Soll ich ihn das wirklich für uns tun lassen?

Guten Abend zusammen,

In meiner Beziehung ( seit 2,5 Jahren zusammen) steht seit zwei Wochen ein Thema im Raum, was mich sehr verunsichert. Wir wohnen 60 km auseinander mit einer Strecke die ständig voller Stau ist und es ist wirklich nervig. Unsere Beziehung ist wirklich toll, wobei wir uns meist nur am Wochenende sehen und nur hin und wieder unter der Woche. Ich habe eine kleine Tochter (5 Jahre, ich bin 28 er 32,) aber ich bin sehr glücklich mit ihm und wünsche mir die Zukunft mit ihm zu verbringen. Auch schließen wir ein gemeinsames Kind nicht aus. Nun wird es konkret, er möchte zu mir ziehen. Aber nicht in meine Wohnung, sondern er möchte eine neue für uns drei. Er glaubt, dass er sonst nie das Gefühl hätte, wirklich zuhause zu sein. Zudem braucht er auch ein Arbeitszimmer ( dann kann er von zuhause aus arbeiten und muss nur Max. 2 mal wöchentlich die 60 km ins Büro) diese Wohnung soll aber hier in „meiner“ Stadt sein, wegen der kleinen. Da wir hier auch meine Eltern haben, die uns auch unterstützen und ich eine tolle flexible Arbeitsstelle ( die ich aber nicht von überall aus machen kann) habe, will ich hier auch nicht weg. Jetzt ist es so, dass ich meine kleine und mich ganz gut über die Runden bekomme und meine kleine Wohnung echt günstig ist ( für die Verhältnisse hier) eine mindestens 4 Zimmer Wohnung, kostet hier ein kleines Vermögen, was ich mir so nicht leisten kann. Dazu habe ich auch nur wenig Rücklagen um einen Umzug oder Möbel groß mitzufinanzieren. Er möchte das alles bezahlen und gibt mir dabei auch ein ehrliches und aufrichtiges Gefühl. Trotzdem hadere ich aus besonders zwei gründen:

Ich bin es schon immer gewohnt für uns selbst zu sorgen, wir waren bescheiden aber uns gehts gut. Ich habe große Angst vor der Abhängigkeit, in die ich mich ja irgendwie begebe ( Miete die ich mir eigentlich nicht leisten kann..)
Wenn es nicht gut geht, finde ich nie wieder eine so gute und günstige Wohnung für mich und meine Tochter.

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Naja, ihr seid schon seit 2,5 Jahren zusammen und nicht erst seit zwei Monaten.
Ich war in einer ähnlichen Situation wie du:

Tochter drei Jahre alt, ich habe mit ihr in einer schönen Wohnung gelebt, die ich uns schön eingerichtet habe.

Dann kam mein Freund und ist ziemlich schnell nicht mehr gegangen 😅 als ich dann irgendwann schwanger wurde, musste eine neue Wohnung her.
Bei uns ist alles gut gegangen. Wir sind seit 10 Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet. Wir wohnen mittlerweile in einem Haus. Und ganz ehrlich? Die meisten Familien suchen sich Wohnungen die ins Familien Budget passen. Oft kann einer alleine das Haus/die Wohnung nach einer Trennung nicht alleine halten.
Du kannst nie wissen, wie es wird. Dass er alle Anschaffungen alleine zahlen möchte, wäre der Punkt, der für mich unangenehm wäre. Aber es zeigt irgendwie auch, dass er mit euch eine Familie sein möchte 😊 man kann dir leider nichts raten. Haben deine Ängste vielleicht noch andere unbewusste Gründe? Bist du dir sicher mit ihm?

Bearbeitet von Inaktiv
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Also ich finde nicht das 2,5 Jahre eine lange Zeit sind. Es ist trotzdem noch alles frisch in dieser Zeit und so früh würde ich mit niemandem zusammen ziehen.

Das habe ich einmal gemacht weil ich mich aufgrund von Schwangerschaft dazu verpflichtet gefühlt habe und hätte aber eigentlich gerne meine eigene Wohnung behalten.

Ca 1,5 Jahre Später durfte ich mir dann wieder eine neue Wohnung suchen.

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Dem stimme ich zu!
Und es sei nicht zu vergessen, dass man sich erst richtig kennenlernt, wenn man dauerhaft im Alltag zusammenlebt.
Erst recht wenn ein kleines Kind involviert ist, wäre es ratsam, sich erstmal langsam vorzutasten und nicht gleich alles, was man sich selbst aufgebaut hat, aufzugeben.

Bearbeitet von Cersei-Lennister
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Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur dringend abraten dich abhängig zu machen und deine Wohnung aufzugeben, die für dich gut bezahlbar ist. Du stemmst dein Leben mit deiner Tochter geregelt und gut - gebe das nicht auf 🍀!
Man kann sich oft gar nicht vorstellen, was das Leben manchmal für eine Wendung nehmen kann. Aus großer Liebe wird großer Frust. Leider selbst schmerzhaft erlebt und ich habe mich leider abhängig gemacht. Richtig übel diese Situation.
Mache bitte nicht den selben Fehler wie ich.
Ich rate dir, bleibe mit deiner Tochter in deiner Wohnung. Behalte bitte dein geregeltes Leben.
Er kann sich doch in eurer Nähe eine schöne eigene Wohnung suchen.
Das hat die Vorteile: man sitzt nicht ständig aufeinander und kann aber doch „mal kurz rüberkommen“. Das Stauproblem der Strecke wäre auch gelöst.
Vor allem mit einem so kleinen Kind würde ich nicht in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Die Kleine gewöhnt sich schnell an ihn und wenn es dann schief geht ( was man sich vorab niemals hätte vorstellen können ), dann hat man ein riesiges Problem. Außerdem könntest du dann alleine nicht in ihrem gewohnten Zuhause bleiben.
Dein Gefühl der Einwände ist richtig. Gebe dein Reich nicht auf. Kann ich nur immer wieder sagen.

Sage ihm das so ehrlich wie du es hier in deinem letzten Absatz beschreibst. Das ist vollkommen nachvollziehbar. Und wenn er eine eigene schöne Wohnung in deiner Nähe hat, kann er diese auch mit seinem eigenen Geld einrichten.
Somit wären doch alle Probleme gelöst.
Für ihn wäre es auch gut, sich erstmal eine günstigere 2 Zimmer Wohnung zu mieten, dann kann er die 2x pro Woche 60km Hin+Rückfahrt erstmal „testen“. Vielleicht müsste er in diesem Fall seine Wohnung am Arbeitsort auch nicht gleich aufgeben.
Fahrt für mindestens die nächsten 3 Jahre auf Nummer sicher 🍀

Bearbeitet von MacheEsNicht
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Abhängig ist aber nicht gleich abhängig.
Die TE arbeitet ja, hat also weiterhin Einkommen und könnte bei Trennung eine andere Wohnung suchen ( die vielleicht nicht ganz so schön und günstig ist aber immer noch bezahlbar). Zur Not gibt es ja auch Wohngeld.
Natürlich ist es ein Risiko, aber nicht so, dass die TE nie wieder aus der Situation raus finden würde.

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Ich würde erst einmal in deiner Wohnung das Zusammenleben ausprobieren. Wenn alles nach 2 Jahren gut läuft, könnt ihr euch immer noch etwas Grösseres suchen.

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Hallo,
Ist die neue Wohnung mehr als doppelt so teuer als deine jetzige oder ist es dir möglich, eure 50% zu tragen.
Bei den Möbeln würde ich es vertraglich regeln: wer was anschafft, dem gehört es. Würdet ihr euch also trennen und er kauft das Bett, bleibt es seines. Finde das nur fair. Und bedeutet m.M.n. keine Abhängigkeit. Essen wird über Gemeinschaftskasse gestemmt. Das kann man doch alles klären.
Ich verstehe ihn, dass er eine andere und größere Wohnung braucht.
Wenn ihr dann ein Kind bekommt, müsste man ja eh vorher alles noch mal neu klären. Auch wäre ein 2. Kinderzimmer dann nicht verkehrt. Ich würde es machen. Man muss auch mal was wagen. In den nächsten Jahren mit 2. Kind wäre deine Wohnung ggf auch schon zu klein. Evtl gibt es einen anderen Job mit mehr Einkommen mal für dich.

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Juhu...ich war auch 8 Jahre allein mit meiner Tochter.
Guter Job,Wohnung toll,...es lief alles.

Dann haben ich in einem hebst einen Mann im Internet kennengelernt.
Es stellte sich raus,wir haben uns durch meine arbeit ab und an gesehen..naja..

Ostern bin ich in SEIN Haus gezogen .

Mein Gott ist mir der Arsch auf Grundeis gegangen 🤣

Wohnung weg,fast alle möbel zurück gelassen und alles war SEIN .

Ende vom Lied : wir sind nun fast 5 Jahre verheiratet,haben 2 weitere Kinder und sind insgesamt bald 9 Jahre zusammen.

Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen.

Manchmal muss man einfach was riskieren im Leben. Ich habe auf meinen Bauch gehört

Hätte auch schief gehen können.ist es aber nicht.

Es kann auch immernoch schief gehen...aber eine Glaskugel habe ich nicht 🤣

Ich war in der EZ finanziell von ihm abhängig,und bin es jetzt auch noch (wobei ich jederzeit meine Stunden erhöhen könnte,wenn ich müsste ) .

Ich gehe nicht durch mein Leben und überlege ,was alles schief gehen kann.nicht mein Ding.

Aber...da ist jeder anders. Und von daher kannst da nur du allein entscheiden.

Mir ist es sehr schwer gefallen,Hilfe anzunehmen...dass nun seit 8 Jahren Mal ein "Mann im Haus ist"...der auch irgendwo die Vaterrolle mit übernimmt. Das abgeben fällt mir nach fast 9 Jahren manchmal immer noch schwer.

Hör in dich rein,hab keine angst neue oder andere Wege zu gehen...und entscheide dich dann :)

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Hi,
ich finde jetzt 2,5 Jahre bei nur 60 km keine kurze Zeit, und das, obwohl ich da auch eher vorsichtig bin. Er scheint doch ein vernünftiger Kerl sein, wenn er das Wohl deiner Tochter in den Vorrang stellt und für den finanziellen Ausgleich sorgen möchte, um seinen gewünschten Standard zu erreichen. Jeder gibt, was er kann, so funktionieren doch viele Familien, wenn ein Gehaltsgefälle da ist und das ist es ja leider noch viel zu häufig.
Du schreibst, du kannst dir eine Zukunft und ein gemeinsames Kind vorstellen, da gehört doch eine gemeinsame Bleibe dazu, wenn es nicht auf so eine unsinnige Konstellation hinauslaufen soll, dass die Mutter alleine mit dem Kind wohnt und alles wuppt, Teilzeit arbeitet und der Vater derweil noch mehr Schäfchen ins Trockene bringen kann (liest man hier ja öfter). Und wenn ein Kind da ist, seid ihr ohnehin voneinander abhängig.
Wenn man zusammenzieht, ist das immer ein Risiko, beim aktuellen Wohnungsmarkt ein noch größeres, aber man kann es nicht wirklich vermeiden.
Ich würde im Vorfeld alle kritischen Punkte gut abklopfen. Finanzielle Aufteilung und Möglichkeiten, Aufteilung der Hausarbeit, wer arbeitet wie viel, wenn ihr ein Kind habt, Freizeitverhalten usw.

vlg tina

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Ich kann deine Bedenken bis in die letzte Faser komplett nachvollziehen.

Und cih aknn verstehen, das man auf der anderen Seite auch den nächsten Schritt in eurer Beziehung gehen möchte.

Jetzt bin ich sehr pragmatisch veranlagt und lasse dir einfach mal eine Idee da, wie man als "Testphase" alles unter einen Hut bekommen kann, ohne das einer bei Scheitern vor dem nichts steht.

Laß ihn seinen Lebensmittelpunkt ruhig zu euch verlegen, lebt den Alltag erstmal in deiner Wohnung (deinem Safe Space). Er zahlt ja jetzt auch Miete und hat hohe Fahrtkosten, oder nicht? Für die Arbeit könnte er sich entweder in kleines Appartment oder einen Working Space in eurem Ort anmieten. So könnte ihr in Ruhe euren Alltag testen, er in Ruhe arbeiten udn klappt der Alltag auch nach einem oder zwei Jahren super, dann kann man riskieren, das auch ein Umzug zusammen klappt. Garantien gibt es nie, aber gerade diese Übergangsphase von Fernbeziehung zu "unter einem Dach" ist echt heikel und dafür sollte er in der heutigen Zeit Verständnis haben.
Ob es sein "zu Hause" werden kann, das liegt ja an euch beiden und nicht an der Wohnung.

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Er hat aber Recht dass das nicht selbe ist.
Es wird immer IHRE Wohnung bleiben.

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Hm, als ich jung und unsicher war, da dachte ich das auch immer. Aber heute denke ich, das das nicht unbedingt sein muß.

Wenn man in der Wohnung dann nur eine Schublade "zugeteilt" bekommt und nichts verändert werden soll, dann kann das durchaus passieren....also ja, sollte die TE etwas "Revierverhalten" zeigen, dann ist die Gefahr groß. Aber ist sie bereit da auf Veränderungen einzugehen (die nicht mal unbedingt viel Geld kosten müssen), der Partner sich mal etwas zusammenreißt und beide es als Testphase ansehen....ja, wenn das nicht klappt, dann ist die Beziehung in meinen Augen nicht viel wert.

Vor 20 Jahren hätte ich auch gesagt, ach was solls....was soll denn schon passieren. Aber mit der heutigen Lage auf dem Wohnungsmarkt, nee...wäre mir viel zu riskant, da ins kalte Wasser zu springen.

Bearbeitet von Butterstulle
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Wenn die Beziehung gut läuft finde ich schon dass Du das Risiko eingehen solltest.

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Schwierig, deine Lage. Ich hasse es ja , wenn Männer so Druck aufbauen 🤷🏻‍♀️.
Ich und mein Freund haben bald 2 Kinder zusammen, aber ich möchte echt nicht mit ihm zusammen leben. Wir haben jeder eine Wohnung, im gleichen Haus, im gleichen Stockwerk, er kann jederzeit vorbei kommen und auch bei mir und unserer Tochter schlafen, aber 100% mit ihm halte ich vermutlich nicht aus . Ich möchte eigentlich so noch ewig weiter leben. Er ist auch zufrieden und genießt sicher seine Freiheit 😌. Ich definitiv...
Anfangs fanden unsere Freunde und Bekannte das System komisch, seltsam, unlebbar...aber ,so langsam schleichen sich die ersten Scheidungen in deren Leben ein. Das wird definitiv, niemals, mein Problem sein. Unsere Tochter ist glücklich mit der Situation, wie sollte es auch anders sein, sie kennt es ja nur so 😅.
Will sagen , an deiner Stelle, würde ich meine Wohnung behalten, wenn er zickt siehst du ja schon, wie kompatibel ihr seit .🙂

Bearbeitet von Alice.