Er war bereits verheiratet und hat es nicht gesagt

Hallo,

mein Freund hat mir gesagt das er mich dies Jahr heiraten will. Das Problem ist das ich das nicht mehr will und nicht genau weiß, wie ich es ihm sagen soll. Ich denke da seit ein paar Tagen drüber nach und komme immer wieder zu dem Schluss dass ich es ihm sagen muss so wie es ist.

Der Grund warum ich das nicht mehr will, ist das er nicht ehrlich war und ich das für unbedingt notwendig halte in einer Beziehung. Ich muss dazu sagen das ich auch schon mal verheiratet war, das war auch das erste was er von mir erfahren hat, weil ich auch ein Kind aus der Ehe habe. Es war auch kein Problem für ihn.

Eigentlich hätte alles gut sein können. Bis zu einem Gespräch, wo ich ihn gefragt habe aus welcher Frauenzeitschrift er sein Wissen wieder habe? Ich hatte von Anfang an das Gefühl, das er sich mit typischen Frauen Themen gut auskennt. Da sagte er dann das er schon zwei mal verheiratet war… Ich hätte das gerne eher gewusst und auf anderen Wege. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Es hat mich enttäuscht und gekränkt. Es ist ja ohnehin schwierig für mich zu vertrauen, was er auch weiß. Ich habe in der Vergangenheit schon einige schlechte Erfahrungen gemacht.

Er sagt das es keine Bedeutung für ihn gehabt hätte. Aber gerade, weil er es nicht gesagt hat, hat es eine Bedeutung bekommen. Inzwischen habe ich viel über unsere Beziehung nachgedacht und bin mir nicht mehr sicher ob es wirklich funktioniert. Heiraten hat sich für mich erledigt. Es wäre ja wie gesagt nicht schlimm gewesen, wenn ich das früher erfahren hätte und nicht so nebenbei. Dadurch das ich das mal so eben nebenbei erfahren habe, als ob er mir nebenbei erklärt das es morgen regnet, und dann auch so spät, war natürlich die Stimmung im Keller.

Er versteht es vermutlich nicht, er hat ja nicht mal verstanden das es meine Gefühle verletzt hat und ich enttäuscht bin. Ich frage mich inzwischen was kommt als nächstes und was muss die Beziehung noch aushalten? Können wir das oder passt es doch nicht so wie gehofft? Für ihn ist offensichtlich alles super, für mich ist es als ob ein Kartenhaus zusammen bricht, schließlich hat er so alles auf einer Lüge aufgebaut. Was übrigens das nächste Streitthema ist, er ist der Meinung das etwas zu verschweigen einer Lüge nicht gleich kommt, für mich ist es aber genauso schlimm.

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Zweimal verheiratet gewesen und es "hatte keine Bedeutung"?
Sagt er das dann auch zu Nummer 4 von Dir irgendwann?
Ich hätte ihn wohl gefragt, ob er eine komplette Vollmeise hat.
Nee, sei Dir echt zu schade als Kerbe auf seinem Hochzeitsbrett.
LG Moni

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Wie lange seid ihr zusammen?
Ich denke auch, dass es zwischen euch nicht ganz für etwas Ernstes wie eine Ehe passt. Ihr habt total unterschiedliche Ansichten essenzieller Themen. So kommt es bei mir herüber. Ich persönlich würde mich fragen, wie schnell so jemand heiratet und sich scheiden lässt, wenn es schon zweimal passiert ist - nun will er gleich ein drittes Mal. So ganz durchdacht klingt es von seiner Seite nicht. Deshalb die Frage: Was will er mit einer erneuten Heirat kompensieren?

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Wir sind seit fast 6 Jahren zusammen, kennen uns seit 8 Jahren. Er ist der Meinung weil es keine offizielle Ehe war vor dem deutschen Gesetz, hätte es keine Relevanz. Die Ehen waren nach sinti Sitte. Aber selbst da ist es so das einiges widersprüchlich ist. Es gibt in deren Kultur laut ihm keine Zwangsheirat. Und auch keine Ehe unter Minderjährigen und man muss nicht Jungfräulich sein. Soweit so gut, nur war er bei einer Ehe noch minderjährig obwohl er zuvor gesagt hat das er bei beiden Ehen volljährig war, dann hat die Familie der zweiten Frau auf die Ehe bestanden, sie war außerdem auch noch Jungfrau. Ich weiß wie eine Ehe nach sinti Sitte geschlossen wird, aber auch da sagt er das es so nicht stimme und anders wäre. Offensichtlich dreht er sich so wie es ihm gerade am besten passt. Zumindest ist er nicht geübt darin zu lügen sonst würde es nicht innerhalb so kurzer Zeit solche Widersprüche geben. Oder es ist ihm egal, was ich eigentlich nicht glaube. Ich denke es ist vermutlich das richtige nicht zu heiraten und zurück zu meiner Familie zu ziehen. Hätte ich das gewusst wäre ich nicht für ihn umgezogen. Leider ist das auch etwas was ihm klar ist, er wusste ich wäre nicht mit ihm zusammen geschweige denn für ihn umgezogen wenn ich das gewusst hätte. Ich wüsste auch keine andere Konsequenz außer der Trennung. Es passt ja offensichtlich nicht.

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Also eigentlich war er dann nicht verheiratet, wenn es keine offizielle Ehe mit Scheidung usw. war. Es waren 2 langjährige und ernste Beziehungen. Ich würde es nicht so eng sehen wie du!

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Hallo,

ich gehöre durchaus nicht zu denen, die jedes kleinste Detail aus dem Vorleben vor dem Partner ausbreiten, jeder darf so seine Geheimnisse haben, aber zu verschweigen, dass man bereits zwei Ehen hinter sich hat - egal ob sie nach deutschem Recht geschlossen worden waren oder nicht - finde ich ziemlich daneben.

Vor dem Hintergrund und bei allem, was du sonst noch so berichtet hast, wie er sich da in Lügen verstrickt - nee, den würde ich auch nicht mehr heiraten, auf keinen Fall. Und das würde ich ihm genau so sagen.

Liebe Grüße,
DieKati

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Mir würde zu denken geben, dass diese Ehen für ihn "keine Bedeutung" hatten. Heiratet der einfach so aus Spaß?
Da würde ich auch nicht mehr wollen.

Der scheint das mit Euch auch nicht so besonders ernst zu nehmen. Sonst sollte ihm Ehrlichkeit schon wichtig sein.

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Soweit so schlecht. Er verschweigt dir solche Dinge, will dir für sein Verschweigen nicht einmal Gründe nennen, und macht dann noch das:

"Er versteht es vermutlich nicht, er hat ja nicht mal verstanden das es meine Gefühle verletzt hat und ich enttäuscht bin"
Obwohl du ihm offen gesagt hast, dass es dir schwerfällt zu vertrauen, und dich seine Heimlichtuerei verletzt und gekränkt hat. Wow. Ich mag ja Menschen, die noch gezielt mit dem Messer in Wunden stechen. Nicht.

Geh davon aus, dass er sich auch in Zukunft so gleichgültig, respekt- und rücksichtslos dir gegenüber verhält, wenn er wieder so schön beiläufig eine Bombe platzen und dich auf eine Weise damit stehenlässt, die signalisiert "ja, is halt so, komm klar damit". Für mich wäre dieser Mann nicht nur nach seiner Heimlichtuerei Geschichte, sondern auch und insbesondere (!) im anschließenden Umgang mit dir. Dreister geht es ja wohl nicht mehr.

"Was übrigens das nächste Streitthema ist, er ist der Meinung das etwas zu verschweigen einer Lüge nicht gleich kommt, für mich ist es aber genauso schlimm"
Und dann quakt der dir auch noch deine Wahrnehmung/Gefühle nieder, zeigt weder Einsicht noch ein Mindestmaß an Reue, was bei einem solchen Vertrauensbruch wenigstens zu erwarten gewesen wäre. Das kannst du ihm dann auch nochmals deutlich rückmelden, wenn dir danach ist, wobei er wahrscheinlich eh nur darüber hinweggehen wird, dass die Gemeinsamkeit von Lügen und vorsätzlichem Verschweigen solcher durchaus nicht irrelevanten Dinge aus der Vergangenheit darin bestehen, dass man dadurch das entgegengebrachte Vertrauen MISSBRAUCHT hat, der werte Herr. Wenn er diesen simplen Zusammenhang auch nicht verstehen will und dich lieber noch ein bisschen gaslighted und deine Gefühle/Wahrnehmung abspricht bzw. abtut, dann ist ihm eh nicht mehr zu helfen.

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Naja es waren keine nach deutschem Recht geschlossene Ehen. Ich würde genau nachfragen, warum er geheiratet hat. Musste er, damit er die Beziehungen führen durfte? Oder wieso hat er „ohne Bedeutung“ geheiratet?

Letztlich musst du wissen, ob du ihm verzeihen kannst/es aufarbeiten willst.

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Ääähm… und welche Bedeutung hat für ihn dann Eure Ehe?
Befremdliche Einstellung zur Partnerschaft. Das würde mir viel mehr zu bedenken geben.

Sag ihm wie es ist und anhand der Reaktion wirst Du vermutlich am Ende froh sein ihn nicht geheiratet zu haben… nur so ein Gefühl 😬

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So wie du schreibst, waren das ja keine Ehen im herkömmlichen Sinn, zumindest nicht so, wie wir uns das normalerweise vorstellen.
Er war wohl recht jung und so ganz aus freien Stücken hört sich das auch nicht an.

Normalerweise würde ich auch keinen Mann heiraten, der schon zweimal verheiratet war und das dann auch nocht verschweigt. Aber in eurem Fall sieht das ein bisschen anders aus, finde ich.
Ich würde ihm sogar glauben, dass die anderen beiden "Ehen" für ihn keinerlei Bedeutung hatten (er wahrscheinlich gar nicht so gerne daran denkt) und er dich eben jetzt richtig und für immer heiraten möchte.
Klar, er hätte es dir sagen können. Aber für mich wären das jetzt auch nichts anderes als eine Jungendbeziehung, von der du eben auch erst jetzt erfährst.
Die Beziehing zu einem Mann, mit dem ich etliche Jahre zusammen bin und eigentlich mein restliches Leben verbringen wollte, würde ich deshalb nicht in Frage stellen.

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Ihr kennt euch seid acht Jahren und er hat nie mal erwähnt das er zweimal verheiratet war? Schräg. Man muss nicht immer alles von seinem Partner wissen, jeder von uns hatte ein Leben davor. Es gibt gewisse Eckpunkte die man vll doch mal erwähnen sollte. Zeitnah. Nicht nach acht Jahren. Dazu gehören nunmal auch Kinder und Hochzeiten. Du machst es schon richtig indem du vor der Hochzeit, seiner dritten, Abstand nimmst.