gleichalten oder älteren Kindern als unsere.
Von denen ist kein einziger getrennt.
Für Trennungen gibt es viele Gründe. Sicher auch mal deine aufgezählten. Aber ganz sicher sind das nicht immer die ausschlaggebenden.
Andersrum. Ich kenne mehr als einen Fall wo ein Kind quasi die Partnerschaft "retten" sollte.
D.h. die Probleme waren vorher da und man dachte, ein Kind wäre die Lösung.
Einige haben sich geirrt.
Hallo
Manchmal frage ich mich das auch, aber einen Thread dazu eröffnen würde ich wohl nicht. Dafür, um darauf Pauschal zu antworten, sind die Konstellationen, Beziehungen/Ehe viel zu individuell. Zum Glück 🍀!
Meine Meinung ist: durch Kinder ändert sich alles im Leben. Eine (kinderlose) Freundin fragte mich, bleibt auch irgendwas gleich. Nein.
Die Beziehung, die Familienkonstellation, die Freundschaften, die Interessen, die Sorgen, die Gedanken, alles ändert sich- nicht unbedingt zum schlechten oder Guten, es wirft einfach alles über den Haufen und ich zum Beispiel mache eine enorme Entwicklung durch. Möglicherweise ist da ein Stolperstein, weil die Gefahr besteht, sich schnell von einander zu entfernen.
Während der Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett fühlte ich mich zum Beispiel dünnhäutig und verletzlich. Nach der ersten Geburt fühlte ich mich Katastrophal schlecht, während ich nach der 2. unfassbar stolz und voller Stärke war. Seitdem sage ich zum Beispiel viel direkter meine Meinung und weiß, was ich will.
Mein Mann hat beim 1. Kind im ersten Jahr, quasi gelebt wie vorher, mit Kind 😂. Ich hab alles gemacht, weil ich dachte, das muss so.
Mache ich heute nicht mehr. Mein Mann leitet heute in der Freizeit zwei Kinderfußball-Mannschaften- hätte mir das jemand vor 4 Jahren gesagt, hätte ich wohl gelacht.
Entwicklungspotenzial!
Liebe Grüße
„ Mein Mann hat beim 1. Kind im ersten Jahr, quasi gelebt wie vorher, mit Kind“
Das war bei uns auch ein Problem. Und als dann noch ein zweites Kind dazu kam und er nicht mehr so frei sein konnte, hat er das nicht gut verkraftet.
Ja, ich habe das schon oft gehört von Freundinnen und Bekannten. Richtig aufgefallen, dass was schief läuft ist uns im ersten Lockdown, als er ganz niedergeschlagen war weil kein Sport, keine Kumpels, keine Dart-Runde, kein Wanderurlaub mit den Jungs und ich hatte nahezu gar nichts auf das ich groß verzichten musste. Traurig! Und peinlich! Und seitdem läuft es anders 👍🏻. Da kamen die Karte mal richtig auf den Tisch und das hat uns viel gebracht.
In unserem Freundeskreis ist nur ein Paar getrennt, aber es gibt einige Beziehungen, die nur noch für die Kinder oder weil es zu teuer/zu anstrengend wäre sich zu trennen aufrecht erhalten werden. Aus meiner Sicht waren das schon vor den Kindern keine Beziehung „für die Ewigkeit“, aber man hat davor die Augen verschlossen. Irgendwann kommt aber hoch, was nicht passt und ja, das Leben mit Kindern macht es ja nicht unbedingt einfacher.
Moin,
Ich kenne das auch, vielleicht nicht so extrem wie beschrieben. Ist aber jetzt auch kein ganz neues Phänomen, das sind bekannte Zeiträume, in denen es in einer Beziehung schwierig wird. Kinder verändern das Leben halt komplett, war man bisher nur ein Paar und für sich selbst verantwortlich, ist man es danach noch für mindestens eine weitere Person. Das verändert einen selbst (egal ob Mutter oder Vater) und damit auch die Beziehung; manchmal passt es dann nicht mehr.
Das passiert übrigens nochmal, wenn die Kinder groß sind und man als Eltern nicht mehr (so viel) gebraucht wird; da muss man dann sehen, dass man auch nur als Paar wieder funktioniert.
Ich kann dir von meiner persönlichen Erfahrung berichten, denn unsere Partnerschaft ist zerbrochen, als unser zweites Kind ein Jahr alt war.
Wir waren vier Jahre zusammen, bevor wir unsere Tochter bekommen haben. Als sie wenige Monate alt war, bin ich ungeplant schwanger geworden. Wir hatten also zwei sehr kleine Kinder, davon ein Sorgenkind mit chronischer Blutarmut.
Ich habe mich meistens alleingelassen gefühlt. Wir haben beide kaum geschlafen, was meinen Ex aufbrausend und mich überempfindlich gemacht hat. Wir haben festgestellt, dass wir sehr unterschiedliche Ansichten bezüglich Erziehung haben.
Wir hatten noch Sex und es gab (und gibt) Momente, in denen ich viel Liebe und Zärtlichkeit für ihn empfinde.
Aber es hat einfach nicht gereicht. Es war zu anstrengend, zusammen zu bleiben.