Hallo an alle,
mein Ex und ich waren 4 Jahre zusammen, 3 Jahre lang war ich die Liebe seines Lebens, er wollte heiraten und gemeinsam ein Haus kaufen. Er hat gesagt, dass er bei mir manchmal so eine Ruhe verspürt, die er nicht kennt und er früher immer sehr "getrieben" und unruhig war. Und dass es schön ist, dass wir bei Reisen nicht dauernd streiten.
Was mir schon in der Beziehung aufgefallen ist: dass er manchmal (nicht immer) so eine ganz tiefe Verletzung hatte, wenn ich (aus gesundheitlichen Gründen) geschlafen habe. Das war keine Verärgerung, sondern eher eine Traurigkeit. Meine Therapeutin meinte, dass das eventuell davon kommt, dass er sich schlecht regulieren kann - wenn er gut drauf ist, macht ihm das Schlafen nichts, aber wenn nicht, bräuchte er jemanden, an dem er sich regulieren kann.
Heuer feiert er einen runden Geburtstag, und ich weiß, dass ihm dieser sehr zu schaffen macht (hat er selbst gesagt). Zusätzlich gibt es noch ein paar andere Themen, die ihn belasten. Seit Anfang des Jahres hat er sich mehr und mehr distanziert. Das war für mich mehr und mehr verwirrend, weil abwechselnd Signale der Zuneigung und der Distanzierung kamen. Das Schlimmste war, dass er mich aus dem Familienurlaub "ausgeladen" hatte.
Er ist generell bei vielen Themen im Moment hin- und hergerissen, unzufrieden und siehts mal so, mal so.
In einer Distanzphase habe ich dann Schluss gemacht, ich habe aber angeboten, eine Paartherapie zu machen oder eine Auszeit zu nehmen, bis wir beide wieder auf Schiene sind. Das wollte er nicht. Ich habe dieses Hin- und Her einfach nicht mehr ausgehalten.
Ich habe danach nochmal das Gespräch gesucht, damit wir etwas beruhigter miteinander reden können.
Er sagte dass
- er mich attraktiv findet
- wir gemeinsam schöne Aktivitäten hatten
- es super ist, dass sein Kind und ich uns so gut verstehen
- er mich gern hat
- unseren gleichen Humor mag
- er eine starke se. Anziehung bei mir verspürt (die wir bis zum Schluss auch ausgelebt haben)
... aber wahrscheinlich keine Liebe mehr. Er wolle sich trennen, weil ich länger schlafe und weil er öfter verreisen möchte. Er möchte im Leben nichts verpassen. Ich bin aber seit 4 Jahren die gleiche Person und brauche im Gegenteil jetzt weniger Schlaf, weil die Ursachen meiner gesundheitlichen Probleme gefunden wurden.
Ich hab mich auch bisher für ihn gefreut, wenn er alleine weggeht und reist und wir dann gemeinsam (auch für ihn schöne) andere Unternehmungen machten. Und es ist ja nicht so, dass ich Reisen und weggehen gar nicht mag, nur eben seltener als er. Und andersrum mag er bei manchen Reisen und beim Weggehen mit Kumpels sowieso gar keine Freundin dabeihaben.
Er hat dann gemeint, dass er mir nicht absichtlich wehtun möchte, aber da keine Perspektive sieht, dass das je wieder so wird, wie es mal zwischen uns war. Er sei erleichtert gewesen, als ich die Trennung ausgesprochen habe. Er hätte mich aber sehr gern als gute Freundin, ich kann mir das aufgrund der gegenseitigen se. Anziehung aber gar nicht vorstellen.
Er hat sehr wahrscheinlich noch keine neue Frau laufen - aber er ist grad generell dabei, neue Freunde zu finden (wogegen ich vorher auch nix hatte) und ich spür heraus, er hofft, dass er dabei auf eine Frau trifft, mit der er öfters reisen und weggehen kann (die aber sonst meine "Vorteile" hat).
Als ich gegangen bin, hatte er Tränen in den Augen. Ich habe dann nochmal etwas organisatorisches geschrieben, worauf er geantwortet und nochmal gemeint hat "ich will dir nicht absichtlich weh tun". Ich hab dann geschrieben: Du wirst Deinen Weg ohne mich finden, Leb wohl gesagt und ihm alles Gute gewünscht.
Ich bin so verwirrt - warum war ich so lange die Liebe seines Lebens und plötzlich soll ich's nicht mehr sein und es gibt so ein hin- und her? Auch die "Liebe des Lebens" kann ja nicht alle Bedürfnisse abdecken, ich hab z.B. ein Netzwerk, dass die Dinge abdeckt, die er mir nicht gegeben hat.
Wie seht ihr sein Verhalten? Ist da noch Liebe oder kann ich das getrost vergessen? Hab ich zu früh aufgegeben (und es vermasselt) oder war da eh nix mehr zu machen und er wär früher oder später einfach fremdgegangen?
Ich weiß ja selber noch nicht, ob ich diese Partnerschaft wieder wollen würd, weil Vertrauen weg ... bin total verunsichert.
Midlife Crisis? Liebe des Lebens, oder doch nicht?
"...er mich attraktiv findet
- wir gemeinsam schöne Aktivitäten hatten
- es super ist, dass sein Kind und ich uns so gut verstehen
- er mich gern hat
- unseren gleichen Humor mag
- er eine starke se. Anziehung bei mir verspürt (die wir bis zum Schluss auch ausgelebt haben)..."
Naja, schöne Aktivitäten kann man auch mit Freunden haben, lachen ebenso.
Attraktivität und sexuelle Anziehung sind sicher ein nicht zu unterschätzender Baustein einer Beziehung, aber alleine auch bei weitem nicht ausreichend.
Knackpunkt ist in meinen Augen - "das er mich gern hat".
Irgendwo auf eurem gemeinsamen Weg ist wohl aus Verliebtheit keine Liebe geworden.
Er scheint Dich ja als Mensch zu schätzen, aber für eine dauerhafte Beziehung reicht es dann wohl doch nicht.
Beim Thema reisen könnte man bestimmt Kompromisse finden, schlafen...
Wie lange und viel hast Du geschlafen wenn er DAS als Argument anführt 🤔?
"...Wie seht ihr sein Verhalten? Ist da noch Liebe oder kann ich das getrost vergessen? Hab ich zu früh aufgegeben (und es vermasselt) oder war da eh nix mehr zu machen und er wär früher oder später einfach fremdgegangen?..."
Er hat Dir doch klar gesagt da ist keine Liebe (mehr), - er mag Dich.
Das wirst Du vermutlich nicht gerne hören wollen, aber eigentlich war er doch recht deutlich.
Vermasselt hast Du da wohl nichts, es passt halt nichtmehr.
Aber wie kommst Du darauf das er sonst womöglich früher oder später fremdgegangen wäre? Das passt an der Stelle irgendwie so garnicht. Ich denke er hätte die Beziehung irgendwann beendet, Du bist ihm halt zuvorgekommen.
Ich befürchte Du wirst damit abschliessen müssen.
Mich hat z.B. gewundert, dass er noch so gerne kuschelt und er immer meinte, er ist kein Kuscheltyp - aber das macht man vielleicht mit einer "guten Freundin" auch. Ich kenn das so nicht, ich bin sonst auch kein Kuschler, ich muss dazu jemanden lieben.
Wenn für mich die Punkte, die ich aufgezählt hab, auf wen zutreffen, liebe ich den auch - alle Bedürfnisse kann ein Partner ja nie abdecken. Verknalltheit am Anfang ist bei mir was anderes.
Telefoniert haben wir auch täglich sehr lang, wenn er nicht grad auf Urlaub weg war - aber das macht man mit einer "besten Freundin" eventuell auch.
Ich habe am Anfang unserer Beziehung 12, in an extremen Tagen 16 Stunden Schlaf gebraucht - weil ich halt krank war. Jetzt sinds so 9-10. Es kann halt jetzt auch immer noch sein, dass ich mal nicht so fit bin, aber grundsätzlich bin ich gut unterwegs.
Es war so, dass er auch anderen erzählt hat, es ist super, wenn ich am Wochenende länger schlafe (so um 10 Uhr bin ich ansprechbar), da kann er seinen Sport machen - und dann auch freudestrahlend vom Sport heimgekommen ist. Wenns ihm nicht gutging, hat ihn das schlafen aber richtig verletzt. Er ist kein extremer Frühaufsteher und schläft ab und zu auch so lang wie ich, aber meistens ist er so um 8 auf.
Ich verstehs halt nicht, weil ich mich nicht geändert hab - und jetzt weniger schlafe. Und davor war ich die Liebe des Lebens - da ist ein Teil der Geschichte dann für mich unreflektiert.
Ich bin aber - soweits geht - grundsätzlich beim Versuch des Abschließens. Man kriegts nur nicht gleich so toll hin. Bei jedem Partner kanns sein, dass man verlassen wird, wenn es gesundheitlich nicht so läuft. Aber wenn das "viel schlafen" schon mal ein Trennungsgrund war, hat man dann natürlich mehr Angst.
Ich war auch so ein Mensch der bis zu meiner Ehe jetzt 3 Beziehungen hatte. Eine ging 2 Jahre, und die anderen beiden je vier Jahre. Jedesmal dachte ich es sei die große Liebe und plötzlich nach vier Jahren war da nichts mehr. Ich kann es gar nicht erklären und im Nachhinein tut es mir leid weil ich meinen Expartnern viel Kummer bereitet habe. Ich war innerlich so getrieben, hatte viele Möglichkeiten und Chancen weil ich gut aussah und dazu ein unterhaltsamer Mensch war.
Irgendwann kam immer der Zeitpunkt wo mich mein Partner anfing zu nerven. Allein durch seine Anwesenheit.
Das ging so bis ich meinen mittlerweile Ehemann traf. Mit ihm bin ich nun 8 Jahre verheiratet und 11 Jahre zusammen und immer noch vermisse ich ihn wenn er nicht bei mir ist. Bei ihm ist alles anders und es ist wirklich tiefe Liebe die ich empfinde.
Ich bin angekommen und finde bei ihm alles was ich immer gesucht habe.
Ohne ihn möchte ich nicht mehr sein.
Danke für deine Erfahrungen!
Nerven tun ihn grad sehr viele Menschen - das kann natürlich auch den Grund haben, dass er in der Beziehung unglücklich war.
Wenn ich in die Anrufliste schau, hat er mich aber täglich angerufen, wenn er nicht grad auf Urlaub war. Die meisten eingehenden Anrufe sind von ihm, nicht von mir. Wie war das bei dir? Hast du den Menschen dann gänzlich gemieden?
Seltsam war auch, dass er enttäuscht war, als ich ihn dann nicht mehr so oft sehen wollte, weil ich die Distanz bei seiner Anwesenheit nicht ausgehalten hab. Die Distanz war wiederum auch nicht immer da, er hat mich spontan umarmt, wollte von sich aus kuscheln ...
Beziehungsstatus hat er auch erst nach einer Weile, nach mir, geändert.
Ich kenn mich überhaupt nicht aus.
Ich war irgendwie sehr unreif und eine Spielerin würde ich heute sagen. Ich brauchte die Aufmerksamkeit. Wenn ich gemerkt habe, dass mein Partner sich distanziert habe ich mich wieder bemüht. Ich brauchte das Gefühl geliebt und begehrt zu werden.
Heute schäme ich mich dafür welchen Schmerz ich zugefügt habe.
Geändert hat sich das bei mir als wir in der Familie eine sehr, sehr schlimme Situation hatten die alles veränderte. Ich verstand plötzlich was im Leben wirklich wichtig ist und zählt. Seitdem bin ich ein anderer Mensch.
Klingt als ob er dich nicht liebt wie du bist, sondern als Kompromiss.
Scheinbar passt es für euch beide doch grade nicht. Für dich nicht, daher hast du dich getrennt und er empfand dabei Erleichterung und wollte sich auch trennen.
Für mich gibt es da (rational) nichts mehr zu überlegen oder zu diskutieren. Es passt grade einfach nicht. Selbst wenn ihr euch liebt, vielleicht reicht das grade nicht.
Und er mag dich und möchte dich nicht verletzen, aber auch das ist ja kein Grund, wenn beide dann unglücklich in der Beziehung bleiben…
Die letzten Monate passten tatsächlich nicht, aber ich weiß nicht, ob das ein Ergebnis einer allgemeinen Krise ist oder es doch hauptsächlich an der Beziehung lag. Und ich hab mich natürlich dann gefragt, ob ich länger durchhalten hätte sollen, weil ich eigentlich nicht bei jedem Problem gleich aufgebe. Kaputtmachen soll man sich aber auch nicht und ich empfinde jetzt auch schon öfter Erleichterung zwischendrin.
Irgendwas Intensives war bei ihm schon noch da, aber du hast recht: es hat wohl nicht gereicht.
Aber es liegt ja nicht in deiner Macht. Wenn ER nicht mehr will, ist es irrelevant, dass du weiter gekämpft und durchgehalten hättest. Es reicht nicht, wenn nur einer sich abstrampelt und der andere nicht mitzieht.
Und er möchte nicht mitziehen 🤷♀️
Ja, du hast zwar die Trennung ausgesprochen, aber letztlich ja nur, weil er eben nur sagt, was ihn alles unzufrieden macht, aber er keine Lösung suchen möchte.
Ihr habt euch getrennt und das ist auch besser so
Für dich natürlich schmerzhaft, aber dZ vergeht!
Er hat sich klar dazu geäußert, dass er keine Liebe mehr verspürt, ich denke du gruebelst auch zu viel nach und versuchst sein Verhalten zu analysieren, anstatt in dich zu gehen und abzuschließen!
Er sucht neue Freunde, dann wahrscheinlich auch eine neue Frau, mit der es passt. Passe bitte nur auf, dass du nicht zwischendurch als Lückenbüßer für ihn zu Verfügung stehst, denn das wird sich nur verletzen.
Gruß
Danke!
Wörtlich hat er gesagt: er weiß es nicht, ob es noch Liebe ist.
Dass er nach einer neuen Frau sucht, das sehe ich auch so und hat er auch angedeutet. Aktiv datet er nicht, aber hofft wahrscheinlich, dass beim Freunde suchen dann eine dabei ist.
Lückenbüßer oder Plan B möchte ich nicht sein - und ich muss ja auch nicht zu jedem passen. Eventuell werde ich durch die Distanz auch wieder "interessant" - aber ich bin mir dessen bewusst, dass das dann nix bringt.
Natürlich denkt man aber nach einer Trennung auch in den Emotionswellen, dass man den Menschen zurückhaben möchte. Würde aber nur gehen, wenn es echt eine Krise und keine unpassende Konstellation wär - und dann wärs noch sehr viel Arbeit für beide.
Ich wünsche dir, dass du noch deine Person triffst, mit der es passt ❤️