Vor einiger Zeit hatte ich von meinem ambulanten Eingriff geschrieben, mein Mann sollte da auf die Kinder aufpassen, da ich nicht heben sollte, Ende vom Lied er hatte immer wichtigeres zu tun und ich habe doch das Baby durch die Gegend geschleppt.
Ich habe schon einige gute Tipps bekommen, aber bin wieder mit meinem Latein am Ende. Am Samstag waren wir bei seiner Familie und ich habe eine fiese Migräneattacke bekommen. Er wollte aber unbedingt mit seinem Motorrad zu uns fahren. Ich Idiot habe gesagt, dass ich die 40 Minuten Autofahrt mit den Kindern irgendwie schaffe und er hat mir versprochen in 15, aller spätestens 30, Minuten loszufahren, so dass er kurz nach uns ankommt und die Kinder versorgt, so dass ich schlafen kann. Er hat es mit Handschlag besiegelt und ich habe mich darauf verlassen. Er ist noch über 2 Stunden bei seiner Familie geblieben, da es angeblich seiner Mutter nicht so gut ging und sie reden wollte. Heute erfahre ich durch Zufall, dass er bei der Bank Kontoauszüge geholt, stundenlang ein altes T-Shirt gesucht hat und Eis essen war, während es mir echt schlecht ging. Normalerweise ist er immer für mich und die Kinder da. Wenn ich wegen des Babys eine schlechte Nacht hatte, sorgt er dafür, dass ich Schlaf nachholen kann etc. Aber wenn es mir richtig schlecht geht, taucht er ab. Wie kann ich mich auf ihn verlassen, wenn er mir in die Hand verspricht, dass er da ist und dann nicht kommt? Klar beim nächsten Mal fahre ich nicht alleine, aber irgendwann kommt die nächste Krankheit. Wie würdet ihr reagieren?
Nachtrag Mein Mann hört mir nicht zu - ich kann mich nicht auf ihn verlassen
Geht für mich gar nicht. Das wäre für mich wirklich kein partnerschaftliches Verhalten.
Da würde ein ernstes Gespräch führen. Und definitiv vorerst kein Vertrauen mehr haben, sondern ihm die Kinder geben und mich verziehen, bis es mir besser geht! Ohne wenn und aber.
Ich hoffe, ihr kommt da zusammen.
Vielen Dank für die lieben Worte. Ich versuche einfach ihn nicht entkommen zu lassen und bei Absprachen muss ich wohl noch mehr hinterher sein.
Ist es immer bei Krankheit?
Dann Tacheles reden!
Hat er Angst? Angst ist das falsche Wort. Ich meine damit, steckt da was dahinter, was ihn ausknockt?
Das bringt eine Partnerschaft mächtig ins Wanken. Allerdings schafft es Platz für Lösungen.
Wenn er mit Krankheiten komplett gar nicht umgehen kann, MÜSSEN andere Lösungen her (die müssen auch her, wenn ihr getrennt wärd und er einspringen soll, wenn du ins Krankenhaus müsstest). Also der Punkt Zuverlässigkeit in Bezug auf Kinder besteht auch bei Trennung !
Ist es Faulheit, Unsicherheit, nicht ernst nehmen usw. wäre einiges im Argen und ich mega wütend. Lösungen müssten dann trotzdem her, aber meine Laune wäre noch schlechter also sowieso schon !
Ist sein Drücken ein Vermeiden von Gefühlen, Erfahrungen, nicht damit umgehen können usw. wäre ich trotzdem wütend. Aber vor allem darauf, dass er lügt!
Versprechen, heile Welt vorspielen und dann abhauen, vermeiden usw.
Redet er offen und sagt, dass er NICHT KANN, weil.....
wäre ich zwar trotzdem angefressen, aber könnte mich darauf einstellen. Anderes Netzwerk, Ideen wie man ihn daran gewöhnen kann
klar stellen, dass seine Aufgabe die Kinder sind ! mit der Krankheit muss er ja erst mal nichts zu tun haben.
Ist es eine antrainierte Erwartungshaltung, dass Mütter auch bei 40°C Fieber noch tun müssen, damit sie Mütter sind würde ich ihm seine antiquierten Ansichten um die Ohren hauen.
Hat er Angst, dass er neben der Kinderversorgung auch für dich da sein muss, kann man Sicherheiten schaffen. Z.B. er übernimmt komplett die Kinder. Den ***-Eimer bekommt er nicht zu sehen, Blutwunden lässt du von anderen verpflastern usw.
Ich selbst neige dazu, komplett zu vermeiden, wenn die Erwartungen unklar, offen, zu allgemein sind. Wenn ich weiß, was ich konkret tun soll - und kann, dann tue ich das auch. Allerdings kann ich dann gar nicht damit umgehen, wenn es heißt, ich soll mich um Kinder kümmern und dann wird insgeheim erwartet, ich sollte mich noch um die erkrankte Person kümmern. Letzteres überschreitet meine Grenzen. Das weiß mein Umfeld auch. Ich nehme Rücksicht, ich entlaste, ich rufe RTW, ich kann meinem Kind beim erbrechen unterstützen. Bei Blut oder erbrechenden Erwachsenen bekomm ich Probleme - und die zu versorgende Person mit.
Daher ist es wichtig, dass klar kommuniziert wird.
1. was wird von mir erwartet
2. sage ich offen und ehrlich, was ich NICHT kann
3. verspreche ich NICHTS, was ich nicht halten kann.
Also wenn ich sage, ich passe auf die Kinder auf, dann mach ich das.
Umgekehrt ist mir das auch wichtig.
Es ist ok, wenn jemand etwas nicht kann, sich ekelt (hat nichts mit Männer Frauen Weichei zu tun. Manche können das, manche nicht), alte Ängste hochkommen etc. Aber dann ist es FAIR und wichtig !!!! das zu sagen.
Ich plane Unbehaglichkeiten ein, weil dann allen geholfen ist. In erster Linie mir selbst.
Aber ich habe kein Verständnis für angelogen werden !
In eurem Fall bringt eine Trennung nichts. Denn das Zuverlässigkeitstun ist auch (oder gerade besonders) bei Trennung sehr wichtig !!!! Dann erst Recht. Absprachen müssen dann klappen.
Allerdings würde ich mir die Option Trennung offen halten, wenn er könnte, aber nicht will (Ekel zähle ich zu nicht können). Auch mit klaren Absprachen untertaucht. Dir die Schuld zu schiebt.
Netzwerk würde ich in beiden Fällen aufbauen.
Auch bei intakter Partnerschaft kann es nützlich sein.
Unter gegebenen (teils noch ungeklärten) Gegebenheiten sehe ich es als notwendig an.
Vielen Dank für deine lange Antwort. Da sind viele gute Punkte dabei. Er taucht wirklich nur ab, wenn ich krank bin. Ich weiß nicht, ob ihm das Angst macht, da er nicht darüber spricht. Er soll sich auch nicht um mich kümmern. Wenn ich krank bin, brauche ich Ruhe und seine einzige Aufgabe dann sind die Kinder. Das weiß er auch. Er merkt gar nicht, wie sehr er mich hängen lässt, wenn ich krank in der Ecke liege und die Kinder auf mir rumturnen, da sie nicht verstehen, dass ich Ruhe brauche. Seine Antwort: „Was sollte ich denn machen. Ich habe nur kurz….“ Wenn ich dann wieder gesund bin, möchte er mir Freizeit verschaffen, damit ich mich wieder erholen kann, aber dann brauche ich sie nicht.
Ich habe glücklicherweise einige Leute, die mich unterstützen würden, aber ich möchte nicht bei meinen Eltern oder so anrufen und sagen: „Ich bin krank. Kannst du vorbeikommen und mein Baby in den Schlaf tragen, wenn es um 22 Uhr wach wird. Mein Mann ist zu seinem Bruder gefahren um Fußball im Fernsehen zu sehen“ Wie soll ich erklären, warum er nicht bei uns guckt, denn ich verstehe es nicht.
Eine Trennung ist keine Option, da es sonst wirklich gut läuft und wir glücklich zusammen sind. Aber hier brauchen wir eine Lösung, was schwer ist, da er das Problem nicht sieht.