Hallo,
ich (w) bin derzeit in einer sehr fordernden Situation... Vor 1,5 Jahren hatte ich eine 4-wöchige Affäre mit einem anderen. Es kam nie zum GV und das wollte ich auch nie. Wir haben uns ein paar mal geküsst und umarmt. Ich habe mir bei ihm die Zuwendung geholt, die ich daheim nicht bekommen habe. Er hat mir geschmeichelt und es hat mir gutgetan, dass jemand so viel Begeisterung für mich zeigt. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, aber es war keine Liebe und ich habe es beendet. Das war absolute Sch... von mir und ich bereue es zutiefst. Ich wäre also dankbar, wenn man mich hier deshalb nicht sofort verurteilt.
Meine Ehe (insgesamt sind wir 25 Jahre zusammen, haben uns sehr früh in der Jugend kennengelernt, nach wie vor mein einziger Sex-Partner) war zu dem Zeitpunkt wirklich schwierig, ständiger Streit, keine Paarzeit (2 Kinder), keine Gespräche, gar nichts. Das entschuldigt nichts, aber vielleicht hilft es, die Sache nachzuvollziehen.
Das erste Jahr, nachdem die Affäre aufgeflogen war (ich hatte nicht die "Eier", es zu beichten), war die absolute Hölle. Besonders im ersten halben Jahr gab es permanent Streit, trotz Paartherapie. Ich verstehe, dass mein Mann absolut verletzt und am Boden zerstört war. Aber er war in der Zeit sehr übergriffig, verbal wie auch mit diversen Aktionen. Beschimpfungen, nächtliche Verhöre, alle meine Sachen durchsuchen usw., das volle Programm. Auch der Therapeut musste bei den Sitzungen mehrmals eingreifen, weil er auch ihm gegenüber übergriffig wurde. Noch einmal, ich verstehe die Kränkung, habe immer gedacht, ich muss da durch, das habe ich verdient. Aber ich habe ständig Panik geschoben, kaum geschlafen oder gegessen, habe schließlich auch Beruhigungsmittel genommen. Ich wurde immer wieder sehr stark unter Druck gesetzt. Musste funktionieren, auch sexuell, damit er nicht wieder in sein Loch fällt. Ich habe das ein 3/4 Jahr durchgehalten, aber irgendwann war ich so erschöpft von diesen ständigen Hoch und Tiefs - mal war er bester Laune, super anhänglich, positiv gestimmt, dann kam irgendein Trigger und schon ging es wieder los mit den Vorwürfen. Ich habe angefangen, mich gefühlsmäßig abzuschotten, wahrscheinlich als Selbstschutz. Es war einfach zu viel für mich, zwischendurch hatte ich auch Phasen, wo ich mich selbst verletzt habe und Suizidgedanken hatte. Mittlerweile geht es uns besser, aber es kommt immer wieder zu Situation, wo alles wieder hochkommt - noch einmal, ich habe Verständnis, aber wenn man immer wieder als Schuldige für einfach alles hingestellt wird, sobald von außen irgendeine Irritation kommt, ist das einfach unglaublich schwierig. Mittlerweile weiß ich einfach nicht mehr, wie lange ich das noch mitmachen kann. Schon klar, das ist alles nur wegen mir, das muss man mir hier nicht auch noch sagen, das habe ich oft genug gehört. Ich habe immer öfter das Gefühl, dass mich diese Beziehung aushöhlt. Auch wenn ich schlussendlich verantwortlich bin für unsere Streits - wie lange soll es noch so weitergehen? Hat jemand eine ähnliche Situation erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?
Wie lange geht es noch gut?
Hi,
du bist nicht alleine verantwortlich für eure Streits. Du hast einen Fehler gemacht, deinen Mann verletzt, er hat sich dazu entschieden sich nicht zu trennen, bis jetzt. Dazu gehört aber auch verzeihen zu können. Das tut er wohl nicht, denn sonst würde er nicht so mit dir umgehen. Es ist in Ordnung, wenn er dir das nicht verzeihen kann, dann muss er aber die Konsequenzen ziehen und sich trennen. Dich ständig bestrafen zu wollen, das ist nicht in Ordnung.
vlg tina
Und eine Trennung kommt nicht in Frage, weil?
Du warst vorher nicht glücklich, währenddessen nicht und danach nicht. Wieso hälst du an etwas fest, was nicht (mehr) passt?
Weil wir viele schöne Jahre hatten und eigentlich beide wollen, dass es gut funktioniert und wir ein schönes Leben miteinander haben. Dann noch Haus, Kinder... es ist eben nicht so leicht. Wir hatten letztes Jahr Phasen, wo wir beide wirklich glücklich waren und eine in jeder Hinsicht erfüllende Beziehung. Aber leider, nach spätestens 3-4 Wochen ist es wieder soweit und es geht abwärts...
Was gibt dir denn dein Mann noch? Du lebst auf rohen Eiern, kannst die Uhr danach stellen, wann es wieder rumst bei euch, nimmst Medis, kannst nicht schlafen und bist in Hab-Acht-Stellung.
Wie sollst du denn da jemals wieder Frieden finden?
Die Paar-Therapie ist abgeschlossen.
Meist heilt auch die Zeit die Wunden.
Aber bei euch wirft es euch immer wieder komplett zurück.
Daher wäre meine Empfehlung: nehme dich auch wieder wichtig. Wenn dein Mann kein Vertrauen mehr zu dir hat - und das zeigt er ja regelmäßig, dann würde ich mich trennen. Was sind denn die guten Jahre gegen die Qual und das Leid, was du nun in den nächsten Jahren zu erwarten hast, wenn du bei ihm bleibst? Da ist man doch lieber glücklicher Single, als in so einem Leben gefangen zu sein!
Tatsächlich hatten wir Paartherapie, ein Seminar, waren bei einer Sexualtherapie (Lustlosigkeit bei mir - wie überraschend). Aber es ist tatsächlich so, dass er auf seinen Opferstatus besteht. Dagegen komme ich nicht an.
Den Opferstatus darfst du ihm auch gerne lassen. Du musst das aber nicht annehmen oder gar mitmachen!
Du kannst für dich selber einstehen. Sag deinem Mann, wenn er sich weiter so benimmt, dann bist du weg. Entweder vertraut er, oder eben nicht. Hier gibt es kein "manchmal habe ich Vertrauen" oder "ich habe ein bisschen Vertrauen".
Er will dich leiden sehen. Das ist Masochismus und wenn das nicht deinem Typ entspricht, täglich/wöchentlich devot zu Kreuze zu kriechen, dann lass ihn das alleine leben.
Versuche, dass du dich wieder aufrichtest, glücklich wirst und durchschnaufen kannst. Du musst nicht mit so einem Opfer zusammenbleiben, der nicht lösungsorientiert an euch arbeiten will! Denn genau das reibt er dir permanent unter die Nase. Du sollst leiden und er bestimmt, wie lange. Wo leben wir denn???
Warum denkst du, dass dich zu kasteien die einzige Lösung ist?
Trenn dich von dem Mann, beginne ein neues glückliches Leben.
Wenn sich nicht grundlegend etwas ändert, wird das die einzige Lösung sein. Leider.
Betrug ist immer mies. Das stimmt.
Trotzdem rechtfertigt das nicht, dass du so unter Druck gesetzt wirst, dass du Suizidgedanken hast. Dass dein Mann sich nun „alles“ erlauben kann.
Ich sehe das sehr, sehr bedenklich und ehrlich - da sind noch 2 Kinder involviert. Das ist alarmierend!
Ich denke, ihr solltet euch trennen. Das ist längst überfällig. Eure Beziehung ist so vergiftet, da lässt sich kaum noch was retten (und ihr habt es ja sogar mit professioneller Hilfe versucht).
Befreit euch beide!
Du bist erwachsen, du bist Mutter, bitte nimm deine Verantwortung ernst, steh für dich ein.
Hallo,
ich bin in einer ähnlichen Situation wie du. Ich habe mit 2 Männern geschrieben über alles und ein wenig albern, scherzen, spaßen, witzeln , bisschen flirten. Kein treffen!
Ich mache es auch leider schon viel zu lange mit, dass er so zu mir ist. Ich bin aber schon an den Punkt , dass ich es nicht mehr mitmache, ich lasse mir dieses Verhalten nicht mehr gefallen.
Ich habe zu ihm gesagt, du hast jetzt 2 Möglichkeiten du hörst auf und wir schauen ob es noch hinbekommen oder wir gehen getrennte Wege. Ob er es lässt wird die Zeit zeigen.
Kopf hoch, jeder macht Fehler. Aber man muss für sowas nicht ein Leben lang bestraft werden.
Vollkommen richtig. Jeder Mensch macht mal einen Fehler. Nur wenn das Vertrauen vom Partner ebenso erloschen ist, wird es toxisch. Komischer Weise gehen dann nicht diejenigen, die den Fehler gemacht haben, sondern sie beschweren sich über das "falsche" Verhalten des von ihnen belogenen und betrogenen Partners, anstatt einfach selbst zu gehen. Könnte auch Täter-Opfer Umkehr genannt werden. Dann wird gerne herumgejammert und sich beschwert...
Du kannst mir glauben, ich habe wirklich alles versucht, damit wir wieder ein schönes miteinander haben. Das habe ich immer - in den vergangenen 25 Jahren habe ich es immer angesprochen, wenn ich das Gefühl hatte, wir entwickeln uns auseinander. Ich habe jetzt mehr als 1,5 Jahre alles geschluckt und mir gedacht, da muss ich durch, aber wie lange noch?
Ich war mal in einer ähnlichen Situation, nicht 1:1- wir hatten damals eine Beziehungspause in der ich was mit einem anderen hatte. Danach kamen wir wieder zusammen, ich durfte mir diese Vorwürfe immer und immer wieder anhören. Ständig war er getriggert und wir hatten wirklich die Rollenverteilung: Opfer & Schuldige. Es war so nervig und er war schon lange nicht mehr das arme Opfer, sondern ein Partner der mich liebte und hasste zugleich und mir auf diese Weise das Leben schwer machte.
Ganz ehrlich, wenn immer noch keine wesentliche Besserung eingetroffen ist, wird das auch nicht mehr kommen. Er hat seine Rolle für sich gefunden und damit unfreiwillig auch in eine Rolle gesteckt die es sich nicht lohnt für immer und ewig zu spielen. Mein Rat: Der Drops ist gelutscht- starte einen Neuanfang und mach dich frei davon, die böse zu sein! Leichter gesagt als getan, ich weiß.
Hi,
geh !
Bitte sei Dir das Wert und trenn Dich !
Vor allen dingen, Sex, nur wenn BEIDE wollen. Nicht damit er "rund" läuft. Du von Deinen Sünden rein gewaschen wirst. Wo sind wir denn hier?
Ich schick mal viel Mut und Kraft, für Deine nächsten Schritte!
alles alles Gute
Das ist wirklich leichter gesagt als getan, besonders wenn das Gegenüber auf jede kleinste Abweisung gekränkt reagiert. Er fühlt sich sofort abgewiesen und wenn er sich abgewiesen fühlt, kommen die alten Gefühle wieder hoch. Du willst mich nicht, du willst meine Nähe nicht, und bei ihm ging es (Nähe) und bei mir geht es nicht. Nur ist es wirklich so verwunderlich, dass es mit der Lust nicht rund läuft, wenn man gesagt bekommt, ich vertraue dir nicht mehr und vielleicht machst du es sowieso wieder? Ich bin keine Maschine, die auf Knopfdruck Lust hat, nur weil er um halb 6 morgens seine Hand in meine Hose steckt. Und mittlerweile sage ich das auch - aber dann... Abweisung-Kränkung-alte Gefühle...
Dann lass ihn doch gekränkt sein! Er manipuliert dich nach Strich und Faden, nur damit er bekommt, was er will. Und wenn du mich fragst, wie lange dieser Zustand noch gehen wird, dann würde ich antworten: "Solange, bis du dich getrennt hast!"
Er wird dir nie verzeihen, weil er dann nämlich seine Machtposition dir gegenüber aufgeben müsste. Aber so kann er quasi alles bekommen was er will und wenn du nicht willst, dann spielt er den Gekränkten und du hast wieder Schuldgefühle.
Das ist Missbrauch was du da gerade erlebst, nichts anderes ist das. Und ich kann dir nur raten, einen Plan zu entwickeln, damit du diese Beziehung beendest und ein neues Leben ohne ihn anfangen kannst. Alleine die Tatsache, dass dieser Mann gegenüber dem Therapeuten übergriffig geworden ist, hätte dir die Augen öffnen müssen, was für einen Charakter er besitzt.