Mich würden eure ganz ehrlichen Meinungen interessieren... streitet ihr wirklich NIE vor euren Babys?
Natürlich sollte es kaum bis nie vorkommen, aber bin ich eine Rabenmutter wenn die Nerven selten aber doch einmal blank liegen? Wie realistisch ist es, dass vor allem in den ersten Monaten bei Schlafmangel und Co NIE vor den Kleinen gestritten wird?
Vor Baby streiten
Solange es nicht in Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten ausartet sondern es einfach "nur" eine lautere Diskussion ist finde ich es absolut nicht schlimm vor dem Baby zu streiten.
Ich finde es sogar für ältere Kinder dann gar nicht verkehrt, damit sie lernen man kann solange es im Rahmen bleibt auch mal laut werden, aber sich dann im besten Fall am Ende auch wieder vertragen.
Das sollte natürlich nicht täglich vorkommen, wenn es aber mal passiert sehe ich da absolut nix schlimmes dran.
Wir streiten selten mal, aber werden dabei nicht laut und beschimpfen schon mal gar nicht. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder lernen, dass man auch streiten kann ohne die Fassung zu verlieren oder unter die Gürtellinie zu gehen. Finde es hässlich zu streiten.
Aber grundsätzlich haben wir noch nie vor unserem Sohn (2) gestritten. Streiten uns eh selten.
Wir sind 10 Jahre zusammen und haben noch nie gestritten im Sinne von laut oder wütend miteinander gesprochen. Meine Eltern haben sehr laut und heftig gestritten, ich fand das sehr beängstigend als Kind. Auch möchte ich meinen Kindern eine andere Art der Konfliktlösung beibringen, als sich anzuschreien.
Also übliche Familienstreitigkeiten (verbaler Natur, ohne Beleidigungen und ohne Brüllen aus den tiefsten Tiefen) dürfen finde ich auch vor Kindern stattfinden.
Wenn die Streitigkeiten so oft sind, dass man sich als Eltern schlecht deswegen fühlt, dann ist man an dem Punkt sich externe Hilfe zu holen, oder wirklcih ganz bewusst und aktiv an der BEziehung zu arbeiten.
Kinder lernen das Streiten und Vertragen zu großen Teilen von ihren Eltern. Ihr habt hier also eine Vorbildfunktion....Wenn es Zwist gibt merken die Kinder das, wenn ihr dann runterschluckt und den Deckel drauf macht...lernen sie halt das von euch. Ist keine gute Streitkultur zu schlucken, bis man eskaliert.
Und die Idee STreit aufzuheben bis die Kinder schlafen ist ganz nett, aber die Kinder spüren, wenn der Streit da ist...sie leben dann in dieser unbehandelten Spannung. Nicht gut. Und die Kinder kriegen die Streitigkeiten sehr oft mit, auch wenn sie in ihrem Zimmer sind..die Eltern sagen dann immer zu mir "aber die Kinder haben es nicht mitbekommen"...die Kinder können mir bis ins Detail erzählen was die Eltern gesagt und getan haben...und dass es gerumst hat und dass das Kind sich dann gedacht hat, dass vielleicht was runtergefallen ist, oder vielleicht ist die Mama runtergefallen?....das ist echt grausam für Kinder da zu liegen mit den Geräuschen und ihrer Fantasie und alleine....
Also...arbeitet an einer wirklcih guten Streitkultur, gebt Fehler im Streitverhalten vor den Kindern zu (also auch im Streit, wenn man merkt, dass man was verletzendes gesagt hat kann man sich entschuldigen...und danach trotzdem weiter um den eigenen Punkt streiten) und sucht euch Hilfe, wenn ihr zu viel streitet. Sprecht mit den Kindern darüber, wenn es laut wurde und erklärt ihnen das kindgerecht. Lasst die Kinder das Vertragen haben sehen.
Streit gehört zum Leben dazu und natürlich streiten wir vor den Kindern.
Die frage ist ja, WIE man streitet und auch worüber.
Über Erziehungsfragen reden wir NICHT vor den Kindern. Es wird auch nicht gebrüllt oder beleidigt.
Unsere Kinder sollen ja eine gesunde Streitkultur kennen lernen und auch, dass es ok ist, mal zu streiten und dann auch, wie man es löst! :)
Solange ihr respektvoll streitet (nicht laut werden, keine Beschimpfungen oder Beleidigungen), sehe ich da kein Problem. Ich finde sogar, dass das zur Erziehung einen wichtigen Beitrag leistet (Streitkultur). Wichtig ist aber, sich vor dem Kind auch wieder zu versöhnen und zu zeigen "Hey, du musst nicht immer der selben Meinung sein wie andere, aber es ist wichtig, einen respektvollen Umgang miteinander zu pflegen. Zum streiten gehören auch Lösungen finden und sich versöhnen."