Gestriger (Männer-)Tag: Neid? Ungerechtigkeit? Zu viel Erwartung?

Hallo ihr Lieben,
heute muss ich mich mal ein bisschen auskotzen und eure Einstellung dazu erfragen.

Mein Mann hat sich gestern mit seinen Kumpels zum Grillen getroffen. Mal davon abgesehen, dass ich das coronabedingt nicht wirklich in Ordnung fand, habe ich es ihm aber gegönnt, mal einen Tag Erholung von uns zu haben. Es war auch alles in Ordnung, bis abends, als ich ihn dann abgeholt habe. Unser Sohn hasst mittlerweile Autofahren. Ich habe ihn dennoch abgeholt. Im Nachhinein ein Fehler, denn der Kleine hat auf dem Rückweg so bitterlich geweint. Mir hat das das Herz zerrissen und Zuhause angekommen musste ich ihn erstmal ganz fest knuddeln und habe auch geweint, weil es mir leid tat, dass ich ihn in so eine Situation gebracht habe. Mein Mann war damit total überfordert und hat nmM mit seiner Reaktion alles noch schlimmer gemacht. Ich hätte mir Verständnis und Dankbarkeit gewünscht. Stattdessen war er schlecht gelaunt und ist uns aus dem Weg gegangen.

Hinzu kommt, dass ich so ein starkes Gefühl von Ungerechtigkeit (Neid?) empfinde. Das war am Anfang schon sehr stark, hatte sich mittlerweile wieder gegeben, aber gestern Abend kam es wieder in mir hoch. Ich bin 24/7 Mutter, kann seit Monaten keine Nacht durchschlafen, muss mir überlegen, was ich zu mir nehme, kann nicht Mal eben ins Auto steigen und irgendwo hinfahren, kann mich nicht betrinken usw. Ich habe immer und überall den Kleinen im Schlepptau, richte meinen Alltag nach ihm und tue alles, damit es ihm gut geht. Und zusätzlich muss ich noch den Haushalt schmeißen und meiner Rolle als Ehefrau gerecht werden. Ich liebe meinen kleinen Schatz und mache das gerne. Ich liebe auch meinen Mann und will gar nicht, dass ich diese Wut auf ihn deswegen in mir habe. Ich weiß auch, dass es nur vorübergehend so extrem ist und wieder andere Zeiten kommen, in denen er komplett auf den Kleinen aufpassen kann und ich weggehen kann. Aber gestern fand ich das alles schon wieder so ungerecht.

Kennt ihr dieses Gefühl? Könnt ihr mich verstehen? Oder reagiere ich über und erwarte zu viel?

Dann noch zum Thema Alkohol: Ich konnte es kaum ertragen, dass mein alkoholisierter Mann unseren Sohn auf dem Arm hatte. Ich wollte nicht, dass er die Alkoholfahne riecht und hatte Angst, dass er ihn fallen lässt oder so 🙈
Wie ist eure Meinung dazu?

Ich danke euch schon einmal für eure ehrlichen Meinungen 🙃

1

Du hast Dein Leben viel zu sehr aufs Kind fixiert.

Und zwar soweit, dass Du Deinem Mann schon gar nichts mehr gönnst.

2

Das hat sie doch gar nicht gesagt!?

3

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass unser Sohn gerade mal 4 Monate alt ist und voll gestillt wird.

weitere Kommentare laden
4

Vielleicht sollte dein Mann dich etwas mehr entlasten, auch mal den Haushalt schmeißen und dir ein geselligen Abend mit deinen Freundinnen gönnen?! Für mich liest es sich, als macht er nichts und an dir bleibt alles hängen.

Was meinst Du mit "Rolle als Ehefrau", das klingt für mich stark nach 50er....

Aber in dem Moment wäre ich wahrscheinlich auch angepisst gewesen ;)

54

Das habe ich mich auch gefragt.
Muss? Warum muss? Rolle der Ehefrau und muss?

Füllt denn der Partner die Rolle des Ehemanns aus? Auf Augenhöhe? Mit Verantwortung?
Beim Lesen klang das nicht so.

Mein Gedanke war dann: wenn er sich nicht auf Parnterhöhe verhält, dass muss ich gar nichts. Schon gar nicht eine Rolle ausfüllen, schon gar nicht eine Rolle als Ehefrau ausfüllen.
Entweder sind beide Ehepartner
oder ich muss ihm gegenüber gar nichts. Nur für mich selbst sorgen. ;-)

5

Das klingt nach einem hausgemachten Problem. Wie alt ist dein Sohn?
Wenn er Autofahren so hasst , müsst ihr ihn irgendwie daran gewöhnen. Es kann doch nit immer tamtam geben in normalen alltäglichen Situationen. Dann weint er halt.. nicht angenehm aber das machen Kleinkinder nunmal.
Warum weinst du zusätzlich? Das gibt ihm ja ein noch unsichereres Gefühl.

Warum bist du nur noch Mama? Triff dich mit einer Freundin und Papa ist einen Abend verantwortlich.. oder traust du ihm das nicht zu?
Du machst Probleme wo keine sind..

11

Das Kind ist 4 Monate und wird voll gestillt. :-)

21

Abpumpen und ans Fläschchen gewöhnen wäre keine Option?

weitere Kommentare laden
7

Wieso machst du dir nicht mal einen schönen Abend mit einer Freundin und lässt deinen Mann auf deinen Sohn aufpassen? Wenn man gemeinsam ein Kind bekommt, sollte man ein Team sein.
Wenn du eine Auszeit und Entlastung brauchst, dann sag das deinem Mann und lass ihn mal übernehmen, dann bekommst du auch deinen Neid in den Griff =)

8

Ich kann Deine Gefühle gut nachvollziehen. Du holst Deinen Mann sogar noch ab (dazu noch das Autofahrproblem mit dem Kind und einen alkoholisierten Mann). Genau die Du würde ich auch nicht mein Kind auf dem Arm meines betrunkenen Mannes wollen.

Je nachdem ob es sich an dem Tag um eine Ausnahme handelte oder es allgemein ein starkes Ungleichgewicht in der Beziehung gibt, würde ich versuchen, mit meinem Mann Lösungen zu finden. Konnte Dein Mann nachvollziehen, was Dich störte?

12

>>Du würde ich auch nicht mein Kind auf dem Arm meines betrunkenen Mannes wollen.<<

So stand das explizit auch nirgends. Alkoholisiert, was heißt das? Das ist beim einen ein Bier getrunken und beim nächsten nicht mehr des Stehens fähig.

16

"Ich konnte es kaum ertragen, dass mein alkoholisierter Mann unseren Sohn auf dem Arm hatte. Ich wollte nicht, dass er die Alkoholfahne riecht.."

Ziemlich explizit, finde ich.

Am besten ganz ohne Alkohol, sollte nicht zu viel verlangt sein bei einem Neugeborenen.

weitere Kommentare laden
9

auch „der Rolle als Ehefrau gerecht werden“ klingt für mich etwas krass.
Dachte der Rollengedanke hat sich schon längst in den Köpfen verabschiedet.

Dass eine Mutter mehr Zeit mit dem Kind verbringt empfinde ich als normal, insbesondere wenn diese nicht arbeiten geht. Da kann der Mann einfach nicht übernehmen, hat aber ja auch sein Päckchen zu tragen.

Allerdings verstehe ich deinen Gedanken total. Ich habe mir an Muttertag auch einfach mal Zeit für mich gewünscht. Zeit, in der ich das Kind nicht mal mehr sehen muss, um nicht das Gefühl zu haben verantwortlich zu sein.

Allerdings kann nur sprechenden Menschen geholfen werden. Sag doch „Hey, Samstag würde ich gerne XY machen. Bitte übernimm du“. Sofern du nicht stillst und/oder abpumpst geht es ja. Sollte er so etwas verweigern, wäre der Frust auch bei mir enorm hoch.

Solltet ihr von Anfang alles so gehandhabt haben, dass er gar nichts rund ums Kind macht und höchstens kurz spielt und sobald es quengelt wieder abhaut, dann sprecht darüber, dass es sich ändern sollte aus diversen Gründen und führe ihn langsam an die Aufgaben heran.

Allerdings würde ich mein Baby auch keiner Betrunkenen Person in den Arm geben auch wenn es der Vater ist ☝🏻.

10

Ich weiß ja nicht wie ihr wohnt und ob ihr oft das Auto braucht, aber dein Sohn sollte sich vielleicht besser an das Auto fahren gewöhnen.
Dass du dann mit ihm mit weinst, finde ich schon übertrieben, ehrlich gesagt.

Dein Mann ist natürlich etwas freier als du, weil du das Baby stillst. Daran kann man gerade nichts ändern.
Wenn er mal nicht mehr voll gestillt wird, solltest du dir auch deine Freiräume schaffen. Mal weg gehen mit Freundinnen und dein Mann ist zu Hause mit dem Kind.
Viele Mütter wollen das aber gar nicht, weil sie ihrem Mann nicht viel zutrauen und denken, sie können sowieso alles besser mit dem Baby.
Das ist ein großes Problem! Das sind dann meistens die Mütter, die ohne Baby nicht weg gehen wollen, aber andersrum neidisch auf ihren Mann sind, der das durchaus kann und auch macht.
Ich weiß ja nicht, wie deine Einstellung dazu ist, aber ich habe es hier schon oft gelesen.

19

Ach ja? Also ich habe hier noch nie einen Post gelesen, in dem stand, dass "mein Mann nix kann".
Und ich lese eine Menge Posts, wenn ich neben dem nichtalleineschlafenden Baby liege und am Handy daddel.
Klingt für mich eher wie Nachgeplapper, was man so in gängigen Artikeln liest.
Davon abgesehen hat die TE nichts dergleichen angedeutet.
Wahrscheinlich war dieses "Rolle als Ehefrau" auch irgendwie schlecht ausgedrückt.

27

Ich finde wohl, dass man das oft gelesen hat.
Vor allem sind dann auch Sätze gefallen, dass der Mann dies und jenes auf eine andere Art und Weise gemacht hat und es Frau nicht gepasst hat.
Also ich kann der Userin schon (traurigerweise) Recht geben.

weitere Kommentare laden
13

Ich glaub es ist ganz normal, dass einem das manchmal ungerecht vorkommt und man mal Dampf ablassen muss, das geht mir ganz genauso. Die Belastung ist anfangs zwangsläufig ungleich verteilt, zumindest wenn man stillt und die Mama die Elternzeit hat. Ich werde auch stinkig, wenn die Nacht wieder mal besonders anstrengend ist und mein Mann neben uns liegt und von allem nix mitbekommt oder sich einfach umdreht und weiterpennt.
Ich versuch aber anzuerkennen, dass er tut, was er ohne Milchspendereflex und mit weniger Zeit wegen seiner Arbeit eben tun kann. Und hab ihm schon klargemacht, dass nach dem Abstillen erstmal er eins, zwei Jahre nachts aufstehen darf, wenn Junior muckt 😬

Zum Thema Alkohol: Da wäre bei mir der Spaß vorbei. Wenn er betrunken ist, ist er nicht mehr fähig, sich um ein Kind zu kümmern. Ich gönn ihm durchaus, dass er sich mal so einen Tag rausnimmt, aber dann ist er an dem Abend raus und kann am nächsten Morgen wieder Papa sein.

14

Hey, mein Kleiner ist auch 4 Monate 👶 und ich kann Dich voll verstehen, ist schon ungerecht, für die Männer geht alles so weiter wie gehabt und für uns ändert sich ja alles komplett quasi. Dazu kommt ja zur Zeit noch dass man wegen der Pandemie nirgendwo hin kann, keine Freunde treffen, keine Rückbildung, kein PEKiP usw. wo man mal raus kommt.
Wenn dann der Papa mal 2 Stunden auf den Kleinen aufpasst, dass man einkaufen gehen kann für die Familie 🙄 passt er auch wirklich nur nur auf den Kleinen auf, man selber muss aber in der Zeit auch noch den Haushalt machen 😅
Alkohol und Kind/Baby geht natürlich gar nicht!! Da bin ich voll Deiner Meinung!
LG