Hallo ihr Lieben,
Ich brauche euren Rat bzw. eure Meinung.
Mein Mann und ich haben regelmäßig immer mal wieder unterschiedliche Auffassungen zur Aufgabenverteilung und auch zum Thema Wertschätzung. Er arbeitet im Schichtbetrieb als Busfahrer innerhalb des Ortes und ich habe eine Führungsposition im Büro. Nach meiner Elternzeit haben wir entschieden, dass ich mit 32h wieder einsteige, sodass ich immer die Möglichkeit habe unseren Sohn in die Kita zu bringen und abzuholen. Durch die Schichten meines Mannes gibt es durchaus regelmäßig Wochen wo ich erst arbeiten bin, dann meinen Sohn abhole und bis abends/nachts alleine mit meinem Kind bin. Ich regel also in dieser Zeit alles alleine, koche essen, mache Termine, kümmere mich um den Haushalt, befasse mich mit meinem Sohn. Ich mache das auch wirklich gerne. Mein Mann unterstützt auch soweit es geht, sodass er unseren Sohn morgens in die Kita bringt, wenn er erst mittags arbeiten muss und macht auch oberflächlich den Haushalt. Alle arbeiten die aber aufwändiger sind, bleiben trotz Ansprache gerne liegen... den Kleiderschrank des Kindes aussortieren... Arzttermine machen... Inspektionstermin fürs Auto... Mittag essen für die nächsten Tage planen... gründlich die Bäder putzen...dafür fühlt er sich nicht zuständig. Er hat nur alle 8 Wochen ein komplettes Wochenende frei, sodass auch ich hier hauptsächlich in der Verantwortung stehe am Wochenende alles am laufen zu halten. An seinen freien Tagen erledigt er schon Dinge, aber nimmt sich auch gerne vormittags eine Auszeit. Das Kind ist in der Kita und ich arbeiten. Ich bin voll dafür, dass man sich Auszeiten nehmen muss, um funktionieren zu können. Allerdings hab ich ihm schon öfter die Frage gestellt, wie wir denn auch meine Auszeit gestalten könnten, da ich immer da bin. Er ist nie großartig in der Herausforderung sich alleine um unseren Sohn zu kümmern und kennt daher nicht über Wochen die doppelte Belastung zwischen Job und 3 jährigem Kind. Seiner Meinung arbeite ich ja nur Teilzeit... er versteht nicht wie man bei durchschnittlich 6 Stunden Arbeitszeit so ausgepowert sein kann und ich doch Freizeit hätte, wenn der kleine dann abends im Bett liegt gegen 19/19:30 Uhr. Ich stehe manchmal echt zwischen den Stühlen, da er mir schon zu verstehen gibt "ich würde mich anstellen" auf der anderen Seite fühle ich mich aber komplett ausgelastet bzw. an manchen Tagen auch überlastet. Das macht die Sache nicht sonderlich attraktiv, sodass auch unser Liebesleben leidet, weil ich oft einfach keine Lust habe. Seine Laune steht und fällt hier aber auch sehr schnell, sodass ich mich teilweise schon genötigt fühle mitzumachen, damit die Welt in Ordnung ist und er on top nicht noch schlechte Laune hat. Wie komme ich aus diesem Drama raus... reden alleine hilft nicht... er meinte er hat den anstrengenderen Job und ich würde nicht mal eine Woche durchhalten... ich hab ja nur einen Bürojob. Ich musste das jetzt einfach mal loswerden und hoffe auf ein paar Tipps oder Ideen die Situation einfach zu verbessern.
Verständnis vom Partner zu viel verlangt ?
Hallo,
ich würde da gar nicht lange rum machen.
Du benötigst eine Pause, wann ist sein nächstes freies Wochenende?
Nicht übertreiben, aber nimm dir doch den halben Tag und mache was die gut tut? Wellness oder sonstwas. Ich selbst habe gemerkt, ich muss mich um mich kümmern, den anderen änderst du eben nicht so schnell.
Versuche wirklich um 19:30 Uhr keinen Haushalt mehr zu machen.
Wenn ihr finanziell klar kommt und da im Team seid, ist es eine Möglichkeit zeitlich befristet die Stunden zu reduzieren, damit du mal ein paar Stunden zwischen Arbeit und Kind hast?
LG
So, wie dein Mann sich freie Vormittage gönnt, musst du dir auch regelmäßig deine Stunden unter der Woche nehmen. Wenn er also Feierabend hat, triffst du dich mit einer Freundin, gehst zum Yoga oder machst eben das, was du auch vor dem Kind so gemacht hast. Gleiches Recht für alle!
Wenn er sich im Haushalt rausnimmt, dann besprecht, wie ihr das nun neu aufteilt. Denn würdest du dich trennen, hättest du a) mehr MeTime und b) weniger Haushalt und c) muss er sich um seinen Kram selber kümmern. Also entweder führt er dich für seine Faulheit regelmäßig aus und unternimmt was Tolles am Wochenende mit euch, dann könnte es auch mit dem Sexleben funktionieren. Aber sich in ein gemachtes Nest zu setzen und sich die Eier kraulen zu lassen, funktioniert dann nur mit Nanny, Putzfrau und Haushaltshilfe und für die müsste er dann natürlich bezahlen.
So ein fauler Mann aus den 50gern ist maximal attraktiv und sexy. Nicht!
"Denn würdest du dich trennen, hättest du a) mehr MeTime und b) weniger Haushalt und c) muss er sich um seinen Kram selber kümmern."
Ja, aber WÜRDE sie sich trennen, hätte sie auch a) fasat keine Me-Time mehr, b) den gesamten Haushalt ganz alleine samt aller Termine (Kind wird auch älter und hat Hobbys, Verabredungen etc.) und c) muss sich um ihren Kram genauso kümmern.
In Summe ist es also viel mehr Arbeit für beide, weil man vieles doppelt macht, während zu zweit manche Arbeiten eben nur einmal anfallen (Bad putzen zum Beispiel - das muss sie weiterhin machen, auch wenn sie sich trennt, nur dass er dann on top noch sein eigenes Bad putzt)
Er macht aber 0! Demnach stimmt deine Zusammenfassung zum Glück überhaupt nicht.
Zum einen ist das Kind nach einer Trennung regelmäßig bei seinem Vater und damit hat man sehr wohl geregelte MeTime. Jetzt hat sie gar nichts.
Der Haushalt umfasst nur noch 2 Personen und macht somit weniger Arbeit.
Sie muss sich ja jetzt schon um alles kümmern und somit wird es wenige, wenn ER sich dann um seinen Dreck und seine Wäsche kümmert.
Das ist sehr wohl ein Gewinn, wenn man so einen faulen Typen entsorgt!
Kurz gesagt, du bist alleinerziehend in einer Beziehung.
Deinen letzten Absatz finde ich etwas bedenklich
"Seine Laune steht und fällt hier aber auch sehr schnell, sodass ich mich teilweise schon genötigt fühle mitzumachen, damit die Welt in Ordnung ist und er on top nicht noch schlechte Laune hat."
Erinnert mich alles ein wenig an meinen Ex Mann. Und ja, auch wenn ich jetzt alleinerziehend bin, habe ich mehr Zeit für mich und weniger Haushalt zu erledigen, alles läuft geregelter und ich verlasse mich nur auf mich und bin somit nicht mehr enttäuscht, sauer etc.
Rede mit ihm, immer und immer wieder, lass ihn an freien Tagen alleine euer Kind betreuen, erst Stundenweise dann auch mal über Nacht. Wem gehört das Auto? Ist es seins, den Inspektionstermin einfach "vergessen", seine Wäsche nicht waschen, und ganz fies öfters mal Mittagessen kochen was er nicht mag soll er sich doch etwas eigenes kochen.
Wenn das alles gar nichts bringt und er null Einsicht zeigt, Überlege was du möchtest und ob du sein Verhalten akzeptieren kannst oder eine Trennung für dich besser wäre.
Du bist Führungskraft, warum lässt du dich von deinem Mann so verarXXXXX und entlässt ihn aus seiner Verantwortung? Weil du Angst wegen seiner Launenhaftigkeit hast? Also bitte, sei doch nicht so unterwürfig.
Das sollte doch auch ihm klar sein, dass die 8 Stunden, die du weniger arbeitest, nicht die Carearbeit und Hausarbeit aufwiegen, die du in weiten Teilen übernimmst.
Wäre es möglich, dass du wieder auf 40 Stunden gehst und ihr euch von dem höheren Lohn eine Putzhilfe/Haushaltshilfe leistet, die zB auch das Kind vom Kindergarten abholt? Und da ihr dann ja wieder beide gleich viel arbeitet, müsste der Rest der Arbeit 50/50 aufgeteilt werden, so wie vor dem Kind. Und ich würde auch darauf achten, dass alle Mental Load Sachen dann exakt aufgeteilt werden. Du würdest zwar mehr arbeiten, aber dafür hättest du zB durch die teilweise wegfallende Hausarbeit/Carearbeit nicht weniger Quality Time mit deinem Kind.
Alternativ kannst du ihm ja vorschlagen, dass er auf 32h runtergeht, du auf 40h hochgehst, er aber all das macht, was du aktuell machst. Ich denke, darauf hat er auch keinen Bock.
Würde er sich weiter uneinsichtig zeigen, würde ich mich wohl trennen, so ein Verhalten des Partners könnte ich dauerhaft nicht akzeptieren.
Benenne die Dinge: Du fühlst dich ausgenutzt. Dass er den "anstrengenderen" Job hat, hat er sich doch so ausgesucht.
Schreib mal deine Freizeit auf. Aber nicht nach Feierabend, sondern dann, wenn du auch mal zum Sport oder Spaziergang oder einem anderen Hobby nachgehen kannst ohne dass dein Sohn betreut wird (auch wenn er schläft, kannst du ja nicht einfach außer Haus gehen -> ergo: keine Freizeit).
Setz Beträge für die Tätigkeiten an, die im Haushalt anfallen. Und ordne diese euren Namen zu. Alle Arbeiten im Haushalt zusammen ergeben 100.
Wer hat den höheren Betrag erarbeitet bzw. die höhere Arbeitsleistung angesammelt?
Beachte bei dir die Teilzeit (Du hast zur Erledigung deiner Hälfte mehr Zeit.) und bei ihm den (dafür hoffentlich höheren) Beitrag zur Haushaltskasse.
Insgesamt ist das schwierig und immer wieder ein Problem.
Ich würde ihm sagen, dass man schon so miteinander am Projekt "Stammhalter großziehen" arbeiten könnte. Aber ich z.B. trenne Arbeit und Privat gerne und hätte für meine Freizeit gerne eine liebevollen Partner an meiner Seite 😉.