Partner helfen mit Rauchen aufzuhören. Wie bekomme ich mehr Verständnis für "Rückfälle"?

Hallo,
mein Lebensgefährte raucht. Was mich als Nichtraucherin massiv stört. Ich habe im meinem ganzen Leben noch nie geraucht und es fällt mir zugegebenermaßen sehr schwer, nachzuvollziehen warum man überhaupt raucht und warum es so schwer ist aufzuhören. Wenn ich dabei bin raucht er nicht. Wie ich seit gestern zufällig rausbekommen habe mit Hilfe von Pflastern.
Aber sobald wir uns ein paar Stunden nicht sehen, raucht er ziemlich viel :(
Ich habe ihn schon mehrfach versucht zu überzeugen mit dem Rauchen aufzuhören. Allein weil ich mir natürlich um seine Gesundheit Sorgen mache. Er zeigt ja auch dann den Willen, aber im nächsten Moment ist das wieder vergessen.
Mich ärgert es dann natürlich schon, wenn ich dann wider den vollen Aschenbecher finde, obwohl er mit Versprochen hat in meiner Abwesenheit nicht zu rauchen. Er müsste meines erachtens nur konsequent die Pflaster benutzen. Die helfen ja laut seiner Aussage schon. In meiner Anwesenheit raucht er dann ja auch nicht. Es "geht" also ohne.
Aber warum schafft es dann nicht konstant? Wie kann ich ihm dabei helfen? Ich möchte ja auch nicht ständig Vorwürfe machen.
Aber es fällt mir schwer, in den Momenten meinen Frust runterzuschlucken. Wie bekomme ich mehr Verständnis wie schwer es ist damit aufzuhören. Sollte ich mich erstmal damit zufrieden geben das er in meinem Beisein nicht raucht?
Oder ihn doch konsequenter zum aufhören "bitten"?
Hat hier jemand mit dem Rauchen aufgehört (vielleicht auch dem Partner zu liebe)? Was hat euch am meisten geholfen?
Freue mich über Antworten!
Gruß

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Du hast deinen Partner als Raucher kennen gelernt und wenn er nicht selbst aufhören will, dann musst du diese Tatsache entweder akzeptieren oder erkennen, dass ihr nicht kompatibel seid.

Ich bin ein Leben lang Nichtraucher und hatte nur Beziehungen zu Nichtrauchern, da ich als Asthmatikerin den Rauch nicht tolerieren kann und auch will. Aber ich würde jemanden, der raucht, nicht versuchen, zu einem Nichtraucher zu machen, weil das SEINE Sucht ist.

Ich kenne einige, die selbstständig aufgehört haben und erfolgreich waren, aber nur, weil sie es selbst wollten.

Bearbeitet von Kris7
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Das Rauchen aufzuhören ist aus meiner Sicht schwer. Es ist eben eine Sucht. Das kann man nicht gut beschreiben. Ich hörte wegen meines Kinderwunsches auf. Das war es mir wert. Man muss für sich einen triftigen Grund finden, dann geht es schon.

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So war es hier auch.

Mein Mann hatte mehr Schwierigkeiten dabei (grade auf der Arbeit in den pausen), hats letztendlich aber ca 4 Monate vor Geburt geschafft.
Ich fand den Geruch während der Schwangerschaft unerträglich, aber es lief so wie bei der TE ab.
Als dann aber alles realer wurde und der "grund" greifbarer war, hats wirklich gut geklappt.

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Einen Raucher überzeugst du nicht davon aufzuhören. Entweder er will das selbst oder das wird nix, da bringt auch keine Hilfe der Welt was.

Außerdem sei angemerkt: dein Freund ist ein mündiger Mann, nicht dein Kind, das du erziehen musst -> konsequent bitten würde ich bei einem Fünfjährigen, wenn es ums Aufräumen geht, nicht bei einem Erwachsenen.

Ich würde sagen sei zufrieden wenn er nicht raucht so lange du dabei bist. Wenn er irgendwann von alleine aufhören möchte, dann wird er das auch schaffen. Ansonsten gesteh ihm doch bitte zu, dass er selbst entscheidet, wie sehr er seine Gesundheit ruiniert.

Als ich aufgehört habe, habe ich von einer Minute auf die andere beschlossen, dass Zigaretten im Grunde ekelhaft sind. Das war Anfang 2018. Seitdem dampfe ich nur noch (inzwischen nikotinfrei und wenig). Alle Versuche vorher sind einfach schlicht und ergreifend am Willen gescheitert. Egal wer mir da was erzählt oder rumgenörgelt hätte, es hätte mich nicht interessiert. Ich kenne auch keinen Raucher, der für jemand anderen aufgehört hat. Das macht man entweder für sich oder gar nicht.

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Hallo,

Bei deinem Text frag ich mich ehrlich ob du nur willst das er wegen seiner Gesundheit aufhört oder es da noch einen anderen Grund gibt.

Ich war selber Raucherin und muss sagen das du sagen und machen kannst was du willst. Er muss am Ende die Entscheidung treffen.
Ich würde mich an deiner Stelle da raushalten und einfach damit zufrieden sein, dass er nicht raucht wenn du da bist.
Er ist Erwachsen und letztlich für sein Leben und seine Gesundheit selbst zuständig. Mich würde es auch nur nerven wenn ein Partner sich da so reinmischt.
Letztlich ist rauchen auch einfach eine Sucht und manchmal eine (natürlich ungesunde) coping Strategie um mit Streß oder anderem umzugehen.

Deinen Text empfinde ich allerdings auch als sehr stark involviert. Du solltest dich da besser abgrenzen. Es macht wirklich den Eindruck als würde es nicht nur ums rauchen gehen sondern noch ein eigenes Thema von dir drinnen stecken.

Liebe Grüße und alles Gute

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Danke für deine Antwort, Ich weiß das er das selber wollen muss.
Ich habe einfach Angst ihn zu verlieren, wenn er wegen dem Rauchen schwer erkranken würde. Das ist wirklich mein Hauptgrund. Ich habe in letzter Zeit viele mir nahestehen Menschen "verloren". Auch an Krebs nach langem Rauchen.

Ich mache mir einfach Sorgen. Es ist wirklich wegen seiner Gesundheit

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Mit Nörgeln, Vorwürfen und Frust von deiner Seite wirst du jedenfalls nicht weiterkommen, auch nicht mit dem Argument, dass du ja nur so bist, weil du dir Sorgen machst. Druck erzeugt Gegendruck und das ist das allerletzte was du willst.

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Ich war Kettenraucherin und habe von einem Tag auf den anderen aufgehört, weil ICH es wollte.
Dein Partner will nicht aufhören, er raucht dir zuliebe während deiner Anwesenheit nicht, so habe ich es verstanden. Erst, wenn er es selbst will, kann er aufhören.

Bei mir ist es übrigens über 20 Jahre her.

VG

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Bei meinem Mann war es so, dass er auch bestimmt seit er 16 oder so war geraucht hat. Heute ist er 31. Ich fühle mit dir, was habe ich nicht alles probiert, mit den Augen gerollt, auf ihn eingeredet. Nichts hat geholfen oder was bewirkt.

Und dann, letztes Jahr im Februar hat er von einem auf den anderen Tag aufgehört. Zuvor hatte er sich noch so ein Buch über Fakten übers Rauchen etc. gekauft.

Was ich damit sagen möchte, wie es auch schon einige davor geschrieben haben: ER muss es wollen. Und natürlich kann es passieren, dass es bei ihm Klick macht und er von einem auf den anderen Tag aufhört. Das würde ich dir wünschen. Es kann aber auch sein, dass dies nicht eintreffen wird… von dem her schwierig dir da einen Tipp zu geben. :/

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Den Buchtitel kannst Du mal herausfinden? Das fände ich wissenswert !

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Ich hab nochmal nachgefragt. 😊 Das Buch hieß „Und im Kopf macht‘s Klick“ von Dr. Jochen Kaufmann.

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Hallo,

ich bin Raucherin und kann mich den anderen Beiträgen nur anschließen. Als Raucher/in muss man es selber wollen. NICHTS und NIEMAND Anderes bewegt einen dazu, aufzuhören, wenn man selber nicht dahinter steht.

Mein Mann hat es mal 2 Jahre geschafft, nur zu dampfen, keine Zigaretten mehr zu rauchen. Ich habs auch versucht, aber nach kurzer Zeit dampfen, hatte ich immer den Drang "So, jetzt erstmal eine rauchen". Es ist das Feeling. Die Zigarette halten, einen Moment für mich zu haben. Wenn die Zigarette dann aufgeraucht ist, mach ich sie aus und dann ist gut. Das hatte ich bei dem Dampfer nicht.

Mein Mann hat auch das ein oder andere Mal durchblicken lassen, dass ich doch auch aufhören sollte und es ihm dann auch leichter fallen würde. Ganz ehrlich? Das hat mich schon so gestresst und unter Druck gesetzt - ich hab direkt noch mehr geraucht als vorher....

Rauchen ist eine Sucht. Teuer und ungesund. Wir Raucher wissen das. Aber wir können es nicht einfach lassen.
Natürlich gibt es Ausnahmen, wie meinen Onkel zum Beispiel... der kann das von heut auf morgen. Dann raucht er mal 2 Jahre nicht, dann macht er es mal wieder für ein Jahr.. dann drei Jahre nicht, dann wieder 2 Jahre so.. immer so, wie es ihm gerade passt. Aber das ist echt selten.

Ich kann dir nur raten, dich entweder damit abzufinden, dass dein Partner raucht oder dich alternativ zu trennen. Er wird es nicht einfach lassen (können). Auch nicht für die Partnerin. Tut mir Leid...

Ich wünsch dir/euch alles Liebe #klee

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Sucht ist leider weder logisch noch vernünftig. Er weiß doch selber, dass es ungesund ist, Geld kostet, schlecht riecht, sozial unerwünscht ist und ihn auch nicht schöner macht. Er tut es trotzdem. Das ist die Sucht.
Um ehrlich zu sein, kann man dafür kein Verständnis haben, weil es für Außenstehende nicht verständlich ist. Und das ist auch okay.
Aber hör auf an ihm zu "zerren", sondern formuliere eigene Grenzen. Du kannst ihn nicht ändern, sondern nur für dich formulieren, was für dich okay ist und was nicht.

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Ich selbst rauche seit ich 11 bin. Bin jetzt mitte 40. Vor 12 Jahren habe ich meiner Ex zuliebe mit dem dampfen (E-Zigarette) angefangen weil sie der Geruch so störte. Ende der Geschichte: Sie hat in ihrem ganzen Leben nie geraucht und dann mit über 50 irgendwann auch angefangen zu dampfen, weil "das riecht so gut" :(

Meine jetzige ist auch total dagegen. Sie lebt sehr gesund (Sport, Ernährung) und nimmt noch nichtmal Tabletten wenn sie krank ist. Ich habe ihr zuliebe schon mehrmals versucht aufzuhören. Hat immer so 3 bis 4 Monate gehalten aber irgendwann wurde ich doch immer schwach. Mein Problem war, die Entzugserscheinungen wurden einfach nicht besser, da war kein Licht am Ende des Tunnels, selbst nach 3 Monaten war es noch so schwer wie am ersten Tag was mit letztendlich immer die Motivation raubte. Zudem muss ich mir eingestehen, ich habe nur wegen ihr versucht aufzuhören, vielleicht ein weiterer Grund warum es bisher noch nicht funktioniert hat.

"Wenn ich dabei bin raucht er nicht [...] Aber sobald wir uns ein paar Stunden nicht sehen, raucht er ziemlich viel :("

Weil er in deiner Anwesenheit nicht rauchen kann/darf... Verspürt er in deiner Abwesenheit umso mehr Verlangen und holt die verpassten Zigaretten dann doppelt und dreifach nach. Vielleicht kannst du versuchen weniger Druck auf ihn zu geben, Druck kann man am wenigsten gebrauchen wenn man versucht aufzuhören.

"Ich habe ihn schon mehrfach versucht zu überzeugen mit dem Rauchen aufzuhören."

Er weiß selbst wie schädlich das ist, der Wille aufzuhören muss von ihm kommen nicht von dir.

"Es 'geht' also ohne"

Das sieht für dich vielleicht so aus als würde es ohne gehen. Für ihn ist es vermutlich eine Qual.

Das sind nur so meine Gedanken dazu, hilft dir vernutlich alles nicht weiter, wird dich aber sein Verhalten und seine Gedankengänge besser einordnen lassen. Was mich noch interessieren würde: Hat er schon geraucht als ihr zusammen gekommen seid, also wusstest du von Anfang an dass er Raucher ist? Falls ja solltest du das alles vielleicht einfach mal akzeptieren und darauf warten dass er es selbst will... Er ist schließlich ein mündiger, erwachsener Mann...

Bearbeitet von Bunnes