Emotionale Abhängigkeit, toxische Ehe, Überwindung

Hallo,

meine Geschichte ist sehr lang. Alles in allem bin ich seit 18 Jahren verheiratet. Kinder, Haus usw.

Ich wurde innerhalb der Ehe betrogen, belogen usw. Er änderte sich, so viel ich weiß, allerdings treten immer wieder Probleme auf. Ich möchte die Vergangenheit hinter mir lassen, merke aber, dass ich einen großen Schaden davongetragen habe. Ich baue mich grade selbst wieder auf. Ich war einfach nicht mehr da. War oder bin emotional stark abhängig.

Sobald ich merke, dass etwas nicht stimmt, spielt mein Körper verrückt. Ich zittere, male mir die schlimmsten Dinge aus. Das er wieder gehen will, ich schuld bin, ich zu schwierig bin...

Ich arbeite wirklich an mir und versuche, stark zu sein. Dieses Spiel nicht mehr mit mir machen zu lassen. Sein silent treatment einfach zu ignorieren. Aber mein Körper spielt verrückt. Ich meditiere, habe wieder angefangen etwas mehr zu arbeiten. Trotzdem merke ich, daß ich immer auf Habachtstellung bin. Teilweise gibt er mir ganz viel Liebe, dann ist er plötzlich wieder seltsam.

Und oft denke, dass ich einfach verrückt bin
Ich weiß selber nicht, wer ich bin.

Ich möchte mich davon nicht mehr so bestimmen lassen. Ich lese viel Bücher, höre Podcast, aber es ist so schwer. Ich liebe ihn und er liebt auch mich. Aber es ist so viel passiert und ich bin so abhängig von seiner Liebe. Oft denke ich, ich könnte ohne ihn nicht leben. Nichts schaffen. Und ich möchte doch stark sein.

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Gut, dass du dir das von der Seele geschrieben hast.
Hast du professionelle Hilfe?

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Hallo,
inwiefern hat er sich denn geändert?
Ich stelle mir das sehr schwer vor, mit dem gleichen Partner, mit dem die Beziehung vorher "toxisch" war, nun eine erfüllende Beziehung auf Augenhöhe zu haben. Ich habe so den Gedanken, ob du da vielleicht nicht völlig "normal" und adäquat reagierst. Warum denkst du, dass DU ein Problem hast und dich innerhalb der Beziehung ändern musst?
LG

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Danke für eure Antworten. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht richtig bin. Er sagt mir, ich wäre zu 90% negativ und ich solle mir Hilfe holen. Ich sehe das nicht so. Klar ich habe Tage, da geht es mir nicht gut. Aber ich arbeite an mir und bin nur ein Mensch.

Er bezieht alles auf sich. Zum Beispiel, habe ich PMS, denkt er, mein Verhalten hätte mit ihm zutun. Ich habe da Gefühl, ich muss mich verstellen, damit die Harmonie bleibt.

Entweder war der Sex nicht genug, daher brauchte er andere Frauen. Oder ich konnte nicht so, ich reiche nicht. Jetzt bin ich angeblich immer negativ. Ich soll mir helfen lassen. Immer ich.

Er macht und tut wirklich viel und meine Familie oder Freunde denken, er ist der perfekte Ehemann und Vater. Ich bin die, die nicht rund läuft.

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...irgendwie liest sich das so als habe dich nicht er "geändert", sondern lediglich hat er seine Taktik geändert - die Art wie er dich klein, abhängig und somit gefügig macht.
Was sagt denn dein Bauchgefühl?

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"sich geändert" sollte das heißen

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Am besten wäre es wenn du dir einen Therapeuten suchst. Das ist vollkommen in Ordnung und absolut hilfreich. Es gibt immer eine Wartezeit und oft bekommt man eine Absage. Aber wenn du dran bleibst und ehrlich bist, bekommst du einen Termin. Das würde ich dir wirklich empfehlen, da es alleine schwer ist, aus dieser Abhängigkeit raus zu kommen. Hast du schon mal bei YouTube Videos zu toxischen Beziehungen geschaut? Oder auch über Narzissten, könnte auch auf ihn zutreffen.
Du kannst diese Angst vor dem alleine sein und die Angst ohne ihn überstehen. Wirklich! Und auch deine körperlichen Symptome sagen viel aus. Hol dir auf jeden Fall Hilfe. Du schaffst das! Viele andere haben es auch geschafft, dann kannst du das auch. Hast du jemanden in Deinen Umfeld, den du mit einbeziehen kannst? Und sonst eine Beratungsstelle. Alles Liebe für dich 😘

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Ich habe keine professionelle Hilfe. Habe mich aber mit dem Thema schon beschäftigt und weiß, dass die Beziehung toxisch ist. Das Problem ist, dass ich unheimlich emotional von ihm abhängig bin. Wir sind lange zusammen und ich war sehr jung. Er konnte mit mir machen, was er wollte, ich verzieh alles. Wollte nur, daß er bleibt

Er ist auch nicht böse und glaube auch, daß er einiges nicht absichtlich macht. Er kümmert sich sehr um uns. Macht alles für uns und wenn ich dann nicht permanent glücklich bin, bin ich IMMER negativ. Er hat einfach eine ganz falsche Wahrnehmung. Braucht permanent Bestätigung von Aussen.

Ich habe mich natürlich auch weiterentwickelt und bin nicht mehr so lenkbar wie früher. Er hat mich letztes Jahr nochmal betrogen und ich habe es ihm verziehen. Er möchte, dass ich immer dankbar bin und ich liebe ihn sehr. Ich habe wahnsinnig Angst, alleine zu sein. Und am meisten Angst, dass meine Kinder leiden. Er möchte erstmal so tun als wäre alles in Ordnung und ich kann das nicht. Ich verstehe ihn auch einfach nicht.

Kann ich, um professionelle Hilfe zu bekommen zum Hausarzt? Muss er mir ein Rezept oder ähnliches ausstellen? Wie genau läuft das ab?