3. Kind mit 40?

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal ein paar Fremdmeinungen. :)

Wir haben 2 Kinder. 8 und 4 Jahre. Ich hatte immer Lust auf 3 Kinder (wenn, dann jetzt). ;)
Und der Wunsch reist nicht ab.

Einerseits, läuft alles im Moment wirklich ziemlich glatt. Wir sind etwas verpeilt, aber bekommen alles wichtige eigentlich ganz gut geregelt, wir sind ein neurodiverser Haushalt, außer mir, ich darf es aus bügeln. ;)

Wir haben Platz und verdienen ok, 75% Stelle als Lehrer und ich bekomme für meinen Job auch ein bisschen. Nicht die Welt ... Aber alle würden satt werden und hätten etwas zum anziehen.

Wir hätten beide Lust auf Nummer 3.

Anderseits
Hat mein Mann hat Angst, dass wir mit einem dritten Kind untergehen würden - kann ich nachvollziehen, aber das bekämen wir schon hin. Auch das pendelt sich sein, das große Kind wird langsam immer selbstständiger.

Schafft man das nochmal mit 40.?
Wie sehr wirft es alles aus der Bahn. Passt das mit dem Job? Kann ich dort wieder hin, brauche ich etwas neues, stellt man so eine Muddi dann noch ein?
Wir bräuchten ein neues Auto ...

All solche Dinge.

Ich mag es, wenn was los ist.
Mein Mann trägt gerne mal Ohropax. ;)

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Ich schreibe mal aus der Perspektive eines Kindes, dessen Eltern 41 waren, als es geboren wurde....

Bitte nicht steinigen.

Ich fand es immer doof, so "alte" Eltern zu haben.
Die Eltern meiner Freunde waren alle 10-15 Jahre jünger.
Mir war schon sehr früh bewusst, dass ich meine Eltern nicht so lange haben würde, wie andere.

Es wurde weniger mit mir unternommen, als mit den großen Geschwistern.

Als ich 20 war und voller Lebensenergie, waren meine Eltern Anfang 60 und steuerten auf die Rente zu.

Jetzt, wo ich mitten im Leben stehe mit 2 Kindern können mich meine Eltern nicht unterstützen. Kein Oma-Tag, wo man mir mal die Kinder abnimmt, keine Besuche im Zoo mit meinen Eltern. Sie sind zu alt.
Meine Mutter ist inzwischen im Pflegeheim.
Ich bin gerade mal Anfang 40.
Ich zerreiße mich zwischen meinen Kindern und den pflegebedürftigen Eltern.

Und ja, jetzt kommen gleich die Argumente "man kann auch mit 60 pflegebedürftig werden" oder "meine Oma ist 95 geworden und war bis zum Schluss topfit".
Ja, mag sein.
Aber das sind Einzelschicksale.
Die Statistik sagt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen in Dtl bei 83 liegt.
Das heißt, wenn dein Kind 42/43 ist verliert es (im Schnitt) seine Mutter.

Ich wollte das für meine Kinder nicht und habe mich daher dafür entschieden, deutlich früher als meine Eltern Kinder zu bekommen.

Bearbeitet von Steinie
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Leider ist nichts planbar und vorhersehbar. Ältere Eltern können 95 werden und jüngere Eltern mit 50 sterben. Mit 75 kann man Bergtouren machen, oder sitzt krank und unbeweglich auf dem Sofa. Eine 55 jährige Teenie-Mama kann viel „jünger“ sein als eine 40 jährige Teenie-Mama. Weißt du, wie ich meine? Das Alter ist nur scheinbar eine Leitlinie, an der viel zu viel festgemacht wird. Wichtig ist, dass jeder auf sein individuelles Gefühl hört. Es ist völlig ok, sich selbst zu alt zu fühlen. Aber dieses „zu alt“ hängt nicht am Jahrgang, sondern an der inneren Einstellung.

Bearbeitet von zitronenkeks
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"Aber dieses „zu alt“ hängt nicht am Jahrgang, sondern an der inneren Einstellung."

Das sehe ich anders.

Es gibt nunmal Fakten.
Keiner lebt ewig
Die Statistik sagt mit 83 ist Schluss.
Warum immer die Leute meinen, ausgerechnet sie würden 100 Jahre alt werden, ist mir ein Rätsel....

Das kann man sich jetzt schön reden, wie man will.
Man kann "jung geblieben" sein - trotzdem entkommt man dem Alterungsprozess nicht.

Deine innere Einstellung wird keinen Schlaganfall verhindern.

Man muss sich einfach ganz bewusst machen, dass man nicht so viel Zeit mit seinem Kind haben wird, je älter man Eltern wird.
Das ist die harte Realität.

Und Einzelschicksale spielen da keine Rolle.

Nur weil die Nachbarin 90 geworden ist, kann ich nicht davon ausgehen, dass es bei mir auch so sein wird.

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Das Alter sehe ich nicht als Problem.

Alles andere müsst ihr beurteilen denn ich kenne euch nicht.

Was für den einen leicht zu meistern ist, ist für den anderen eine Katastrophe.

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Es würde irgendwo dazwischen liegen. 😅

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Was meinst du genau damit, dass ihr ein neurodiverser Haushalt seid? Haben eure Kinder Auffälligkeiten? Wenn ja, würde ich das auch in eurer Planung berücksichtigen: Ein Kind mehr, heißt auch ein Stück weniger Aufmerksamkeit und wenn diese Aufmerksamkeit an den nötigen Stellen fehlt, kann (wird) das zu Lasten der Kinder gehen und das würde mich davon abhalten noch ein weiteres Kind in die Welt zu setzen.

Ob ein Kind einen aus der Bahn wirft, kann man vorher ja nie so genau sagen ;) ich kann da aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen und obwohl Kind 1&2 mich nicht aus der Bahn geworfen haben, hat Kind 3 so richtig "reingehauen", kann ich schwer erklären.. gefühlsmäßig.. organisatorisch.. drei Leben zu managen ist schon eine Hausnummer wie ich finde 😁 Aber das heißt ja nicht, dass es bei euch auch so ist ;)

Bearbeitet von Fragen123
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Auffälligkeiten, bisher nur "intern".
In der Schule ist (bisher) alles in bester Ordnung.

ADHS und eine Hochbegabung. Mein Mann auch, wobei die Hochbegabung nicht diagnostiziert ist.
Daher haben wir von Anfang an ein bestimmtes Pensum. ;)

Wenn du magst schreib doch gerne noch 2-3 Stichwörter bzgl der Veränderung mit dem 3. Kind - und ob sich das mit der Zeit etwas gelegt hat?? 🙈

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Mein 3. Kind ist gerade zwei geworden und wir befinden uns aktuell in einer sehr ausgeprägten "Mama-machen-Papa-nein-& Autonomiephase", frag mich lieber in einem Jahr nochmal, ob sich alles gelegt hat 😁

Es ist schön, ich liebe sie wirklich sehr und ich freue mich schon auf die Zeit, wo einiges wieder entspannter wird. Jedoch ist ein großes Stichwort: Energiereserve. Ich habe überhaupt nicht bedacht, dass meine Energie vielleicht auch endlich ist, frei nach dem Motto: Mit den zwei Kindern läuft es super, warum denn nicht auch mit einem dritten Kind und ich musste festgestellen, ja, meine Energie ist endlich und das hat mich ziemlich belastet. Ich kannte das Szenario von anderen Müttern vor der Schule und dem Kindergarten noch sehr gut: Sie waren völlig gestresst, haben gerne auch mal richtig alles ausgelassen wie anstrengend doch alles ist. Ich konnte dieses Gefühl schon nachvollziehen aber nicht aus meiner Erlebniswelt. Was soll ich sagen: Nun bin ich so - aktuell. Wahnsinnig gestresst, von den ganzen Terminen, den Spieleverabredungen, dem Dauerkrankenlager, den ganzen, unterschiedlichen Bedürfnissen, der fehlenden Zeit für mich und die fehlende Paarzeit und dann.. die Wäsche!!! 😱
Und das wollte ich alles nie sein. Ich werde nun von 30 Stunden auf 20 reduzieren, es geht einfach nicht mehr und das ist auch so ein Faktor der mich so ziemlich belastet. Ich wollte nie sehr viel weniger als mein Mann arbeiten, aber für die nächsten Jahre werde ich das wohl tun.. Ich kann dir auch gar nicht beantworten, warum ich bei den anderen Kindern nicht so empfunden habe, schließlich waren ja auch sie Kleinkinder. Vielleicht weil ich nun auch etwas älter bin? Oder weil die Belastung auf der Arbeit zugenommen hat? Ich weiß es wirklich nicht genau 🙈

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Ich glaube euch würde ein 3. Kind gut stehen. 😊
Euer Leben klingt sympathisch perfekt unperfekt. Und ich seh keine wirklichen Steine, die da im Weg liegen könnten. Klar, stressiger wird es, das wird es zu 100 Prozent IMMER mit Baby. Aber eurer kleinstes ist schon 4, würde dann 5 oder älter sein, wenn das Baby da ist. Das macht es alles auch wieder einfacher zu handeln.

Ich würde sagen, na dann mal los...💕

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Lieb, danke dir.
Erwischt mich aber auch an einem guten Tag. Vor ein paar Tagen, als der Große nicht in die Schule und die kleine nicht in die Kita wollte, sah das hier ganz anders aus. ;)

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Wir haben nur zwei Kinder, aber mein Mann war bei beiden schon über 40. Schafft man, muss man ja 😁 Aber wie gut man das Schlafdefizit usw. zehn Jahre später wegsteckt, ist eben individuell. Wir merken das beide sehr, er noch mehr als ich.

Ein neues Kind wirft immer erstmal alles bisschen aus der Bahn, aber das wird ja. Warum sollte dich bei deinem Job dann keiner mehr wollen? War bei mir völlig egal, wie viele Kinder es sind. Die Arbeit wird genauso wie vorher erledigt, man muss bisschen mit seinen Zeiten jonglieren, aber mit einem guten Team klappt alles. Wir waren Zuhause viel mehr als drei Kinder und es lief. Man hatte sie ja nicht plötzlich alle auf einmal, sondern wuchs da rein. Und das werdet ihr genauso.

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Unsere Kinder sind auch 8 und 4, und ich werde nächstes Jahr 40.

Wir sind definitiv durch mit dem Thema.

Ich fand die 2. Baby- und Kleinkindzeit anstrengender, obwohl unser 2. Kind objektiv "einfacher" gewesen sein dürfte als das 1. Ich habe die Schwangerschaft, die Geburt, den Schlafmangel und die ganze Schlepperei auch einfach körperlich erheblich schlechter weggesteckt. Jetzt, weitere 4 Jahre später, noch ein weiteres Mal von vorne anzufangen, kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

Ich genieße es gerade auch so sehr, dass beide Kinder immer selbstständiger werden, man mit ihnen coole Sachen machen kann - der komplette Alltag ist so viel einfacher geworden und ich finde das einfach großartig. Auch wieder mehr für mich machen zu können, Paarzeit mit dem Partner zu verbringen, alte Hobbys wieder aufleben zu lassen...

Irgendwann geht Kind 1 dann Richtung Pubertät, dann wird es wieder anstrengender - aber bis dahin freuen wir uns darüber, wie es jetzt ist, und dass die Kinder "aus dem Gröbsten raus" sind.

Aber das ist meine Gefühlswelt - wenn du dich noch fit fühlst, ihr Nerven und Zeit habt für Kind 3, und bei euch noch jemand fehlt, dann kann das natürlich auch in unserem Alter die richtige Entscheidung sein.

Alles Gute!

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Bzgl. Job: keine Ahnung wie da der Markt für dich ist.
Vorhandene Kinder: klingt gut, wenn alles bisher entspannt läuft. Dann kann man ein weiteres Kind gut "einbauen", bzw. auch die Schwangerschaft.
Alter: ich war beim 3.Kind 37 und fühle mich abwechselnd alt und jung ;-). Finde es bislang (die kleinste ist 12Monate) nicht anstrengender vom meinem Alter her, sondern es ist nur anders durch den Tagesablauf der Geschwister was es zum einen einfacher und zum anderen anstrengender macht. Die Schwangerschaft war jedoch sehr anstrengend (Übelkeit) und ich hatte z.B. Influenza und das war echt hart, lag aber eher nicht an meinem Alter:-).


Generell empfinde ich es für den Tagesablauf mit 3Kindern als enorme Erleichterung wenn die großen Kinder selbstständig Dinge machen können. Meine Kinder sind jetzt 9,7,1 und die großen gehen meist alleine zur Schule, zum Verein, zu Freunden,... das macht es viel einfacher, das Baby ausschlafen zu lassen und den Haushalt zu erledigen...

Also daran würde ich arbeiten wenn ihr ein drittes wollt. Ansonsten für den Anfang Elternzeit/Urlaub des Partners oder anderweitige Unterstützung einplanen. Meine großen pflegeleichten Kinder brauchten auf einmal bei jeder Kleinigkeit besondere Hilfe und Aufmerksamkeit von uns Eltern.....
Das die sooo anstrengend werden hätte ich nie erwartet...
Hat sich aber nach ca. 2Monaten wieder gelegt. Aber natürlich ist schon dauerhaft mehr Lärm und Trubel im Haus, das muss man mögen bzw. aushalten können. Uns Eltern ist es schon manchmal etwas viel, allein die Lautstärke beim Essen kann einen schon stressen...
Und organisatorisch läuft ein drittes Kind überhaupt so gar nicht mit. Da ist gleich wieder mehr Wäsche, viel mehr Kleidungsaus- und umsortierei, Abwasch und Tisch abwischen nötig... das sollte man nicht unterschätzen.

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Hallo,

ein Baby mit 40 "schafft" man bestimmt, wenn man "der Typ dafür" ist als Paar.

Ein Teenager mit Mitte/Ende Fünfzig ist vielleicht schon weniger "erstrebenswert". Wenn Euer potentielles drittes Kind Anfang Zwanzig ist und soweit erwachsen, seid Ihr so gut wie im Rentenalter angekommen.

Die Frage ist, ob man bei einem so relativ großen Altersunterschied die Muße hat für insgesamt etwa 30 Jahre "Eltern"zeit, bis alle Kinder wirklich "auf eigenen Beinen stehen". Wenn zwischen Eurem ältesten und jüngsten Kind zehn Jahre Altersunterschied liegen würden, hättet Ihr beispielsweise etwa 23 Jahre Schulzeit (abgesehen vom Job 😉) von der Einschulung des ersten Kindes bis zum möglichen Abi des dritten Kindes. Bei uns sind das 19 Jahre (bereits zwölf "geschafft" davon und in sieben reicht es dann auch, denke ich 😅).

Du schreibst außerdem, dass es in Eurer Familie besondere Bedarfe gibt. Damit ist man bei zwei Kindern dann gut ausgelastet, ein drittes könnte auch welche mitbringen (andere, neue) oder auch einen Zwilling- oder beides 😉.

Wenn Ihr das alles dann ebenso entspannt betrachten- und auf die Dauer händeln- könntet, dann ist Eure "Idee" sicherlich gut.

Das Auto ist zunächst mal "Nebensache", die Kosten bei drei älteren Kindern durchaus "beeindruckend", finde ich. Wobei das natürlich von den eigenen Ansprüchen und Möglichkeiten abhängt. Jobtechnisch möchten wir unsere Flexibilität (bei 2x Vollzeit inzwischen) nicht missen.

Zeit für jedes Kind einzeln finde ich auch unerlässlich. Die größeren Altersunterschiede vereinfachen diese an einigen Stellen und machen andere Aspekte umso herausfordernder, unserer Erfahrung nach.

Für uns sind definitiv alle "guten Dinge drei" 🥰. Einen noch größeren Altersunterschied und aktuell noch eine/n Schulanfänger/in sowie einen Teenie, wenn wir Mitte/Ende Fünfzig sind, könnten wir uns persönlich jedoch nicht vorstellen. Aber dazu hat Jeder wie gesagt eine andere Haltung.

Ich hoffe, meine Gedanken und Erfahrungen helfen Euch ein wenig weiter. Alles Gute für Eure Entscheidungsfindung 🍀!

Bearbeitet von kleine1102
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Hallo Hedwig00,

Wir sind aus diversen Gründen bei zwei geblieben, auch wenn wir ursprünglich drei Kinder wollten. Wir würden es kraftmäßig nicht schaffen, wenn es kein Anfängerkind wäre und ausfallen würde wie Nummer 2...

Eine meiner Freundinnen hat in ähnlichem Abstand, wie das nun bei euch wäre, kurz vor dem 40. Geburtstag ihr drittes Kind bekommen. Die ersten beiden waren pflegeleicht und lieb, aber das dritte... nur Mama und das bis ins Kindergartenalter. Die Freundin ist diejenige, die bei ihnen groß verdient und Papa ist mehr daheim... Das war nicht leicht.

Ganz ehrlich, man weiß nicht, wie das Kind wird, man weiß nicht, wie viel Kraft man wirklich hat, bis sie leer ist.
Meine Freundin hätte es im Nachhinein lieber bei zwei Kindern belassen. Ihre Methode ist, sie kämpft nicht mehr, also das Kind darf alles machen was es will, sie lassen es, weil sie keine Kraft mehr haben. Leider zum Nachteil des Kindes, aber mal sehen, es geht inzwischen in die Schule, wie sich das entwickelt.

Sie haben keinerlei familiäre Unterstützung oder auch durch Freunde wenig. Wenn ihr sowas habt, ist es sicher einfacher. Dann geht auch mehr. Nachbarn von uns haben 4 Kinder, da macht Oma viel, von Bringen am Morgen, Mittags abholen, zu Hobbys bringen,... und die Geschwisterrivalität nicht zu unterschätzen. Die Dynamik ist anders als bei zwei. Es kann sicher alles super laufen, aber wenn nicht, hast du die Kraft? Ich finde ab 40 verträgt man weniger Schlafentzug etc.

Alles Gute.

Bearbeitet von Muriel