Partner tut nichts für die Beziehung/ nur die Arbeit zählt/ wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht?

Entschuldigt den konfusen Titel- genauso fühle ich mich grad auch.

Ich frag mich, wie ich so blind sein konnte, denn es ist mir jetzt die letzten Wochen so richtig bewusst geworden.

Unsere Gesprächsthemen drehen sich zu 90 Prozent um (seine) Arbeit, es kommen von ihm keine Vorschläge (bzw kann ich die an einer Hand abzählen) für gemeinsame Aktivitäten oder Dinge die uns als Paar näher zusammen bringen.

Wir sind drei Jahre zusammen, er hat im August einen neuen Job angefangen und hat das Kinderthema jetzt auf in zwei Jahren verschoben (er möchte jetzt bei seiner Arbeit erstmal keine Abstriche machen und so weiter arbeiten wie jetzt).

Ich bin jetzt fast 35 und klar, kann ich (hoffentlich) auch in zwei Jahren noch schwanger werden, aber die innere Angst, dass ich (unbewusst) hingehalten werde ist schon da.

Er hat letztens von sich aus das Kinderthema angesprochen (weil mich das so beschäftigt) aber eben nur um klar zu machen, dass das die nächsten zwei Jahre nicht geht.

Aber es fehlt von ihm eben konkret die Aktivität und der Wille die Beziehung voran zu bringen. Wir haben die nächsten zwei Wochenenden nicht miteinander (die hat er anderweitig verplant) was für mich ja auch in Ordnung ist- mich stört eher, dass ihn das nicht stört, dass wir dann kaum Qualitytime zusammen haben. Ich hab manchmal sogar das Gefühl, als wäre er froh, wenn ich mal längere Zeit (beruflich) nicht da bin, weil er dann abends seine Ruhe hat.

Ich weiß, dass dies nur ein Text ist in dem Ich mir mal alles von der Seele geschrieben habe; aber ich stehe grad gefühlt vor der Entscheidung ob ich mich nochmal reinhänge (ich war auch stets die jenige die die Beziehung weiter voran getrieben hat mit zusammenziehen etc) oder kampflos das Feld verlasse (erstmal ne eigene Wohnung suchen und ausziehen).

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Frag dich, ob du den Esel immer von hinten stossen willst, damit der Typ in die Gänge kommt. Mit Kind würde dich ein Mann, der es für weniger wichtig hält, Familienzeit zu verbringen, zusätzlich belasten. Denk bitte nicht, dass er mit Kind automatisch mehr für euch da sein wird, sich seine Themen auf Familie verschieben werden. Man liest hier im Forum von vielen Frauen, die gedacht haben, dass er die Bedeutung von Familie mit Kind sehen würde und es trotzdem anders gekommen ist.
Mach noch ein Gespräch mit ihm und zähle ihm auf, welche deiner Initiativen bisher den Mehrwert für eure Beziehung gebracht haben und mache ihm klar, dass du zB im Sommer, wenn er bereits ein Jahr im Job ist, die Verhütung gerne weglassen würdest. Wenn er immer noch anderer Ansicht ist, dann ist dieser Mann wohl nicht der Richtige.

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Wie sehr liebst du ihn? Kannst du dir vorstellen die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre so wie es jetzt ist mit ihm zu verbringen? Deinen Kinderwunsch allenfalls zu begraben, weil er vielleicht nie oder erst wenn du 45 bist, " soweit" sein wird?

Bearbeitet von nanoukaladar
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Dir passt jetzt schon so viel nicht, was soll da dann ein gemeinsames Kind?
Ich werde einfach das Gefühl nicht los, das du eben nicht kampflos das Feld räumen möchtest, sondern ihn it der "Androhung" zu etwas drängen möchtest.

Auch das mit der Qualitytime und den Wochenenden....es ist eben nicht für dich in Ordnung, warum auch immer.

Eine Beziehung ist kein Businessplan, den man vorantreibt um die Quote zu schaffen. Die Kunst ist doch, das man mit unterschiedlichen Charaktären trotzdem ein zufriedenes Leben führt. Dazu muß man auch den Blickwinkel ändern können. Das fehlt mir bei dir etwas. Für dich zählt dein Maßstab, das ist ja auch okay, wir alle haben da so unsere Vorstellungen. Passt das nicht zusammen, dann trennen sich die Wege wieder....ohne dem anderen daraus einen Strick zu drehen. Jeder ist, wie er ist, entweder man findet da eine Basis oder man lässt es.

Du hast jetzt für dich festgestellt, das die Beziehung nicht so ist, wie DU sie dir vorstellst und damit ist doch eigentlich klar, wo der Weg hinführt und im Grunde alles gesagt.

Ich persönlich finde, das du ihm Vorwürfe machst, die auch auf dich zutreffen. "Wenn jeder an sich denkt, dann ist an alle gedacht."....was anderes machst du auch gerade nicht. Niemand sollte sich für eine Beziehung verbiegen müssen.

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Ich hab eben immer das Gefühl, dass ich diejenige bin die ihn ,,sieht‘‘ oder versucht aus seiner Perspektive zu denken. Die ihm die schoki vom Supermarkt mitbringt, die er gerne isst. Die sich Gedanken macht, ob er vllt zu viel arbeitet und sich auch Sorgen um das Wohl des anderen macht. Die für uns beide mitdenkt, dass es gut für die Beziehung wäre, wenn wir wieder nen schönen Abend gemeinsam als Paar haben. Das meinte ich eher. Ich hab bei ihm eben das Gefühl er zieht seinen ,,Stiefel‘‘ durch ohne das ,,Wir‘‘ im Blick zu haben.

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Ich kann dir mit Gewissheit sagen, mit Kindern wird es nicht besser.
Da hilft nur mit offenen Karten auf den Tisch, sonst wirst du todunglücklich.

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Es klingt tatsächlich ein wenig so, als hätte er kaum Interesse an einer Partnerschaft, wie Du sie Dir vorstellst. Er teilt nicht Deine verbindliche Zukunftsplanung, er hat keinen Spaß an gemeinsamen Unternehmungen und Du denkst, er geht Dir sogar aus dem Weg. Kann es sogar sein, dass er überhaupt keine Zeit mehr mit Dir verbringen würde, wenn Du nicht danach fragst? Gemeint ist die von Dir schon genannte Qualitytime.

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Ja genau, er ist wie gesagt Jetzt wie Wochenenden hintereinander alleine weg und es stört ihn garnicht. Unter der Woche haben wir auch keine Quality Time (wir arbeiten beide viel) und er meinte schon, dass er jetzt unter der Woche für Aktivitäten zu müde ist, da er ja nun die nächsten beiden Wochenenden unterwegs sein wird.

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Ich finde, 3 Jahre sind ein guter Rahmen, um mal seine Beziehung zu reflektieren und jetzt über eine Familie nachzudenken. Dein Partner hat das auch getan und dir mitgeteilt, dass er jetzt keine Familie will und er auch gerne noch Zeit mit Freunden verbringt. Nun ist es an dir zu entscheiden, ob du den Weg so weiter mit ihm gehen willst, denn einen Kompromiss gibt es hier ja nicht.
Wie verbringt ihr denn eure Feierabende und Wochenende, wenn ihr keine gemeinsamen Hobbys und Unternehmungen macht? Wie passt ein Kind denn in euer jetziges Leben, in eurem Umgang miteinander und in deine Unzufriedenheit über deine Beziehung? - Gar nicht, oder? Dann gehe den nächsten, logischen Schritt.

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Das stimmt, und eben weil es ,,schon‘‘ drei Jahre sind fehlt mir von ihm der Anreiz die Beziehung ,,weiter‘‘ zu festigen. Das könnte ja auch gemeinsames Eigentum sein oder so. Irgendwelche Visionen die wir gemeinsam entwickeln.

Jüngstes Beispiel ist, dass er wie gesagt die nächsten zwei Wochenenden weg ist. Vorheriges Wochenende waren beide Geschwister samt Kindern und partnerInnen zu Besuch- da fehlt einfach komplett die Zeit, dass nur wir zwei mal irgendwohin fahren und uns ein schönes Wochenende machen. Wir haben ja (noch- da ohne Kinder) die Zeit und das Geld dafür.

Er meinte jetzt auch (so halb lustig gemeint, aber zwischen den Zeilen schon ernst), dass er ja nun die nächsten zwei Wochenenden unterwegs ist und daher unter der Woche nix mit mir unternehmen kann.

Das schlimme ist wie gesagt, dass ihn das ja scheinbar garnicht STÖRT.

Ich frag mich mittlerweile wirklich, was unsere gemeinsamen Schnittpunkte sind, außer dass wir uns die Miete teilen und zusammen wohnen. Vllt bin ich einfach nur praktisch?

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Ich glaube, dass ihr einfach sehr unterschiedlich in eurem Wesen und Bedürfnissen seid.
Du wünschst dir etwas Verbindliches, Nähe, Familie, sozusagen ein geborgenes Zuhause.
Er hingegen scheint ganz in seiner Arbeit aufzugehen, strebt nach einer guten Karriere und ist freiheitsliebender als du.
Du möchtest umsorgen und umsorgt werden, er möchte lieber Anerkennung und unabhängig sein.

Du sagst, dass Du an ihn denkst, versuchst Dich in ihn reinzufühlen, aber auch das machst du vorrangig auf deine Weise, indem du z. B. überlegst, ob er zuviel arbeitet (er WILL arbeiten, für ihn ist genau das etwas sehr gutes), du bringst ihm Schokolade mit... Aber vielleicht wäre es für ihn viel schöner, wenn du ihm sagst, dass du es toll findest, wie sehr er sich reinhängt bei der Arbeit und dass er ruhig öfter was für sich machen kann.
Verstehst du, was ich meine? Du tust ihm das vermeintlich Gute, was eigentlich du dir wünschst. Und er tut dir das, was er sich wünscht - in Ruhe lassen, locker angehen, Freiraum lassen.

Keins von beidem ist schlechter oder besser. Es gibt von beiden Sorten Mensch genug Leute, die genauso denken. Ihr seid nur jetzt an einem Punkt, wo die unterschiedlichen Wünsche nicht mehr gut zusammenpassen, weil du die Weichen für die Zukunft stellen möchtest. Er will das auch, nur leider auf andere Art als du.
Ob ihr da wieder zusammenfindet, kann ich nicht beurteilen. Gespräche können zwar helfen, sind aber keine Garantie für eine Veränderung, zumal er ja schon klar geäußert hat, dass er erstmal keinen Kinderwunsch hat.
Du musst nun für dich überlegen, was du brauchst und dir am wichtigsten ist und was du bereit bist zu geben.

Bearbeitet von Mondblume
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Seid ihr denn verheiratet und profitierst du von seiner Arbeit? Wenn nicht, wäre er es mir nicht wert und ich würde mir einen anderen suchen. Bin materiell eingestellt.

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Nein, wir sind verheiratet. Mein Job ist besser bezahlt und hat höhere Aufstiegschancen- das heißt ich wär eher diejenige die durch ein Kind finanzielle Einbußen hätte

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Hallo Shadaroba,

du hast ja schon einige, gute Antworten bekommen.
Ich gebe dir folgendes mit auf den Weg:
Es war noch nie eine gute Voraussetzung, den Partner anzutreiben.
Eine gute Partnerschaft profitiert durch Homogenität, durch Miteinander. Quasi durch den gemeinsamen Blick durch die gleiche Brille. Die Freude an der Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft.

Das fehlt mir in deinen Schilderungen und erinnert mich sehr an eine liebe Freundin. Getrieben durch einen starken Kinderwunsch im fortgeschrittenen Alter, begann sie ebenfalls damit, ihren Partner mehr oder weniger unter Druck zu setzen. Er - Konventionen folgend, weil entsprechend aus seiner Kindheit so erlernt - , gab nach.
Eigentlich nie richtig glücklich in seiner Rolle des verheirateten Familienvaters. Sie fokussiert auf das alsbald gezeugte Kind, dennoch schnell ernüchtert, da der Alltag zügig die dünne Patina der Harmonie abwusch.
Das Glück vergeblich am suchen, stranden beide nach einigen Jahren in der Trennung. Dann doch.

Rückblickend haben beide von Anfang an gewusst, dass ihr Weg nicht der Weg ist, der passt. Aus unterschiedlichen Gründen, gingen sie ihn doch. Sei es, weil man es "so macht", sei es, weil man sein Heil in der Familie sucht. Alles legitime Wünsche. Aber dann muss auch der Partner dazu passen. Das sehe ich bei dir nicht und hoffe sehr, du entscheidest weise.

Alles Gute!

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Versuch doch mal dich nicht reinzuhängen.

Das würde ich als letzten Versuch starten. Er ist ja von dir verwöhnt, woher soll er merken, dass du unglücklich bist?

Sprichst du mit ihm oder nimmst du seine Entscheidungen nur entgegen?

Auch wenn du meinst, du bist der aktive Teil in der Beziehung würde ich sagen, dass er derjenige ist, der die Beziehung lenkt. Dir fällt das vielleicht nur nicht so auf, da du die kleinen, nicht ganz so wichtigen Entscheidungen treffen darfst.

Du bist schon fast 35. Fällt ihm in 2 Jahren ein, dass er kein Kind will, wird das für dich eine enge Kiste mit viel Zeitdruck.

Andererseits wird sein Sperma nicht den neuen Heiland hervorbringen. Dann such dir lieber jetzt einen passenderen Partner.