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Hallo!

Erst mal bitte trenne erst mal die einzelnen Probleme voneinander.

Das erste Problem:
Dein Sohn lügt, und zwar sehr oft, was wohl an seiner Entwicklungsstörung liegt. Vermutlich kann er selbst gar nicht mehr richtig zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden, glaubt wirklich, er hätte Schuhe angehabt, auch wenn er barfuß war, und überhaupt hat er ja in eurer Familie eine sehr schwere Stellung mit einem Stiefvater, der ihn nicht aus vollem Herzen liebt und annehmen kann.
Die Sache mit dem Unsinn machen und frech Grinsen: da geht es um Aufmerksamkeit. Besser geschimpft werden als es kümmert sich gar keiner um ihn. Da spielt mit rein, dass er spürt, dass sein Stiefvater ihn nicht liebt, nicht so, wie er sollte. Armes Kind.

Das Zweite Problem:
Ihr habt unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung. Dein Mann will mit Bestrafungen erziehen, die auch nicht wirklich zu den Vergehen passen. Das ist bei Deinem Sohn wegen seiner Störung auch nicht besonders sinnvoll, ihr könnt da Strafe um Strafe verhängen, das wird einfach wegen eurer Gesamtsituation nicht viel helfen. Hier solltet ihr eine Erziehungsberatung machen - gemeinsam - um zu lernen, wie ihr mit der speziellen Problematik besser auskommt.

Vielleicht überhaupt weg vom Konzept Strafe - eher hin zu "es verletzt mich, dass Du lügst, aber ich sehe wenig Sinn darin, dass du deswegen nichts mehr darfst, sondern du musst aushalten, dass es mich traurig macht, wie du mit uns umgehst" Das könnte eher mehr helfen. Außerdem viel mehr loben, wenn etwas gut läuft, viel mehr Aufmerksamkeit, wenn gerade nichts "verbrochen" wurde.

Das Dritte Problem:
Du und Dein Mann. Er kann dein Kind nicht so rückhaltlos lieben wie ein eigenes Kind, und Du kannst damit nicht recht leben. Da musst aber Du eine Entscheidung treffen, ob Du trotzdem an der Ehe festhalten willst und annehmen kannst, dass Dein Mann da auch nicht über seinen Schatten springen kann. Das könnte wesentlich einfacher werden, wenn ihr eine gemeinsame Linie finden könnt in der Erziehung.

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Dein Sohn hat eine Diagnose erhalten, dass er entwicklungsverzögert ist. Das wurde sicher mit euch näher besprochen und ein Therapieplan erstellt.
Lügen und Grinsen sind ebenfalls Symptome für ein offensichtlich vorhandenes Problem. Grinsen ist häufig ein Zeichen von Unsicherheit und wird häufig fehlinterpretiert. Ich schließe mich einer Vorschreiberin an, dass der Junge nicht aus Frechheit oder dergleichen lügt. Da wurde doch bestimmt in der Diagnostik drauf eingegangen oder?

Ich persönlich finde es völlig daneben ein Kind so rund zu machen weil er ohne Schuhe den Müll raus bringt und ich hätte wohl ähnlich wie du reagiert.

Ich finde in der Tat, dass dein Mann nicht das Recht hat zu schmollen.
Es klingt so als ob dein Sohn das schwarze Schaf ist, egal was er tut. Er tut mir sehr,sehr leid. Habt ihr nie eine Familienberatung o.ä in Anspruch genommen, wenn das Kind schon so viele Jahre auffällig ist? Das gibt mir mehr zu denken mich als das Theater deines Mannes.

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Also folgendes: ich habe 6 steifgeschwister gehabt. Denen ihr mama hat beim jüngsten das gleiche gemacht wie du bei deinem Sohn. In Schutz genommen obwohl er lügt, lieber dem Kind vertraut, obwohl er für das Lügner bekannt war, als dem Vater und dem Stiefvater von dem jungen.

Der junge Mann ist mittlerweile 22, das schon 3 mal in der jva, wegen Diebstahl, Körperverletzung und wegen Drogen.

Und warum das ganze? Weil die Mutter ihn verwöhnt hat. Weil sie ihm immer geglaubt hat, anstatt dem Mann.

Jetzt frage ich dich: willst du sowas? Du VERWÖHNST deinen Sohn, du beschützt ihn nicht!
Vor was überhaupt beschützen???? Dein Mann wollte ihm nichts Böses??

Nur weil er dein Fleisch und Blut ist, ändert das nichts daran, dass du ihn verziehst und verwöhnst.

Und DAMIT schadest du dem jungen 20 mal mehr, als wenn du ihm mal das Handy wegnimmst weil er lügt.

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Du hast überlesen, dass das Kind KRANK ist?

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Sorry, mein Mann hat ADHS, war deswegen auf Tabletten und in 3 Kliniken, weil es bei ihm so schlimm war, das er vor Nervosität so auf Tischen getrommelt oder gegen Wände geklopft hat, das er sich schon seine Finger gebrochen hat.

Meine Schwester hat ADHS und mein bester Freund.

Insofern weiß ich auch wie man damit umzugehen hat. Und trotzdem ist das nicht der richtige Weg.

Vor allem wenn man mal die anderen Antworten der TE liest.

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Ich denke wie ist das Gefühl für fremde Kinder, Stiefkinder kommt immer auf den Partner an, sicher ist es ist eben nicht das eigene wo man eben meistens gnadenlos liebt und anders sieht.

Das mit dem Streit wegen Barfuss verstehe ich jetzt nicht wo das Problem ist? Bei uns ist das oft so wenn es warm ist das man so rumläuft rein raus klar sollte man nicht jeden Dreck mit reinbringen. Aber das sagt man eben das man die Füße abwischt ehe es rein geht und gut ist.

Wir stecken aber auch nicht in der Situation, ich denke dein Partner ist eben schon auch vorbelastet du sagst ja selbst er lügt oft, da kann eben eine Lapalie dann das sein wo das Faß zum überlaufen bringt.

Ich kann auch deinen Freund verstehen, er soll damit leben, aber ohne mit zu reden, er wohnt ja auch bei euch denke ich oder? Das geht nicht, setzt euch hin besprecht wie ihr mit den Sachen umgeht das ihr euch einig seit, geht Kompromisse ein, habt ihr auch bei der Psychologin Termine? Wie ihr umgehen könnt damit und was angebracht ist usw.? Macht das mal.

Ich kann euch beide verstehen, ich denke vielleicht solltet ihr euch Gruppen suchen falls es das gibt, wo Eltern sind von Kindern mit den gleichen Schwächen Diagnosen? Um euch austauschen zu können, vielleicht hilft euch auczh räumlicher Abstand um zur ruhe zu kommen?

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Ich verstehe einfach überhaupt nicht, wie man für diesen Mann Verständnis haben kann.
Es ging ja nicht darum, dass er sich übefhaupt nicht einmischen sollte (vermutlich hätte niemand etwas dabei gefunden, wenn er den Jungen aufgefordert hätte, sich die Füße abzuwischen oder hereingetragenen Schmutz zu beseitigen, oder was immer beim Barfußlaufen so Schlimmes passiert sein könnte, wieder in Ordnung zu bringen).

Aber wenn ich mein Kind mit sinnvollen Konsequenzen statt mit harten Strafen erziehen will, dann hat sich da nicht ein Partner/eine Partnerin einzumischen und Strafen zu fordern.

Und wer drei Tage manipulierend schmollt weil er seinen Strafgelüsten nicht nachgehen darf, gehört so dringend in Therapie wie dieser Junge (der vielleicht viel weniger lügen würde, wenn er weniger Angst vor Strafen haben müsste).

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Wir waren alle nicht dabei in all den Jahren, ich sagte ja vielleicht war das einfach der Tropfen der gefehlt hat was vorher schon befühlt wurde. Ich will da nicht sagen ich kann den Vater nur verstehen oder nur die Mutter, ich denke entweder holen die beiden sich da hilfe wie sie beide umgehen können oder denken darüber nach wie es weitergeht.

Ich weiß nicht was genau der Junge hat, wie man umgeht, deshalb auch der Rat Menschen zu fragen die es wissen, die Situation der 3 kennen. Wir lesen einen kleinen Absatz und nur eine Seite der Medallie, der Mann kann sich ja hier gar nicht rechtfertigen wie seine Sicht ist.

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Du willst das er den Papa spielt....aber muss um deine Erlaubnis zwecks Strafe bitten.....
Da hätte ich auch null Bock drauf.
Entweder ist er der Papa und erzieht ihn so wie die anderen Kids auch oder du steht bestimmt mal ohne Mann da.
Dein Mann hat da völlig recht....das Kind muss lernen die Eltern mit Respekt zu behandeln.
Stell dir vor wie er sonst mit 15,16 zu euch ist?

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Respekt kann man nicht erzwingen, den muss man sich verdienen.

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Ohne so ein Machtmännlein dazustehen ist ja nicht das Schlechteste, was einem passieren kann;-).
Und wie ein so erzogenes Kind mit 15, 16 ist, mag ich mir lieber gar nicht vorstellen.
Dann ist er nämlich eventuell stärker und wenn er dann nur gelernt hat, dass der stärkere willkürlich seine Aggressionen austoben darf...
Seine Eltern mit Respekt zu behandeln, lernt ein Kind am besten, wenn es von seinen Eltern mit Respekt behandelt wird.