Hallo,
ich bin seit vier Jahren mit meinem Freund zusammen. Seit zwei Jahren wohnen zusammen und demnächst wollen wir Nägel mit Köpfen machen und ein Haus kaufen. Auch Kinder in naher Zukunft sind ein Thema.
Wir verstehen uns gut, können miteinander reden, lachen und weinen. Was mir etwas Sorgen bereitet ist, dass wir keine Gemeinsamkeiten haben. Wirklich Null! Er ist ein sportlicher Menschen. Ist begeisterter Mountainbiker, spielt Fußball im Verein, läuft Marathon und ich bin ein totaler Sportmuffel. Gemütliches radeln und spazieren gehen sind meine einzigen sportlichen Betätigungen.
Ich lese sehr gerne, er gar nicht. Außer Zeitung.
Ich meditiere und für ihn ist das Esoterik. Ich Male und zeichne ganz gut, er hat für Kunst nichts übrig. Wir haben unterschiedliche Freundeskreise. Ich bin ohnehin ein introvertierter Menschen, der mit wenigen Freunden glücklich ist. Er hat einen großen Freundeskreis.
Was wir gerne zusammen machen, ist kochen, verreisen, ins Kino gehen und das war's eigentlich schon. Ich frage mich ob das fürs Leben reicht? Mir fehlt zur Zeit nichts und ihm auch, aber wie ist es in 10 oder 20 Jahren?
In meinem Freundeskreis gibt es einige Paare, die fast alles zusammen machen. Ich muss zugeben, dass mich das auf Dauer auch nerven würde. Ich bin ja generell ein Mensch der sich oft selbst genügt. Mein Freund hingegen ist sehr kontaktfreudig. Meint ihr das kann auf Dauer gutgehen?
Keine Gemeinsamkeiten
Naja es gibt solche und solche Paare. Paare die alles gemeinsam tun, und halt solche, die ihre eigenen Hobbys pflegen. Ihr klingt recht zufrieden und was die Zukunft bringt kann eh niemand sagen. Wichtig finde ich, dass man sich gegenseitig den Freiraum lässt, zu sein wie man ist. Wenn du jetzt bspw. ein grosses Problem hättest, dass er seinen grossen Freundeskreis hat und auch mit dem Unternehmungen macht, wäre es unter Umständen schwierig. Oder er möchte dass du immer mitmachst, du kannst und willst das aber gar nicht, wäre auch schwierig.
Aber ihr habt ja gemeinsame Interessen und Unternehmungen. Habt eine gute Basis (so liest es sich auf jeden Fall) und ein gemeinsames Ziel.
Und ja es gibt die Paare die alles gemeinsam machen und wenns ihnen Spass macht, go for it. Ich und mein Freund sind auch nicht so, muss jeder für sich entscheiden, was er für eine Beziehung haben möchte.
Mein Mann und ich haben tatsächlich auch keine gemeinsamen Hobbys und bis auf dass wir beide technisch/naturwissenschaftlich interessiert sind (wir haben uns in der Ausbildung kennengelernt), auch keine gemeinsamen Interessen.
Er guckt fern - Ich lese lieber, er geht zum Sport - ich mache autogenes Training /meditiere, er beschäftigt sich mit seinem Meerwasseraquarium - ich lerne und lese gerne Gedichte.
Wir haben aber sehr ähnliche Moralvorstellungen, sind beide keine Partymenschen (noch nie gewesen), unsere Charaktere passen einfach gut zusammen und wir akzeptieren uns beide so wie wir sind.
Das klappt jetzt schon seid 18 Jahren echt gut und unsere Beziehung hat sogar Zwillinge im Baby und Kleinkindalter überstanden, ohne dass wir uns all zu sehr in die Haare bekommen haben 😉
Ich denke auch, es gibt solche und solche, die die alles gemeinsam machen und die die eigene Interessen haben (und natürlich viel dazwischen). Ich könnte mir auch vorstellen, dass zweitere besser damit zurecht kommen, wenn sich die Interessen mit der Zeit verändern.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.
Wenn es euch doch so gut geht, dann ist das doch die Hauptsache :)
Es gibt nie ne Garantie für die nächsten 10, 20 Jahre. Mein Mann und ich haben einige gemeinsame Interessen und auch unterschiedliche, trotzdem würde ich nie 100% garantieren, dass es in 20 Jahren noch zwischen uns passt (auch wenn ich es sehr, sehr hoffe!).
Wichtig ist, ob man gegenseitiges Verständnis und auch Interesse aufbringen kann, finde ich. Lebt man „nur“ parallel, könnte es schwierig sein. Ich hab z.B. richtig gerne viel Besuch, mein Mann eher nicht so. Da haben wir aber Kompromisse gefunden ;)
Ich fahre dafür ab und zu mal zu Events mit, wo ich jetzt nicht soooo Interesse hätte alleine.
Also könntest du dir vorstellen, deinen Freund auch mal zu begleiten (wenn er ein Spiel hat o.ä.?). Grade bei Kindern dann - kann er denn auch mal zurück stecken und nicht ständig zum Sport rennen?
Denke das würde ich persönlich so überdenken…
Aber noch mal: IHR müsst glücklich sein, ein Patentrezept gibt es nicht, ebensowenig wie ne Garantie. Wichtig ist, dass ihr offen und ehrlich miteinander sprechen könnt :) und wenn Probleme auftauchen, diese gemeinsam lösen 😊
>> kochen, verreisen, ins Kino gehen und das war's eigentlich schon.
Das kann durchaus reichen für die Kompatibilität! Ist auch in etwa das, was ich mit meinem Mann gemeinsam habe. Und bin sonst gerne für mich, und er macht seinen Kram.
Wie sieht es mit dem Sexbedürfnis / Sexleben bei euch aus? Klappt das generell gut?
Und wie löst ihr Konflikte in Streitsituationen?
Du musst hier nichts beantworten, nur für dich überlegen.
Alles Liebe.
Es klingt doch so, als hättet ihr eine gute und stabile Basis. Ihr verbringt gemeinsam Zeit, hab doch gemeinsame Interessen. Das muss doch nicht immer dasselbe Hobby sein. Gemeinsam reisen, kochen, ihr habt Spaß, seid bereits eine längere Zeit zusammen und habt eine solide Basis entwickelt m.M.n.
Ob das in 10/20/30 Jahren noch funktioniert, kann niemand sagen. Aber auch bei einem Paar, das super viele gemeinsame Hobbys pflegt, gibt es keine Garantie. Die gibts leider nie.
Mein Mann und ich haben auch keine gemeinsamen Hobbies. Es beschränkt sich auch auf wenige, gemeinsame Aktivitäten. Aber ein Hausbau/Hauskauf mit Renovierung, das Leben mit Kindern usw. erfordert sowieso einige Abstriche auf beiden Seiten und viel Absprache, Familie und Familienzeit steht da meist im Vordergrund. Deshalb finde ich es gar nicht schlecht, wenn man nicht alle Interessen des Anderen teilt und jeder sein Rückzgsgebiet hat als Ausgleich/Auszeit und man dieses Hobby nicht auch „teilen muss“.
Viel wichtiger als gemeinsame Hobbies sind doch Vertrauen, Respekt, Kommunikation (!) und Kompromissbereitschaft sowie ähnliche Lebensziele (klar, dass es auf Dauer schwierig würde wenn einer lieber ungebunden bleibt während der andere von Eigenheim und Familie träumt).
Aber bei euch sehe ich wirklich keine „Red Flag“, nichts was absolut gegen eine gemeinsame Zukunftsplanung sprechen würde solange ihr offen kommuniziert und Kompromisse eingeht.
Mach dir nicht so viele Sorgen darüber, was die Zukunft bringt. Du zerbrichst dir den Kopf darüber und wirst dabei nur auf der Stelle treten. Hör auf dein Bauchgefühl und vergleiche euch nicht mit anderen Paaren. Was bei anderen Paaren funktioniert, muss nicht für euch funktionieren. Ein super harmonisches Paar mit vielen gemeinsamen Aktivitäten kann trotzdem schwerwiegende Probleme haben und ein total ungleiches Paar ohne nennenswerte Gemeinsamkeiten kann sehr glücklich sein. Das ist von außen so gut wie unmöglich, die Dynamik anderer Paare vollständig zu begreifen.
man kann nie sagen, ob etwas gut geht,
wenn man viele Gemeinsamkeiten hat, kann man sich nicht verlieren, wir arbiete sogar zusammen,
unsere Hobbies sind gleich, bis auf mein Mann geht Billard spielen und ich engagiere mich politisch, habe ich aber schon getan, als er mich kennengelernt hat.
dIe Frage ist, was ihr daraus macht,
Als Paar alt zusammen alt zu werden hat weniger Chancen, als es nicht zu schaffen, man muss immer daran arbeiten.
Das ist aber mit jedem Partner so
Bei meinen Mann und mir ist's nicht anders. Wichtig ist, den anderen sein lassen. Ich schaue mir keinen Film im Kino an, der mich nicht interessiert. Aber so kann er Freundschaften pflegen und ich die Zeit für mich nutzen. Wir sind seit 9 Jahren ein Paar, seit 3 verheiratet. Es haben sich wenige gemeinsame Interessen in den Jahren gebildet und auch der Freundeskreis hat inzwischen etwas Überlappung, wenn auch nicht viel. Aber spätestens wenn Kinder da sind, sind die Karten neu gemischt. Unsere Tochter wird im Sommer 2, dann kommt auch das Geschwisterchen. Unser beider Prioritäten hatten sich nun in die gleiche Richtung verschoben. Familie und Kind stehen vorne. Nach wie vor ist es aber total OK, wenn er sich mit seinen Freunden trifft, mit den Vereinen unterwegs ist oder einfach seinen Sport macht. Für mich gilt das auch. Wir haben genug hochwertige Familienzeit.
Ich bin seit 26 Jahren mit meinem Mann zusammen.
Unsere Gemeinsamkeiten: wir mögen Pflanzen, Garten, Obstanbau, Wandern. Und dann? Keine Ahnung, ach ja, wir lesen beide gerne Zeitung, wir diskutieren gerne, haben ähnliche Wertehaltung und arbeiten in der Pflege.
Bücher liest er Science Fiction, ich Thriller. Filme mögen wir so gut wie nie diesselben, ausser Katastrophenfilme, darauf stehen wir beide. Ich mag Musik nur mit Gesang, er nur Instrumental. Ich mag kochen, er putzt recht gerne (oder kann sich zumindest besser dazu motivieren).
Ich liebe Schwimmen, egal wo und wann, keine Pfütze ist vor mir sicher, er erst ab 23 Grad Wassertemperatur. Er mag Rotwein ich Weisswein.
Bei Konflikten bin ich explosiv, er schweigt oder geht aus der Situation raus. Ich möchte vieles planen, durchorganisieren, er werkelt einfach vor sich hin. Ich unternehme viel mit Freunden, er bleibt lieber für sich.
Fazit: unsere Gemeinsamkeiten sind jedenfalls ausreichend, um seit 26 Jahren ein super Team zu sein, Kinder grossziehen hat auch recht gut geklappt