Kinderwunsch, Partner ist nicht interessiert - bitte Meinungen/Ratschläge

Hi an alle,

mein Mann und ich "versuchen" seit zwei Jahren unser erstes Baby zu bekommen.
Na ja die Versuche beziehen sich aber nur darauf, dass wir nicht verhüten.

Ich habe gesundheitliche Probleme, bekomme aber Medikamente dagegen, die aber seit einem halben Jahr nicht helfen.
Jetzt verordnert mein Frauenarzt mir und meinem Mann mehr Untersuchungen. Er soll zum Urologen gehen und ein Spermiogramm machen, ich muss weiterhin zu meinem Frauenarzt für mehr Untersuchungen.

Ich habe meinem Mann vorgeschlagen alle Untersuchungen noch vor ihm zu machen, um ihn da etwas zeitlich zu entlasten.
Ich hatte das Gefühl, als würde er es aufschieben wollen. (Nicht zum ersten Mal)

Zuletzt haben wir plötzlich gestritten, dieser Streit ging von meinem Mann aus. Kurz vor meinem Termin bei meinem Frauenarzt.
Währenddessen hat er mir gesagt, dass er nicht findet, dass unsere Beziehung dafür bereit ist.
Mit Bezieung meint er Ehe - wir haben gebaut und leben seit 2 Jahren in unserem Haus. Dabei muss ich erwähnen, dass wir beide um die 30 sind.

Unsere Ehe ist generell etwas turbulent in letzter Zeit, aber nicht zu sehr. Es gibt mal unruhigere Phasen und dann wieder sehr ruhige und harmonsiche. Eigentlich wie jede Beziehung auch, also nichts ungewöhnliches. Der Grund ist meistens mein Kinderwunsch, meine Ovulationstests, Shwangerschaftstests, etc.

Ich habe dann mit gebrochenem Herzen und Tränen in den Augen die Termine abgesagt. Seitdem reden wir nicht darüber. Auf den Hinweis, dass ich die Termine abgesagt habe, hat er nur geschwiegen, als wäre es ihm Komplett egal.

Vorher haben wir jeden zweiten Tag Sex gehabt, um zumindest die Eisprünge zu nutzen, seither passiert auch das nicht.
Anscheinend fühlt er sich auch davon befreit.

Ich fühle mich einfach so verlassen und allein, in meinem eigenen Gefühlschaos. Dass er so Gefühlskalt oder sogar erleichtert ist, bricht mir mehr das Herz.
Aufrgund meiner Gesundheit und meines Alters möchte ich nicht noch länger warten, stoße bei ihm aber nur auf verschlossene Tore.

Eigentlich kann ich über alles reden,er ist einfühlsam und unterstützend - nur bei diesem Thema nicht!!
Ich möchte, dass er es von alleine Merkt nd anspricht, aber er ignoriert es bewusst. Das lässt mich noch viel mehr verzweifeln, dass sich schon eine Kälte einschleicht. Ich koche nicht mehr für Ihn,ess nur eine Kleinigkeit allein und würde am liebsten nicht mit ihm zusammen schlafen. Irgendwie bin ich auch froh dasser keinen Sx haben will, denn Lust habe ich überhaupt keine auf Ihn!

Was haltet ihr davon? Wie kann ich es ansprechen?

Liebe Grüße
Eure
Laura Malina

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Will dein Mann überhaupt von sich aus und von ganzem Herzen ein Kind?

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Er sagt ja. Mehr als fragen kann ich leider nicht. Es gibt Phasen, an denen er sich viel mehr einbinden möchte in Sachen Kinderwunsch, dann wieder welche, da möchte er am liebsten gar nichts mehr damit zu tun haben.

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Da würde ich tiefer nachfragen. Warum wünscht er sich ein Kind? Ist im bewusst, was das von ihm fordern wird und was er dann alles tun werden muss?
Wieso kann er dann trotz Kinderwunsch jetzt schon vorher nichts dafür tun?

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Ihr probiert es seit 2 Jahren. Kann es sein, dass für deinen Mann einfach die Luft raus ist? Dass für uns Spermiogramm und Co. vielleicht die unwürdigende Krönung dessen ist, dass er der "Versager" ist, der nicht mal ein Kind hinbekommt? Und deswegen in so eine Trotzhaltung geht?

Bei uns will es auch nicht klappen, und nachdem ich realisiert habe dass es ohne Kinderwunschklinik auch nichts mehr wird, bin ich total in eine Verweigerungshaltung gegangen. Habe mir selbst eingeredet, dass ich kein weiteres Kind will und mit unserem (fantastischen) Einzelkind überglücklich bin etc. . Es war aber nur Selbstschutz, um der Realität, dass es vielleicht nie klappen wird, der Altersabstand eh schon riesig ist, ich das Problem bin etc. nicht in die Augens schauen muss.

Unser Sohn war schon gezeugt, bevor er überhaupt richtig geplant war 😅 das war unheimlich schön und spannend.
Ich hatte mich auf die zweite Kinderwunschzeit riesig gefreut und war total schockiert, dass das wenn es nicht klappt nicht mehr lustig und spannend und schön ist. Sondern echt einfach nur richtig belastend und sorry, scheiße.

Mein Mann hat mich am Anfang in Ruhe gelassen, inzwischen sagt er mir jeden Abend etc. dass das klappt und er ganz viele Kinder will und wir das schaffen und ich schwanger werde und er alles mit mir geht etc. . Langsam kommt mein Selbstbewusstsein zurück und ich schätze dass ich in ein paar Wochen/Monaten wieder bereit sein werde zu kämpfen.
Gib deinem Mann Zeit. Sich selbst und seine Wünsche zu reflektieren. Und dann gib ihm die Unterstützung, die er braucht.

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Vielen Dank für deiner verständnisvolle Antwort. Das könnte natürlich sein, zwei Jahre sind wirklich sehr lang, vorallem nach dem ganzen Stress mit dem Bauen etc. Eine Kinderwunschbehanldung dauert meist aj auch nicht kurz, wenn man Pech hat Jahre.
Mir bleibt jetzt nur herauszufinden, ob er wirklich Angst vor dem Stress hat oder er kein Kind möchte.

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Wenn er Angst vor den "Stress" einer Kiwu Behandlung hat dann wäre ein Kind wohl nicht das richtige...

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Ich kann euch da beide verstehen. Also dass das ganze jetzt eskaliert, irgendwie.

Zwei Jahre Kinderwunsch und eure Wenigen Streits gehen meist darum, treibt das ganze irgendwann zur Spitze.

Vielleicht fühlt er sich sehr gestresst und unter Druck gesetzt. Auch wenn ein Mann Vater werden will, sind es meist eher die Frauen, die es noch viel mehr wollen.

Dass du erwartest, er würde von sich aus auf dich zu kommen, sehe ich eher kritisc. Grundsätzlich denken ja meist beide Parteien, dass sie im Recht sind. Er wird mir irgendwas ein Problem haben.

Ich würde dem ganzen jetzt erstmal viel Raum und Zeit geben. Denn Stress hattet ihr genug, auch mit dem Hausbau.

Vor allem, wenn er eigentlich liebevoll und verständnisvoll ist. Wenn es gerade jetzt bei ihm nicht so ist, ist etwas in ihm passiert.

Ich kann deinen Kinderwunsch verstehen, aber mit Druck klappt das nicht so gut und ich denke, jetzt ist das unausweichliche passiert.

Aber trotzdem, ich bin mir sicher, ihr schafft das, wenn ihr euch beiden etwas Raum gebt.

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Danke, dass du mir diesen Blickwinkel ermöglichst hast, mit Empathie kommt man weiter. manchmal verliert man sich in der einen Gefühlswelt, es tut gut, mal alles mit einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

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Zuerst einmal: mit 30 ist der Zug noch nicht abgefahren. Da ist noch Zeit.

Ich rate dringend, erst schwanger zu werden, wenn BEIDE das wollen.
Natürlich kann sein momentaner Frust auch an den Umständen liegen. Muss aber nicht.

Klärt das in Ruhe.
Du möchtest sicherlich nicht irgendwann einen Thread "Trennung mit Kind" öffnen müssen....

Alles Gute

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Danke für deine Antwort, wir brauchen wirklich Ruhe und Zeit, danke für das wach rütteln.

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"Währenddessen hat er mir gesagt, dass er nicht findet, dass unsere Beziehung dafür bereit ist."

"Vorher haben wir jeden zweiten Tag Sex gehabt, um zumindest die Eisprünge zu nutzen, seither passiert auch das nicht.
Anscheinend fühlt er sich auch davon befreit."

Dein Mann möchte das so nicht. Du schon. Ihr seid unterschiedlicher Meinung und er fühlt sich offensichtlich unwohl mit diesem "Babydruck".
Seine Gefühle und Empfindungen sind genauso in Ordnung wie deine!
Wenn ihr vorhabt, diese Ehe zu retten müsst ihr beide aufeinander zu gehen und darüber sprechen.
Und dann auch wirklich ehrlich sein.
Ich finde es schon bedenklich, dass er sagt, er sieht eure Beziehung gar nicht mehr auf dem Level aktuell, überhaupt über einen Kinderwunsch nachzudenken. Er empfindet das so! Er fühlt sich nicht wohl mit dem Gedanken, in diese Ehe mit den Problemen die ihr derzeit wohl auch zwischenmenschlich habt, ein Baby zu bringen.
Ich finde ehrlich gesagt sehr stark von ihm, dass er das so kommuniziert und es spricht für sein Verantwortungsbewusstsein.

Nicht nur er muss jetzt auf dich zugehen, du auch auf ihn. Ihr steht auf ganz unterschiedlichen Standpunkten derzeit. Keiner von euch hat "mehr Recht". Ihr lauft Gefahr, eure Ehe aufs Spiel zu setzen wenn ihr euch weiter so distanziert.

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Danke für deine Antwort, ich hab emich einfach zurückgeogen un ihn vielleicht etwas als Feind gesehen, aber du hast recht, man muss es gemeinsam lösen:-)

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Hey!

Puuh, du hast ja schon viel Input bekommen. Welche Erkrankung hast du denn, dass die Zeit drängt?

Da wir deinen Mann nicht kennen, ist schwierig, irgendwelche Gründe zu erahnen. Vielleicht stellt er auch fest, dass die Beziehung nicht die richtige ist, weil es momentan kriselt. Dann und wann tauchen hier mal Posts mit dem Tenor "mit mir (35 J) wollte er nie Kinder, mit der Neuen ging es dann ganz fix" auf.

Bei meinem Mann und mir war es so, dass ich Anfang 30, nach 10 Jahren Beziehung, nervös wurde. Ich hatte auch eine Autoimmunerkrankung im Nacken, die so langsam mit mtx behandelt werden sollte- was sich nicht mit dem kiwu vertrug.
Ich habe das Thema mit meinem Mann besprochen, der noch etwas warten wollte. Ich habe uns eine Frist von etwa 1 Jahr gegeben, weil ich auch irgendwie Angst hatte, dass er glauben könnte, dass ich doch nicht die richtige bin und er dann, wenn es ernst wird, geht. Ungern wollte ich bis 34 oder 35 mit dem kiwu warten, um dann abserviert zu werden.
Hätte er sich gegen mich entschieden, wäre ich wohl dem Projekt "single mom " nachgegangen. Mein Mann kam dann irgendwann an, dass wir heiraten und mit der Planung im Januar starten. Im Januar legten wir los, im April oder Mai hatten wir die Überweisung für die kiwu in den Händen, weil sein SG grottig war. Dann startete im Juli der Dialog mit den Versicherungen (leider pkv involviert), im November war die 1. Icsi und ich wurde direkt schwanger.
So schnell kann es auch gehen, beim zweiten Versuch ging es nicht ganz so fix.

Wenn du Anfang 30 bist, habt ihr ja noch viel Zeit. Aber nach 1 bis 2 Jahren würde ich wissen wollen, was nun los ist.

Liebe Grüße
Schoko

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Vielleicht will er etwas nach dem Hausbau verschnaufen, bevor ein Ärztemarathon kommt. Ich glaube, wäre ich meinem Mann jetzt nach dem Hausbau mit dem kiwu und der Klinik gekommen, wäre er auch gelaufen. 🤣
Gib euch noch Zeit, arbeitet an der Beziehung- und schau dann.

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Die Zeit möchte ich ihm gönnen, danke für den Tipp :-)

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Ich denke ich verstehe euer Problem sehr gut.
Wir haben selbst 6 Jahre Kinderwunschzeit hinter uns und diese Zeit, in der man ausschließlich natürlich probiert, immer auf Kommando muss und trotzdem nix zustande kommt, ist extrem belastend und als Mann fühlt man sich schnell als Versager, noch dazu wenn die Frau ordentlich Druck macht.

Für euch ist vermutlich nun wirklich die Zeit, euch in eine professionelle KiWu Klinik zu begeben. Wir haben 4 Jahre in einer KiWu-Klinik verbracht und, mal ehrlich, bei den gefühlt 1000 Terminen hatte mein Mann ca. 10.
Er muss anfangs einmal ein Spermiogramm machen lassen und bei den Behandlungen jeweils 1x spenden, wobei ich finde, dass das nicht der schwerste Part an der Geschichte ist.
Ich denke das solltest du deinem Partner Mal klarmachen und ihr solltest euch mal gemeinsam in einer professionellen Klinik beraten lassen.
Mein Mann war übrigens auch Verursacher. Dennoch haben wir heute 3 gesunde Kinder.

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Danke, dass du mir mit Verständnis entgegegen kommst! Ich glaube, es wird schwer im nächsten Schritt direkt in die Kiwu-Klinik zu bekommen, aber ich werde es mal ansprechen. Ich bin froh, dass man mit ihm reden kann..

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Nach 2 Jahren ist der Schritt durchaus angemessen.
Es ist bei uns schon 12 Jahre her und ich kann mich erinnern, dass mein Gyn mit als erstes empfahl, dass der Mann mal zum Urologen soll. War er auch. Es war aber der schwerste Gang die ganze Zeit und er fragte sich im Nachhinein, warum er sich das angetan hat und nicht gleich in der KiWu war. Es ist irgendwie zielführender und professioneller, denn der Urologe stellt nur die niederschmetternde Diagnose, hilft ja aber nicht an der Problembehebung.
Schlag ihm vor, euch dort unverbindlich beraten zu lassen. Dann kann er immer noch entscheiden, wie weit er mit dir gemeinsam gehen möchte.

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Hallo liebe Laura-Malina. Es gibt auch Männer die sich dann unter Druck gesetzt fühlen wenn es nicht gleich klappt. Ihr versucht es ja schließlich schon fast zwei Jahre. Vielleicht hat dein Mann auch einfach das Gefühl. Das er versagt hat. Auch wenn es dir schwer fällt versuche auch ihm Raum zu geben. Weil wenn du das Thema immer wieder ansprichst verschließt er sich immer mehr. Vielleicht läßt du das Thema erstmal ruhen. Und sprichst in einem späteren Zeitraum nochmal mit ihm. Meiner ist auch so, wenn ich schwanger sein würde dann würde er sich wahrscheinlich freuen aber wenn ich das Thema angesprochen habe. Nachwuchs zu planen hat er bei dem Thema zugemacht. Viele Männer haben auch Angst und wenn die Beziehung gerade nicht so läuft schreckt ihn das vielleicht auch etwas ab. Kopf hoch ich hoffe da ihr die Situation meistern könnt

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Hallo, wir haben es wirklich lang ohne Unterstützung versucht und hätte ich nicht gedrängelt hätten wir die ganzen Untersuchungen nicht gemacht. Es gab auch immer wieder Streits - auch sehr heftige. Jetzt haben wir eine kleine Tochter und mein Mann ist froh, dass ich nicht locker gelassen habe. Allerdings sind wir zusammen seit 2012, seit ca. 2014 haben wir es drauf ankommen lassen und erst 2021 hat es geklappt. Die Zeit ist schnell vorbei gegangen und ich bin in der Zwischenzeit 37. Also hätte er irgendwann gesagt, dass er doch keine Lust mehr hat auf das alles, wäre das mit dem Kinderkriegen für mich schwer geworden. Mein Plan B war Samenbank...
Also aus meiner Sicht: Klartext reden und nicht ewig vertrösten lassen.