Angst, dass der Partner nicht reicht?

Hallo zusammen,
in der letzten Zeit habe ich mich stark mit dem Thema das Kinderwunsches auseinandergesetzt, da ich momentan noch nicht weiss, ob ich Kinder möchte oder nicht. Für mich war das immer klar, dass das in einer Beziehung einfach früher oder später kommt, aber wirklich vorstellen, dass man ein Kind dann effektiv will, kann ich mir noch nicht, deswegen weiss ich auch nicht, ob das je der Fall sein wird.

Was mich aus diesen Überlegungen heraus aber zu zerdenken begann ist: Reicht mir mein Partner immer? Ich habe irgendwie so die VOrstellung, dass die Beziehung irgendwann langweilig wird und man dann ganz automatisch die Aufgabe z.B. eines Kindes braucht. Halt gemeisam.

Oder wie ist das bei euch so, meine längste Beziehung dauerte 4 Jahre und da war es mir nie langweilig, wir haben uns aus ganz anderen Gründen getrennt.

Gibt es Leute die bewusst kinderfrei sind unter euch und bereits lange Partner*innenschaften führen und dies geniessen?

Oder ist dies einfach eine komische Überlegung meinerseit zu denken, dass einem die Beziehug zu einem Menschen nicht ausreichen könnte. Vielleicht liegts ja auch daran, dass für mich ein ganzes Leben unglaublich lange erscheint und ich sowieso damit überfordert bin. Was tut man da dann. Arbeiten und Schlafen, wenn man keine Kinder hat.

Ich weiss das ist alles überspitzt und ich habe viele Ideen. Zumal mein momentaner Partner bereits eine Tochter hat die uns ganz schön auf trab hält. Es ist aber sehr wunderbar.

Vielleicht mögt ihr gerne Erfahrungen teilen, oder einfach ein wenig Philosophieren.

Liebe Grüsse

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Ich glaube nicht, dass eine Partnerschaft ein Kind zum "überleben" braucht. Im Gegenteil: ein Kind ist vor allem auch erstmal eine Belastungsprobe für eine Partnerschaft. Man hat viel weniger Zeit für einander. Das Kind steht im Fokus und man darf sich als Paar nicht verlieren und nur noch Eltern sein. Ich selbst war 9 Jahre in einer Beziehung bis wir vor 7 Monaten ein Kind bekommen haben. Wir wollten allerdings auch immer Kinder: das stand fest. Wir sind glücklich. Aber es ist alles anders als vorher. Wenn man nicht wirklich hinter dem Kinderwusch steht und es einen erfüllt, dann sind Kinder meiner Meinung nach eher ein Beziehungskiller als Retter.

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Hallo,

was man so ohne Kinder tut ausser Arbeiten und Schlafen? Reisen, Ausflüge unternehmen, Ausgehen, Freunde treffen, Hobbies nachgehen, sich weiterentwickeln durch Kurse in der Freizeit, neue Interessen entdecken, Zeit mit Geschwistern, Freunden, Familie verbringen... Also ich habe und will keine Kinder und mir war noch nie langweilig. Wenn dein Kind erwachsen ist und auszieht, bist du doch auch wieder ein Paar.
Daher nein, man braucht keine Aufgabe "Kind", wenn man sich, seine Ziele und seine Träume kennt. Für manche gehört es dazu, für manche eben nicht.

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Ich habe auch schon mal über den Sinn des Lebens nachgedacht und das Einzige, was mir wirklich logisch erschien, war, dass Menschen sich fortpflanzen.

Ob Kinder wirklich so sinnstiftend sind, weiß ich nicht. Das wird jeder für sich anders sehen. Sicherlich werden die, die Kinder haben, wohl mehrheitlich sagen, dass sie sich ein Leben ohne Kinder nicht mehr vorstellen können.

Aber kinderlose Menschen oder Paare sind deswegen nicht unglücklicher. In finanzieller Hinsicht vielleicht sogar im Vorteil zumindest wenn man sich das deutsche Steuer- und Familienrecht anschaut.

Was mir in meinem (kinderlosen Teil des) Bekanntenkreis aufgefallen ist, dass diese Menschen oft Hunde haben. Es scheint also etwas wie ein natürliches Fürsorgebedürfnis bei Menschen zu geben. Und wenn nicht Kinder, dann eben andere Wesen.