Mädchen an Leukämie verstorben - wie Tochter erklären - wie konduliere

Hallo!

Nach langem Leiden ist ein Mädchen mit gerade mal 9 Jahren an Leukämie verstorben.

Meine Tochter (3 J.) hat da natürlich was mitbekommen. Sie weiß, dass das Mädchen jetzt gestorben ist.
Wie kann man einer 3-Jährigen so was erklären, ohne "Märchen zu erzählen"?
Sie weiß auch, dass ein älteres Mädchen aus dem Kindergarten schon seit Monaten im Krankenhaus liegt - sie hat einen Tumor im Kopf.
Ich weiß natürlich nicht, wie da so im Kindergarten gesprochen wird bzw. was die anderen Kinder erzählen.
Das Mädchen mit Leukämie war mal in diesem Kindergarten und das Mädchen mit dem Tumor ist die Patin meiner Tochter in der Kindergartengruppe. Sie hatten sich gerade "kennengelernt" als sie in die Klinik eingeliefert wurde.
Und das mit dem Mädchen, das nun an Leukämie verstorben ist, hat sie natürlich auch mitbekommen.

Gibt es vielleicht Kinderbücher zum Thema Tod - aber nicht nur, was sich auf den Tod der Großeltern bezieht - sondern auch darauf, dass jüngere Menschen auch sterben können?

Und nun noch eine Frage:
Es gibt ein Online-Kondulenzbuch. Wie findet man in so einer Situation die richtigen Worte?

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UNser Nachebar ist an Krebs gestorben.
Ich habe meinen Kinder alle Fragen ehrlich beantwortet, aber eben nur ihre Fragen!
Sie wissen dass meine Pantentante (90) bald sterben könnte meine Tochter glaubt daran, dass man dann in den Himmel kommt zum lieben Gott und meine Kleine meint, dass man wenn man Tod ist ein Engel wird und Flügel bekommt und dann als Schutzengel arbeitet.
Ich lasse sie in dem Glauben den sie haben, denn dieser ist der richtige für ihre Herzen, es sind ihre eigenen GEdanken dazu!

In ein Kondulenzbuch hab ich noch nicht geschrieben, aber ich denke das jeder Beitrag den Betroffenden und Hinterbliebenden zeigt, dass dieses Kind ein sehr geliebter Mensch war!

Mona:-(

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#kerze für das Mädchen!

Die richtigen Worte kann man in der Situation gar nicht finden!
Schreibe daher gerne Trauersprüche in Karten oder Kondolenzbücher!
Z.B.
"Ein Mensch wird nicht sterben, solange ein anderer sein Bild im Herzen trägt"

"Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spurt, die seine Liebe in unserem Herzen zurück gelassen hat!"

"Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unserem Herzen"

"Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren"

Mit deiner kleinen Tochter, habe auch eine Tochter die drei ist und im Sommer ist die Oma ihres besten Freundes an Krebs gestorben, wir haben ihr erzählt, dass alle nochmal in die Kirche gehen um Oma Herma Tschüß zu sagen und das sie dann in die Erde kommt und dann halt an ein Stern am Himmel ist. Der tod ist für uns Erwachsene schon schwer zu verstehen, das begreifen Kinder nicht! Meine Kleine meinte, dann wirklich knall hart, "Ja und wenn wir Oma Herma sehen wollen, buddeln wir sie aus" daran sah ich, dass es nicht zu begreifen ist!
Es gibt ein Buch, wo ein Mädchen ihre Freundin verliert, "Rune" heißt das Buch glaube ich, oder "Abschied von Rune" irgendwie so... dass ist total schön geschrieben, dass hatten wir damals im Kiga wo ich gearbeitet habe und das kann ich nur empfehlen!
Ansonsten sind die anderen alle so geschrieben, dass ein alter Mensch stirbt!
So auch die eine Geschichte von Lauras Stern, wo der Vogel Pieps stirbt, da erklären, die eigentlich das alte und kranke Menschen sterben können.

Hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen!

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Hallo, frag doch einfach nach, in wie fern im Kiga über das Thema gesprochen wird. Dann kannst du es evtl für zu hause aufgreifen. Das Buch ´Abschied von Rune´ist schön geschrieben aber meiner Meinung nach nicht für dreijährige geeignet.
Vor einigen Jahren ist bei mir im Kiga, bin Erzieherin, ein Kind an einem Hirntumor verstorben, die Erzieherinnen in der Gruppe haben mit den Kids, soweit es erst noch ging das kranke Mädchen besucht und als das nicht mehr ging, für sie gemalt und auch über den Tod geredet, da von Anfang an klar war, das das Mädchen nicht überleben wird. Die Eltern haben sich damals auch gewünscht, das die Kinder mit zur Beerdigung gehen. Auch anschl. haben alle gemeinsam, auch mal mit den Eltern, das Grab besucht und noch eine Blume/ Kerze o.ä aufgestellt. Die Resonanz der Eltern der anderen Kigakinder war echt positiv. es gab kein Kind, was Schwierigkeiten hatte od. mit der Beerdigung überfordert war.


Gruß Daniela

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Hallo,

vielleicht kannst du es deiner Tochter in einfachen Worten erklären. Ich habe meiner Tochten den Tod von Uroma so erklärt: Uroma war sehr krank und hatte einfach keine Kraft mehr gesund zu werden. Ihr Herz hat aufgehört zu schlagen und sie kann jetzt nicht mehr reden, hören, sehen und sprechen. Sie hat aber auch keine Schmerzen mehr und es geht ihr gut. Aber wenn wir immer an sie denken, so ist ein Teil von ihr immer bei uns. Sie ist ein Stern am Himmel geworden. Das hat sie verstanden. Sie war damals gerade 3,5 Jahre alt. Leonie hat für ihre Uroma einen Stern am Himmel gesucht und immer wieder sucht sie diesen und winkt ihm zu.
Ich habe ihr aber auch gesagt, dass ich genauso wie sie sehr traurig bin, weil Uroma nicht mehr da ist und habe auch mit ihr geweint.
Auch als unser Hund, ihr absoluter Liebling, gestorben ist, war es für sie ein Trost zu wissen, dass er jetzt im Himmel bei der Uroma ist und sie auf ihn aufpaßt. Auch er hat jetzt einen Stern direkt neben Uroma.

Hier noch zwei Links, auf die bin ich gestoßen, als ich mal nach den richtigen Worten gesucht habe:
http://www.trauernde-kinder.de
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Kindertagesbetreuung/s_1926.html


Hier hätte ich noch ein paar Trauersprüche - vielleicht ist etwas passendes dabei:

Auf das WARUM gibt es keine Antwort!
Unfassbar ist es für uns alle –
Die Zeit mit ihr war viel zu kurz.

Das Schicksal ließ ihr keine Wahl.
Ihr Lächeln aber wird uns bleiben
in unseren Herzen als Sonnenstrahl
kann selbst der Tod es nicht vertreiben.

***
Wenn Liebe eine Weg zum Himmel fände
und Erinnerungen zu Stufen würden,
dann würden wir hinaufsteigen
und dich zurückholen.

***
Und wenn ein Engel diese Welt verlässt,
dann weil er gehen muss,
seine Aufgaben hat er mit Liebe und Wärme, Hoffnung und Kraft,
für soviele Menschen aus ganzem Herzen erfüllt.

Und wenn ein Engel gehen muss
zurück an seinen Platz,
zurück zu seinem Stern,
kann man ihn dennoch immer sehen,
in den Herzen, die er berührte spürt man sein helles Licht.

Und wenn ein Engel diese Welt verlässt,
dann weil er alles an Liebe gab in seinem irdischem Leben.
und in den Gedanken vieler Menschen,
wird er bis zum Wiedersehen ewig bleiben,
und gibt Hoffnung all denen, die auf Erden leiden.

Und wenn ein Engel gehen muss,
dann mit einem Lächeln trotz so vielem Schmerz,
und hinterlässt für viele Menschen
seine Spuren wie Sterne in der Nacht.
Aber vor allem in der Trauernden Herz.

***
Eltern halten die Hände ihrer Kinder nur eine kurze Zeit.
Aber ihre Herzen halten sie auf ewig.

***
Immer wenn wir von dir erzählen,
fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen,
unsere Herzen halten dich umfangen,
als wärst du nie gegangen.

LG Simone

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Hallo,

meine Kinder, damals beide 4, haben aus nächster Nähe mitbekommen, wie nach schwerer Krankheit ihr ungeborener Bruder gestorben ist. (8.Monat).

Es sind meistens die Erwachsenen, die Schwierigkeiten haben mit dem Tod umzugehen, nicht die Kinder. Wir haben viele, gute Ratschläge und Erfahrungsberichte bekommen von professioneller Seite und nach gut einem Jahr kann ich sagen, daß ich es jederzeit wieder so machen würde. Vor dem Fernhalten der Kinder von diesem Thema á la " das verstehen sie noch nicht" kann ich nur warnen. Sie bekommen dann das Gefühl, daß es "tabu" ist und trauen sich dann auch nicht, ihre Fragen zu stellen. Sie kriegen viel mehr mit als man denkt.

Miteinbeziehen, alle Fragen beantworten, so ehrlich wie möglich. Wenn Du auf etwas keine Antwort weißt, dann sag das, oder "ich weiß es nicht, aber ich glaube, daß.." Es ist nicht immer nötig, Dinge konkret zu benennen, Kinder haben doch ihre einene Phantasie.
Jemand hat mal zu meinen Kindern gesagt, daß ihr Bruder jetzt auf einem Stern sitzt, und ich durfte das dann wieder ausbügeln. Denn sie begriffen natürlich nicht, wie er denn dahin gekommen sein soll.

Folgende Bücher fanden wir sehr schön:
"Luca und der Schmetterling" s. Herrmann, J. Bade
"Was ist das? Fragt der Frosch" Max Velthuijs
"Abschied von der kleinen Raupe" H.Saalfrank, E. Goede.
(alles Bilderbücher)

Zum Kondolenzregister. Ich denke es ist wichtig überhaupt da zu sein und zu zeigen daß man mitfühlt. Es gibt zwar auch Sachen die man nicht sagen sollte "(ihr habt ja noch 2 Kinder" kam bei uns des öfteren), aber am Schlimmsten wäre es, nichts zu sagen. Man kann dann besser sagen, dass man nicht weiß was man sagen soll. Schreib Deine Gefühle auf, biete Hilfe an, sowohl im praktischen Sinne, als auch als Zuhörer. Ich weiß nicht wie deine Beziehung zu den Eltern ist und ob es weitere Kinder gibt, aber ich war ganz simpel zB dankbar für jeden, der mal anbot auf die Kinder aufzupassen, so daß ich alleine zum Grab konnte. Daneben stand ich so unter Schock, daß es mich erleichterte, die Kinder auch mal in einer fröhlichen Atmosphäre, also nicht bei der dauernd trauernden Mutter zu wissen, so fühlte ich mich.
Vielleicht sind das Dinge die du für die Familie tun kannst?

Könnte inzwischen ganze Bücher schreiben über Trauerarbeit. Meine Kinder haben so unterschiedlich reagiert obwohl sie Zwillinge sind, daß ich in alle Richtungen gelesen habe. Wenn du noch was wissen willst, melde dich doch einfach nochmal.

Alles Gute,
Lieke

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Vielen Dank für Eure Tipps.