Mein Mann will offene Beziehung, ich nicht

Hallo zusammen,

gibt es jemand - ob Mann oder Frau - der in der gleichen Situation steckt? Ich würde mich gerne einfach mit welchen austauschen die selber nicht weiter wissen.

Zusätzlich möchte ich auch sagen, dass weder er noch ich uns trennen möchten. Wir sind seit 15 Jahren zusammen und haben auch ein Kind zusammen. Wenn man einfach nicht in der Situation steckt ist es von außen einfach zu sagen, man solle sich trennen oder man solle den Mann machen lassen, wenn er sich noch nicht ausgelebt hat etc. Paartherapie wollen wir auch machen, aber es tut auch gut sich gleichzeitig mit anderen hierüber auszutauschen.

Für mich ist eine offene Beziehung einfach nichts. Ich würde ihm Erfahrungen sammeln zugestehen, aber das ist auch schwer für mich.

Ich frage mich einfach, ob das jemanden geholfen hat und danach dann kein Verlangen mehr war oder ob es die Kernbeziehung zerstört hat?

Er weiss selbst nicht, ob es daran liegt, dass er keine Erfahrungen gesammelt hat oder ob er sich dahingehend einfach weiter entwickelt hat.

Das war bei uns schon seit Anbeginn Thema und immer wieder tauchte das Verlangen ab und kam bei ihm immer mal wieder hoch. Es strengt uns beide an.

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Hallo,

ich bin davon überzeugt, dass das Konzept einer offene Beziehung nur dann wirklich funktionieren kann, wenn beide zu 100% dahinter stehen - sonst geht der Schuss bzw. die Schüsse voll nach hinten los.

Du schreibst, du würdest ihm das Sammeln von Erfahrungen zugestehen. Überlege dir gut, was das im Umkehrschluss für dich bedeuten würde und ob du wirklich damit umgehen kannst. Ich persönlich könnte damit wohl eher nicht klar kommen, aber ich bin nicht du. Evtl. wäre ja der Besuch eines Swinger-Clubs eine mögliche Alternative? Aber auch das kann nur funktionieren, wenn beide damit nicht nur einverstanden sind, sondern voll dahinter stehen.

LG Deichbrise

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Das denke ich mir eben auch. Ich muss ehrlich sein, ich kann damit vermutlich nicht umgehen und es würde mich ebenso belasten. Einerseits ertrage ich keine Heimlichkeiten, andererseits weiss ich nicht ob Ehrlichkeit/Offenheit mir nicht genauso schaden würde. Es ist schlimm nicht zu wissen was das beste für einen ist. Wenn wir uns nicht lieben würden wäre es einfacher.

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Ich denke, wenn du die Frage schon stellst, kennst du deine Antwort eigentlich.
Ich denke, an der Stelle gibt es dann auch keinen Kompromiss. Wenn der Partner einen wirklich von Herzen liebt und man sich nicht trennen möchte, dann müsste er um des anderen Willen auf seine Wünsche verzichten. Will er das nicht, wird es schwierig. Denn da gibt es keine gute Lösung am Ende. Meist ist es ja leider nicht so, dass beide sich das vorstellen können.

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Hey du!

Ich stecke nicht in der Situation würde aber dennoch gerne ein paar Worte da lassen. :-)

Ich ganz persönlich glaube das eine offene Beziehung nur dann funktioniert wenn beide 100%ig dahinter stehen und einverstanden damit sind.
Wenn du dich damit nicht wohl fühlst finde ich sollte das dein Mann akzeptieren. Anders gefragt: liegt dieses Verlangen daran, dass er gerne mit anderen Frauen schlafen möchte oder liegt es daran, dass er gewisse Fantasien nicht mit dir teilen möchte oder kann weil du diese nicht fühlst?

Mein Verlobter hat auch mal angesprochen, dass er, wenn wir beide damit einverstanden wären auch offen für sowas wäre aber ich möchte das nicht. Da er sagt die Vorstellung das ich mit wem anderen zusammen wäre fände er gleichzeitig aber auch schrecklich daher ist das eh vom Tisch. :-D

Mach bitte nur was womit du dich wohl fühlst.

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Hallo,

es ist eure Beziehung und nur ihr beiden könnt die Regeln dafür festlegen. Er möchte eine andere Frau spüren und mit ihr Sex haben. Du kommst damit nicht klar. Nun muss dein Mann bewerten, ob er dir zuliebe, auf den Wunsch verzichtet oder ob er ihn sich trotzdem erfüllt, dich damit verletzt und letztendlich auch verliert. Nur dein Mann kann sagen, ob es ihm das wert ist. Was erhofft er sich von der neuen Frau - in die er auch erst mal Zeit investieren müsste zum Kennenlernen und die bereit für einen ONS oder eine Affäre sein muss, während du zu Hause sitzt? Die Frau wartet sicher nicht an jeder Ecke.

Im Endeffekt finde ich es aber sehr verletzend dir gegenüber, dass er von Anfang an schon gesagt hat, dass er der Meinung ist, für immer was zu verpassen, weil er sich an dich gebunden hat. Was vermisst er denn ausser den Kerben im Bettgestell? Was ist, wenn er nun eine Frau findet, die ihn so fasziniert, dass er dich nicht mehr will? Was passiert, wenn er nach seinen Erfahrungen einfach wieder in den Alltag mit dir zurück kehren will? Willst du ihn einfach wieder neben dir im Bett liegen haben? Ekelst du dich dann vor ihm und die Beziehung ist dann beendet? Solche Aktionen machen doch ganz schön viel mit einer Beziehung.
Was passiert, wenn die Nebenfrau schwanger wird, weil Kondom vergessen oder kaputt?
Oder würde er nun im Gegenzug darauf stehen, dass du dir dann auch andere Männer angelst - theoretisch? Wer passt dann aufs Kind auf? Oder spielt jeder mal abwechselnd mit ihm, während der Ehepartner andere Personen beglückt?

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"Im Endeffekt finde ich es aber sehr verletzend dir gegenüber, dass er von Anfang an schon gesagt hat, dass er der Meinung ist, für immer was zu verpassen, weil er sich an dich gebunden hat."

Naja, aber mal ehrlich - nachdem das laut TE von Anfang an ein Thema war und immer wieder aufs Tapet kam, könnte man umgekehrt genauso fragen, weshalb sie sich darauf eingelassen hat. Ist nicht so, als hätte er urplötzlich die "Spielregeln" geändert.
Ich empfinde seinen Wunsch als legitim, aber wie hier bereits gesagt wurde - hinter der Entscheidung zur offenen Beziehung müssen beide stehen, sonst wird das nix. Allerdings wüsste ich auch nicht, was man da raten sollte. Ich würde allerdings vermuten, dass er irgendwann unglücklich werden wird, wenn er den Wunsch wirklich schon so lange mit sich trägt.

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Ich muss dazu sagen, dass wir 1 Jahr zusammen waren als es erstmals Thema wurde. Ist nicht so, als hätte er es vorweg gesagt. Das war ja da noch nicht mal bei ihm zu Beginn ein Thema.

Und wie das so ist, wenn man sich liebt, trennt man sich nicht gleich. Vor allem nicht, wenn beide das nicht wollen. Da versucht man natürlich das Problem - egal was es ist - zu lösen. Haben wir nicht geschafft. Es war aber eben auch kein Dauerthema, sondern immer mal wieder. Wenn natürlich Aussagen kommen (mehr als 1 mal), dass es sich jetzt für ihn endgültig erledigt hat, dann ist es auch noch was anderes.

Natürlich hätte es vermutlich auch anders ausgesehen, wenn es non stop ohne wenn und aber Thema gewesen wäre. Er sagt, dass er mit mir bis ans Lebensende zusagen will, aber das andere ihn einfach nicht los lässt.

Es heisst ja nicht umsonst, dass man immer das will, was man nicht hat.

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Mich irritiert ein einziger Satz besonders und das ist "Ich frage mich einfach, ob das jemanden geholfen hat und danach dann kein Verlangen mehr war"

War das Deine bisherige Taktik? Den Mann mit Verbindlichkeiten, mit Haus, Hof, Kind zu binden in der Hoffnung "der ändert sich noch"?

Seien wir doch ehrlich. Dein Mann spielt, so wie du schilderst, von Beginn an mit offenen Karten. Seit 15 Jahren. Korrigier mich gerne, aber deine Schilderung hört sich für mich so an als wäre deine bisherige Taktik gewesen seine Gelüste im Keim unterdrücken zu wollen. Ich hoffe in den 15 Jahren hast du nicht mit Vorwürfen/Schuldgefühlen reagiert, wenn er das Thema angesprochen hat.

Wandel seine Begierde in etwas positives um. Bisher scheint das Thema eine erdrückende Last für dich zu sein.

Worauf hat er Bock? Hast du ihn das, in all dieser stumpfen Plattheit mal gefragt? Hast du ihn mal aufgefordert dir einen Porno zu zeigen, der ihm besonders gut gefallen hat? Was sind seine Phantasien? Kannst du das beantworten?

Selbstverständlich musst du ihm seine Phantasien nicht in Gänze erfüllen. Auch deine Wünsche und Grenzen darfst und musst du weiterhin klar kommunizieren. Aber sei offen für seine Wünsche.

Du kannst jetzt noch versuchen ihm das zu bieten was er derzeit meint, nur bei einer anderen Frau finden zu können.

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Das ist das was jeder immer gleich denkt. Dass man die Männer Festtagen will mit Verbindlichkeiten. Ist nicht so. Definitiv nicht. Er hatte immer die Wahl. Wir waren 1 Jajr zusammen als es Thema wurde. Dann wieder war alles ok, keine Gedanken seinerseits, dann wieder ja und do weiter. Zumetzt hiessxes, dass er nicht mehr dran denkt, es kein Thema mehr für ihn ist. Das hielt 4 Jahre. Wir reden über alles und ich weiss was er für Fantasien hat etc. Ich sehe mich also nicht als Problem dabei und dass uch ihn nicht im Zaun halten will. Er kann gehen wenn er will, tut er aber nicht.
Ich bin ihm immer und mehr als entgegenkommen gekommen. Und ja, wir hatten mal eine offene Beziehung und was war von seiner Seite... nichts. Meine Erkenntnis... offene Beziehung ist nichts für mich. Deshalb stelle ich mir immer die Frage, was ist wenn dieses Verlangen nach fremden gestillt wurde, weil er wohl meint, dass ihm was entgeht. Ist es das oder ist er tatsächlich so.

Ihn fragen? Natürlich hab ich das! Er weiss es nicht mal selbst. Daher suche ich den Austausch mit Leiten die in der Situation stecken/gesteckt sind. Sowohl Mann als auch Frau.

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*festnageln anstatt festtage

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Wenn es von Anfang an so war wird es nur eine Frage der Zeit sein bis es sich bahn bricht. Ich denke auch es funktioniert nur wenn beide überzeugt sind und das bist du nicht. Man sollte am Anfang sich auf die Art der Beziehung einigen. Wenn du einwilligst ist es ein fauler Kompromiss. Was versprichst du dir davon? Dann bist du die nette die ihrem Mann etwas erlaubt aber um welchen Preis. Vllt solltet ihr pausieren damit jeder seine Gedanken sammeln kann. Da du davon nicht überzeugt bist, wird es natürlich etwas kaputt machen. Das wirst du danach nie wieder los und es steht zwischen euch..solltet ihr beide euch gut überlegen.

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Da hast du und die anderen mit der gleichen Meinung natürlich recht und das befürchte ich auch.

Ich habe die Hoffnung, dass wenn er das aufgeholt hat, was er in seiner Jugend nicht hatte, sein Verlangen nach anderen gestillt ist. Das wäre natürlich das Optimum. Aber, ich verspreche mir generell davon, dass Klarheit in die Beziehung kommt. Ist es nur das "ich hab noch nie" bei ihm oder "ich bin so"? Schwer daran ist einfach, dass er es selbst nicht weiss.

Es gibt ja Männer oder auch Frauen die nach jahrelangem exzessiven ausleben auf einmal nicht mehr das Bedürfnis verspüren. So in etwa wie wenn man etwas bestimmtes nie essen konnte oder schon immer wollte, es aber nie die Möglichkeit gab.

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Offene Beziehung/Ehe funktioniert auch nur, wenn beide dahinter stehen und beide von diesem Recht der sexuellen Untreue partizipieren. Es ist quid pro quo. Sowohl der Mann als auch die Frau dürfen mit anderen schlafen. Und das ist auch der hauptsächliche Grund warum es im Grunde nicht funktionieren wird. Und auch selten funktioniert. Ich sag dir auch gleich warum.

Vielen Männern gefällt die Idee, dass sie mit vielen Frauen schlafen können während sie in einer exklusiven Beziehung sind, aber die Idee, dass ihre Frau/Freundin mit anderen Männern schläft, gefällt weniger. Er könnte eifersüchtig werden ist eine Sache. Und die andere ist, dass du als Frau wesentlich erfolgreicher sein wirst als er. Es ist für eine Frau leichter an Männer ran zu kommen, weil Männer selbst eher Sex suchen als eine Frau Sex sucht. Er dagegen wird sich vermutlich plagen, weil Frauen in der Regel nicht so schnell drauf einsteigen. Er muss sich schon dafür anstrengen. Und mit dem muss ein Mann erst mal zurecht kommen. Und das tun Männer selten. Und vor allem schon gar nicht, wenn sie aus völlig selbstsüchtigen Gründen eine offene Beziehung vorschlagen oder gar die Freundin in eine "zwingen". In der Regel hab ich solche Männer dann eher unglücklich zu hause sitzen sehen, weil sie sich völlig verrechnet haben. #klatsch#rofl

Von daher: ich würd mal ihn mal ganz unschuldig fragen, ob du dann dafür auch mit anderen Männern schlafen darfst, der Fairness halber. Vl fällt dann der Groschen, weil der Herr mal nachdenkt, was das heißt. Wenn nicht, dann kannst du getrost einen anderen Mann suchen und die Beziehung in die Tonne treten.

Die Male wo ich es gut gehen sehen hab, sind Leute, die eine polyamore Beziehung führen. Und da steht Kommunikation ganz hoch im Kurs.

Ansonsten gilt ganz plumb gesagt: Schwanz ist billig, eine Vagina ist ein rares Gut.

Bearbeitet von blublubbubbly
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Kenne ich ähnlich. Es sei denn die Diskussion kam zur Sprache, weil er sich schon eine andere angeleiert hatte und sich gute Chancen ausrechnet.
Sehr gute Kommunikation ist so wichtig bei offenen Beziehungen, das klappt aber häufig nicht.
Für mich war damals die Regel, ich möchte den Damen nicht regelmäßig begegnen müssen. Mein Partner meinte, wo soll ich die sonst kennen lernen, wenn nicht in meinem Studentenwohnheim (war vor Tinder Zeiten)? Die Vorstellung, dass er am Wochenende mit seinen Freunden seine "Nachbarinnen" aufreißt und nächste Woche bin ich wieder da und alle wissen Bescheid...das fand ich respektlos. Somit hat das bei uns damals nicht funktioniert.

Ich glaube nicht, dass man mal ne Phase mit anderen ins Bett geht und danach Schicht im Schacht ist. So nach dem Motto, die Neugier ist gestillt. Es gibt Leute die denken, drüben ist das Gras grüner und die werden mit dieser Denke auch nicht aufhören.
Ich vermute auch mal, dass er ganz klassisch hart arbeiten muss um eine Frau zu finden, die Lust dazu hat und gleichzeitig irre eifersüchtig wäre auf jede Verabredung, die du hast, so dass er das Projekt vermutlich schnell wieder einstampfen möchte.

Vielleicht sucht ihr euch eine SexualtherapeutIn und geht die Szenarien mal durch. Mit all euren Wünschen und Ängsten. Dann könnt ihr beide die Situation klarer sehen.

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Bei ihm ist Eifersucht (Laut ihm) nicht vorhanden. Er sagte mal, er sei einfach mit sich im Reinen und wisse wer er sei. Ich konnte mich von ihm aus mit anderen treffen (hatten ja kurzzeitig eine offene Beziehung). Es lief bei mir nie was ausser, dass ich mich mal mit einem ein paar mal getroffen habe. Aber ich merkte schnell, dass das nichts für mich ist. Für ihn war das eben nie ein Problem.

Da gehen ja die Meinungen so weit auseinander. Egal wo ich auch gelesen habe, es wird vehement vertreten, dass Eifersucht schlecht ist und ausschließlich etwas mit einem selbst zu tun hat. Und es so viele Frauen wohl gibt die NIE eifersüchtig sind.

Ich vertrete aber die Meinung, dass ein bisschen Eifersucht zeigt, dass man Angst um die Beziehung hat und der andere einem auch nun mal wichtig ist. Null Eifersucht verstehe ich drunter, dass einem der andere doch nicht so wichtig ist oder das Konzept der offenen Beziehung viel wichtiger.

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In meinem Umfeld hat das eine Beziehung nach 16 Jahren mit zwei Kindern zerstört.
Einer wollte, der andere hat es geduldet und kam am Ende aber nicht damit klar weil es beim einen "ausgeartet" ist.

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Ist meinem Kumpel ähnlich passiert. Seine Verlobte ist 3 Wochen vor der Hochzeit mit dem Wunsch nach offener Beziehung rausgerückt. Er war überfordert, wollte sie nicht verlieren, hat zugestimmt.

Sie hat ihn so unglaublich verletzt. Und nein, ihr Verlangen hörte dadurch nicht auf. Es wurde eher schlimmer. Sie hatte mehrere Kerle an der Hand, je nach Laune. Mit denen gab es dann nicht nur Sex, sondern auch gemeinsam in die Therme fahren, etc, so dass sie keine Lust mehr hatte, das Gleiche mit ihm zu machen. Ihre sexuellen Wünsche drifteten auch immer weiter in die BDSM Ecke. Er hat versucht mitzuhalten, klappte aber nicht.

Am Ende konnte er sich irgendwann endlich lösen, ein Glück! Aber der Weg dahin war steinig und lang.

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Warst du seine erste richtige Freundin? wie alt war er als ihr ein Paar wurdet?