was meinst du?

Heii zusammen,

Ich habe am 28.03. erfahren, dass ich Schwanger bin und habe mein Würmchen am 31.03. in der 7. SSW verloren. Ich wohne noch Zuhause und mein Freund ist mit dazu gezogen, da ich im Dachgeschoss „mein eigenes Reich“ habe, sprich 3 Zimmer und eine Etage darunter ein eigenes Bad. Ich möchte nach meiner Fehlgeburt unbedingt noch ein Baby und habe am 10.04., wo ich meinen Eisprung hatte, Bienchen gesetzt. Ich hatte dann gestern eine kleine „Diskussion“ mit meinem Vater, da er sich Gedanken macht, ob mein Freund das alles hinbekommen würde ( ich habe bereits einen Führerschein, ein eigenes Auto und einen festen Arbeitsplatz ). Mein Freund hingegen ist in seiner 2. Ausbildung im 3. Ausbildungsjahr, hat jedoch keinen Führerschein und ist ziemlich nachlässig in vielen Dingen und benimmt sich manchmal extrem kindisch. Zudem hat er seit Geburt an ADHS, was man kaum merkt, aber dadurch ist er ziemlich vergesslich ( hat im August einen Termin beim Neurologen ). Mein Vater hat heute morgen noch einmal mit mir gesprochen und sagte mir, dass er sich sehr über ein Enkelkind freuen würde, jedoch soll ich meinem Freund klar machen, dass er sich endlich vernünftig und erwachsen benehmen soll.

&‘ was denkt ihr davon? wie würdet ihr das „klären“?

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DU musst dann mit diesem Mann als Vater eures Kindes klar kommen.
Und wie das alles ausschauen soll, wer sich wie kümmert, zahlt, macht etc. muss man regeln BEVOR man das Kind in die Welt setzt.

Wie siehst du denn das Ganze?

Für mich persönlich wäre es so zu früh und zu unausgereift.
Ich bin zweifache Mami und ein Kind verändert das Leben derart, dass man auch wenn man sicher im Leben steht und einen verlässlichen Partner hat ganz schön zu tun hat.

Alles Gute!

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Ich danke dir! 🤍

Ich finde nur komisch, als ich erfahren habe, dass ich Schwanger bin, hat er sich um 180 Grad gedreht und war auf einmal „erwachsen“. &‘ auch, als ich es verloren habe, hat er sich so lieb gekümmert und als es hieß, dass die „Verantwortung“ nicht mehr da ist, fiel er in sein altes Schema 🫤

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Klingt für mich nicht sehr gefestigt... ihr solltet dringend reden bevor ihr Nägel mit Köpfen macht.

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Ich kann verstehen, dass nach einer Fehlgeburt der Wunsch nach einer erfolgreichen Schwangerschaft groß ist.

Hätte ich eine Tochter, würde ich ihr allerdings wünschen, dass sie Kinder wohlüberlegt bekommt. Mit einem Partner, der dazu bereit ist, Verantwortung für seine Familie zu übernehmen.

Aus Deinen Schilderungen klingt heraus, dass Ihr beide noch Recht jung seid, und dass zumindest Dein Partner noch nicht ganz um Erwachsenenleben angekommen ist. Daher wäre mein Rat an meine Tochter in Deiner Situation, in Ruhe über die Fehlgeburt zu trauern und genau abzuwägen, ob nicht noch ein bisschen Zeit ins Land gehen kann, bevor Ihr ernsthaft weiter an der Familienplanung arbeitet.

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Nicht böse gemeint, aber das klingt als wärt ihr etwas zu jung. Ich würde warten bis beide mit beiden Beinen im Leben stehen und die Beziehung schon ein Paar Jahre hält.
Wie alt seid ihr denn?
Ein Kind ist nichts was man leichtfertig in die Welt setzen sollte. Man muss zu dieser Entscheidung zu 100% stehen und es gibt kein Zurück mehr, wenn es erstmal da ist.

Ich zum Beispiel habe viele Jahre gebraucht um diese Entscheidung treffen zu können und alle pro und contras abzuwägen.
Bisher hätte ich es mir mit meinen expartnern auch nie vorstellen können, weil da eben nicht alles gepasst hat.
Nun sind wir aber verheiratet, beide verdienen gut und wir haben uns bereits viel zusammen aufgebaut.
Jetzt habe ich die Gewissheit, dass uns die Sache nicht so schnell über den Kopf wachsen würde und wir sehr gefestigt sind. Daher bin ich mir jetzt mit 36 erst sicher dass ich es wagen möchte

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Ich kann nicht beurteilen, ob dein Freund ein guter Vater wäre. Aber ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass AD(H)S und ein Baby nicht so easy peasy ist. Das Baby ist unberechenbar, laut und fordernd. Das ist schon für mich ohne das Syndrom ziemlich anstrengend, aber für jemanden, den so etwas noch mehr belastet... Uff. Ich habe wahnsinnigen Respekt vor meinem Mann, dass er sich so oft zurücknehmen kann und seine Wege gefunden hat mit den Problemen umzugehen. Aber ich finde auch, dass es meinem Mann nicht an Reife gefehlt hat. Wenn du deinen Freund als kindisch beschreibst, worauf bezieht sich das? Egoismus hat nämlich absolut nichts im Umgang mit einem Baby verloren.

Ich kann gut verstehen, dass du dir ein Kind wünscht, aber du solltest dir wirklich wirklich sicher sein, dass dein Freund auch der richtige Vater für das Baby ist. Ansonsten sitzt du ganz schnell allein da, das liest man hier ja leider viel zu oft.

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Deinen Wunsch kann ich durchaus verstehen. Nach einer Fehlgeburt umso mehr.

Allerdings würde ich ein paar Punkte bedenken.
Deinen Wunsch ernst nehmen, durchaus.
Mit deinem Partner sprechen, damit ihr ein Team seid/bleibt. Kommt ihr beide mit dem Verlust klar?

ADHS ist nicht ohne. Was heißt, man merkt es kaum?
Welche Chancen bietet der Neurologe?
Fühlt sich dein Freund einem Kind gewachsen? Was sagt er zu dem Zeitraum?
Möchte er erst den Arzttermin abwarten oder schon "üben"?

Ich habe selbst ADHS. Als ich Mutter wurde, wusste ich es noch nicht.
Es ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Machbar, aber herausfordernd.
Seit ich es weiß und spezialisierte Hilfe bekomme, geht es besser.

Wie kommst du mit der Wahrscheinlichkeit klar, dass es euer Kind auch haben könnte?
Als ich ungeplant schwanger wurde, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich wusste es ja selbst nicht von mir.

Heute, da ich meine Diagnose habe und um die Erbwahrscheinlichkeit weiß, überlege ich anders.
Ich würde jedes Kind sofort nehmen, wenn sich eines einschleichen würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch mich vererbt wird ist hoch. Da ich es selbst habe, ist es mir auch nicht "fremd".
Es ist durchaus so, dass ich es einem Kind zumuten würde, wenn mein Kinderwunsch sehr groß wäre. Aber auch bedacht daran gehen würde. Ein Kind mit ADS/ADHS ist "nicht ohne". klingt doof, ich suche ne bessere Formulierung. Es gibt durchaus Hindernisse, die zu bedenken sind.
Perspektive eins: wenn du es nicht hast, traust du es dir zu?
Perspektive zwei: er, der es selbst hat, was sagt er dazu? Möchte er ein Kind? zum jetztigen Zeitpunkt? Wie schätzt er sich selbst mit der Herausforderung Kind (egal ob mit oder ohne ADS/ADHS) ein? Sieht er sich selbst der Situation gewachsen?

Welche Voraussetzungen möchte er zuerst erfüllen? Ausbildung bestanden?
Oder ist es ihm egal? Schafft er es die Ausbildung zu beenden, auch wenn ein Kind dann da ist?
Wie plant ihr eure Zukunft? Welche Eckpunkte sind euch wichtig?
Kann er das so umsetzen, was er möchte?

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Ich denke, dass dein Vater ziemlich verständnisvoll ist und du auf ihn hören solltest. Wenn du dir unsicher bist, dass dein Freund das packt, dann warte lieber.

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Hey!

Vorweg: Ich habe selbst ADHS. Es ist eine Spektrumsstörung, d.h.: Jeder ADHSler ist anders.

In meiner Familie sind einige betroffen- aber wir kommen klar.

Geh mal davon aus, dass sich dein Partner nicht langfristig ändern wird. Sehr oft sind solche Änderungen kurze Strohfeuer. Das merkst du daran, dass er bald wieder ins alte Muster gefallen ist.

Ich habe die Diagnose auch erst als Mutter erhalten- davor waren meine Symptome auch zu ignorieren. Aber mit einem Baby fallen viele Dinge weg, die mir geholfen haben, mich abzureagieren. Geh mal davon aus, dass es deinem Partner ähnlich geht.

Ein kleiner Tipp von mir: Schau dir dringend seine Finanzen an, bevor du dich an ihn bindest. Vergesslichkeit ist pille palle. Oft kann man Strategien wie Post its, Kalender, to-do-Listen oder was auch immer... nutzen, um es in den Griff zu kriegen. Was aber meist nicht sofort klar ist, dass ADHSler häufig Schwierigkeiten haben, finanziell klar zu kommen. Das ist der Faktor, der euch das Genick brechen kann.
Meine Therapeutin sagte beim letzten Termin, dass nur ganz wenige Patienten ohne gesetzlichen Betreuer, der die Finanzen regelt, bei ihr sitzen.
Daher würde ich da von ihm verlangen, die Karten auf den Tisch zu legen. Wie sieht sein Kontostand aus?
Wer zahlt welche Babyutensilien? Da kommt eine Menge zusammen.
Und ganz ehrlich: ohne den Einblick würde ich fix weiter verhüten.

Ob ich ein Kind mit einem ADHSler bekommen würde? Vermutlich wäre ich mit keinem zusammen, weil ich weiß, wieviel harte Arbeit das ist.. und wie gerne ich selbst Probleme unter den Teppich kehre. Nee. Da hätte ich mit meinem Wissen ein Vertrauensproblem.


Liebe Grüße
Schoko