Wie schafft ihr es immer wieder weiter zu machen?

Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet. Wir sind eine Patchwork Familie. Wir haben drei Kinder, eins davon gemeinsam.

Wie schafft ihr es, zu verzeihen und zu vergessen, wenn euer Mann euch verletzt?

Kurze Story dazu.

Ich bin oft selbst schuld, weil ich ihm viel zu viel durchgehen lassen habe. Viel zu lange.

Er ist z.b. Nie! aufgestanden mit den Kindern.
Wochenende war immer abends trinken für ihn angesagt, und ich bin morgens gesprungen.
Ich weiß dass er den Alkohol (jeden Abend 3-4 Bier) Wochenende und Urlaub jeden Abend Kräuter/ oder Whisky oder Ouzo)
Klar ist er denn kaputt und müde.
Ich habe es ihm hunderte Male gesagt. Dann klappte es kurz und dann lange nicht.dann wieder Streit, dann klappte es wieder...ihr wisst was ich meine. Jetzt ist mir der Arsch geplatzt, jetzt stellt er sich seit zwei Wochen den Wecker morgens um mich auch Mal schlafen zu lassen. So weit so gut

Anderes Thema: seit unserer Hochzeit, waren wir nicht einmal alleine weg ohne Kinder.
Vor der Hochzeit habe ich mich auch darum gekümmert dass wir was als Paar machen...seit der Hochzeit nichts....
Klar, es war Corona...nun ja...
Im Februar habe ich ihm zum Geburtstag ein Wochenende mit mir allein geschenkt. Wir sind verreist. Auch da floss der Schnaps ab 16:00 Uhr...ich muss dazu sagen, er wird nicht beleidigend oder handgreiflich. Er hat sich soweit im Griff, wenn man dass sagen kann, dass alles trotzdem läuft.
Der Urlaub war schön. Es war wie zu unserer Anfangszeit.

8 Tage später entdecke ich auf seinem Handy (es war versehentlich, weil ich ihm was einstellen sollte), dass er sich mehrere pornos reingezogen hat.
Ich könnte kotzen.
Der Idiot ja, zieht seit Jahren sein Ding durch beim Sex. Hat mich im letzten Jahr 8! Mal befriedigt...ich bin so wütend.
Er ist teilweise so egoistisch. Und andererseits macht er den Haushalt, geht zum Arzt mit den Kindern, lässt sich auch mal krankschreiben, geht einkaufen. Auf ihn ist wirklich Verlass!

Außer wenn es um meine Bedürfnisse geht...mich macht es fertig.
Entschuldigt den langen Text!

Wie schafft ihr es die Partnerschaft/ Ehe nicht aufzugeben? Muss ich mir das antun mich verletzen zu lassen? Wie kann ich WIEDER verzeihen?
Ich bin und war nie nachtragend. Doch zur Zeit fällt es mir sehr schwer mit ihm.

Bearbeitet von Liaro
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Hallo Liaro,
Ich habe jetzt erstmal alles in Ruhe durchgelesen und bin auch mal die Antworten durchgegangen.
Habe lange überlegt ob ich was dazu schreibe oder nicht.

Ich bin ganz ehrlich😊 ich verstehe dich zu 100%!
Das was du da beschreibst und mitmachst ist einfach der pure Frust. Du bist körperlich gefrustet und psychisch. Du dürstest nach etwas, was er dir früher bestimmt gegeben hat. Denn nur so entsteht Frust überhaupt.
Du kannst nichts vermissen, was dieser Mann dir nie gegeben hat.
Ich habe auch so ein Exemplar Mann daheim, der es immer und immer wieder schafft mich zu frustrieren. Was mir hilft? Zu wissen, dass er es besser kann und könnte. Und die Liebe
Unser Sexleben ist eigentlich super, wenn es öfter und spontaner wäre. Was es vor dem 1 kind auch war. Inzwischen bin ich mit Kind Nr 4 im 6 Monat schwanger. Oft sind es auch die lebensumstände.
Mein Mann ist auch jemand, der sich danach oft gleich schlafenlegt. Aber dann mache ich eben alleine weiter, denn er gibt sich währenddessen immer Mühe. Er fragt dann auch ob ich schon gekommen bin oder so.
Was mir geholfen hat? Reden reden reden! Ich habe ihm sogar einen Brief geschrieben mit Vorlieben und Wünschen.
Wäre das vllt was für deinen Mann?
Zum Thema porno. Da würde ich ihn mal ganz gezielt abends im Bett fragen ob ich ihr euch einen zusammen anschauen könnt, damit du mal siehst auf was er so steht und dass ihr das auch gemeinsam erleben könnt. Jedoch ist es nicht ungewöhnlich dass Männer das auch brauchen. Vllt aus Stress. Kommuniziere ihm offen, dass du mehr brauchst.


Zum Thema helfen. Da hast du ja schonmal einiges erreicht. Er stellt sich einen Wecker, ist doch super! Da hat das Reden bzw Ansage machen geholfen. Mein Mann ist da auch nicht immer zu 100% hinterher. Aber wenn es mir zu viel wird, dann MUSS er ran. Eine Ehe funktioniert nur mit Teilen.

Und nun zum Alkohol. Ich gebe dir da mal einen Rat dazu bzw einen Denkanstoß.... Mein Vater ist im Oktober im Alter von 58jahren innerhalb von 4 Wochen an leberzirrhose gestorben. Er war in etwa bei der alkoholmenge die dein Mann trinkt. Genusstrinker eben.
Ich kann und konnte das nie wirklich verarbeiten, da es so schnell ging.
Bitte spreche das bei ihm an. Ich wünsche keiner Familie, was meine durchgemacht hat. Daran zu sterben ist grausam.
Ich will deinem Mann nichts unterstellen. Nur, dass du mal ein offenes Auge dafür hast.

Ich hoffe du kannst mal in Ruhe das Gespräch suchen. Sei wirklich ehrlich zu ihm. Dass du ihn liebst aber so und so.

Liebe Grüße und ganz viel Erfolg 🍀🍀🍀🍀

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Ich danke dir für deine Worte! Du hast dir viel Mühe mit deiner Antwort gegeben.
Wir haben offen und ehrlich gestern Abend gesprochen. Er hat es alles eingesehen. Hat viel Gefühl gezeigt. Ich habe ihm gesagt was ich brauche. Das habe ich ihm all die Jahre auch gesagt, aber da hat er es nicht so ernst genommen.
Ich habe ihm auch gesagt, wenn er sich nicht mehr Mühe gibt, mich wie seine Frau zu behandeln und nicht wie eine "Hausfrau Mutter und Kumpeline", dass er im Herbst seine Sachen packen muss. Es ist seine letzte Chance. Steinigt mich nicht. Aber ich liebe Ihn und liebe mich auch. Ich muss nur auch lernen mich selbst mehr zu lieben und mich an die erste Stelle zu stellen!

Viele schrieben ich sollte mich sofort trennen. Das ist aber gegen meine Intuition derzeit. Und wenn ich nicht vollen Herzens hinter meinen Entscheidungen stehe, dann bringt es nichts.

Er bekommt diese letzte Chance. Ich habe es ihm mehr als verdeutlicht.
Wenn er diese jetzt nichts nutzt, kann ich mir sagen, dass ich alles dafür getan habe und kann und werde ihn verlassen.

Ich möchte jedem danken, der sich mit meiner Situation vorurteilsfrei, auseinander gesetzt hat und mit mir die Gedanken geteilt hat!

Liebe Grüße

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Ich sehe das wie du! Alles ansprechen und schauen wie er sich auf Dauer verhält. Ändert es sich, alles gut. Ist es nur von kurzer Dauer… entscheidest du was das Beste für dich und die Kinder ist. Reden ist gut aber es müssen auch Taten folgen, nicht nur Krümel.
Ich wünsche dir das Beste🍀

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Google mal bitte funktionierender Alkoholiker.

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Wie man das schafft? Ich denke die meisten die eine lange Ehe führen (wir sind zB 25 Jahre zusammen) haben da dieses Grundproblem nicht.

Dein Mann ist ja nun nicht seit heute so, und dennoch habt ihr geheiratet und ein Kind bekommen. Hilft dir nicht weiter, ich weiß, aber du kannst sicher nicht sagen, dass das überraschend kam.

Ich weiß nicht, was es bei euch aktuell zu verzeihen geben soll? Das er Pornos sieht? Bist du generell gerade unzufrieden mit deinem Leben?

Ich würde mich mit meinem Partner hinsetzen und ihm in Ruhe sagen, was ich mir eigentlich von einer Beziehung wünsche, was mir fehlt, fragen ob ihm was fehlt. So bockig scheint er ja nicht zu sein, denn nun stellt er sich ja immerhin den Wecker.

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Zu verzeihen dass ich jahrelang mit ihm mehrmals über meine Bedürfnisse gesprochen habe und er mich am ausgestreckten Arm verhungern lässt.
Weiter zu machen, zu vertrauen, dass es besser wird.
Er hat sich im Bett genommen was er wollte, und sich dann zum pennen umgedreht z.b.
Wir haben mehrmals drüber gesprochen.
Ich bin total offen was Sex angeht. Wir probieren viel aus. Ich komme beim "Akt" allgemein nicht und benötige anderweitig Stimulation.
Das weiß er, ignoriert es aber aus Faulheit.

Ich habe selbst damals am Wochenende gerne was getrunken, aber immer in Maßen.
Jetzt ist es so, dass ich überhaupt nichts mehr trinke. In dem Punkt habe ich mich weiterentwickelt.
Meine Mutter ist starke Alkoholikerin. Dadurch hat sich bei mir vor paar Jahren die Sichtweise auf Alkohol stark verändert.

Durch die rosarote Brille damals, habe ich vieles übersehen. Ich bin ein Mensch, der immer das gute im anderen sieht und ziemlich naiv ist. Habe viel mit mir machen lassen, was ich nie wollte aber zu zurückhaltend es auszusprechen.

Im großen und ganzen geht es mir darum, wie es andere Paare schaffen, wenn der Partner Bedürfnisse ignoriert, man drüber redet, aber nach einiger Zeit, wieder so ist wie vorher.
Wie mit dem Aufstehen morgens.
Ich habe nachts und morgens teilweise geheult, weil ich nicht mehr konnte. Er hat es alles mitbekommen, aber nie was dagegen getan.
Wie kann ich darauf vertrauen dass es besser wird... darum geht es

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Gar nicht, weil es nicht dauerhaft besser werden wird.

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In deinem Fall würde ich gar nicht mehr wollen, ich würde mein Leben nicht an einen egoistischen Alkoholiker verschwenden wollen.

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Ich liebe ihn. Wir passen wie Arsch auf Eimer eigentlich.
Er hat mir auch über so viele schwere Zeiten damals hinweg geholfen.
Manchmal glaube ich, dass man sich einfach weiter entwickelt ohne den anderen.

Ich habe Schiss wieder alleinerziehend zu sein.
Wer garantiert mir denn dass der nächste Mann nicht auch Macken hat, mit denen man "Leben kann/sollte"

Das schlimmste sind die eigenen Selbstzweifel...
Bin ich es nicht wert, dass man auf meine Bedürfnisse eingeht? Bin ich selbst schuld, es so lange mit mir gemacht haben zu lassen?

Er fährt für meine Oma einkaufen, liebt uns. Liebt mich. Er sagte mal, ich hätte aus ihm einen besseren Menschen gemacht. Er wüsste nicht was aus ihm geworden wäre, hätte er mich nicht.

Stell ich ihm die Wahl "Alkohol oder Wir" was wenn er sich für den Alkohol entscheidet, was wenn er versucht trocken zu werden? Hätte ich die Kraft noch ihn dabei zu unterstützen?

Es ist echt verzwickt.

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"Zu verzeihen dass ich jahrelang mit ihm mehrmals über meine Bedürfnisse gesprochen habe und er mich am ausgestreckten Arm verhungern lässt.
Weiter zu machen, zu vertrauen, dass es besser wird.
Er hat sich im Bett genommen was er wollte, und sich dann zum pennen umgedreht z.b."

Wie passt das denn wie Arsch auf Eimer?
Dazu noch der Alkohol.

"was wenn er sich für den Alkohol entscheidet" dann weißt du, dass du dir etwas vorgemacht hast.

Du solltest deine Kinder vor einem Leben mit einem Alkoholiker schützen.

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Ihr seid ja noch nicht lange verheiratet. Wie kam es also dazu, wenn du alles so schlimm findest?
Dein Mann ist ein Alkoholiker und sollte dahingehend dringend eine Therapie machen.
Und naja..das mit den Pornos musst du halt mit Ihm klären, warum es bei euch sexuell nicht mehr läuft. Ihr solltet miteinander reden, was dich und was Ihn stört.

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Mehrmals geschehen, darum geht es ja in meinem Post.

Wie neuen Mut und Kampfgeist finden? Darum geht es.

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Wenn sich nichts ändern und es für dich so eben nicht passt, dann hilft am Ende nur eine Trennung.
Da bringt es dann auch nichts sich das noch weitere Jahre schön zu reden 🤷🏽‍♀️

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Wie man das schafft? In meinem Fall garnicht, ich könnte mit so jemandem nicht lange zusammen sein. So viel alkoholkonsum mag ich nicht, passt nicht zu mir und ist mal abgesehen davon auch nicht normal!

Hör doch einfach mal ganz radikal auf Dinge für ihn zu tun. So würde ich es glaub ich machen. Irgendwann platzt jedem mal die Hutschnur. Ich würde mich einfach auf mich und meine Ziele konzentrieren, wenn alles reden nicht hilft was soll man denn dann noch tun?

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Oje, also was ich lese, klingt für mich nach einer schwierigen Partnerschaft.
Ich verstehe, dass du die guten Seiten auch siehst und diese nicht missen willst.
Du scheinst die guten und schlechten Zeiten gegeneinander aufzuwiegen.

Ich kann dir leider guten Gewissens keinen guten Rat geben, wie du es schaffen kannst, in einer Konstellation, in der es dir nicht gut zu gehen scheint, zu bleiben.
Das würde ja bedeuten, ich würde dir empfehlen, weiterhin deine Bedürfnisse zu ignorieren, dich weiterhin nicht wichtig genug zu nehmen, dich weiterhin von ihm abhängig zu machen und ihn an 1. Stelle zu setzen.

Ich weiß nicht, wie es ist, alleinerziehend zu sein und kenne nicht die möglichen Ängste, Sorgen und Nöte, die damit verbunden sein können.

Vielleicht ist diese Partnerschaft für dich derzeit noch das kleinere Übel, so dass du in ihr verharren willst, anstatt durch eine Veränderung deines Verhaltens einen steinigen Weg - hin zu mehr gesundem Egoismus und Selbstfürsorge, was auch neue Konflikte mit deinem Mann hervorrufen würde - zu finden, Verantwortung für dich, deine Bedürfnisse und Gefühle zu übernehmen. Denn dieser Weg könnte am Ende auch eine Trennung mit sich führen.
Und diese willst du ja nicht, wie ich verstehe.

Daher habe ich keinen "gesunden" Rat, wie du weiterhin das Verhalten deines Mannes und die Folgen für dich ertragen kannst - außer mit einer demütigen inneren Haltung, Selbstaufgabe und Dankbarkeit für das, was ist.

Ich hoffe natürlich, du kannst dich irgendwann für den steinigeren aber gesünderen Weg entscheiden.

Alles Gute!

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Vielen lieben Dank für deine ehrlichen und verständnisvollen Worte!
Das tut wirklich gut zu lesen!

Ich werde sehen wie es weiter geht. Im Moment fühle ich mich nicht stark genug alles alleine zu wuppen. Vielleicht kommt aber bald der Zeitpunkt wo ich es kann.
Ich bin null belastbar im Moment.

Vielen vielen Dank!

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Gerne geschehen. Und doch macht deine Situation sehr betroffen. Ich hoffe, du findest den Mut und die Kraft für einen besseren Weg.
Pass auf dich auf!

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Na ja, andere die eine so unausgewogene Partnerschaft wie ihr führen, schaffen es, weil der eine machen kann und der andere machen lässt. Weil einer es einfach hinnimmt.

Andere haben erst gar nicht „so eine“ Partnerschaft.
Du hast es mehrfach angesprochen, es ändert sich nichts. Das wird so bleiben. Da gibt es nichts zu schaffen. Entweder lebst du damit, oder du gehst. Er will sich nicht ändern.

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Gar nicht, denke ich. Wenn man ständig verletzt wird und die eigenen Bedürfnisse nichts zählen, dann wird man sich irgendwann trennen.
Dein Mann ist Alkoholiker. Er wird sich, ohne Behandlung und ohne trocken zu sein, immer für sich und seinen Konsum entscheiden. Das ist eine Sucht und die hat für den Süchtigen immer Vorrang.
Ich würde ihn also vor die Wahl stellen: Er lässt sich behandeln und wird trocken. Oder ihr trennt euch.

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Sehe ich auch so.

@TE: Wenn deine Mutter Alkoholikerin war, müsste dir doch bewusst sein, dass er abhängig ist, oder nicht?
Der einzige Weg, eure Ehe zu retten, ist daher der über einen Entzug. Will er den nicht, kannst du ihn nicht retten, aber dich. Sprich Trennung.
Ich bin kein Experte, aber viele Suchtkranke müssen wohl erst ganz unten ankommen, bevor sie sich eingestehen, krank zu sein.

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Meine Mutter ist halt anders Alkoholiker. Bei ihr ist es "greifbarer". Sie ging teilweise nicht arbeiten, fuhr jeden Tag einkaufen.
Er funktioniert trotzdem. Er kauft ein, er bleibt zu Hause wenn die Kinder krank sind. Er hat irgendwo ein bisschen Verantwortungsbewusstsein. Meine Mutter ist kein Vergleich. Sie sind verschieden vom Missbrauch her.
Das heißt nicht dass ich ihn toll rede!
Ich habe auch nichts gegen ein Feierabendbier, da bin ich entspannt. Aber Urlaub und freie Tage sind verkackte dadurch.
Ich muss erstmal Ruhe reinbekommen. Arbeit hilft.
Ich werde nachdenken die Tage.

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