Tod eines Schulkameraden meiner Tochter

Hallo,

ich bin immer noch schockiert.

Heute kam meine 10jährige Tochter von der Schule nach Hause und war völlig fertig. Ein 11jähriger in ihrer Schule ist am Samstag beim Schlittenfahren tödlich verunglückt. Er hatte wohl mit seinem Cousin den Traktor genommen, den Schlitten drangebunden und in einer Kurve ist er dann gegen einen Pfosten geknallt.

Es ist eine kleine Privatschule, ungefähr 130 Kinder, da kennt natürlich jeder jeden, zumal dieser Junge im selben Ort wie meine Mutter wohnt bei der meine Tochter oft ist.

Naja, in der Schule wurde es recht gut aufgefangen, wer wollte durfte abgeholt werden, es wurde darüber gesprochen und meiner Grossen gehts wieder ganz gut.

Ich hab ihr jetzt angeboten der Familie des Jungen eine selbstgebastelte Beileidskarte zu schicken, ehrlich gesagt mehr um meiner Tochter willen als um die Familie, ich hab sie nicht gekannt.

Jetzt weiss ich nicht so genau was wir da reinschreiben sollen....hat da jemand eine Idee?

Es soll aber bitte nichts in der Art von "Gott nahm seinen Engel" sein. Das hat meiner Meinung nach nichts tröstliches, im Gegenteil.

Danke und LG von Tina

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1

Hallo Du,

wir hatten vor ueber einem Jahr eine "aehnliche" Situation, als ploetzlich und unerwarted die Rektorin unserer Schule verstarb. Ich habe damals mit den Kindern "gesprochen" - eigentlich mehr zugehoert (Erinnerungen an sie, was sie jetzt wohl macht, was denn nun eigentlich passiert ist, was nach dem Tod kommt etc) und die Kinder haben dann spontan entschieden, der Frau Bilder zu malen, sie als Engel oder wie sie sich jetzt vorstellen. Die Beileidskarte finde ich auch ne gute Idee, sie kannte den Jungen bestimmt viel besser als Du. Google doch mal nach Trauerspruechen oder guck Dir im Kartengeschaeft Beileidskarten an und uebernimm einen Spruch.
Vielleicht moechte Deine Tochter besagtem Jungen auch einen Brief schreiben, in dem sie ihre Gefuehle ausdruecken kann, wenn du ihn liest wird Dir damiyt vielleicht auch geholfen!?
Dir und vor allem Deiner Tochter alles Gute

Sabine

3

Ach ja, jetzt wo dus sagst, das hätte mir auch selber einfallen können. Bin grad bissl durcheinander.

Danke für die schönen Ideen, ich werds meinem Mäusi vorschlagen.

LG

2

Hallo Tina!

Frag doch mal deine Tochter, was sie reinschreiben möchte. Es reicht doch eigentlich so etwas wie:

Wir werden (Namen) nie vergessen.



Ich habe aber auch mal im Net gesucht, vielleicht ist etwas passendes dabei:



Unfassbar ist, was ist gescheh'n
Du musstest leider so früh geh'n
Du kommst jetzt niemals mehr zurück
das ist alles, nur kein Glück

Warum musst' dieses nur gescheh'n
warum musstest Du denn nur so geh'n
Wann werden die Freunde es begreifen
wann hört für diese auf das Leiden

Und könntest Du in diese Herzen sehn
aus diesen wirst Du niemals geh'n
Unsere aufrichtige Anteilnahme.
Sie hinterläßt eine große Lücke.

________________________________



IN MEMORIAN
immer wenn wir von dir erzählen fallen sonnenstrahlen
in unsre seelen unsre herzen halten sich umfangen so als
wärst du nie gegangen was bleibt sind liebe und
erinnerung

DU FEHLST UNS WIRKLICH SEHR!!!!

____________________________________

Denk Dir ein Bild, weites Meer.
Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel und
gleitet hinaus aufs offene Meer.
Wo Himmel und Wasser sich treffen
verschwindet es.
Da sagt einer: \\"Nun ist es
gegangen.\\"
Ein anderer ruft: \\"Es kommt!\\"
Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont
nichts anderes als die Grenze unseres
Sehens.
Wenn wir von einem lieben Menschen Abschied
nehmen müssen, freuen sich andere ihn hinter
der Grenze wiederzusehen.


Gruß

Susanne

4

Als unsere Tochter gestorben war,haben wir in die Anzeige geschrieben ."Vielleicht hat Gott einen Engel gebraucht!"
Für mich ist dieser Gedanke sehr tröstlich!
"....ehrlich gesagt mehr um meiner Tochter willen als um die Familie,ich habe sie nicht gekannt."
Ich brauche die Familie gar nicht zu kennen um Mitgefühl zu zeigen!!:-(
Weiß ehrlich gesagt nicht ,ob es nicht ehrlicher wäre auf eine Beileidskarte zu verzichten! Mona

5

Ich verstehe was du meinst.

Natürlich habe ich Mitgefühl, ich habe auch geweint, das mit der Karte war so gemeint das ICH keine schreiben würde, sie kennen mich doch nicht. Ausserdem glaub ich das es meiner Tochter das Gefühl gibt etwas tun zu können da sie die ganze Zeit von "der armen Mama" spricht.

Ich kenne zwei Familien die ein Kind verloren haben und beide haben mir bestätigt das Sprüche von Engeln und Gott sie mehr als angekotzt haben. O-Ton: So einen Gott wollen wir nicht, da wollen wir nicht mal drüber nachdenken!
Mir ginge es genauso.

Es tut mir aufrichtig leid um deine Tochter, auch wenn du mir vielleicht nicht glaubst.

LG

7

hallo,

das man keine beileidskarte schreibt heisst doch nicht, das man kein mitgefühl hat. aber wenn man jemanden nicht kennt, wozu dann eine karte? ich verstehe, was sie meint mit dem: mehr für meine tochter. das sind doch zwei verschiedene dinge, die nichts miteinander zu tun haben.

ich habe auch sehr früh einen geliebten menschen verloren. aber ich kann nicht sagen, dass mir die beileidskarten viel bedeutet haben,. bis auf einige wenige. so ist doch jeder mensch verschieden.

lg

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6

Hallo,

das ist ganz furchtbar.

Ich würde an deiner Stelle erst mal in Ruhe mit deiner Tochter reden und sie nach ihren ehrlichen Gefühlen fragen.

Sie spricht von der armen Mama - dann soll sie doch ganz ehrlich schreiben, was sie fühlt!!

"Ich muss die ganze Zeit an Sie denken und daran, wie traurig Sie jetzt sind. Ich stelle mir das ganz schrecklich vor, wenn eine Mama ihr Kind verliert und es tut mir so leid."

Sowas in der Art. Ich finde, dass in einer Beileidskarte immer ehrliche, eigene Worte am besten sind. Viel viel besser, viel persönlicher, als irgendein vermeintlich tröstender Spruch aus dem Internet, oder die Aufforderung: "Du musst jetzt stark sein", oder so.

Ich finde außerdem, dass die Menschen sich viel zu sehr unter Druck setzen, etwas "Tröstendes"/ "Positives" schreiben zu müssen.
In manchen Zeiten gibt es einfach keinen Trost und als Trauernder möchte man auch einfach mal, dass jemand auspricht, wie schlimm es ist und einem zugesteht, eine Weile nicht stark zu sein:

"Ja, es ist ganz furchtbar, was dir passiert ist und was du aushalten musst, ich finde dafür keinen Trost und keine Erklärung, weil es so ungerecht ist und ich fühle ganz doll mit dir."

Ich würde also deine Tochter ermutigen, genau das zu schreiben, was sie fühlt.

#kerze
LG Jana

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Hallo, ich würde Deine Tochter selbs formulieren und schreiben lassen. Kinder finden da meisst schöne Wort. Alles Liebe Claudia