Midlife Crisis?!

Ich weiß ja nicht ob es sowas bei Frauen gibt aber ich verstehe die Welt nicht mehr


Ich habe immer sehr viel schlechte Beziehungen gehabt, super viel Stress und eine aufwendige Karriereleiter. Nun bin ich 33 und habe alles erreicht was ich wollte (Kind, Ehemann, Job und Eigentum)

Und trotzdem (2 Monate Elternzeit) kommt mit nun seit der Geburt meiner Tochter da leben so leer vor....ich sollte doch dankbar sein, aber bin so erschöpft vom Kind, der fehlenden Freiheit und dem Wegfall von vielen Freunden.

Mein Mann ist wirklich toll aber war schon immer ein "Stay at Home" Mann was mich nie gestört hat, nun wo ich aber nicht mehr so viele freunde habe stört es mich auf einmal. Er braucht abends seine 2-3 Stunden für sich. Er kann ja nichts dafür aber ich brauche einer Action 😭 ich weiss nicht so Recht was ich mir erhoffe , aber kennt jemand das Gefühl?

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Für mich klingt das eher nach einer Wochenbettdepression, als nach einer Midlife-Crisis. Die Gefühle die du da beschreibst kenne ich. Nach der Geburt meines ersten Kindes ging es mir ebenso. Auch ich hatte alles was ich je wollte, aber irgendwie waren alle nach der Geburt so glücklich, nur ich nicht. Kein Mutterglück, kein Liebe auf den ersten Blick Gefühl. Ich war komplett leer...
Und gleichzeitig dann dieses schlechte Gewissen, eben weil ich nicht Glücklich und Zufrieden war. Die Erwartungshaltung der Gesellschaft ist eben eine andere. Überall wird dir suggeriert, das es nicht's großartigeres gibt, als das Gefühl Mutter zu sein, dein Baby im Arm zu halten usw.
Dieser Zustand hielt viele Monate an. Ich kann dir nur raten, dich deiner Hebamme, Frauenärztin oder irgendeiner anderen nahestehenden Person anzuvertrauen. Das ich das nie getan hab, bereue ich bis heute. Mein Partner wusste bescheid, sonst niemand. Ich habe mich einfach zu sehr geschämt. Heute weiß ich, das das total dumm war.
LG

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Ich glaube was du beschreibst, ist nicht ungewöhnlich in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt des ersten Kindes. Grade wenn man wie du sehr zielstrebig und aktiv war. Wahrscheinlich war dir deine Arbeit wichtig, hat dir Spaß gemacht und du kamst ‚schnell voran‘. Ich finde da ist der Mami-Alltag das krasse Gegenstück zu, so schön es auch ist.
Einerseits ist es brutal fordernd, weil man permanent gebraucht wird und die eigenen Bedürfnisse hintenan stehen. Andererseits ist das, was man macht, eher unterfordernd, weil der Tag (zumindest bei mir aktuell 😄) aus nicht viel mehr als füttern, wickeln, (abpumpen,) Haushalt und kuscheln besteht.

Dass dir deine Freiheit fehlt, kann ich absolut nachvollziehen, mit Baby ist man so unflexibel und sehr an Zuhause gebunden. Aber das ist nicht für ewig. In ein paar Wochen kannst du schon versuchen Freunde zu besuchen oder auch mal einen Kaffee trinken zu gehen, etc.
Ich kann mir vorstellen, dass du grade einfach einen extremen Wandel in deinem Leben durchgemacht hast und dich noch einfinden musst.

Es kann sein, dass sich das alles einpendelt, manche Mamas brauchen auch einfach eine Weile, bis sie in ihrer neuen Rolle angekommen sind und darin aufgehen. Du kannst deine Gedanken und Gefühle aber bitte trotzdem mit einem Arzt oder einer Hebamme besprechen. Es könnte tatsächlich auf eine Wochenbettdepression hinweisen - auch das ist nicht ungewöhnlich und kann sehr gut geheilt werden. Also lass dich nicht fertigmachen, du bekommst das alles bestimmt super hin!

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Wochenbett Depression. Suche die Hilfe. :)

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Glaube mir, die Midlife Crisis sieht anders aus und hat noch 10-20 Jahre Zeit. :,)
Aber im Wochenbett ( bis zu 1 Jahr noch nach der Geburt) kann die Stimmung gegen Null gehen. Keiner weiß was mit Kind auf einen zu kommt und dass sich das Leben so komplett verändern kann.
Es geht wieder aufwärts. Such dir neue Ziele, ganz kleine, wie z.B. neue Bekanntschaften in einer Krabbelgruppe und beim Rückbildungskurs, verfolge bewußt ein Hobby nur für dich, nimm Hilfen an um durchzuatmen und wenn es gar nicht besser wird, auch vorübergehend Medikamente.
Es wird anders.
Es wird schöner.
Viel Glück!