2 Gesichter

Hallo an alle:). Ich bin seit 3 Jahren in einer Partnerschaft die nicht mehr so gut läuft. Es gab viel Streit und ich wurde oft unter Alkohol angegriffen und beleidigt. Nun ist es so das es Konsequenzen für meinen Mann gibt und er eine hohe Strafe zahlen müssen wegen Fahren unter Alkohol und deren Folgen. Er gibt mir die Schuld daran das er so viel trinkt, an der Strafe und allem. Ich habe dadurch Schuldgefühle entwickelt und jeden Tag Angst vor neuen Vorfällen. Nun habe ich ihn ein paar Wochen bei mir aufgenommen ich konnte aus Angst vor Konsequenzen nicht nein sagen. Jetzt habe ich aber Angst wenn ich Zuhause komme das wieder was passiert. Er hat einen Entzug angefangen aber letztens wieder ein Bier getrunken wo er meint das wäre ja nicht schlimm. Ich weiss nicht weiter und bin an einem Punkt wo ich nicht mehr kann. Habt ihr einen Rat für mich? Er sagte er wohnt bei mir damit er sich Miete spart und ich ja fast alles für ihn mache und er will nur Freundschaft im anderen Moment sagt er wegen mir ist er bei mir damit wir mehr Zeit verbringen aber meistens ist er auch nicht da.

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"Habt ihr einen Rat für mich?"

Rausschmeißen (erkundige Dich, wie das geht, weil eben Dein Mann und sollte es noch die eheliche Wohnung sein, hast Du ein Problem) und den Typen niemals wieder in Dein Leben lassen ...

... hol Dir Hilfe von außen (Frauenberatungsstelle), denn dass Du ihn überhaupt wieder aufgenommen hast, Dich wie einen Fußabtreter behandeln lässt und er Dich offensichtliche leicht manipulieren kann, zeigt leider deutlich, dass Du eine Trennung alleine nicht schaffen wirst.

Alles Gute.

P.S.
Ich sehe übrigens die "2 Gesichter" nicht ... ich sehe nur 1 Gesicht ... das eines Säufers, der Dich ausnutzt und Dich mit Füßen tritt.

Bearbeitet von belle
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Bitte lies deinen Text und stelle dir dabei vor, eine fremde Person hat diesen verfasst.
Was denkst du dabei?

Er ist Alkoholiker und nimmt verharmlost diese Sucht, indem er weiterhin meint, in Maßen trinken zu können.
Das zeigt, dass er in keinster Weise seine Sucht anerkannt hat.
Er gibt offen zu, dass er dich nur ausnutzt.
Hin und wieder, wahrscheinlich immer wenn du kurz davor bist ihn zu verlassen, wirft er dir einen Brocken Hoffnung hin und behauptet dann, er liebt dich doch.
Und diese Sache mit der Schuldzuweisung ist absolut unterirdisch.
Ich hoffe du weißt, dass es nicht stimmt was er da sagt. Er versucht damit, die Verantwortung für sein Leben auf dich abzuwelzen.

Hast du das alles wirklich nötig?
Bestimmt nicht.
Bitte besinne dich, um deiner Willen, sei konsequent und setze ihn ohne mit der Wimper zu zucken vor die Tür.
Du hast etwas bessere verdient!

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Ich habe mir meinen Text durchgelesen und bin echt schockiert. Also ich nenne ihn nur meinen Mann. Verheiratet sind wir nicht will er auch nicht und Kinder auch nicht. Ich musste eins abtreiben weil er meinte ich oder das Kind.

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Oh man. Das ist ja wirklich krass mit der Abtreibung!
Ich kenne solch eine "toxische" (ich hasse dieses Wort eigentlich weil es so Mainstream geworden ist) Beziehung.
Du musst dir dringend Hilfe zur Trennung holen, da es so scheint, als wärst du emotional total abhängig von ihm.
Ich bin eigentlich die letzte, die solche Ratschläge gibt, weil hier gerne gleich mit Trennungsvorschlägen, Therapien und toxischen Beziehungen um sich geworfen wird und weil ich grundsätzlich der Typ bin, der nicht gleich nach Trennung ruft sondern eher zu daran arbeiten, Akzeptanz usw rät.
In deinem Fall ist das Maß aber wirklich bis zum Anschlag oben voll.
Ich hoffe inständig für dich, dass du erkennst was da vor sich geht und du die Kraft findest, dich aus dieser Abwärtsspirale zu befreien.

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wirf in raus , das ist keine Partnerschaft, wenn er dich angegriffen hat, er solte stationär in den Entzug

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In diesem Stadium der Schuldvorwürfe gegen alle Welt und insbesondere gegen die Partnerin ist ein Alkoholiker gedanklich noch völlig in seinem Suchtkreislauf gefangen. Die Geschichten ähneln sich alle. Auch ich konnte als nunmehr trockener Alkoholiker erst aus diesem Teufelskreislauf heraus finden, nachdem ich einen mentalen Tiefpunkt erlitten habe und mich einer Selbsthilfeorganisation angeschlossen habe.
Rat und Hilfe bieten können neben den üblichen psychosozialen Beratungsstellen (etwa Suchtberatung der Diakonie) insbesondere auch die Angehörigengruppen. Bei den Anonymen Alkoholikern wären das die Al-Anon.
Seit der Coronazeit ist der Zugang zu den Angehörigengruppen viel niedrigschwelliger geworden, weil sich zunehmend auch Video-Online-Meetings zumeist per Zoom etabliert haben. Auch bei sogenannten "offenen" Zoommeetings der AA können Angehörige teilnehmen.

https://al-anon.de/

Über Al-Anon
Die Al-Anon Familiengruppen sind eine Selbsthilfegemeinschaft, die sich ausschließlich an Angehörige und Freunde von Alkoholikern richtet. Sie bieten Betroffenen Trost und Hilfe.

Der regelmäßige Besuch der Al-Anon Meetings verhilft zu einer veränderten Sicht- und Denkweise über die Familienkrankheit Alkoholismus. Angehörige erkennen, dass sie als Familienmitglieder, Partner, Kinder oder Freunde schuldlos sind und das Trinken des Alkoholikers nicht stoppen können, egal wie sehr sie sich anstrengen, den Alkoholkonsum zu kontrollieren. Sie lernen, ihr eigenes vernachlässigtes Leben wieder in die Hand zu nehmen, statt sich weiterhin auf das des Alkoholikers zu konzentrieren.

Die Selbsthilfegruppen vermitteln die Einsicht, dass der Alkoholiker die Folgen seines Handelns selbst tragen muss und dass die Angehörigen aufhören, ihm die Konsequenzen seines Suchtverhaltens abzunehmen. Der regelmäßige Besuch der Meetings stärkt die Selbstverantwortung und schafft ein Gefühl für gesunde Grenzen. Durch die veränderte Einstellung kann der Angehörige seinem Leben wieder eine eigene positive Richtung geben.

https://www.anonyme-alkoholiker.de/

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Ganz ehrlich.
Trennt dich.
Ein guter Rat ist es immer sich an eine Frauenberatungsstelle oder die Polizei zu wenden.
Ansonsten nimmst du es selber in die Hand.
Wenn er morgens die Bude verlässt, packst du mit ner Freundin oder Familien Mitgliedern seine Sachen zusammen und wechselst die Schlösser.
Ein Vernünftiges Gespräch wäre eigentlich besser, aber die Gefahr, dass du dann Opfer, von Gewalt wirst ist relativ groß nach deinen Schilderungen.
Wenn er auftaucht und pallaver macht, rufst du direkt die Polizei.
Wichtig mach sowas nicht alleine, sondern entweder mit Professioneller Unterstützung oder deiner Familie.
Und lass dir keine Schuldgefühle einreden, er entscheidet wie er sich verhält. Natürlich ist er Krank aber auf Dauer macht er dich auch völlig Kaputt. Auch seine Betonung dass er was ändern will, sind einfach gelogen. Solange er trinkt, wird er immer wieder Rückfällig.
Alles gute

Bearbeitet von mark1102
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„Habt ihr einen Rat für mich?“

Ja bitte hole dir Hilfe, du bist Opfer von Gewalt geworden.

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Rate mal, was der einzig gute Rat wäre?

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Das sind keine 2 Gesichter, sondern eigentlich nur ein einziger Eindruck von einer Beziehung, welche aus Ängsten und Unsicherheiten besteht.

Hier das zusammengefasst, was ich verstanden habe:

- aufgenommen aus Angst
- Angst wenn du nach Hause kommst
- haltlose Vorwürfe des Mannes
- Angst vor 'Konsequenzen'
- er kapert praktisch deine Wohnung und dein Leben und macht es sich da bequem
- er möchte nur Freundschaft

Ach, und es läuft nicht mehr so gut.

Ich weiß nicht genau, aber es wirkt schon etwas gruselig.

Du solltest dich wirklich in Sicherheit bringen, unabhängig irgendwelcher Alkoholentzüge oder nicht, bevor deine Befürchtungen wahr werden.