Gewichtszunahme

Hallöchen, heute mal anonym:

Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, seit 7 Jahren verheiratet und haben zwei kleine Kinder. Ich selbst bin ein Mensch, der von klein auf, auf Süßigkeiten gepolt wurde. Daher muss ich sehr auf meine Ernährung achten, um nicht in miese Verhaltensmuster zu fallen. Ich habe nach der letzten Geburt wieder mit Sport begonnen und auch alle überflüssigen Pfunde verloren. Ich fühle mich sonst nicht wohl. Übergewichtig war ich aber nie.
Mein Mann war alle Jugendlicher schwer übergewichtig (über 100 kg auf 1,78 m) mit dickem Bauch usw. Er nahm dann mit ca 18 radikal ab, durch Sport und weniger Kalorien. Er hatte dann Normalgewicht. Nun ist mir aufgefallen, dass er in letzter Zeit zugenommen hat. An seinem Bauch/Hüfte fällt das direkt auf, weil die Haut dort sowieso nie wieder richtig straff wurde und quasi vorgedehnt ist (er hat kein gutes Bindegewebe).
Er hat viel Stress durch seine Arbeit, die Kinder, da wir hier auch keine Familie haben. Sport macht er schon länger nicht mehr. Ich biete ihm an, dass er was tun kann, aber er will Die Zeit lieber für die Familie, was ja auch schön ist.
Es ist nicht so sehr ein ästhetisches Problem, vielmehr mache ich mir einfach Sorgen, dass er wieder so extrem zunehmen könnte, was ja vor allem ein gesundheitliches Problem ist.
Ich weiß nur nicht, wie ich ihm das sagen soll, ohne ihn zu verletzen. Das will ich nämlich auf keinen Fall. Wir können sonst über alles reden, aber das fällt mir jetzt sehr schwer.
Ideen oder Tipps?

Liebe Grüße

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Ich sehe es anders als meine Vorschreiber. Als ob das Ansprechen von Gewicht ein Sakrileg ist. Rauchern sagt man auch ständig und überall wie ungesund es ist und letztendlich sogar mit Erfolg.

Bodyshaming ist mittlerweile alles. Nicht mal Ärzte dürfen adipöse Schwangere mehr auf ihr Gewicht ansprechen. Wir haben nun in der Bevölkerung mit über 60% mehr Übergewichtige. Bereits Grundschüler sind auffallend dick und die Tendenz ist steigend.

Ich würde es ansprechen und immer auch im Kopf behalten, dass er Vorbild für eure Kinder ist. Das Gewicht, besonders wenn es schon auffallende Maße annimmt, sollte kein Tabu-Thema sein. Übergewicht ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein ernsthaftes gesundheitliches Problem.

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Denkst du wirklich, dass Raucher nicht wissen, dass es ungesund ist, auch ohne dass man es ihnen sagt? Und dass Menschen, die übergewichtig sind, dies nicht auch selbst wissen und genauso wissen, dass es ungesund ist?
Was soll das bringen Menschen damit immer wieder auf den Keks zu gehen, wenn sie doch selbst gut genug bescheid wissen?
Also ich habe damals nicht abgenommen, weil man mir andauernd gesagt hat wie ungesund mein bisschen Übergewicht doch ist. Ich habe mich dadurch einfach nur noch schlechter gefühlt als es sowieso schon der Fall war. Abgenommen habe ich dann als ich die Kraft dazu hatte und das nötige Wissen, wie es vernünftig und nachhaltig funktioniert. DA hat mir aber nie einer bei geholfen seltsamerweise. Nie hat mir einer, nicht mal der Arzt, erklärt, dass einzig ein Kaloriendefizit wichtig ist. Keiner hat mir gesagt wie ich das ausrechne und wieviel Defizit ich überhaupt am besten brauche etc.
Es wurde nur immer wieder gesagt "du/sie müssen abnehmen, Übergewicht ist nicht gesund". Das ist KEINE Hilfe.
Es hat nur zu einem riesengroßen Unwohlsein geführt und dazu, dass ich mir dann den Finger in den Hals gesteckt habe, weil ich mich durch diese blöden Aussagen einfach nur ekelig gefühlt habe. Abgenommen habe ich dadurch aber nicht und zum Glück rechtzeitig die Kurve gekriegt, sonst hätte ich heute, dank der "nett gemeinten" Aussagen anderer eine fette Esstörung - wie so viele.
Die Gesundheit von anderen geht mich gar nichts an, zumal die Sache mit der Gesundheit doch meist eh nur vorgeschoben ist. Und wenn ich angeblich helfen will, dann mit handfesten Ratschlägen, WENN ich danach gefragt werde. Einfach in den Raum zu werfen xy ist ungesund, obwohl der Betroffene das auch selber weiß, führt zu nichts außer Komplexen.
Ansonsten halte ich einfach den Mund und kümmer mich um meinen eigenen Kram.

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"Die Gesundheit von anderen geht mich gar nichts an, "

Also MICH geht die Gesundheit meines Partners und Vater meiner Kinder definitiv etwas an ;-)

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Sprich es nicht an, er wird sich nur noch unwohler fühlen
Wie kochst du? Über Ernährung steuert man sein Gewicht auch sehr gut.
Koche gesünder, informiere dich über eine gesunde Lebensweise. Das ist ja auch für dich selbst sinnvoll.

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Ich koche gesund. Er isst ja aber nicht nur mein Essen. Er entscheidet selbst, was er auf der Arbeit isst oder was er snackt. Das ist eher das Problem.

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…es muss doch gar nicht an „ihrem kochen“ liegen … kann doch auch sein, dass er sich die ungesunden Sachen nach den gesunden Hauptmahlzeiten reinzieht …. Und warum ist sie da überhaupt in der Verantwortung für seine Ernährung , er ist doch kein kleines Kind.

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Ich finde man muss übergewichtige Menschen nicht auf sowas hinweisen, denn sie wissen es selbst. So ein "nett" gemeinter Hinweis tut immer weh und ist wie gesagt überflüssig. Jeder, der zu viel wiegt weiß das eigentlich auch und weiß, dass es nicht unbedingt gesund ist.
Von daher würde ich mich an der Stelle deines Mannes dann schon fragen warum du mir sowas sagst und das mit der Gesundheit könnte ich nicht so ganz glauben, da ich denken würde, dass dir klar sein müsste, dass mir das auch selbst bewusst ist.

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Was ist denn die Alternative? Dass sie nichts sagt und wartet, bis er 20-30 kg Übergewicht hat und sie ihn abstossend findet? Erst DANN etwas sagen? Statt jetzt einfach mal zu Wort melden, die Sorge bekunden dass er wieder wirklich dick wird und er evtl. jetzt noch das Ruder rumreissen könnte? In einer Partnerschaft sollte man auch unangenehme Dinge ansprechen dürfen. Vielleicht brauch er auch einfach diesen Tritt. Dass das bei dir nichts genützt hat heisst nicht, dass es anderen nicht doch die Augen öffnet, jeder Mensch ist anders.

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und übrigens geht abnehmen auch einfacher im Team. Wenn sie weiss, dass er abnehmen möchte (und sie selbst sagt ja von sich, dass sie auch nicht die schlänkste ist) ergo könnte sie MIT ihm zusammen aufs Essen schauen. Nicht vor ihm Chips und Schokolade essen z.B. Oder sich gemeinsame leichte Menüs kochen etc. Einander unterstützen ist hier das Zauberwort.

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Ich würde es auch nicht direkt ansprechen, sondern ihn durch Aktivitäten zu mehr Bewegung bringen
Wenn er sagt er möchte seine freie Zeit mit der Familie verbringen kann man das ja auch gut kombinieren. Öfter mal gemeinsam schwimmen gehen, Rad fahren oder lange Spaziergänge machen, wäre das keine Option?

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Hallo,

ich schließe mich meiner Vorschreiberin an und würde es auch nicht ansprechen; ich denke, ihm ist das sehr wohl bewusst, aber eben nicht auf oberer Priorität, dass er es angehen möchte.

Du schreibst, er hätte sehr viel Stress auf der Arbeit. Da würde ich versuchen anszusetzen und ihm ein möglichst entspannendes Kontrastprogramm bieten, damit er Zuhause runterkommen kann. Er legt ja erfreulicherweise viel Wert auf die Zeit mit euch, mit seiner Familie. Binde ihn in gemeinsame Unternehmungen ein; gibt da ja zahlreiche Dinge, die man als Familie machen kann und die den Alltag vergessen lassen. Und wenn es "nur" ein Spieleabend ist. Vielleicht erhält er dann den für ihn vermutlich sehr wichtigen Ausgleich und er kommt dadurch wieder in Harmonie mit sich selbst, sodass er von ganz allein wieder abnimmt? Ein Versuch wäre es zumindest wert.

LG Deichbrise

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Mein Mann hat dieses Problem auch.
Er hat in laufe unserer Ehe gute 40KG zugenommen und mittlerweile war es an einem wirklich besorgniserregenden Punkt angekommen.
Ich habe ihn klar darauf angesprochen.
"Schatz, ich liebe dich wirklich über alles und du weißt, auch mit mehr Gewicht. Aber ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit. Dir tun die Gelenke weh, du kannst nicht mehr so fit die Treppen laufen und du bist auch träger geworden. Das ist nicht gesund, das wissen wir beide. Gehe bitte zum Arzt und lass dich mal durchchecken, damit wir dann schauen können, wie wir daran arbeiten".
Und er hat es getan. Kam dann in das Adipositas Programm der Uniklinik. Hier wird er psychologisch und mit Ernährungsberatung betreut. Ich selber habe auch viele Tipps und Ratschläge bekommen und passe das kochen daran an, gebe ihm frühs ein gesundes Frühstück ect. mit.
Mittlerweile sind in 9 Wochen schon 12KG runter und er ist fleißig dabei.
Also ja, ansprechen finde ich wichtig. Aber mit den richtigen Worten und den Mann signalisieren, dass man ihn trotzdem noch liebt und es NICHT um den Aspekt des Äußeren geht.

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Hallo,

ich würde es auch offen ansprechen. Dir ist aufgefallen, dass die Love-Handles größer werden, er lieber zu Hause sitzt und Spiele spielt, als aktiv was zu tun und wie man zusammen was daran ändern kann. Fragen, was er sich für Unterstützung wünscht. Die Auszeit von der Familie ist es ja nicht. Aber eine gemeinsame Sportart vielleicht? Joggen gehen oder erst mal mit den 10-12.000 Schritten pro Tag beginnen, um wieder eine Routine zu entwickeln.
Nichts sagen und dann ist's zu spät, ist keine Lösung.

Mein Partner und ich reden offen darüber, treffen Vereinbarungen, unterstützen uns. Aber das tun wir, ab plus 3kg. Und ja, ich merke es natürlich, aber es hilft mir, wenn wir darüber sprechen. Wenn wir vereinbaren, es werden keine Naschsachen gekauft, wir essen mal unter der Woche keine Schokolade usw. Ich versuche sonst, noch mehr Sport zu machen, meine Gedanken kreisen nur um Schokolade und das ist absolut kontra-produktiv. Zusammen ist man doch stark!

Viel Erfolg.

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Ist ihm vermutlich auch selber aufgefallen?
Bei mir ist das normal 😅 hab leider plus/minus 8kg.. schwanke zwischen super gesund und sportlich und mega inkonsequent in allen Bereichen..
Grad wieder zweiteres- und er muss mir das nicht sagen.. das merke ich an der Kleidung, Spiegel.. unter der Dusche.. und dass ich aufhöre mich wohl zu fühlen..
Dann kommt meist irgendwann der Wendepunkt 🙈

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Ich habe es meinem Mann einfach direkt gesagt😂🤷‍♀️. Es geht nicht um body shaming sondern um die Gesundheit! Hab ihn drauf angesprochen was mir auffällt seit der Zunahme (zB die Atmung in der Nacht) und ihn zum Arzt geschickt weil ich mir Sorgen mache. Hat gut ein Jahr gedauert bis er wirklich gegangen ist und ich hab ihn immer wieder daran erinnert (alle 3 Monate).
Auf den Arzt hört er und nimmt wirklich ab.
Ich würde ihn vllt erst mal fragen ob es ihm auffällt und ob es ihn stört und wenn dir gesundheitlich etwas auffällt ebenfalls ansprechen 😀