Mann unterstützt mich nicht bei Krankheit

Ich hoffe, der Beitrag darf der Anonymität wegen hier bleiben.

Ich bin gerade von dem Verhalten meines Mannes sehr enttäuscht und traurig.

Ich habe mich übers WE ziemlich erkältet und bin jetzt krank. Also so richtig heftig, mit Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen.
Unser Sohn (2½) ist auch etwas angeschlagen, geht aber bisher noch zur Kita. Mein Mann hat im Moment Frühschicht und hat gestern nach der Arbeit auf dem Rückweg den Kleinen abgeholt. Er hat dann zuhause gegessen und wollte danach ganz selbstverständlich los um die Reifen beim Auto zu wechseln, Auto dann waschen etc. Ich fragte dann, ob das wirklich heute sein muss, er hat ja gesehen wie es mir geht, ich konnte mich gestern kaum auf den Beinen halten. Er meinte dann, dass er den Kleinen dann eben zu seiner Mutter bringt, damit ich noch etwas Ruhe zuhause habe. Ich fand das unmöglich, zum Einen weil der Kleine selbst angeschlagen ist und vielleicht besser etwas Ruhe zuhause hat und zum Anderen weil meine Schwiegermutter ihren schwerkranken Bruder pflegt, der nebenan wohnt und ein sehr schwaches Imunsystem hat. Ein kränkelndes Kleinkind sollte also nicht in die Nähe kommen. Mein Mann ist dann zuhause geblieben, war aber den ganzen restlichen Tag über "motzig" und hatte schlechte Laune weil er seinen Plänen nicht nachkommen konnte.

Heute schrieb er mir, dass er nach der Arbeit noch auf unsere Baustelle fährt und was erledigt da (wir ziehen in ein paar Monaten um und renovieren die neue Wohnung nach und nach). Ich stehe also heute Nachmittag krank mit unserem Sohn da, obwohl das was mein Mann auf der Baustelle machen will jetzt nicht unbedingt Priorität hat.

Ich finde es so traurig, dass er so gar keine Rücksicht auf mich nimmt und mich in dem Zustand mit unserem Kind alleine da stehen lässt nur um irgendwelche Sachen zu erledigen, die locker auch noch ein paar Tage warten können. Wenn er krank ist, halte ich ihm ganz selbstverständlich den Rücken frei, ich würde ihn nie einfach so mit unserem Kind zuhause sitzen lassen während ich stundenlang in der Weltgeschichte rum fahre.
Ich bin mitterweile echt neidisch auf andere Paare, die sich gegenseitig unterstützen und "betüddeln" wenn einer von beiden krank ist. Der Mann meiner besten Freundin hat sich neulich, als sie richtig krank war, sogar ein paar Tage frei genommen um sich um sie und die Kinder zu kümmern.

Ich bin gerade so enttäuscht, dass ich alles in Frage stelle (wahrscheinlich auch dem elenden Zustand geschuldet). Grundsätzlich ist mein Mann ja ein toller Kerl, aber dieses "Funktionieren" und zurück stecken wenn es mal nicht so läuft kann er irgendwie ganz schlecht...

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Hier werden mit Sicherheit gleich Steine fliegen, aber verstehe ich das richtig, das du deinen Mann dafür kritisierst, das er euren Sohn zur Schwiegermutter bringen wollte, um dir Entlastung zu verschaffen, mit der Begründung das der Kleine ja krank ist und Ruhe braucht, du ihn aber gleichzeitig trotzdem weiterhin in die Kita schickst? Vermutlich um dir Ruhe zu verschaffen? Ist dir klar, das der Kitaalltag für Kleinkinder enorm anstrengend ist? Und wenn das besagte Kind kränkelt, ist es noch mal ne Nummer härter. Nicht zu vergessen, das bei diesem Vorgehen auch alle anderen Kinder in der Gruppe und die Erzieher in Mitleidenschaft gezogen werden. Ob die Schwiegermutter ihren kranken Bruder pflegt, spielt keine Rolle. Es liegt in ihrer Verantwortung zu beurteilen, ob eine Kinderbetreuung möglich ist oder nicht. Hast sie dem ganzen zugestimmt, ist alles paletti. In meinen Augen hat dein Mann kein Fehlverhalten an den Tag gelegt. Er hatte eine Lösung, die alle Bedürfnisse abgedeckt hätte. Du hättest Ruhe gehabt, euer Sohn einen feinen Omatag und er hätte halt seinen Kram gemacht und gut ist.
LG

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Das ist mir auch gleich ins Auge gestochen.
Das Kind ist so angeschlagen, dass es sich nachmittags ausruhen muss und das die Infektionsgefahr viel hoch ist um es zur Oma zu schicken aber in die Kita schickt man es schon…

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Mein Mann hätte ähnlich gehandelt und die Kids zur SM. Er hätte das als Win-win gesehen.
Wenn die SM ihren kranken Bruder pflegt und kein kränkelndes Kleinkind bei sich haben wollte würde ich erwarten das sie das direkt sagt.
Andernfalls hätte dein Mann das Kind einfach zur Werkstatt mitnehmen können.
Mein Mann betüddelt mich bei Krankeit auch nicht, obwohl ich das schon schön finden würde wenn ich ehrlich bin.

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Erstmal gute Besserung!

Ich würde nicht erwarten, dass der Mann mich "betüddelt", aber wohl, dass ich mich auskurieren kann, er die aufschiebbaren Aufgaben aufschiebt und sich dann mehr bei der Kinderbetreuung einbringt.

War das mit den Winterreifen ein fix ausgemachter Termin in der Werkstatt zum Wechseln? Kurzfristig Termine absagen ist doof, aber das Auto zum Termin in die Werkstatt bringen, ok, das dauert ja nicht so lange. Aber Auto waschen ist eine Tätigkeit, die man ja locker um ein paar Tage aufschieben kann (und die ich sowieso für ziemlich überflüssig halte). Wenn das Kind gesund wäre, hätte er es ja mitnehmen können in die Werkstatt und zum Autowaschen (hätte dem Kind das Spaß gemacht?).

Was muss denn auf der Baustelle gemacht werden? Habt ihr da Zeitdruck, dass er irgendwie denkt, dass es schnell vorangehen muss?

Da das Kind ja nicht so krank ist und noch zur Kita geht, hätte ich grundsätzlich kein Problem, dass es bei der Oma ist. Aber nicht in der Situation, dass da eine Person gepflegt wird. Wenn die Schwiegermama keine sonstigen Verpflichtungen hätte und das okay für sie wäre - dann ok.

Seine schlechte Laune ist völlig fehl am Platz.

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Danke für die Genesungswünsche!

"War das mit den Winterreifen ein fix ausgemachter Termin in der Werkstatt zum Wechseln?"

Nein, er wollte die Reifen selbst in der Werkstatt eines Bekannten wechseln (er hat den Schlüssel und kann jederzeit rein, es war also keine Terminabsprache nötig). Er wollte es eigentlich schon seit Tagen machen, dann kam aber immer irgendwas dazwischen, das hat ihn dann geärgert.

"Was muss denn auf der Baustelle gemacht werden? Habt ihr da Zeitdruck, dass er irgendwie denkt, dass es schnell vorangehen muss?"

Nicht wirklich. Wir haben einen ganz guten Deal gemacht mit unserer neuen Wohnung. Die gehört einem älteren Herrn, der einfach froh ist, dass sie an "vernünftige Leute" vermietet ist. Wir bezahlen nur einen Appel und ein Ei an Miete, renovieren aber alles selbst. Klar, wollen wir möglichst bald einziehen, aber es kommt jetzt auf ein paar Tage oder Wochen nicht an und es muss sowieso noch einiges gemacht werden.

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Und was ist, wenn du deinen Mann ansteckst und er nach den betreuten Tagen von dir selber einige Tage ausfällt? Dann sind schnell einige Tage weg und es kann in Stress ausarten.
"was du heute kannst besorgen...." usw. Lass ihn doch machen.

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Ich glaube, das ist ein Resultat eurer Arbeitsteilung. Wenn er krank ist, machst du deine Aufgaben (Haushalt, Kind), ein Teil davon ist schon "betüddeln", z.B. essen kochen. Seine Aufgaben (Auto, Renovierung) bleiben liegen.

Wenn du krank bist, bleiben halt deine Aufgaben liegen bzw. werden outgesorced (Kind zur Schwiegermutter).
So ist seine Wahrnehmung.

Deine Wahrnehmung ist vmtl: Du machst das, was zwingend gemacht werden muss, also muss das auch weiterlaufen, wenn du krank bist und wenn dein Mann das nicht übernimmt, kannst du dich nicht entspannt auskurieren.

Da hilft nur: Kommunikation. Besprecht, was bei Krankheit zwingend weiterlaufen muss, was auf Sparflamme laufen kann, was nach Möglichkeit outgesorced wird und was liegen bleiben kann.

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Im Haushalt steht jetzt weiter glücklicherweise erstmal nicht allzu viel an. Wir haben am Wochenende alles sauber gemacht, die Wäsche ist erstmal weg gewaschen und haben immer mal ein paar Reste eingefroren, sodass auch nicht zwangsläufig gekocht werden muss. Da ich auch arbeite, ist "Aufgabe Kind" jetzt nicht unbedingt nur mein Part, wenn auch meistens ich eher Ansprechpartner für unser Kind bin wenn wir zu zweit sind.

Letztendlich habe ich eigentlich nur erwartet, dass er sich an 1-2 Tagen um unseren Sohn kümmert und die Aufgaben, die jetzt nicht unbedingt sofort zu erledigen sind etwas verschiebt.

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Du, ich kann dich verstehen. Bei uns ist das ähnlich, nur dass ich noch in Elternzeit bin und das daher besser tolerieren kann.
Wenn ich mal Ruhe bei etwas brauche und mein Mann sich nach Feierabend um unser Baby kümmern soll, parkt er es auch meist bei der Oma, damit er sein Werkstattzeug machen kann. Ja, das sind auch alles Sachen, die uns zugute kommen, aber über die Priorität, die das hat, lässt sich streiten 😅.

Mein Mann hat mir das mal so erklärt, dass er im Kopf ne riesige ToDo-Liste mit seinen Aufgaben hat und es ihn stresst, wenn er da nix abarbeiten kann, auch wenn es jetzt keine enge Deadline gibt.
Ich glaube, das könnte bei deinem ähnlich sein.

Da hilft leider nur reden. Über das, was ansteht, welche Priorität Dinge haben und wer sich dementsprechend wann ums Kind kümmert.
Leider schleicht sich häufig ein Automatismus wie bei euch ein, dass die Mutter ihre Aufgaben ums Kind herum organisiert bzw. das Kind einbindet und der Vater selbstverständlich ohne Kind plant. Das solltet ihr aufbrechen und offen darüber sprechen, wie das in Zukunft anders laufen kann.

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Sag ihm am besten einfach ganz klar was du brauchst. Ich kann das zwar verstehen dass du selbstverständlich betüddel lt werden willst aber so sind halt nicht alle gestrickt. Ich bin krank Kauf bitte ein, hol den kleinen ab und du hast die nächsten drei Tage Kinderdienst sorry aber du musst alles andere schieben. Punkt. Genervt sein kann er ja. das ist man halt mal aber du bist ja nicht absichtlich krank.

Bearbeitet von Ina-Li
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Bei uns wäre beides möglich gewesen, ohne dass jemand sauer ist.
Ich hätte mich den ganzen Vormittag ausruhen können, während mein Mann unsere Kinder in Kita und Schule bringt und von dort abholt.
Danach hätte er seinen Kram erledigt, wäre dann aber zeitig wieder nach Hause gekommen, damit ich mich wieder zurückziehen kann.

Dieses Betüdeln, bei dem einer dem anderen den ganzen Tag alles abnimmt, handhaben wir bei uns gar nicht so. Das geht auch oft nicht aufgrund verschiedener Verpflichtungen oder weil die Kinder auch den Kontakt suchen.
Aber wir schauen schon, dass derjenige, der krank ist, ein paar mehr Ruhephasen bekommt.
Dein Bedürfnis nach Ruhe kann ich also total gut verstehen. Wer würde angeschlagen nicht am liebsten frei von allem sein. Aber sauer wäre ich nicht. Wir schauen meist, dass keiner zu kurz kommt, aber dann alles in der abgespeckten Version läuft.

Vielleicht hätte es bei euch schon die Spannung rausgenommen, wenn ihr Zeiten vereinbart hättet. Vormittags Ruhe für dich, dein Mann kann nachmittags zwei Stunden werkeln, dann noch gemeinsam Abendessen und danach kannst du früh ins Bett.

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Ich würde:

- mein Kind nicht in die Kita schicken, wenn es "was ausbrütet", da es sonst die nächsten Tage den anderen Kinder mitsamt ihren Eltern genauso ergeht wie euch

- meinem Mann auch nicht immer den Rücken freihalten, sondern von ihm dasselbe fordern, das er von mir erwartet

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Mein Mann ist auch nicht der Betüddler. Muss er auch nicht. Will ich auch gar nicht 😅

Aber er kümmert sich dann entsprechend mehr um Haushalt und Kind, geht einkaufen, erledigt halt das Nötigste, damit ich mich auskurieren kann. Und kocht mir abends eine Nudelsuppe. Andersrum genauso.

Wenn jetzt natürlich der Termin zum Reifenwechsel genau in die Zeit fällt, dann ist das blöd. Aber da nimmt er sowieso unser Kind immer mit, von daher wäre das jetzt hier kein Problem gewesen. Auch zum Einkaufen ist er dann mit Kind gefahren.

Muss man sich dann eben mal ein bisschen anpassen und die Prioritäten neu organisieren. Das fällt meinem Mann manchmal auch schwer, deswegen sag ich ihm dann einfach konkret, was trotzdem erledigt werden muss und was nicht. Ansonsten würde er nämlich auch eher die Bettwäsche waschen, die noch in der Waschküche liegt, als die Kleidung, die für die nächsten Tage gebraucht wird 🙈😂
Vielleicht würde das bei euch auch helfen, wenn du ihm einfach konkret sagst, was obligatorisch zu erledigen ist und was nicht.

Und ich bzw. wir würden unser Kind nicht in die Kita schicken, wenn es auch schon was ausbrütet. Dann ist a) das Kind am Ende nämlich auch so richtig richtig krank und b) alle anderen in der Kita auch.

Bearbeitet von Anonymuse
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Wenn er ja grundsätzlich ein toller Kerl ist, ist ja alles gut!
Ehrlich gesagt kann ich es nicht verstehen wie man so eine Beziehung führen kann als erwachsene Frau, ist mir einfach unverständlich,so einer ändert sich nie.
Was ich schlimmer finde,ist das Kinder in so einem Umfeld aufwachsen und glauben so eine Rollenverteilung wäre normal.
Was ich noch schlimmer finde ist ein angeschlagenes Kind im Kindergarten, ich würde mich bedanken wenn es mein Kind anstecken würde und ich müsste arbeite.
Was soll man Dir raten?

Bearbeitet von Senf
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".....Baustelle machen will jetzt nicht unbedingt Priorität hat." Und wer bestimmt die Priorität? Du?
Macht er das mit der Baustelle zu seinem Vergnügen oder damit ihr als Familie weiter kommt?
Er will die Reifen wechseln. Das ist so schlimm? Muss man das nicht mal irgendwann machen?
Er will das Kind zur Oma bringen um dich zu entlasten. Warum musst du denn entscheiden ob das Kind eine lebensgefährliche Bedrohung für für den Verwandten ist? Kann das nicht die Oma selber entscheiden?
Hat er denn auch noch was zu bestimmen?

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Es geht hier um 1-2 Tage, die die Reifen später gewechselt werden, nicht ob "man das irgendwann mal machen muss".
Die Prioritäten hat hier einfach die Krankheit bestimmt, ich habe mir das ganz bestimmt nicht ausgesucht und wäre auch lieber gesund und fit gewesen als bei jeder Bewegung Angst zu haben, dass ich umkippe.
Ich habe von meinem Mann nichts unmögliches erwartet, sondern nur, dass er sich an 1-2 Nachmittagen nichts vornimmt und sich um unseren Sohn kümmert.
Und zum Thema mit meiner Schwiegermutter habe ich in einem anderen Kommentar etwas zu geschrieben. Sie kann schlecht Nein sagen und hätte wohl aus Pflichtgefühl zugesagt.

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Die Mutter ist krank, das Kind muss betreut werden.
Das hätte bei mir Priorität. Vor einem Reifenwechsel. Auch vor der Renovierung einer Wohnung, bei der keine Eile besteht.

Zeit mit dem eigenen Kind zu verbringen, halte ich für wichtiger. Das gilt umso mehr, als er Vollzeit arbeitet und dann auch noch nach Feierabend alles andere wichtiger ist, auch bei Erkrankung der Mutter. Stattdessen sollen andere betreuen, weil dem Vater ein Reifenwechsel wichtiger ist, der die Familie angeblich mehr weiterbringt als die Betreuung der Familie.