jemanden mit psychischen problemen kennengelernt

hallo zusammen,

sicher kommt direkt der aufschrei, tu dir das nicht an usw.. ich kene die reaktionen und würde vom verstand auch sagen, vernünftig wäre es direkt die reißleine zu ziehen.
also ich habe jemanden kennengelernt und mich auch verknallt. er sich auch. aber.. er hat ziemliche probleme, kommt aus der kindheit. eine diagnose habe ich nicht und will ich auch nicht, würde ja nichts ändern. aber.. schwierigkeiten mit sozialkontakten generell, diese zu halten ebenfalls. wünscht sich nichts mehr als eine schöne dauerhafte parnterschaft, hat moral und wertvorstellungen, mag sich selbst häufig nicht usw. kennt man im rahmen aber in dem ausmaß ist es eigentlich schon erschreckend.
also, im moment total auf rückzug und nein es ist keine ausrede mit den problemen, ich sehe die person häufig und sie sieht so schrecklich aus, kaputt, müde, abgeschlagen.. furchtbar. am liebsten würde man ihr einen pfannekuchen backen und sie lächeln sehen, geht nicht.
ich bin weder therapeut noch erzieher noch sonst was, wenn dann möchte ich partner sein. mir ist es auch egal wenn man nicht immer ganz eng ist. aber eine grudnstabilität benötige ich schon. da bin ich unsicher ob das möglich ist.
ich werde nicht weggestoßen, aber ich werde nicht wahr genommen in dem moment. und das kann tage dauern. das schneckenhaus ists dann geschlossen. ich habe so viel zu tun, selbst 2 wochen sind ok. was ich nicht will ist allerdings jemand der mich gar nicht will und hier ist der knackpunkt.
wir kennen uns noch nicht lange. ich war mir sehr sicher, dass das interesse beidseitig ist und vielelicth sogar von der anderen seite stärker. und zack kommt das "monster" und sorgt für einen knockout.
ich werde immer an diese menschen geraten, daher will ich es einfach versuchen nur im moment ist kein herankommen und somit weiß ich eigentlich nicht woran ich bin. es hat nichts mit mir zu tun, das weiß ich, ich werde auch immernoch gemocht, das weiß ich auch. aber ob da mehr ist, ob es das war usw. das weiß ich nicht.

was würdet ihr machen? wenn ich jemanden mag, dann schmeiße ich die person auch nciht einfach aus meinem leben und mir sind tatsächlich die, die was mitgemacht haben lieber, sie sind meist empathischer.. aber ich werde mich nicht aufopfern.

liebe grüße

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Du gibst dir doch selbst schon die Antwort. Eine Grundstabilität sehe ich hier bereits am Anfang so gar nicht und jemand der sich selbst nicht mag, kann auch dich nicht wirklich lieben. Ich würde es also lassen.

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"Jemand der sich selbst nicht mag, kann auch dich nicht wirklich lieben"

Also diese Aussage ist nun wirklich Quatsch. Klar ist eine Beziehung mit einer Person, die sich selbst nicht mag wahrscheinlich etwas schwieriger als mit einer Person, die mit sich im Reinen ist und da kann man natürlich raten, die Finger davon zu lassen.

Aber ob man sich selbst mag oder nicht, bestimmt nicht, ob man jemand anderen lieben kann. Und auch Personen, die sich selbst partout nicht mögen, können aufrichtig und mit vollem Herzen lieben. Alles schon erlebt.

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Das mag ja im Bezug auf Verliebtheit stimmen, aber eine gesunde und stabile Beziehung auf Augenhöhe ist meiner Meinung nach, ohne Selbstliebe nicht möglich. Dann braucht der eine den anderen zur Bestätigung beispielsweise und zum vermeintlichen Glück.

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Naja, du hast es bereits selber beantwortet, du willst dich nicht aufopfern. Einen Menschen mit psychischen Problemen als Partner anzunehmen erfordert aber sehr viel Aufopfern, und keiner kann dir sagen, ob es mal besser wird.
Lass es doch bei Freundschaft. Da kannst du auch für ihn da sein, gibst dich aber selber nicht auf.
Alles Gute noch

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Glaub mir, ein Pfannkuchen bringt da auch nichts mehr! Wenn du dich schon mit solchen Gedanken im Kreis drwhst, ist doch Hopfen und Malz verloren. Such dir lieber jemanden der dir gute Gefühle gibt und auf den du dich freust...

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Du müsstest ja schon wissen, was er eigentlich hat! Sonst kannst du ja nicht entscheiden, was du dir da auflädst. Hat er vielleicht leichteres Asperger? Da ist eine Beziehung durchaus möglich. Sollte er aber eine Persönlichkeitsstörung haben, dann würde ich mir das nicht antun.

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Als erstes würde ich mal beobachten, ob er überhaupt mit dir zusammen sein möchte und nicht nur in guten Momenten denkt, dass er das will. Ich hab es leider schon häufig erlebt, dass das erste Kennenlernen super schön für beide Seiten war, eine Beziehung aber dann nicht an der gesunden Person gescheitert ist, sondern die Person mit den psychischen Problemen das Ganze beendet hat, bevor es richtig losging, einfach weil sie zu sehr mit den eigenen wechselnden Gefühlen zu tun hatte. Und ein wenig so liest sich dein Text leider auch.

Was ich aber auch herauslese: Ich glaube, du möchtest dem Ganzen eine Chance geben. Ich würde dir gar nicht per se davon abraten, nur raten, dass du dich selbst gut im Auge behältst und die Beziehung beendest, wenn sie dir schlecht tut. Das solltet ihr auch vorher miteinander besprechen.

Man kann auch mit psychisch kranken Menschen wunderbare Beziehungen und Freundschaften führen, es bedarf aber einfach etwas mehr Reflexion und Beziehungsarbeit auf beiden Seiten.

Noch zum Thema Diagnose: Das würde ich an deiner Stelle nicht so abtun. Eine Diagnose ist ja nicht dazu da, jemanden zu stigmatisieren oder in eine Schublade zu stecken, sondern kann sehr hilfreich sein. Den Betroffenen hilft sie, die eigenen Gefühle und Zustände einzuordnen, besser zu verstehen und auszudrücken. Auch dem Partner hilft es oft, den Betroffenen Partner besser zu verstehen. Kurz: Durch eine Diagnose sind beide Partner dem Ganzen nicht so ausgeliefert und sie hilft dabei, einen guten Umgang mit den psychischen Problemen zu finden.
Ich persönlich würde tatsächlich auf eine Diagnose (oder zumindest eine Selbsteinschätzung) bestehen. Bei manchen psychischen Erkrankungen wie z.B. Borderline ist es z.B. auch echt wichtig, im richtigen Moment eine innere Distanz zu haben, damit man sich nicht manipulieren lässt oder in eine Coabhängigkeit gerät.
Ich poche nochmal darauf: Keine Diagnose zu wollen ist zwar gut gemeint, ihr tut euch beiden damit aber echt keinen Gefallen.

Und nach dem Fingerwedeln doch nochmal: Das Ganze kann schön werden, die Verliebtheit ist schonmal da, jetzt müsst ihr es halt einfach ausprobieren. Seid lieb und ehrlich, zu euch selbst und miteinander.

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Danke elealia...so sehe ich das auch.

Wichtig ist wirklich den Gegenüber zu verstehen. Wenn er mit der Diagnose rausrückt, wird es auch dir sein Vertrauen zeigen und ja elealia sagt es in meinen Augen richtig - DU weißt auch worauf du dich einlässt. Ist er noch nicht bereit, dann gib ihm Zeit, aber binde dich auch lieber zum Selbstschutz noch nicht... weißt du seine Ursache, so wirst du ihn nicht nur noch besser verstehen, sondern auch eine wesentliche größere Hilfe sein.

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Ich bin selbst psychisch schwer krank. Zwar anscheinend anders als dein ?Freund? - ich hab jetzt nicht so recht rausgelesen, ob ihr schon zusammen seid - aber ich weiß, dass meine Erkrankungen für meinen Mann manchmal sehr anstrengend sind. Denn er sieht wie sehr ich leide und kann nichts tun. Und dass es mir dann so schlecht geht macht natürlich auch was mit ihm.
Nichtsdestotrotz sagt er immer er könne sich eine tollere Frau und eine schönere Ehe mit niemand anderem vorstellen. Er ist der Meinung grad dadurch, dass ich krank bin habe ich auch viele positive Eigenschaften, die es so besonders mit mir machen.
Es ist finde ich wichtig, dass man als psychisch kranker eben möglichst in Therapie ist, solange es hilft, und auch - wenn nötig - seine Medikamente zuverlässig einnimmt. Außerdem mussan auch irgendwo darauf achten eine nicht allzu große Last für seinen Partner zu sein und deshalb in guten Phasen ihn möglichst entlasten. So sehe ich das jedenfalls 🤷‍♀️
Im endeffekt beruht das alles eben auf Gegenseitigkeit, wie bei nicht-Kranken auch.
Ich würde es, wenn du denkst du bist stabil genug dafür, vorsichtig versuchen und schauen, dass du aber die Reißleine ziehst, sobald du merkst die Beziehung macht dich irgendwie kaputt. Und das würde ich vorher evtl. auch genau so absprechen 🤔🙂

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Und ich denke tatsächlich auch, dass es sinnig wäre würdest du die Diagnose kennen. Einfach damit du weißt waa auf dich zukommt und auch bestmöglich damit umgehen kannst. Das ist nicht ganz unwichtig 😊

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Hm... auch ich habe so meine Vergangenheit und mein Päckchen zu tragen und bin mit Sicherheit nicht immer einfach...

... wichtig wäre aktuell zu wissen an welchem Stand ihr seid. Ich würde herauslesen, dass ihr noch nicht zusammen seid, es euch aber vorstellen könntet?

In einem solltest du dir ganz sehr sicher sein - bevor ihr zusammen kommt (!) - ihr benötigt den Notfallplan! Sobald ihr zusammen seid...wird sich für ihn eine neue Tür öffnen und erfahrungsgemäß wird er auf Wolke 7 schweben. Er wird sicherlich auch bereit sein, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und mit ihnen wachsen...und jetzt kommt aber das große ABER! Es wird irgendwann eine Zeit oder Situation kommen, in die er in alte Muster hineinfallen kann. Und dann muss der Notfallplan stehen. Bist du dann stark genug, ihn aufzufangen ist alles noch in Ordnung...bist du es aber aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht... kann es dann verdammt schwer werden.

Dies ist aber nur meine ganz persönliche Geschichte und jeden seine Probleme sind anders...aber wenn ihr WIRKLICH soooo sehr füreinander fühlt, dann solltet ihr wenn du dich stark genug dafür fühlst, es auch versuchen.

Ich wünsche euch beiden auf jedem Fall alles, alles Gute!

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Arbeitet er an sich
oder wünscht er sich nur und .... wartet ab?

"ich werde immer an diese menschen geraten"
Das dachte ich früher auch.
Dann habe ich mir Hilfe von außen gesucht, meine eigenen Muster durchschaut, verstanden und geändert.

Seither
- durchschaue ich meine alten Muster besser
- wenn mir jemand über den Weg läuft, durchbreche ich meine eigenen alten Muster
ich gehe nicht direkt in die Co-abhängigkeit, sondern daran vorbei und irgendwann ziehe ich über Los. bzw. bis dahin arbeite ich selbst an mir und habe sehr viele bessere Erfahrungen gemacht, von denen ich früher dachte, die gäbe es nur in Büchern oder anderen Welten. In anderen Welten ist gut formuliert, ich habe dazu mein Umfeld ausgemistet.

Menschen mit psychischen Problemen sind mir nicht egal.
Aber ich selbst bin es mir auch nicht.
Es gibt niemanden ohne Probleme (generell gibt es keinen Perfektionismus)
aber den Grad und meine eigenen Schmerzgrenzen suche ich mir selbst aus.

Meine Bedinung: die Person ist Willens Hilfe von außen anzunehmen.
Ich bin KEIN Therapeut.

Will und wünscht sich die Person ..... aber ..... geht nicht.... aber hier, aber da.....
aber dann bin ich weg, weil ich mir das nicht antue.

Ist jemand willens und arbeitet an sich selbst, an Problemen, geht zum Arzt/Therapeuten, Klinik, steht auf Wartelisten, lässt es NICHT an mir aus (und auch nicht am nahen Umfeld),
dann bin ich durchaus bereit Rücksicht zu nehmen und zu unterstützen.

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Ja und ich finde es ganz wichtig, das gehört zu den eigenen Mustern, sich eben ganz ehrlich zu fragen, "was gibt mir das?". Was wird hier bei mir befriedigt? Welchem Mangel in mir renne ich hier vielleicht hinterher, oder welchem Glaubenssatz der mir sagt "so habe ich jetzt zu handeln/denken/fühlen, weil sonst....(bin ich nicht lieb, bin ich unsozial, bin ich egoistisch, grenze ich aus...oder oder).

"Ich werde immer solche Männer anziehen" klingt so als würde halt einfach irgendwas geschehen, was mit einem selbst nichts zu tun hat, oder was halt einfach so ist. Aber auf was man steht, was einen anzieht, was einem das Gefühl gibt "hier habe ich einen Auftrag/hier will ich bleiben/hier bin ich richtig", dass hat ja absolut etwas mit dem eigenen Inneren und oft noch verborgenen Bedürfnissen oder zu lösenden Glaubenssätzen und Mustern zu tun. Glaubenssätze klingt immer so esoterisch, aber mir fällt nichts anderes ein.

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"Ja und ich finde es ganz wichtig, das gehört zu den eigenen Mustern, sich eben ganz ehrlich zu fragen, "was gibt mir das?""

sehr wahr

"Glaubenssätze"

eingetrichterte Erziehungsmuster könnte man auch sagen. Allerdings deckt das auch nur einen kleinen Teil mit großer Auswirkung ab.

den Satz "ich bin so erzogen worden" kann ich bald nicht mehr hören. Dieser kommt hier nicht vor, ist aber dem ""Ich werde immer solche Männer anziehen" "ähnlich.

Ja, Erziehung prägt und Erziehung hat eine sehr große Auswirkung, aber wenn mir jemand "erwachsenes" das eigene Fehlverhalten mit "ich bin so erzogen worden" abtut, nervt es irgendwann, weil es so ein Absolutum darstellt.

Ich bestreite NICHT, dass es sehr schwer und nervenaufreibend ist, etwas zu versuchen zu verändern und oft sehr, sehr weh tut.
Aber solche absolut-Aussagen suggerieren mir, dass die Person gar nichts ändern will.

Ob nun Resignation dahintersteckt oder eine Form von Befriedigung (alte Muster: alles so lassen wie es ist, nicht umdenken, lieber so bleiben als Aufwand betreiben ....)

lieber bleiben und jammern und es wird ja immer so sein .... dann bekomme ich Mitleid, weil ich ja gar nichts ändern könnte .... (weil ich Angst vor der Veränderung habe, Angst kein Mitleid mehr zu bekommen... oder die "Liebe" der Eltern zu verlieren)

Es gibt so viele Muster, die es sein können
und nur zwei Wege

ändern WOLLEN und was dafür tun. Auch wenn es steinig ist, es kann sich lohnen
oder in alten Mustern verharren
- dann bin ich weg. Eine Co-Abhängigkeit zu Co-Abhängigen (oder Abhängigen von sich selbst, die ihre Gewaltpartner gesund lieben wollen) tu ich mir nicht an

um zu erkennen, ob jemand wirklich WILL und bisher noch nicht konnte
oder gar nicht erst will
rate ich zu therapeutischer Unterstützung
- für mich auch ein Hinweis, ob jemand wirklich ändern will .... oder wirklich in den eigenen Mustern gefangen (oder darin gemütlich) bleiben will.

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