Beziehungs-Aus, Probleme Schwiegermutter

Hallo ihr Lieben, ich muss mich einfach mal auskotzen. Viele von euch werden die Probleme mit Schwiegermutter kennen ...

Ich bin seit 2,5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich habe sehr schlechte Familienerfahrungen, die noch therapeutisch aufgearbeitet werden. Ich selbst bin auch niemand, der gerne mit Familie aufeinander hockt und lange Spieleabende mit Alkoholkonsum verbringt. Mein Freund ist sehr eng mit seiner Familie, sie wohnen knapp 600km auseinander. Mehrmals im Jahr gab es gegenseitige Besuche oder Urlaubsreisen. Er kennt es nur so. Er kennt es auch, dass die Großeltern mit in den Urlaub fahren. Ich kenne so etwas gar nicht und die Enge wird mir oftmals zu viel.

Anfangs hat er fast nur von seiner Mum gesprochen. Wollte mir ihre Meinung mitteilen. Sie wollte gemeinsame Urlaubsreisen. Ich war völlig überfordert, entsprach es doch nicht meiner Vorstellung. Jedoch habe ich mir immer eine Ersatzfamilie gewünscht. Ich habe auch noch nie Probleme mit Schwiegerfamilien gehabt. Es ist das erste Mal so eskaliert.

Nach 9 Monaten Beziehung ergab es sich, dass wir endlich mal zu Ihnen fahren konnten. Seitens des Vaters bin ich sehr herzlich aufgenommen worden, die Mutter war sehr unsicher und überfreundlich. Sie stellte viele Fragen zu meiner Familie und wie es bei uns so abläuft. Sie äußerte auch, dass ihre Familie ja sehr extrem sei. Ich habe mich sehr unsicher gefühlt, klein gemacht und wollte nur akzeptiert werden. Ich habe mich sehr wohl gefühlt bei seiner Familie, aber dann doch so überfordert, dass wir den Besuch nach 2 Tagen abgebrochen haben. Seiner Mutter zu Liebe blieben wir bis nach dem Mittagessen (sie schmollte, dass sie doch so viel geplant hätte für uns).

4 Wochen nach diesem Besuch zogen mein Freund und ich zusammen. Ich bin 60km in seine Stadt gezogen. Wir waren so happy. Seine Eltern wollten beim Umzug helfen - von ihm kam die Aussage, sie würden auf einer Luftmatratze bei uns schlafen und mein Wunsch, dass sie ins Hotel gehen, sei für die fremd. Letztendlich haben wir den Umzug mit Freunden alleine geschafft. Ich telefonierte noch mit seiner Mum und ich hatte das Gefühl, sie wollte Hilfe aufdrängen. 3mal wiederholte sie "wir hätten euch so gern geholfen..." - laut meinem Freund hätte ich auflegen sollen. Ich machte mich klein und blieb freundlich und unsicher.

Es ging dann weiter, dass seine Mum immer sehr viele WhatsApp an ihren Sohn schrieb. 3mal hintereinander rief sie ihn an. Manchmal in Situationen, wo man Zweisamkeit genießen möchte. Mir wurde es immer mehr zu viel und zu eng.

Sie plante seinen 30. Geburtstag. Sie wollte eine Reise mit der ganzen Familie. Ich lehnte ab, auch wegen unserem Hund. Also wurde diese Reise ohne mich geplant. Zunächst war das völlig ok für mich.. es war geplant, seinen 30. Geburtstag als Paar zu verbringen und am nächsten Tag wäre mein Partner dann zu seiner Familie gefahren.

Tja, ich wurde depressiv. Ich kam in meiner neuen Heimat nicht so zurecht, wie wir es uns vorgestellt hatten. Ich ging auf Ablehnung, wollte niemanden zu Besuch. Nur meinen Partner. So kam es dann auch, dass wir den 30. Geburtstag nicht wie geplant gemeinsam verbringen konnten. Also wollte ich dann, bevor ich gar nichts von meinem Partner habe, mit auf die Reise gehen. Mein Hotelzimmer hätte ich selbst bezahlt.
Es gab eine riesen Diskussion mit seiner Mum, weil sie sich so spontan nicht umstellen konnte und es ihr mit unserem Hund zu stressig gewesen wäre. Daher war ihr Angebot, die Reise abzusagen und es uns bei Ihnen zu Hause gemütlich zu machen. Woh gemerkt, es fiel meinem Freund auch richtig schwer, sich durch zu setzen. Er liebt seine Mum sehr und will sie nicht enttäuschen. Ich schrieb dann auch noch mit ihr. Ich wollte ebenfalls nicht, dass die Reise wegen mir abgesagt wird.

Er verbrachte ein wunderschönes WE mit seiner Famiie am Meer und ich ärgerte mich.

Meine Depressionen wurden schlimmer und Weihnachten näherte sich. Es war für seine Familie das erste Fest ohne ihn. Für mich war es völlig normal, Weihnachten mit seinem Partner im kleinen Kreis zu verbringen, vor allem mit einer Depression. Es gab einen riesen Streit, weil mein Partner Weihnachten nicht richtig abgesagt hatte. Er schrieb nur eine WhatsApp, was seine Mum richtig enttäuscht hatte. So kam es zu Telefonterror aller Familienmitglieder. Dann saß sie wohl zu Hause und weinte, dass die Familie kaputt gehen würde. Mein Freund litt und zog sich zurück. Er stritt auch sehr mit mir. Es fielen sehr verletzende Worte, auch über seine Mum. Meine Eltern würden so nie reagieren. Im Gegenteil. Sie sagten auch, mein Freund müsse mal deutliche Worte finden. Damals hieß es auch, dass er sich sehr unter Druck gesetzt fühlt. Von seiner Familie, aber auch von ihm.

Wenige Wochen später plante ich einem Besuch bei uns. Ich schrieb mit seiner Mum WhatsApp-Nachrichten. Wir hatten damals nur unser Bett. Keine Couch. Es blieb also nur eine Luftmatratze oder ein Hotel. Seine Mum ging so sehr an die Decke, dass sie mich komplett verletzt hat. Sie verletzte mich mit den Worten "ich sei ohne Familie und Freunde, was sie nicht kennt. Ich würde ihren Sohn nur ohne Familie wollen" ... egal was man gesagt hat, alles verletzte sie und alles wurde als Ablehnung gewertet.

Im Sommer war mein Freund 3,5 Wochen mit ihnen im Urlaub. Diese Reise wurde vor meiner Zeit geplant. Vorher stritten wir uns sehr. Er kündigte bei seiner Mum an, dass er evtl nicht mitkommen könne, weil meine Depression immer schlimmer werden würde. Sie hatte dafür kein Verständnis bzw äußerte sie stark ihre Gedanken und Gefühle. Genauso lieg es auch a , als mein Freund Weihnachten 2020 seinen Besuch abgebrochen hat um mir bei meiner Corona-Erkrankung zu helfen, weil ich niemanden sonst hatte. Für seine Mum wären meine Eltern zuständig gewesen.

Kurz vor seiner Urlaubsreise mit den Eltern, erkrankten meine Eltern beide gleichzeitig an Krebs. Bösartig. Der Urlaub stand auch deswegen auf der Kippe... Aber mein Freund hatte panische Angst mit seiner Mum darüber zu reden. Er sah keinen Anlass, sie darüber zu informieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte er das Gefühl, dass sich alles nur noch um mich drehen würde. Recht hatte er. Nur suchte ich mir weder meine Depression aus, noch die Erkrankung meiner Eltern. Und doch habe ich mich geschämt ihn so zu vereinnahmen.

Die Reise verlief mit dem ein oder anderen Streit gut und danach lieg es auch zwischen uns ganz gut. Bis zum nächsten Streit.

Seine Mum ging uns wieder auf die Nerven, weil sie ein Paar Socken haben wollte, welches bei uns lag. Sie wollte dieses verschenken. Nachdem sie mir dann 6 Stunden mit Nachrichten zugesagt hat, habe ich mich wieder klein gemacht und ihr die Socken per Post zugeschickt. Angeblich hat mein Freund ihr da die Meinung gesagt. Leider hat es sich mittlerweile so entwickelt, dass ich kaum noch was mitbekomme. Sie telefonieren auch nicht mehr vor mir. Laut meinenm Partner würde ich dann immer etwas falsch verstehen und wir nur wieder streiten. Diese Entwicklung macht mich zusätzlich traurig.

Kurz danach gab es wieder einen Steit mit seiner Um. Es war Samstag Abend nach 22 Uhr. Mein Freund schlief ausnahmsweise schon. Ich wollte gerade schlafen und hatte Schlafstörungen. Jedenfalls kamen dann 5-6 Nachrichten hintereinander von ihr, mein Freund wurde wach, zeigte mir sein Handy und ich war so sauer, dass ich ihr schrieb, sie solle bitte aufhören, so viele Nachrichten hintereinander zu schicken. Es ging nur um die Masse und wieviel Druck das auslöst. Sie verstand es wieder so, als wenn sie keine Nachrichten an ihren Sohn schicken dürfte. LLeider war ich dann so angespannt, dass ich nicht sehr freundlich blieb. Zu recht betitelte sie mich dann als frech. A nächsten Tag tleefonierte mein Freund mit ihr, wieder nicht vor mir, und am Ende kam es zu einem neuen Streit. Und das er mir nicht mehr alles über seine Mum erzählen könne, dass es da kein Vertrauen mehr gibt. Dabei wollte ich ihm nur helfen. Auf Anraten meiner Therapeuten wollte ich ihm helfen, sich ein Stück weit zu lösen. Weniger druck ausgesetzt zu sein. Es tut ihm ja jedes Mal weh, wenn seine Mum weint. Das habe ich versucht ihr rüber zu bringen, damit auch sie was ändern kann. Naja nun bin ich die Blöde.

MeinFreubd vergleicht mich auch immer wieder mit ihr. Dass wir beide sehr ähnlich ticken. Da hat er leider Recht. Wir haben beide Verlustängste. Wir sind beide impulsiv, ich kann auch mehrmals anrufen oder Nachrichten schicken. All das möchte ich jedoch nicht, ich arbeite hart dran, dieses Verhslten zundern. Allein weil ich sehe, was es mit ihm macht und auch weil ich immer dafür einen Streit kassiert. Seine Mum in meinen Augen aber nicht. Sie sei nun mal so. Allerdings muss man auch sagen, dass es sich im Vergleich zum Anfang sehr gebessert hat. Der Kontakt ist deutlich reduzierter. Nur das eigentliche was mich stört, ich bekomme nichts mehr mit und fühle mich wie eine Außenstehende. Ich fühle mich wie seine Freundin, die nun mal da ist, aber nicht wie die Frau, die mit ihm zusammen lebt. Es war nur nie meine Absicht. Ich wollte eine liebe Schwiegerfamilie, in der ich vollkommen akzeptiert werde. Dazu gehört auch, zu verstehen, dass ein Zu VIEL mich sehr ängstlich macht und ich die FLUCHT antrete. Ich habe auch die Neigung, anderen Menschen grundsätzlich böses zu unterstellen. Wobei ich von meinem Freund gehört habe, dass seine Mum sich eine große Familie wünscht, mit Partnern. Das Gefühl bekomme ich von ihr jedoch nicht.

Mittlerweile ist unsere Beziehung mit so vielen Streitereien und Verletzungen quasi vor die Wand gefahren. Es gibt kaum noch Nähe, aber wir hoffen weiter. Wir reden so viel über alles, was manche Außenstehende einfach nur bewundern. Für mich bleibt seine Mum ein großes Thema. Ich fühle mich von meinem Freund nicht genug beschützt oder geliebt in solchen Momenten. Er versucht dann zu deeskalieren, in dem gegenseitiges Verständnis aufgebaut wird. Und dann kehrt man zur Normalität zurück.Mit seiner Mum tut er dann so, als sei nichts gewesen. Ich hingegen spüre noch sehr lange Kühle von ihm. Gestern meinte er, seine Mum hätte nun mal die Meinung, ich würde ihn ohne Familie wollen. Ich Soll ihr zeigen, dass es nicht so ist.

Nun lange Rede kurzer Sinn. Ich möchte mein Verhalten ändern, ich möchte Teil dieser Familie werden, aber ich weiß nicht wie. Vor einem erneuten Besuch bei Ihnen habe ich große Angst. Ich schätze seine Mum schon so ein, als das Spitzen von ihr kommen könnten und es Streit geben wird. Dass mein Freund nichts mehr vor mir macht, auch verständlich. Ich habe zu oft etwas falsch verstanden und überreagiert. In meiner Familie gibt es schon länger eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe und mein Freund wird geliebt. Meine Eltern geben ihm das Gefühl, dass sie sich freuen, dass er da ist. Wie gesagt, all das fehlt bei seiner Familie und seine Mum wollte die damalige Freundin des Bruders auch nicht in der whatsapp-Gruppe haben. DSie war trotzdem drin. Mein Freund handelt aber selten nach dem Prinzip "trotzdem". Er stellt mir sogar die Frage, wie man eine Bindung aufbauen soll, wenn sie uns nie besuchen dürfen.

Hat jemand einen Rat für mich, wie ich die Kiste aus dem Sand ziehen kann?! Ich wollte nie jemanden ablehnen und meine Beziehung riskieren. Ich wollte nur weniger enge, Druck und ein weniger zu viel. Mein Freund kennt dieses zu viel auch nur so und kann mittlerweile mehrere Anrufe und Nachrichten hintereinander ignorieren. Anfangs ging das nicht. Aber es hat sich gebessert, nur fühle ich mich trotzdem wie die einzig Blöde und ich glaube auch nicht, dass mein Freund mich beschützen will, indem ich nichts mehr mitbekomme. Sondern eher will er sich selbst und seine Mum vor einem Streit schützen, bevor ich wieder etwas falsch verstehe und überreagiere.

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Sorry, wenn ich das mal so raushauen muss, aber ich empfinde für 2,5 Jahren Beziehung das ihr ganz schön viel Drama habt!
Er war daheim nicht abgenabelt bzw. mag seine Familie sehr und du hast in den Jahren alles versucht im einen Keil zwischen zu treiben. Dann die Depression, er hat sich emotional von der abhängig gemacht, weil du mit deinen Depressionen alles bestimmt hast& dann geht die Kommunikation mit der Mutter über 6h per WhatsApp wegen ein paar Socken. Also alles in allem viel Drama. Ich kann seine Mutter verstehen mit den Worten „du willst meinen Sohn, nur ohne Familie“. So wie du dich verhältst, würde ich das als Mutter auch so sehen.
Nur weil du das nicht so kennengelernt hast, leider! & das tut mir leid für dich, hast du es irgendwie geschafft das er sich nicht mehr mit seiner Mutter (Familie) so verhalten darf und kann wie er es kannte. Klar muss man sich etwas abnabeln usw. Aber Weihnachten ohne Familie zu verbringen und nur mit dem Partner, nur weil DU das so kennst! Kein Wunder das die Familie die er liebt, so reagiert.
Ich finde er verbiegt sich für dich aufs Äußerste damit du zufrieden bist und das nach 2,5 Jahren.
Ich schätze es sehr, das er das so das mitgemacht hat.

Es ist auch möglich, das ich das alles falsch verstanden hab was du da so schreibst, dann sei es mir verziehen.

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Dem schließe ich mich mal an. Ich wollte in etwa das gleiche schreiben.

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Dachte ich mir auch. Hab einen Teil zugegebenermaßen aber auch lediglich überflogen, weil ich ab der Hälfte des Posts eigentlich bereits mit dem obligatorischen "mittlerweile bin ich auch noch in der xx. Woche schwanger" gerechnet habe.
Alleine, eine angepisste Nachricht zu schicken, weil einem "zuviele" Nachrichten auf dem Telefon des Partners eingehen...einfach drüber und übergriffig. Bewundernswert, dass der Freund diesen Terz seit 2,5 Jahren mitmacht.

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Meine Güte, du verbiegst dich und leugnest deine Bedürfnisse und kriechst für diese Ersatzfamilie? Mädel, steh für dich ein! Respektvoll und freundlich sein ja - aber klein machen, um akzeptiert zu werden und dir Elternersatz zu suchen - nein.

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Ich kann seine Mutter verstehen. ich kann auch deinen Freund verstehen. Und dich auch.
Schwierig finde ich einfach, dass dein Freund ständig für dich da sein muss, wenn du depressiv bist. Depressionen sind wirklich hart, aber den Partner dafür von der Familie weg zu ziehen, da kann ich die Mama schon auch verstehen.
Die Mama hängt meines Erachtens aber noch viel zu sehr an ihm, was zwar blöd ist aber sie ist eben die Mama.

Habt ihr schon Mal alle über eure wirklichen Gefühle gesprochen? Ohne Beleidigungen? Das könnte helfen, euch gegenseitig zu verstehen.

Tipps habe ich ansonsten keine, und da du schon in Therapie bist, glaube ich nicht, dass ich da noch weiser wäre.
Aber ich finde gut, dass du deine Probleme in verschiedene Richtungen angehst.

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Das liest sich schon sehr stressig.
Da muss Dein Freund mehr Abstand schaffen und Grenzen ziehen.
Ein gutes Verhältnis zu den Eltern ist wichtig aber diese Familie ist ja schon übergriffig!

Das zu klären ist Sache Deines Freundes.

Bleib nett aber lass Dich nicht so überrumpeln.

Auf Dauer kann das kein Zustand sein.

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Grenzen ja! Aber Abstand? Wieso darf eine Mama kein sehr enges Verhältnis zu ihrem Sohn haben? Der Sohn scheint ja kein Problem damit zu haben, nur die Partnerin.
Sie wohnen ja weit auseinander, Mutti wird also nicht täglich auf der Matte stehen. Und sich über ein paar Nachrichten hintereinander aufzuregen… naja. Nervt vielleicht aber wie viele Nachrichten in welchem Zeitabstand sind denn okay bitte? Mal ehrlich sie soll TE mit allen Fehlern und Umständen akzeptieren aber TE stören ein paar Nachrichten. Ich empfehle sich mal vorzustellen man hätte einen Sohn und die Schwiegertochter würde so handeln.
Das TE sich klein macht ist ja wohl nicht das Problem der Schwiegermutter. Klar sollte sie etwas Rücksicht nehmen und Übernachtung bei uns wäre mir auch etwas zu viel(ich würde es zulassen aber habe auch keine Depressionen) aber ich finde hier hat die TE das größte Problem und finde es richtig und recht das sie sich nun annähern will. Ihrem Freund zu liebe vor allem. Die schwiegermama muss auch Dinge ändern und sich für einiges entschuldigen aber wie ich das sehe fühlt sie sich gerade nur abgelehnt und als ob die TE die tolle Beziehung zwischen ihr und sich gefährdet oder zumindest einschränkt. Genauso wie TE bei jedem Telefonat etwas falsch versteht ist es sicher auch bei der Mama. Die Beziehung ist belastet mit falschem Verhalten , Egoismus und Missverständnissen auf beiden Seiten. Da hilft reden.

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Mir tut dein Freund leid. Bei 600 Kilometern Entfernung ist es eigentlich schwer, eine enge Beziehung zu halten. Spontane Besuche gehen nicht.
Du kennst es aus deiner Familie nicht, dass man ein enges Verhältnis hast, wünscht es dir eigentlich - aber dann auch wieder nicht.
Naja, was soll man da machen?
Ich finde es ein wenig seltsam, wie du über deine Depressionen schreibst. Das klingt so ein bisschen so, als kämen sie dir ja ganz recht - denn mit Depris kann man ja nicht Weihnachten mit anderen verbringen.

>>Er verbrachte ein wunderschönes WE mit seiner Famiie am Meer und ich ärgerte mich.<<
Worüber?

>>Nur das eigentliche was mich stört, ich bekomme nichts mehr mit und fühle mich wie eine Außenstehende. Ich fühle mich wie seine Freundin, die nun mal da ist, aber nicht wie die Frau, die mit ihm zusammen lebt. Es war nur nie meine Absicht. Ich wollte eine liebe Schwiegerfamilie, in der ich vollkommen akzeptiert werde. Dazu gehört auch, zu verstehen, dass ein Zu VIEL mich sehr ängstlich macht und ich die FLUCHT antrete. Ich habe auch die Neigung, anderen Menschen grundsätzlich böses zu unterstellen. Wobei ich von meinem Freund gehört habe, dass seine Mum sich eine große Familie wünscht, mit Partnern. Das Gefühl bekomme ich von ihr jedoch nicht.<<

Du willst keine Nähe, aber die von dir geschaffene Distanz macht, dass du dich als Außenseiterin fühlst?
Du willst vollkommen akzeptiert werden, und zwar so, dass alle auf DICH Rücksicht nehmen müssen - und wie ist es umgekehrt?
Du hast die Neigung, allen erstmal böswilliges zu unterstellen - die arme Schwiegerfamilie.
Du hast nicht das Gefühl, dass du willkommen bist? Naja, wie auch? Du eckst überall an und gehst überall auf Widerstand.
Die Mutter freut sich, dich kennenzulernen, aber du brichst den Besuch ab usw.usw.
Auf dich als Schwiegertochter hätte ich auch keinen Bock, das ist ja wie ein Eiertanz mit dir.

>>ich glaube auch nicht, dass mein Freund mich beschützen will, indem ich nichts mehr mitbekomme. Sondern eher will er sich selbst und seine Mum vor einem Streit schützen, bevor ich wieder etwas falsch verstehe und überreagiere.<<

Na, das glaube ich auch und verstehe deinen Freund vollkommen.
Respekt, dass er es überhaupt so lange mitgemacht hat.
An deiner Stelle würde ich ihn freigeben, damit er sich eine Freundin suchen kann, die IHN akzeptiert und seine Art des Familienlebens. Er muss sich ja für dich völlig verbiegen.

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Hallo,

das klingt alles extrem ungesund. Ich sehe in eurer Beziehung einige Herausforderungen.

1. Dein Freund. Er hat sich noch nicht richtig abgenabelt, trotz Entfernung. Er traut sich nicht, Dinge bei ihnen offen anzusprechen, er lässt sich (emotional) unter Druck setzen, er tut sich schwer damit, Grenzen zu setzen.

2. Seine Eltern. Sie scheinen sehr aufdringlich zu sein, lassen es ihrerseits auch nicht zu, dass sich ihr Sohn von ihnen löst. Verlustängste sind sehr ausgeprägt. Über eine gesunde Anteilnahme am Leben des eigenen Kindes geht ihr Verhalten weit hinaus.

3. Du selbst. Du hast ebenfalls Verlustängste, verbiegst dich, um mit aller Gewalt in dieses Konstrukt zu passen, obwohl du eigentlich spürst, dass es so nicht funktioniert. Das geht sogar so weit, dass du in eine Depression verfällst, die die Problematik natürlich nicht einfacher macht.

Die einzige Lösung aus meiner Sicht wäre, dass dieses "Beziehungskonstrukt" neu aufgebaut wird. Jeder von euch, insbesondere auch dein Partner, muss seine Rolle und seinen Anteil an der aktuellen Problematik überdenken. Für mich heißt das, dass endlich ein Abnabelungsprozess stattfinden muss zwischen Eltern und Sohn. Dass sie, aber auch du an ihrer Verlustangst arbeiten müssen. Man verliert nämlich im Idealfall gar nichts, sondern gewinnt etwas dazu.

Dazu muss ein offenes Gespräch her, ohne Angst vor Enttäuschung oder Erwartungen, die nicht erfüllt werden können. Letzteres ist nämlich völlig normal und kann nicht immer vermieden werden. Macht euch (jeder für sich und dann auch gemeinsam) Gedanken, wie ihr es zukünftig gestalten könnt und möchtet, welche Kompromisse möglich sind und welche nicht. Und dann sprecht mit seinen Eltern und seid ehrlich.

Ich wünsche euch, dass ihr diesen dicken Knoten entwirren könnt.

Liebe Grüße,
DieKati

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Könntest du einmal sachlich auf deine einzelnen Punkte genauer eingehen? Ich habe eben mit meinem Partner gesprochen und er versteht nicht, was abnabeln bedeutet. Er sagt, er putzt und wäscht seine Wäsche selbst, ruft nicht ständig nach Rat und ist daher kein Muttersöhnchen. Urlaube macht er auch nur, weil er sich solche nicht leisten kann und eben mit eingeladen wird.
Er hätte auch nie verstanden, warum ich zu ihm sagen würde, er solle bei Mutti bleiben. Ich konnte ihm nicht so gut erklären, was gemeint ist. Auch Punkt zwei mit der gesunden Anteilnahme kann ich ihm nicht verständlich erklären. Aber deine aufgezählten Punkte könnten auch meine Worte sein.

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Die ungesunde Beziehung zwischen ihm und seinen Eltern schreit für mich aus deinem Text förmlich heraus. Dass einige andere hier es normal finden, wie diese Eltern-Kind-Beziehung abläuft, finde ich irgendwie seltsam. Sonst heißt es immer, der Mann solle für seine Partnerin einstehen, aber er steht ja nicht einmal für sich selbst ein. Er hat sogar Angst, mit ihnen ehrlich zu sprechen, wenn's unangenehm werden könnte. Sie planen seinen Geburtstag, sie planen Urlaube, sie rufen ständig an sie sagen selber, sie seien da "extrem" und so empfinde ich es auch. Für mich liest es sich nach viel Druck, der da mit reinspielt. Da ist es dann auch egal, dass er seine Wäsche selber wäscht - darum geht's ja in dem Fall überhaupt nicht.

Seine Reaktion bedeutet für mich, dass er daran allerdings wohl nichts ändern möchte. Er sieht seinen Anteil an der Situation nicht. An solch einer Situation ist aber meiner Meinung nach niemals einer allein schuld. Du erkennst ja selber, dass du nicht unbeteiligt an dem Problem bist, dass auch du stellenweise zu weit gegangen bist, und arbeitest dagegen an, sogar mit Therapie. Dich alleine abarbeiten wird dir aber nichts bringen, im Gegenteil.

Wenn die so eng sind, wird da niemand Platz haben, der das nicht uneingeschränkt gut findet, wie sie das handhaben.

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Ich bin da voll bei der Mutter deines Freundes. Sie verbiegen sich gefühlt nonstop für dich. Du hingegen verstellst dich ("hab mich klein gemacht") und dann grätscht du dauernd überall rein? Ich kann auch deinen Freund verstehen, wenn er langsam die Geduld verliert. 600km fahren und dann brichst du, vermutlich aus Sicht seiner Familie, ohne Grund nach 2 Tagen ab. Ständig brichst du Streits vom Zaun mit deinem Freund, wenn er irgendwie mal irgendwas mit seiner Familie unternimmt.

Und das "Ich kenne es nicht, dass man Weihnachten mit der Familie feiert" doch, das ist eigentlich sogar eher der Standard hierzulande. Ich finde, dein Freund sollte nicht wählen müssen zwischen dir und seiner Familie. Du musst nicht immer mit wenn dir das zu viel wird, ganz klar. Aber dein Freund sollte zu seiner Familie gehen können wann immer er will. Ihr passt offenbar einfach nicht zusammen wenn du damit nicht klar kommst..

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Hallo.

Ich vermute, viele Ursachen dieser Probleme liegen in Deiner Depression.

Wer hat diese diagnostiziert, ein Facharzt? Wie wird sie behandelt (Medikamente und Psychotherapie)?

Dein Freund - und weil er so eng mit seiner Familie ist, auch diese - scheinen hier vieles nach deiner Erkrankung richten zu müssen. Partner bzw. die Familie sind aber keine Ärzte/Therapeuten.

Ja, ich finde, es liest sich anstrengend mit der Schwiegermutter. Wäre mir auch zuviel. Aber Dein Verhalten liest sich leider ebenso anstrengend und kompliziert.

Wichtig wäre eine adäquate Behandlung bei Dir und vielleicht auch, dass Dein Freund sich ebenfalls Hilfe für Angehörige eines an Depressionen Erkrankten sucht.

Viele Grüße

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Dein Freund ist das Problem, solange es sich nicht ändert, hat es keine Zukunft.

Er hat sich nicht abgenabelt und sie lässt ihn nicht gehen, du stehst dazwischen und wirst immer dazwischen stehen.

Er muss endlich seiner Mutter klar machen, dass du seine Freundin bist.

So wirst du nie glücklich werden.

Sie wird nie aufhören, weil sie doch die Mutti ist.

Ich bin eigentlich nicht jemand der zur Trennung rät, aber solange er nicht Erwachsen wird, sieht es nicht rosig aus. Außerdem wirst du in dieser Situation nicht gesund werden!

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Was hat der Freund denn falsch gemacht ? Muss er mit seine Familie Kontakt abbrechen damit er “abgenabelt” ?

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Hier ist gefühlt jeder, der freiwillig öfter als einmal pro Jahr mit seiner Familie telefoniert und dabei nicht nur Smalltalk führt, "nicht abgenabelt". Gilt natürlich nur für den männlichen Part der Beziehung.

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