Mich belastet meine oben genannte Problematik sehr.
Mein Partner macht mir keinen Druck, aber ich selbst merke dass mir das immer wieder aufstehen müssen nach einem Tief mittlerweile sehr schwer fällt und auch meinen Mann belastet.
Er sagt nichts aber ich merke , dass mit mir kaum Planung und verlässliche Absprachen möglich sind, da meist der nächste Depressionsschub kommt oder meine chronische Erkrankung wieder schlechter wird.
Ich habe eine neurologische Erkrankung seit einigen Jahren , hatte aber seit der Jugend schon Depressionen, stationäre Aufenthalte inklusive.
Es war für mich daher schwierig, einen Beruf zu erlernen, hab ich aber letzten Endes geschafft.
Für die Kinder war es natürlich auch alles schwer aber als die beiden geboren wurden, ging es mir einige Jahre zuvor richtig gut und ich dachte , die Depressionen seien endgültig weg.
Leider war das nicht so, so dass ich oft nicht verlässlich für die Kinder da sein konnte das hat der Vater dann übernommen oder die Großeltern.
Das ging dann oft mit Jobverlust und finanziellen Problemen einher.
Mittlerweile sind die Kinder erwachsen.
Wenn es mir gut geht, arbeite ich , aber ich kann halt nichts planen, z.b, kann ich nicht sagen, ok, ich arbeite jetzt mal 5 Jahre 30 Stunden, damit wir uns einen Umzug oder eine neue Wohnung leisten können.
Das funktioniert nicht, weil entweder eine depressive Phase oder ein Schub der Erkrankung dafür sorgen, dass ich wieder aufhören muss zu arbeiten.
Im Moment bin ich seit August auch wieder zu Hause, hab davor aber über drei Jahre 20 Stunden die Woche gemacht, das war wahrscheinlich zu viel für mich sagt meine Therapeutin.
Aber ich wollte es unbedingt so machen, ich will mir dann immer was beweisen , zeigen dass ich belastbar und verlässlich bin.
Wenn es mir gut geht, bin ich das ja auch, aber das geht halt nicht dauerhaft gut.
Mein jetziger Partner und auch mein Ex Mann waren oft unfreiwillig für die Finanzen alleine verantwortlich, wir konnten nie eine Finanzierung für ein Haus abschließen, da mein Gehalt dauerhaft dafür nötig gewesen wäre.
Mein Partner sagt, es ist schon blöd dass wir mit Geld von meiner Seite nie dauerhaft rechnen können, so lässt sich finanziell nichts planen.
Es ist so, dass ich meinen eigenen Ansprüchen an finanzielle Selbständigkeit und Gleichberechtigung nicht gerecht werde.
Ich habe normalerweise die Einstellung dass beide Partner arbeiten sollten, und hatte den Anspruch auch immer an mich.
Die Finanzierung der Familie sollte nicht bei einem liegen, so denke ich.
Es macht mich traurig und wütend auf mich selbst dass ich diesen Anspruch nicht erfüllen kann.
Meinwm Partner und auch meinem Ex Mann war diese Gleichberechtigung auch wichtig, nur konnten/ können sie das mit mir nicht umsetzen und müssen damit leben eine Partnerschaft zu führen die eben da in einer nicht gewünschten Schieflage ist.
Kann das überhaupt gut gehen, ich hab Sorge dass mein Partner sich irgendwann eine gesunde Frau sucht, mit der man planen kann und auf die er sich verlassen kann was ihre Arbeitsfähigkeit angeht.
Allerdings muss ich sagen, dass die Beziehung zu meinem Ex Mann nicht daran gescheitert ist.
Was sagt ihr dazu?
Keine Planungssicherheit wegen Depressionen, bzw chronischer Erkrankung
Vielleicht wäre es eine prima Idee zuerst einmal mit deinem Mann darüber zu sprechen? Relevant ist doch letztlich was er denkt.
Ich kann verstehen, dass du dich selbst über dich nervst. Allerdings wird dir das kaum weiterhelfen, im Gegenteil. Meiner Meinung nach bleiben zwei Wege:
1. Du stehst dazu, machst dir kein schlechtes Gewissen mehr. Das bist du, so bist du, basta. Du wirst im Nu anders wirken.
2. Frage: Nimmst du stabilisierende Medikamente? Ich frage, weil meine Mutter sich jahrelang als Versagerin gesehen hat, dass sie meistens ohne Medikamente nicht funktionieren kann. Auch meine Nichte ist depressiv und hat oft Schübe, sobald sie die Medikamente abgesetzt hat. Ich finde, die „Mittel“ sind eine Bereicherung. Sie machen nicht abhängig, stabilisieren, man hat wieder Lebensfreude, Energie. Wenn man die nun aufgrund der Krankheit braucht, dann sollte man die eben nehmen, wenn nötig ein Leben lang. Ich finde die Lösung so wunderbar, aber wohl einige Menschen fühlen sich beschämt, weil sie ohne nicht wie „die anderen“ funktionieren können. Erstens weiss man nie, wie/womit andere auf den Beinen bleiben und zweitens ist es doch kein Grund, sich schlecht zu fühlen. Wenn meine Mutter/Nichte stabil sind, geht es allen gut, nicht nur sich selbst. Dies ein paar ermutigende Worte, falls das ein Thema bei dir sein sollte.
LG
Ich bin an der Stelle deines Mannes. Mein Mann hat ebenfalls eine neurologische Erkrankung die ihn immer mal wieder arbeitsunfähig macht. Die letzte gute Phase ging jetzt 3 Jahre, aktuell ist er wieder krank. Er hat deswegen auch schon seinen Job verloren, er war in einer leitenden Position. Aktuell ist er in einer "Hilfskraft"-Stellung, etwa 4-5 Stufen unter seiner Tätigkeit vor seiner Erkrankung. Das ist scheisse, ganz klar. Und genau so hart ist es für die Angehörigen.
Ich habe schon seit 1.5 Jahren so "ein Gefühl" und deshalb angefangen, Geld zu sparen für den Notfall. Jetzt ist der Fall eingetreten. Es ist wie es ist ich liebe meinen Mann, er hat diese Krankheit, das ist halt das Leben. Wir versuchen uns nicht unterkriegen zu lassen, bleiben an allen möglichen (neuen) Therapieansätzen dran und leben "einfach" unser Leben so wie es halt gerade ist. Ich kann ihn nicht einfach heilen, also was bleibt mir als es einfach mit ihm durchzustehen? Im Guten wie im Schlechten.
Hallo...
das was du beschreibst, ist genau so wie bei meiner Mama.. ok sie ist älter.. aber darf ich fragen ob du irgendwelche Medikamente bekommst? Meine Mama bekommt z.b alle 3 Wochen eine Spritze, damit es ihr gut geht.
Das ist echt eine sch,, Krankheit. Ich bin damit aufgewachsen und hatte trotz Klinkaufenthalte eine gute Kindheit. Für aussenstehende ist das echt schwer sich da rein zu versetzen.
Ich wünsche dir alles gute
LG
Medikamente gegen Depressionen hab ich schon viele ausprobiert, nichts hilft dauerhaft, ich hab aber Nebenwirkungen, die sich wiederum negativ auf meine neurologische Erkrankung auswirkt.
Und ich stehe oft neben mir , bin wie ferngesteuert was wiederum meine Ängste verstärkt.
Also kurz gesagt, Medikamente sind keine Lösung für mich.
Die Depressionen kommen immer wieder ob mit oder ohne Medikamente.
Daher bin ich schon vor Jahren in Abstimmung mit Neurologe und Psychiater zur Erkenntnis gekommen, dass ich keine Psychopharmaka mehr bekomme, wegen der bei mir nicht vorhandenen Wirkung bzw der Nebenwirkungen die für eine Verstärkung dr Depressionen sorgen.
Mein Partner nimmt es wie es ist, ich hab einfach das Gefühl, minderwertig zu sein.
Alle Freunde und meine Geschwister haben immer durchgängig gearbeitet, haben interessante Jobs und Aufgaben, können sich auf sich selbst und ihre Leistungsfähigkeit verlassen.
Mich freut das, aber ich vergleiche mich automatisch und dann denke ich mir ,dass ich da nicht ansatzweise mithalten kann.
Während andere neue Herausforderungen annehmen, bin ich mal wieder völlig unten, komme kaum aus dem Bett, kann nicht geradeaus denken und verpasse soviel.
Ich sehe wie normale Menschen leben können und das ist für mich unerreichbar.
Hallo,
du solltest dich nicht nur über Job, Einkommen und Eigenheim definieren. Du hast doch sicher andere Qualitäten, wie eine tolle Mutter zu sein. Vielleicht hast du ein spannendes Hobby oder ein solches würde dir Freude bereiten und du könntest dich ohne Druck verwirklichen? Du tust das, was dir möglich ist. Warum findest du damit nicht erst mal deinen Frieden, denn nur du alleine setzt dich unter Druck. Das macht kein Partner und kein Aussenstehender. Und daran solltest du mit Unterstützung deiner Therapeutin auch arbeiten. Vielleicht ist es ein Ehrenamt, was dich glücklicher macht? Vielleicht was anderes? Höre doch mal in dich rein und finde es heraus.
Wenn deinem Partner was nicht passt, ist er sicher erwachsen genug, dies zu kommunizieren. Alles andere bleibt deine Interpretation. Die bringt dich nicht weiter. Offen reden und dann handeln.
Alles Gute für dich.
Du bist krank und diese Erkrankung wird nie dauerhaft verschwinden. Das ist Tatsache.
Das wird auch dein Partner wissen. Muss es denn ein eigenes Haus sein? Müsst ihr euch wirklich so eine große Verantwortung ans Bein binden, wenn’s doch so überhaupt nicht zu dir/euch passt?
Ihr seid zu 2., eine kleine Wohnung reicht, für die ihr keine allzu große Verantwortung habt (Reparaturen etc.). Du bringst ein, was du schaffst und nutzt positive Phasen aus, darauf solltest du stolz sein.
Ich verstehe, dass es sehr belastend ist, auch für deinen Partner. Aber ich würde versuchen, ein positives Mindset zu finden, Lebensumstände zu schaffen, die auch in schlechten Phasen zu stemmen sind (z.B. statt dem Hauskauf lieber Geld aus deinen guten Zeiten sparen, um schlechte zu überbrücken).
Wenn du nicht dauerhaft arbeiten kannst, aufgrund von Erkrankung, welche Möglichkeiten hast du (Frührente/Unterstützung etc.)? Dass du dann auf unbestimmte Zeit 0€ Einkommen hast ist ja auch für dich persönlich nicht so gut. Vllt gibt es da neben der Therapie Beratungen?
Ich wünsche dir alles Gute!